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Die Bahnstrecke Hof Bad Steben ist eine Nebenbahn in Bayern Sie fuhrt von Hof durch den ostlichen Frankenwald ins bayerische Staatsbad Bad Steben Die Bahnstrecke wurde in zwei Teilabschnitten zwischen 1887 und 1898 eroffnet und wird im Reisezugverkehr betrieben Hof Hbf Bad StebenZugkreuzung in Selbitz Dieseltriebzug der Baureihe 614und Schienenbus der Baureihe 798 im Winter 1986Zugkreuzung in Selbitz Dieseltriebzug der Baureihe 614und Schienenbus der Baureihe 798 im Winter 1986Streckennummer DB 5021Kursbuchstrecke DB 857Streckenlange 26 993 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Hochstgeschwindigkeit 60 km hLegende von Bamberg0 000 Hof Hbf 495 mnach Leipzig Bayer BfBundesstrasse 2 Bundesstrasse 1732 250 Hof NeuhofBundesstrasse 173Anst Spinnerei Neuhof4 50 0 VogelheerdIndustrieanschlussAnst Gaslager6 810 Koditz ehem Bf 517 mBundesautobahn 911 051 Stegenwaldhaus ehem Bf 591 m13 076 RothenburgBasaltwerk und Ziegelei Anst von Munchberg15 432 SelbitzBundesstrasse 173von Schwarzenbach am Wald18 750 Naila ehem Bf 509 m20 50 0 OberklingenspornSelbitz22 930 Marxgrun ehem Bf nach TriptisAnst Hartsteinwerk Storrle24 229 Hollenthal26 993 Bad Steben ehem Bf 562 mQuellen 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Streckenbeschreibung und Bahnhofe 3 Bedienung 4 Fahrzeugeinsatz 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Bahnstrecke Hof Bad Steben wurde durch die Bayerische Staatsbahn erbaut Rechtliche Grundlage fur den Bau war das bayerische Lokalbahngesetz vom 21 April 1884 Die Strecke war die vierte Bahnstrecke in Bayern die nach dem damals neuen Gesetz gebaut wurde Sechs Jahre nach der Abschnittseroffnung nach Marxgrun wurde eine Interessengemeinschaft gebildet die eine eventuelle Fortsetzung der Bahnstrecke von Bad Steben nach Geroldsgrun und Anschluss an die Bahnstrecke Kronach Nordhalben befurwortete Allerdings wurde nur der Ausbau bis nach Bad Steben genehmigt 3 In den Folgejahren wurden drei weiteren Nebenbahnen eroffnet die von der Strecke Hof Bad Steben abzweigten Am 11 Januar 1914 gab es im Hotel Bayrischer Hof in Bad Steben mit den Gemeinden Thierbach Geroldsgrun Durrenwaid und Bad Steben eine Lagebesprechung uber den erneuten Ausbau der Strecke bis Geroldsgrun Besonders Bad Steben erhoffte sich Vorteile fur den Kurort Wegen des Ersten Weltkriegs wurde das Projekt jedoch nicht fortgefuhrt Erst danach wurde 1928 eine neue Interessengemeinschaft gegrundet an der die Gemeinden Durrenwaid Geroldsgrun Lichtenberg Steinbach Thierbach Heinersberg und Wolfersgrun sowie die Stadte Hof und Kronach und auch der Verkehrsverbund Hof beteiligt waren Anders als vor dem Ersten Weltkrieg sah diese Gemeinschaft eine andere Trassenfuhrung uber die Gemeinde Bobengrun weiter uber Steinbach Geroldsgrun mit Anschluss in Durrenwaid an der Bahnstrecke Kronach Nordhalben vor Von der Gemeinde Bad Steben und von Langenbach die ebenfalls eine Anbindung an die Bahnstrecke anstrebten wurde diese Interessengemeinschaft nicht unterstutzt Die Trasse die zur Debatte stand wurde bereits 1923 durch die Reichsbahndirektion Nurnberg mit den ortlichen Gegebenheiten festgelegt 3 Die Notwendigkeit einer neuen Strecke bei Marxgrun wurde aus wirtschaftlicher Sicht von den ansassigen Firmen sowie durch die Winterverhaltnisse die keinen LKW Verkehr zuliessen begrundet Von den Betreibern des Marmorbruchs in Bobengrun wurde die Strecke begrusst denn der Transport der Marxgruner Marmorblocke zum nachsten Bahnhof nach Marxgrun dauerte jeweils rund eine Stunde wofur 14 Ochsen benotigt wurden Die Firma A W Faber heute Faber Castell hatte starke Konkurrenz aus Nurnberg mit besseren Verkehrsanbindungen drei weitere Firmen aus der Gegend um Durrenwaid beklagten die schlechte Verkehrsanbindung und den grossen und kostenaufwandigen Umweg der Transporte in Richtung Osten Die Papierfabrik Wiede in Blankenstein musste bisher das Holz uber Umwege aus dem Frankenwald heranschaffen Am 23 August 1931 gab es auf dem Turnplatz in Geroldsgrun eine Menschenversammlung bei der ein Bau dieser Bahnstrecke gefordert wurde Das Reichsverkehrsministerium lehnte den Bau dieser Trasse allerdings endgultig ab da die Uberwindung der Wasserscheide von Saale und Main bei Gerlas westlich von Bobengrun zu kostenintensiv gewesen ware und wegen der Weltwirtschaftskrise eine grosse Zahl an ahnlichen Bahnprojekten endgultig verworfen wurden 3 1994 wurde auf der Strecke der Guterverkehr eingestellt Personenzuge verkehren weiterhin In der Zeit vom 20 August bis 12 September 2012 wurde der Streckenabschnitt Selbitz Bad Steben im Schienenersatzverkehr bedient Grund war der Umbau des Bahnhofes Selbitz bei dem die beiden bisherigen Bahnsteige entfernt und durch einen behindertengerechten Mittelbahnsteig mit Einstiegshohe der eingesetzten Agilis Triebwagen ersetzt wurden 4 Strecke Lange Veranderung DatumHof Hbf Marxgrun 22 97 km Eroffnung 1 Juni 1887Marxgrun Bad Steben 4 06 km Eroffnung 1 Juni 1898Hof Bad Steben 27 03 km Einstellung des Guterverkehrs 1994Streckenbeschreibung und Bahnhofe Bearbeiten nbsp Triebwagen des Typs RS 1 der Agilis nach Bad Steben im Hofer HauptbahnhofDie Nebenstrecke nach Bad Steben zweigt im Hofer Hauptbahnhof von der Sachsen Franken Magistrale ab Gleich nach dem historischen Stellwerk 8 geht es steil bergan zum Bahnhof Hof Neuhof im gleichnamigen Hofer Stadtteil Dieser Bahnhof wird vom Stellwerk am Hauptbahnhof ferngesteuert und ist mit Lichtsignalen ausgestattet Viele der ehemals vorhanden Gleisanschlusse fur Fabriken und Lagerhauser lassen sich dort noch finden nbsp Zugkreuzung in Selbitz im Hintergrund Ausfahrsignale in Richtung Hof 2006 nbsp Bauarbeiten in Selbitz im August 2012Nach Hof Neuhof steigt die Strecke weiter an und passiert den aufgelassenen Haltepunkt im Hofer Stadtteil Vogelherd danach geht es bergab in die Gemeinde Koditz Dieser Bahnhof besass vereinfachte Nebenbahnsignale die mit dem Umbau auf die aktuelle Betriebsphilosophie ebenso wie das Ausweichgleis entfielen Das Ladegleis wurde noch bis 1999 zum Abtransport von Holz genutzt Das Bahnhofsgebaude wurde im Dezember 2018 abgebrochen Nach Koditz geht es gleich wieder bergauf zum ehemaligen Halt nach Stegenwaldhaus wo die Strecke ihren hochsten Punkt erreicht Hier gab es fruher einen Bahnhof mit Kreuzungsgleisen Signalen und Gleisanschlussen Diese wurden von der ortlichen Steinindustrie und einem Landhandel genutzt Weiterhin befand sich auf der ortsabgewandten Seite eine Lademoglichkeit fur Holz Stegenwaldhaus ist mittlerweile nur noch ein Bedarfshalt Samtliche Gleisanlagen mit Ausnahme des Hauptgleises wurden abgebaut Die Strecke fuhrt vorbei am Bedarfshalt Rothenburg hinab ins Rothenbachtal zum aufgelassenen Gleisanschluss des Steinwerks Jahreiss Die Nordbayerische Steinwerke I G Jahreiss KG betrieb nahe der Bahnstrecke einen Steinbruch der das werkseigene Basaltwerk bediente sowie unweit davon eine Tonschiefergrube und eine Ziegelei Der werksinterne Verkehr wurde mit einer Feldbahn mit 600 mm Spurweite abgewickelt Ende der 1970er Jahre wurde der Betrieb stillgelegt das letzte Feldbahnmaterial 1999 entfernt 5 Nach einem weiteren Kilometer erreicht die Bahnlinie den Ort Selbitz Der Bahnhof in Selbitz ist der einzige noch genutzte Kreuzungsbahnhof fur die Zuge auf der seit 9 Dezember 2007 im angenaherten Stundentakt alternierender 53 67 Minuten Takt bedienten Strecke Er liegt ungefahr auf halbem Wege zwischen Hof und Bad Steben und war bis 2007 mit Formsignalen und einem mechanischen Stellwerk ausgestattet Nach der Umstellung der Strecke auf technisch unterstutzten Zugleitbetrieb werden die Zugkreuzungen ohne mehrbegriffige Signale mit Ruckfallweichen abgewickelt Anstelle der Einfahrsignale sind Trapeztafeln aufgestellt Die Zustimmung zur Ausfahrt wird mit blauem Blinklicht angezeigt was aber kein Signal im Sinne der Signalordnung ist Fruher mundete dort die Nebenstrecke aus dem oberen Selbitztal von Schauenstein Helmbrechts und Munchberg ein zwei alte Steinbrucken in Selbitz Gelandeeinschnitte der einzige Nebenbahntunnel Oberfrankens 112 m Lange bei Weidesgrun und das grosszugige Areal des Bahnhofs erinnern daran Am Ortsausgang in Richtung Naila uberquerte die Strecke bis Ende des 20 Jahrhunderts mit einem Bahnubergang die Bundesstrasse 173 Durch den Bau einer Ortsumgehung fur die Bundesstrasse hat dieser Ubergang an Bedeutung eingebusst nbsp Ehemaliges Bahnhofsgebaude in MarxgrunDie Strecke verlauft nach Selbitz weitgehend flach mit leichtem Abfall bis der Bahnhof Naila erreicht wird Dort zweigte eine Stichstrecke nach Schwarzenbach am Wald ab Der enge Einschnitt fur die Stichbahn ist in der Bahnhofseinfahrt aus Richtung Selbitz noch zu erkennen Der Nailaer Bahnhof beherbergte die Bahnmeisterei fur die Strecke und ihre Zweigstrecken Ab Naila folgt die Strecke dem Selbitztal bis zum Ende ihres ersten Bauabschnittes in Marxgrun Nach dem Nailaer Bahnhof passiert die Strecke den Teich im Froschgruner Park An Sonntagen im Sommer kommt es dort oft zu interessanten Begegnungen der grossen Eisenbahn mit der kleinen Parkeisenbahn Froschgrun einer offentlichen Gartenbahn die den Teich umrundet nbsp Endbahnhof Bad StebenDie Bahnstrecke erreicht im Selbitztal den Bedarfshaltepunkt Oberklingensporn an der LIBA Maschinenfabrik und lasst ein Klarwerk links liegen Gleich nach der Selbitzbrucke wird die Staatsstrasse Naila Bad Steben mit einem Bahnubergang uberquert Es folgt der Bahnhof Marxgrun Im Nailaer Stadtteil Marxgrun endet der erste 1887 eroffnete Bauabschnitt der Strecke Auf dem grossen Gelande des Bahnhofs besteht nur noch ein Haltepunkt mit Wartehauschen Das Empfangsgebaude mit Stellwerksanbau ist verkauft und wird als Ferienwohnanlage umgebaut genutzt Die beiden Eisenbahnerwohnhauser sind vermietet alle Gleisanlagen bis auf das Streckengleis sind abgebaut Gegenuber dem Empfangsgebaude steht noch der idyllische zweistandige Lokschuppen mit Anbau fur Werkstatt und Wasserspeicher Der Lokschuppen ist seit Jahren dem Verfall preisgegeben Ab 1901 zweigte in Marxgrun die Hollentalbahn nach Thuringen von der Bahnstrecke nach Bad Steben ab Die Hollentalbahn folgte weiter dem Selbitztal wahrend die Strecke nach Bad Steben steil bergan fuhrt und in das Tal des Stebenbaches mundet Auf der linken Seite sind die Reste des Hartsteinwerks Storrle zu sehen zu dem bis 2007 noch zwei Anschlussgleise fuhrten die allerdings im Zuge des Abrisses des Altwerkes entfernt wurden Kurz nach dem Haltepunkt Hollental erreicht die Strecke den Stebenbach und folgt ihm durch das autofreie Tal bis zum Endpunkt dem Bahnhof des bayerischen Staatsbades Bad Steben Bedienung BearbeitenZeitraum KBSseit 1992 8571970 1992 837vor 1970 425q420fum 1948 419pum 1944 418mDie gesamte Bahnstrecke wird im Stundentakt bedient Fur die 27 Kilometer lange Strecke braucht die Bahn 44 Minuten Das entspricht einer durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von knapp 37 km h Die hochste auf der Bahnstrecke zugelassene Geschwindigkeit ist 60 km h Fahrzeugeinsatz Bearbeiten nbsp Triebwagen des Typs RS 1 der Agilis in Bad StebenAuf der Strecke kamen folgende Triebfahrzeuge und Zuge zum Einsatz Dampflokomotiven BR 186 64 700 86 913 18 96 Testfahrten 984 5 988 Diesellokomotiven BR 211 212 213 auch mit Silberling Wendezugen 217 218 220 232 260 261 Kleinlokomotiven BR 332 360 361 Triebwagen BR 614 914 628 612 650 Agilis Schienenbusse BR 798 998 796 996Von Dezember 1992 an wurde der Betrieb auf der Strecke hauptsachlich mit Triebwagen der DB Baureihe 628 sichergestellt es kamen aber auch vereinzelt Fahrzeuge der Baureihen 610 Schulerzug im Fahrplanjahr 2007 612 Schulerzug in den Fahrplanjahren 2005 2006 2008 und 2009 sowie vereinzelte Leistungen am Morgen und Abend ausserdem gelegentlich ersatzweise unterwegs und 614 bis etwa 2006 zum Einsatz Seit der Ubernahme durch das Unternehmen agilis am 12 Juni 2011 verkehren nur Dieseltriebwagen des Typs Stadler Regio Shuttle RS1 auf der Strecke Literatur BearbeitenSiegfried Bufe Eisenbahn in Oberfranken Bufe Fachbuch Verlag Munchen 1982 ISBN 3 922138 13 6 Deutsche Reichsbahn Horst Werner Dumjahn Die deutschen Eisenbahnen in ihrer Entwicklung 1835 1935 Reichsdruckerei Berlin 1935 Nachdruck mit Vorwort von Horst Werner Dumjahn Dumjahn Verlag Mainz 1984 ISBN 3 921426 29 4 Andreas Kuhfahl Wolfram Alteneder Die Nebenbahnen der BD Nurnberg Verlag C Kersting Bonn 1986 ISBN 3 925250 02 6 Ralf Roman Rossberg Grenze uber deutschen Schienen Eisenbahn Kurier Verlag Freiburg im Breisgau 1980 ISBN 3 88255 828 8 Kerstin Schafer Die Hochbauten der oberfrankischen Nebenbahnen Geschichte Bestand und Umnutzung Neustadt Coburg 2013 ISBN 978 3 944237 05 3 Robert Zintl Bayerische Nebenbahnen Motorbuch Verlag Stuttgart 1977 ISBN 3 87943 531 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bahnstrecke Hof Bad Steben Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fahrplan 1944 45 Streckenverlauf und Betriebsstellen auf der OpenRailwayMapEinzelnachweise Bearbeiten DB Netze Infrastrukturregister Eisenbahnatlas Deutschland 9 Auflage Schweers Wall Aachen 2014 ISBN 978 3 89494 145 1 a b c Dorfgemeinschaft Bobengrun e V Hrsg Bobengrun Geschichte und Geschichten aus 600 Jahren Muller Fotosatz amp Druck GmbH 2011 S 49 50 51 52 Frankischer Tag vom 23 August 2012 Michael Ernstberger Nordbayerische Feld und Grubenbahnen und die Geschichte ihrer Betriebe 1 Auflage 2005 S 66 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnstrecke Hof Bad Steben amp oldid 228580375