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Die Geschichte der Juden in Hannover begann im 13 Jahrhundert 1 Im Jahr 2009 gehorten den vier judischen Gemeinden in Hannover etwa 6200 Personen an Neue Synagoge in Hannover um 1885 Inhaltsverzeichnis 1 Mittelalter und Fruhe Neuzeit 2 19 und Anfang 20 Jahrhundert 3 Zeit des Nationalsozialismus 3 1 Polenaktion und Novemberpogrome 3 2 Judenhauser 3 3 Deportationen 3 4 Konzentrationslager 4 Nachkriegszeit 5 Gegenwart 5 1 Mahnmale 5 2 Gedenken 5 3 Gemeinden 5 3 1 Judische Gemeinde 5 3 2 Liberale Judische Gemeinde 5 3 3 Judisch bucharisch sefardisches Zentrum Deutschland 5 3 4 Chabad Lubavitch 6 Friedhofe 7 Personlichkeiten 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 Anmerkungen 12 EinzelnachweiseMittelalter und Fruhe Neuzeit BearbeitenBereits im 14 Jahrhundert lebten Juden in Hannover Sie stellten eine Minderheit innerhalb der Stadt dar und hielten an ihren traditionellen rituell vorgeschriebenen Lebensformen fest wie Sabbatgebot und Einhaltung von Speisegesetzen Sie hatten als Schutzjuden einen besonderen Rechtsstatus benotigten eine ausdruckliche Genehmigung der Obrigkeit und hatten nicht die Rechte der anderen Einwohner Nachdem judenfeindliche Predigten protestantischer Geistlicher zu gewalttatigen Krawallen gefuhrt hatten verbot der Rat der Stadt Hannover 1588 den Handel zwischen Christen und Juden Da die Juden so ihrer Existenzgrundlage beraubt waren verliessen sie die hannoversche Altstadt und zogen in die damals noch selbststandige Calenberger Neustadt Bis ins 19 Jahrhundert lebten in der hannoverschen Altstadt keine Juden mehr 2 Auch in der Calenberger Neustadt in der die Juden im 19 Jahrhundert die in der Reichspogromnacht von 1938 zerstorte Neue Synagoge errichteten sind sie nach ihrer Flucht aus der Altstadt unterdruckt worden Bereits 1593 wurde ihr Tempel auf Anordnung des Herzogs Heinrich Julius destruiert und abgeschafft 3 Die Juden selber wurden aus der Neustadt vertrieben ihr Besitz wurde vom Herzog der Kirche gnadiglich zugeeignet 3 1608 durften sie zuruckkehren und stellten 1609 ihre neue Gebetsstatte fertig 4 Doch kirchliche Wurdentrager des Calenberger Landes emporten sich dass die Juden auf der Neustadt vor Hannover erneut eine Synagoge errichtet hatten Der Ronnenberger evangelische Superintendent Wichmann Schulrabe zu dessen Sprengel die Neustadt vor Hannover gehorte beschwerte sich schliesslich am 1 Februar 1613 schriftlich beim Konsistorium in Wolfenbuttel 5 Folge war dass noch im selben Jahr der Grossvogt zu Calenberg auf furstlichen Befehl hin auch dieses zweite judische Gotteshaus in der Calenberger Neustadt niederreissen liess 4 5 Deshalb hatten die Juden der Calenberger Neustadt langere Zeit hindurch keinen Ort in welchem sie gemeinsam Gottesdienst halten konnten 4 1688 wurde es ihnen gestattet im Hause ihres Vorstehers Levin Goldschmidt eine kleine Synagoge zu errichten 4 1703 gelang es dem Hof und Kammeragenten der hannoverschen Welfenherzoge Leffmann Behrens an der Stelle an der die 1613 niedergerissene Synagoge gestanden hatte eine neue Synagoge bauen zu durfen 4 Die eigenstandige judische Kultur wurde in dieser Abgeschiedenheit auf einem fur die Offentlichkeit nicht einsehbaren Platz in einem Hinterhof aufrechterhalten Das erste gedruckte Adressbuch der Stadt Hannover von 1798 listete am Ende des Buches einzelne Juden in einem Verzeichnis der Handel und Gewerbe betreibenden Judenschaft auf der Calenberger Neustadt 6 19 und Anfang 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Um 1800 Synagoge als Nummer 28 im Stadte Plan von John Stockdale mit Hannover Calenberger Neustadt Linden und Grossem GartenFur eine kurze Zeit erlangten die mannlichen Juden bis 1814 gleiche Burgerrechte wie auch alle anderen Manner seit dem franzosisch regierten Konigreich Westphalen 7 Obwohl vorwiegend in Handels und Finanzberufen tatig existierte bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts die judische Minderheit am Rande der Gesellschaft Ihre Zahl nahm bis Anfang des 19 Jahrhunderts allmahlich auf etwa 500 Personen zu Im Konigreich Hannover wurde 1842 das Ausnahmerecht aufgehoben und die Juden wurden gesetzlich den anderen Burgern gleichgestellt In der Mitte des 19 Jahrhunderts galt Israel Simon als erster Bankier Hannovers Als im Laufe des 19 Jahrhunderts die judische Bevolkerung in Hannover anwuchs wurde die Alte Synagoge zu klein 1864 bis 1870 wurde nach dem Abriss alterer Gebaude in der Bergstrasse heute Rote Reihe in der Calenberger Neustadt die Neue Synagoge errichtet Sie befand sich in Nachbarschaft zu den Hauptkirchen Hannovers Der von Edwin Oppler im Stil des Historismus entworfene Bau war Symbol des Selbstbewusstseins und der Anerkennung der Juden und wirkte stilbildend fur den Bau von Synagogen im Deutschen Kaiserreich 1893 grundete Alexander Moritz Simon in Ahlem die Israelitische Erziehungsanstalt die 1919 in Israelitische Gartenbauschule Ahlem umbenannt wurde Anfang des 20 Jahrhunderts lebten rund 5000 Juden in Hannover Die Jahre bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 brachten einen sozialen Aufstieg des Judentums in der burgerlichen Gesellschaft Aber auch in der hannoverschen Arbeiterbewegung engagierten sich sakular orientierte Juden wie etwa die KPD Politiker Werner Scholem und Iwan Katz Zugleich entwickelte sich in Form antiliberaler und antidemokratischer Bewegungen ein neuer Antisemitismus der mit der Machtubernahme 1933 zur Staatsdoktrin wurde Infolge neuer Verfolgungen sank die Zahl der hannoverschen Juden auf etwa 4800 Personen im Jahre 1936 Zeit des Nationalsozialismus BearbeitenIn der Zeit des Nationalsozialismus ab 1933 wurden die Juden unter Ausnahmerecht gestellt Unter Stadtbaurat Karl Elkart kam es zu Arisierungen Ausweisung und Verfolgung wodurch die Judische Gemeinde Hannover vernichtet wurde Von den etwa 4800 Juden die Hannover 1938 zahlte entschieden sich viele schon rasch fur die Emigration Polenaktion und Novemberpogrome Bearbeiten Am 28 Oktober 1938 wurden in Hannover 484 Juden polnischer Staatsangehorigkeit im Rahmen der Polenaktion zusammen getrieben im Saal des Rusthauses Burgstrasse 30 gesammelt und vom Hauptbahnhof aus uber die polnische Grenze ausgewiesen Unter den Ausgewiesenen befand sich auch die Familie Grunspan aus der Burgstrasse 36 Der zweitalteste Sohn der Familie Herschel Grunspan befand sich zu diesem Zeitpunkt in Paris Als er von der Vertreibung seiner Familie erfuhr kaufte er sich am 7 November 1938 einen Revolver fuhr in Paris zur deutschen Botschaft und schoss funfmal auf den dort zufallig anwesenden Legationsrat Ernst Eduard vom Rath der am 9 November verstarb Von den Nationalsozialisten wurde dies als Anschlag des Weltjudentums hochstilisiert und zum Vorwand fur die lange geplanten Novemberpogrome 1938 genommen die als spontane Aktionen des Volkszornes inszeniert wurden Uberall im Deutschen Reich wurden in der folgenden Nacht Synagogen in Brand gesteckt auch die Neue Synagoge in Hannover in der Bergstrasse Sie brannte dabei aus 8 spater wurde sie gesprengt 9 und abgetragen In Hannover wurden 94 judische Geschafte und 27 Wohnungen zerstort 10 334 Juden aus Hannover und Umgebung verhaftet und in das KZ Buchenwald deportiert Am 25 Juni 1939 wurde nochmals eine kleinere Gruppe von Juden abgeschoben Judenhauser Bearbeiten Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs lebten noch rund 2000 Juden in Hannover Am 3 und 4 September 1941 kam es durch die Aktion Lauterbacher zu einer Ghettoisierung der judischen Familien Rund 1200 Juden mussten ihre Hauser und Wohnungen verlassen und wurden unter katastrophalen Lebensumstanden in 15 sogenannten Judenhausern Anm 1 zusammengepfercht Alte Synagoge Bergstrasse 8 Strasse nicht mehr existent Nahe Rote Reihe Calenberger Neustadt Schulgebaude Lutzowstrasse 3 Mitte Verwaltungsgebaude Ohestrasse 8 9 heute Standort des Berufsschulzentrums Calenberger Neustadt Judisches Krankenhaus und Altersheim Ellernstrasse 16 Zooviertel Altersheim Auf dem Emmerberge 31 Sudstadt Heinemanhof Altersheim fur judische Frauen der Minna James Heineman Stiftung Kirchrode Predigthalle des neuen judischen Friedhofs Nordstadt Israelitische Gartenbauschule Ahlem Wohnhaus Dieterichsstrasse 28 Warmbuchenviertel Wohnhaus Herschelstrasse 31 Mitte Wohnhaus Josephstrasse 22 heute Otto Brenner Strasse Mitte Wohnhaus Knochenhauerstrasse 61 Altstadt Wohnhaus Kornerstrasse 24 Mitte Wohnhaus Scholvinstrasse 12 Mitte Wohnhaus Wunstorfer Strasse 16 a LimmerDeportationen Bearbeiten nbsp Mahnmal am Bahnhof FischerhofDie Vertreibung aus den Wohnungen bereitete die kurze Zeit spater einsetzenden Deportation von Juden aus Deutschland vor 11 Ende 1941 und noch vor der Wannseekonferenz im Februar 1942 wurden viele in Hannover lebende Juden in das vorgesehene Sammellager die Israelitischen Gartenbauschule Ahlem verbracht Von dort wurden 1001 Menschen am 15 Dezember 1941 zum Bahnhof Fischerhof in Linden abtransportiert und nach Gepackkontrollen und Leibesvisitationen ins Ghetto Riga deportiert Sechs weitere Transporte bis 1944 erfolgten von diesem Bahnhof aus in die KZ s und Ghettos in Auschwitz Theresienstadt und Warschau Ein achter Transport aus Hannover erfolgte 1945 von einem anderen Bahnhof Insgesamt wurden von Hannover aus rund 2400 Menschen aus der Stadt und dem sudlichen Niedersachsen deportiert von denen die wenigsten die Schoa uberlebten Vom ersten Transport 1941 mit 1001 Personen ist bekannt dass 68 den Zweiten Weltkrieg uberlebten 12 Zum 70 Jahrestag der ersten Deportation gedachte die Stadt Hannover am 15 Dezember 2011 des Ereignisses mit Gedenkveranstaltungen unter Teilnahme von funf Uberlebenden Dazu gehorte eine Lichteraktion auf dem Trammplatz Schuler entzundeten fur jede der 1001 deportierten Personen eine Kerze die aufgestellt einen Davidstern bildeten 13 Zum weiteren Programm gehorten eine Ausstellung im Neuen Rathaus und ein Symposium Konzentrationslager Bearbeiten nbsp KZ Haftlinge vor der Baracke 2 im KZ Hannover Ahlem nach der Befreiung durch die US ArmeeIm heutigen Stadtgebiet von Hannover wurden 1943 und 1944 zum Ende des Zweiten Weltkrieges 7 KZ Aussenlager errichtet die dem KZ Neuengamme zugeordnet waren Die Aussenlager waren Industriebetrieben angegliedert in denen die KZ Haftlinge darunter auch viele judische Personen als Arbeitskrafte eingesetzt wurden KZ Aussenlager Hannover Ahlem KZ Aussenlager Hannover Langenhagen im heutigen Stadtteil Brink Hafen KZ Aussenlager Hannover Limmer KZ Aussenlager Hannover Misburg KZ Aussenlager Hannover Muhlenberg KZ Hannover Stocken Akkumulatorenwerke im Stadtteil Marienwerder KZ Hannover Stocken Continental Die Geschichte dieser Lager das Schicksal der Inhaftierten und die Aufarbeitung in der Nachkriegszeit ist Mitte der 1980er Jahre umfassend dokumentiert worden 14 Nachkriegszeit BearbeitenAls am 10 April 1945 amerikanische Truppen Hannover besetzen hielten sich lediglich rund 100 Juden in der Stadt auf Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielten die Juden die aus den Konzentrationslagern zuruckkamen von anderen Burgern erste Hilfe mit Geld und zusatzlichen Lebensmittelkarten Viele der ehemaligen judischen Haftlinge bedurften arztlicher Hilfe Beistand und Beratung Am 10 August 1945 wurde die Genehmigung zur Grundung einer judischen Gemeinde von der britischen Militarregierung zugestellt Noch 1945 wurde Norbert Prager zum ersten Vorsitzenden der judischen Gemeinde in Hannover gewahlt wahrend eine zweite aus dem Jewish Committee hervorgegangene Gemeinde seinen Ideen zunachst ablehnend gegenuberstand 15 Mit Hilfe judischer Organisationen und der Niedersachsischen Landesregierung des 1946 gegrundeten Landes Niedersachsen konnte die soziale Betreuung der Mitglieder gewahrleistet werden Durch Zuzug entstand langsam neues judisches Leben in der Stadt In den Monaten nach der Befreiung des KZ Bergen Belsen verliessen judische Uberlebende das DP Camp Belsen und liessen sich auch in Hannover nieder Als die Gemeinschaft judischer Uberlebender in Hannover gross genug war um einen Rabbiner anzustellen empfahl Rabbiner Solomon Wolf Zweigenhaft dem Religiosen Notfallrat des Britischen Oberrabbiners seinen Freund Rabbiner Chaim Pinchas Lubinsky zum Oberrabbiner zu ernennen Dies erfolgte im Januar 1946 Die Gemeinde wuchs und weitere Rabbiner waren erforderlich Solomon Wolf Zweigenhaft wurde zweiter Rabbi in Hannover 16 1949 wahlte die judische Gemeinde in Hannover Zweigenhaft zum einzigen Rabbiner Danach ernannten viele kleinere judische Gemeinden in Niedersachsen auch Rabbiner und Zweigenhaft wurde Oberrabbiner von Hannover und Niedersachsen 17 16 18 Gegenwart BearbeitenMahnmale Bearbeiten Seit 1994 erinnert das Mahnmal fur die ermordeten Juden Hannovers auf dem Opernplatz an die Judenverfolgung in Hannover Der Erinnerung an judische Burger dienen auch ins Pflaster verlegte Stolpersteine siehe Liste der Stolpersteine in Hannover an ihren fruheren Wohnsitzen Bis zum Jahre 2015 wurden 330 Steine in der Stadt verlegt Am fruheren Standort des KZ Aussenlager Hannover Ahlem in Ahlem wurde eine zentrale Gedenkstatte fur die Region Hannover eingerichtet nbsp Mahnmal fur die ermordeten Juden Hannovers auf dem Opernplatz nbsp Gedenkstatte nahe der 1938 zerstorten Synagoge in der Calenberger Neustadt rechts Gedenktafel nbsp Stolpersteine zum Gedenken an judische Bewohner hier am Goetheplatz nbsp Mahnmal Asphaltschacht Ahlem nbsp Das Innere des Mahnmals Asphaltschacht nbsp Mahnmal an fruherer Israelitischer Gartenbauschule AhlemGedenken Bearbeiten nbsp 1001 entzundete Kerzen in der Form eines Davidsterns auf dem Trammplatz am 70 Jahrestag der ersten Deportation nbsp Koffer von Norbert Kronenberg deportiert am 15 Dezember 1941 ins Ghetto Riga nbsp Abgeschoben in den Tod Katalog zur Ausstellung bis 27 Januar 2012 in Hannover Neues Rathaus nbsp Gleise als Exponat fur den Bahnhof Hannover Linden FischerhofGemeinden Bearbeiten Es bestehen vier judische Gemeinden mit zusammen etwa 6200 Mitgliedern in Hannover Judische Gemeinde Bearbeiten Die Judische Gemeinde Hannover K d o R hat ungefahr 5000 Mitglieder Vorsitzender ist Michael Furst 1953 wurde ein judisches Altersheim in der Haeckelstrasse 6 im Stadtteil Bult eingeweiht Im Laufe der nachfolgenden Jahre wurden weitere in Hannover ansassige Juden als Gemeindemitglieder aufgenommen Ab 1957 fand wieder ein geregelter Religionsunterricht fur die judischen Kinder statt Als nachste Schritte erfolgte die Errichtung eines neuen judischen Gemeindezentrums in der Haeckelstrasse 10 mit Wohnhochhaus Saal fur kulturelle Zwecke Schulraume Gemeindeburo und Klubraume Ab 1960 entstand die neue Synagoge in der Haeckelstrasse die am 10 November 1963 eingeweiht wurde Nach 1990 wurde das Gemeindeleben insbesondere in den Bereichen Jugend Kultur Sozial und Seniorenarbeit erheblich ausgebaut Die Mitgliederzahl der Judischen Gemeinde Hannover stieg von ursprunglich 900 auf etwa 5000 im Jahre 2009 Liberale Judische Gemeinde Bearbeiten Die Liberale Judische Gemeinde Hannover K d O R hat rund 700 Mitglieder Vorsitzende ist Rebecca Seidler Im September 1995 losten sich nach internen Konflikten 79 Mitglieder aus der Judischen Gemeinde und grundeten eine Neue Judische Gemeinde Hannover 1997 war sie Grundungsmitglied der Union progressiver Juden in Deutschland Osterreich und der Schweiz und benannte sich bald darauf um in Liberale Judische Gemeinde Hannover Sie eroffnete im Januar 2009 ihre Synagoge Etz Chaim in Leinhausen Das Gebaude war zuvor die evangelische Gustav Adolf Kirche Kirchenbau 1965 71 Fritz Eggeling Umbau 2007 09 Gesche Grabenhorst und Roger Ahrens 19 die zu einem judischen Gemeindezentrum umgebaut wurde Das Gemeindezentrum ist zugleich Geschaftsstelle des Landesverbandes der israelitischen Kultusgemeinden von Niedersachsen K d o R Judisch bucharisch sefardisches Zentrum Deutschland Bearbeiten Im September 2009 eroffnete eine Gemeinde bucharischer Juden ihre Synagoge in Ricklingen 2013 entstand dort in einer ehemaligen evangelischen Kirche ein Gemeindezentrum mit Synagoge Sie hat etwa 300 Mitglieder Vorsitzender ist Juhanu Motaev Chabad Lubavitch Bearbeiten Die chassidisch orthodoxe Bewegung Chabad Lubawitsch unterhalt in Kleefeld ein eigenes Bildungszentrum Sie hat rund 400 Mitglieder nbsp Synagoge der Judischen Gemeinde Hannover an der Haeckelstrasse im Stadtteil Bult nbsp Synagoge der Liberalen Judischen Gemeinde Hannover in Leinhausen nbsp Blaue Synagoge der Judisch Sefardisch Bucharischen Gemeinde in Ricklingen nbsp Bildungszentrum von Chabad Lubavitch in KleefeldFriedhofe BearbeitenAlter Judischer Friedhof an der Oberstrasse Mitte des 16 Jahrhunderts bis 1864 Judischer Friedhof An der Strangriede 1864 1924 Judischer Friedhof Bothfeld seit 1924 Friedhof der Liberalen Judischen Gemeinde Hannover 2001 2017 Abteilung des Stadtfriedhofs Lahe seit 2017 eigenstandig nbsp Alter Friedhof an der Oberstrasse nbsp Friedhof an der Strangriede nbsp Friedhof in Bothfeld nbsp Trauerhalle am Friedhof in Bothfeld nbsp Friedhof der Liberalen GemeindePersonlichkeiten BearbeitenJulius Benfey 1836 1900 Bankdirektor und Gemeindevorsteher Emil Berliner 1851 1929 Erfinder der Schallplatte und Fabrikant Joseph Berliner 1858 1938 Fabrikant Samuel Freund 1868 1939 Rabbiner Selig Gronemann 1843 1918 Rabbiner Kurt Harald Isenstein 1898 1980 Bildhauer Maler Kunst und Musikpadagoge Schriftsteller Andor Izsak 6 Juli 1944 in Budapest Musiker Grunder des Europaischen Zentrums fur judische Musik in Hannover Iwan Katz 1889 1956 KPD Politiker Werner Kraft 1896 1991 Bibliothekar Essayist Schriftsteller emigrierte 1933 34 aus Hannover nach Jerusalem Theodor Lessing 1872 1933 Philosoph und Publizist Louis Ephraim Meyer 1821 1894 Bankier unter anderem Mitbegrunder der Braunschweig Hannoverschen Hypothekenbank und der Hannoverschen Immobilien Gesellschaft 20 Erwin Panofsky 1892 1968 Kunsthistoriker emigrierte 1934 in die USA Norbert Prager 1891 1965 war als Uberlebender des Holocaust der erste Vorsitzende der judischen Gemeinde in Hannover Er war unter anderem einer der Initiatoren der Gesellschaft fur Christlich Judische Zusammenarbeit Werner Scholem 1895 1940 1919 Burgervorsteher in Hannover Linden in der Weimarer Republik Reichstagsabgeordneter fur die KPD Henry Seligmann 1880 1933 Munzhandler Mitbegrunder der Judischen Turnerschaft Mitglied des Schulvorstandes Vorsteher des Wohltatigkeitsvereins Siegmund Seligmann 1853 1925 erster Generaldirektor der Gummiwerke Continental AG in Hannover Ferdinand Sichel 1859 1930 Fabrikant und Grunder der Sichelwerke Malerleim und Kleister Alexander Moritz Simon 1837 1905 Bankier und Grunder der Israelitischen Gartenbauschule Ahlem Eduard Simon 1805 1867 Obergerichtsrat Mitglied der Advokatenkammer und Erbauer der Villa Simon Israel Simon 1807 1883 Bankier und Finanzier des hannoverschen Konigs Ingrid Wettberg Vorsitzende der Liberale Judische Gemeinde Hannover seit 1999 grosste liberale Gemeinde Deutschlands mit erstem Synagogenneubau seit 1945 Solomon Wolf Zweigenhaft 1915 2005 RabbinerSiehe auch BearbeitenGedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 1945 Evangelisch lutherischer Zentralverein fur Begegnung von Christen und Juden e V Liste der Stolpersteine in Hannover Geschichte der Muslime in HannoverLiteratur BearbeitenAllgemeines Selig Gronemann Genealogische Studien uber die alten judischen Familien Hannovers 2 Bande Lamm Berlin 1913 Band 1 Genealogie der Familien urn nbn de hebis 30 1 110833 Band 2 Grabschriften und Gedachtnisworte urn nbn de hebis 30 1 110826 Lesser Knoller Jahresbericht uber die Religions Schulen I und II der Synagogen Gemeinde und uber den judischen Religions Unterricht an den koniglichen und stadtischen hoheren Knabenschulen zu Hannover Darin Mendel Zuckermann Zur Verwaltungsgeschichte des Hannoverschen Landrabbinats Riemschneider Hannover 1910 herunterladbar als PDF Dokument der Universitatsbibliothek Johann Christian Senckenberg der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Wilh Riemschneider Allgemeine Synagogen Ordnung fur das Konigreich Hannover vom 31 Dezember 1860 nebst der Vollzugs Ordnung fur die Synagogen Gemeinde zu Hannover vom Mai 1861 bzw Juli 1910 und den Vorschriften zur Ausfuhrung der Synagogen und Vollzugs Ordnung vom September 1870 39 Seiten Wilh Riemschneider Hannover 1916 Wolfgang Marienfeld Judische Lehrerbildung in Hannover 1848 1923 In Hannoversche Geschichtsblatter Neue Folge Band 36 Heft 1 2 S 1 107 Peter Schulze Beitrage zur Geschichte der Juden in Hannover Hannover 1998 ISBN 3 7752 4956 7 Peter Schulze Hannover In Herbert Obenaus David Bankier Daniel Fraenkel Hrsg Historisches Handbuch der judischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen Band 1 Wallstein Verlag Gottingen 2005 ISBN 3 89244 753 5 S 726 796 Peter Schulze Juden In Stadtlexikon Hannover S 326ff Waldemar R Rohrbein Hrsg Hugo Thielen Bearb Judische Personlichkeiten in Hannovers Geschichte Vollstandig uberarbeitete erweiterte und aktualisierte Neuauflage Lutherisches Verlagshaus Hannover 2013 ISBN 978 3 7859 1163 1 Spezialthemen TM Spurensuche Was geschah mit der judischen Bevolkerung Hannovers nach der Machtergreifung 1933 In Stadtkind hannovermagazin Ausgabe 9 2013 September 2013 S 44 47 Julia Berlit Jackstien Karljosef Kreter Hrsg Abgeschoben in den Tod Die Deportation von 1001 Hannoveranerinnen und Hannoveranern am 15 Dezember 1941 nach Riga Ausstellungskatalog zur gleichnamigen Ausstellung vom 15 Dezember 2011 bis 27 Januar 2012 im Neuen Rathaus Reihe Schriften zur Erinnerungskultur in Hannover Bd 1 Hannover 2011 ISBN 978 3 7752 6200 2 Marlis Buchholz Die hannoverschen Judenhauser Zur Situation der Juden in der Zeit der Ghettoisierung und Verfolgung 1941 bis 1945 Hildesheim 1987 ISBN 3 7848 3501 5 Marlis Buchholz Die Versteigerung des Besitzes deportierter Juden 1941 42 In Niedersachsisches Jahrbuch fur Landesgeschichte Bd 73 Hannover 2001 ISSN 0078 0561 S 409 418 Die Frage der Judenmission In Dirk Riesener Volksmission Zwischen Volkskirche und Republik 75 Jahre Haus kirchlicher Dienste fruher Amt fur Gemeindedienst der Evangelisch lutherischen Landeskirche Hannovers Lutherisches Verlagshaus Hannover 2012 ISBN 978 3 7859 1080 1 S 494 499 Peter Hertel Die Juden von Ronnenberg Teil 1 1700 1933 Hrsg Stadt Ronnenberg Schriften zur Stadtentwicklung Bd 4 Ronnenberg 2012 Peter Hertel und Christiane Buddenberg Hertel Kirche und Synagoge in Die Juden von Ronnenberg Eine Stadt bekennt sich zu ihrer Vergangenheit Hrsg Region Hannover Mahn und Gedenkstatte Ahlem Hannover 2016 ISBN 978 3 7752 4903 4 S 22 24 Landeshauptstadt Hannover Presseamt Judische Gemeinde Hannover Hrsg Leben und Schicksal Zur Einweihung der Synagoge in Hannover Hannover 1963 DNB 452735483 Netzwerk Erinnerung und Zukunft in der Region Hannover Hrsg Orte der Erinnerung Wegweiser zu Statten der Verfolgung und des Widerstands wahrend der NS Herrschaft in der Region Hannover Hannover 2007 DNB 986937738 Hans Otte Vergesst nie Hannovers zerstorte Synagoge und ihre Gedenkstatte in der Roten Reihe Veranderte Neuaufl Informations und Pressestelle der Evang luth Landeskirche Hannovers Hannover 2003 OCLC 249351171 Anke Quast Nach der Befreiung Judische Gemeinden in Niedersachsen seit 1945 das Beispiel Hannover Veroffentlichungen des Arbeitskreises Geschichte des Landes Niedersachsen nach 1945 Bd 17 Wallstein Gottingen 2001 ISBN 978 3 89244 447 3 Vorschau Mirjam Reisner Judische Friedhofe in Hannover in Ohlsdorf Zeitschrift fur Trauerkultur Online Rotraut Ries Judisches Leben in Niedersachsen im 15 und 16 Jahrhundert Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen Band 35 Quellen und Untersuchungen zur allgemeinen Geschichte Niedersachsens in der Neuzeit Band 13 Hrsg von der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen Hahn Hannover 1994 ISBN 3 7752 5894 9 zugleich Dissertation Universitat Munster Peter Schulze Deportationen von Juden In Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hrsg u a Stadtlexikon Hannover Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2009 ISBN 978 3 89993 662 9 S 124 M eir Wiener Liepmann Cohen und seine Sohne Kammeragenten zu Hannover in Monatsschrift fur Geschichte und Wissenschaft des Judenthums Hrsg Oberrabbiner Z acharias Frankel Jahrgang 13 Heft 5 Breslau 1864 S 161 184 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Geschichte der Juden in Hannover Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Judisches Leben in Hannover beim Netzwerk Erinnerung und Zukunft e V Judisches Hannover Novemberpogrome 1938 in Niedersachsen Hannover Virtuelle 3D Rekonstruktion der Synagoge in Hannover von 1870 Judische Gemeinde Hannover K d o R Liberale Judische Gemeinde Hannover Judisch Bucharische Gemeinde Hannover Webseite der Bewegung Chabad Lubawitsch in Hannover Interview Hannover Kirche wird Synagoge in ModerneREGIONALAnmerkungen Bearbeiten Strassennamen vor allem aber Hausnummern wurden nach den Luftangriffen auf Hannover und dem Wiederaufbau zum Teil geandertEinzelnachweise Bearbeiten Peter Schulze in Stadtlexikon Hannover S 326ff Peter Schulze in Stadtlexikon Hannover S 326 a b Peter Hertel Die Juden von Ronnenberg Teil 1 1700 1933 Hrsg Stadt Ronnenberg Schriften zur Stadtentwicklung Bd 4 Ronnenberg 2012 S 19 f a b c d e M eir Wiener Liepmann Cohen und seine Sohne Kammeragenten zu Hannover in Monatsschrift fur Geschichte und Wissenschaft des Judenthums Hrsg Oberrabbiner Z acharias Frankel Jahrgang 13 Heft 5 Breslau 1864 S 171 a b Peter Hertel und Christiane Buddenberg Hertel Kirche und Synagoge in Die Juden von Ronnenberg Eine Stadt bekennt sich zu ihrer Vergangenheit Hrsg Region Hannover Mahn und Gedenkstatte Ahlem Hannover 2016 ISBN 978 3 7752 4903 4 S 22 Klaus Mlynek in Stadtlexikon Hannover S 12 siehe im vernetzten Wikipedia Abschnitt dort ist jedoch keine Referenz angegeben Foto der ausgebrannten Synagoge Memento vom 31 Januar 2016 im Internet Archive Foto der gesprengten Synagoge Memento vom 11 Januar 2016 im Internet Archive Bericht des Polizeiprasidenten an den Regierungsprasidenten Memento des Originals vom 21 Dezember 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde 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Niedersachsens in der Neuzeit Bd 8 2 Teile Verlag August Lax Hildesheim 1985 ISBN 3 7848 2422 6 Waldemar R Rohrbein PRAGER Norbert In Dirk Bottcher Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hugo Thielen Hannoversches Biographisches Lexikon Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2002 ISBN 3 87706 706 9 S 289 f a b Rabbiner Mosche Hirsch Once Upon A Rav In Hamodia Inyan Magazine Kinyan L Shabbos XIV Jahrgang Nr 669 27 Juli 2011 S 11 12 Joseph Friedenson Dos Yiddishe Vort Vol LXXIX No 425 September October 2011 pages 46 48 Migdal Dovid 2015 Edition Toldos Hamo l Pages 87 95 Vgl Ulrich Knufinke Machtig stolz auf meine Gemeinde Interview Von der Kirche zur Synagoge in moderneREGIONAL 2015 1 Peter Schulze Meyer 9 Louis Ephraim In Hannoversches Biographisches Lexikon S 253 online uber Google BucherJudische Gemeinden in Niedersachsen Landesverband der Judischen Gemeinden von Niedersachsen Braunschweig Landkreis Hameln Pyrmont Hannover Kultusgemeinde Hildesheim Hildesheim Bad 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