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Alexander Moritz Simon urspr Moses Simon 27 November 1837 in Hannover 29 Januar 1905 ebenda war ein Bankier und amerikanischer Vizekonsul 1 2 Er grundete die spatere Israelitische Gartenbauschule Ahlem zur Verbesserung der Lebensverhaltnisse seiner judischen Mitburger Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Werdegang 2 Alexander und Fanny Simonsche Stiftung 3 Schriften 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Die von Simon gegrundete Israelitische Gartenbauschule Ahlem um 1900Familie Bearbeiten Alexander Moritz Simon war das vierte von sieben Kindern des judischen Hauptkollektors und Lotterieeinnehmers Alexander Simon und seiner Frau Fanny Alexander Moritz Schwester Helene 1845 1919 heiratete den judischen Kaufmann Sigmund Meyer ca 1840 73 aus Bochum aus der Ehe ging der spatere Elektroautomobil Pionier Sigmund Meyer hervor 3 Werdegang Bearbeiten Moritz absolvierte eine Lehre als Bankkaufmann im Bankhaus des hannoverschen Hofbankiers Ezechiel Simon Im Juli 1858 reiste er nach New York und arbeitete bei einer Bank Hier lernte er das Elend der judischen Einwanderer aus Osteuropa kennen Nach seiner Ruckkehr nach Hannover 1863 beantragte er am 29 April die Burgerrechte und wurde als Bankier eingetragen Am 16 Juli grundete er zusammen mit seinem Vater das Bank Geldwechsel und Inkasso Geschaft Alexander Simon dessen Leiter er wurde und das er gut durch die Grunderkrise der 1870er brachte 1898 verkaufte er sein Unternehmen an die Dresdner Bank Er war Mitglied im Aufsichtsrat der Deutschen Pulverfabrik in Walsrode und der Tivoli AG in Hannover Die betrieb den 1878 vom Architekten Otto Goetze fertiggestellten Tivoli Konzertgarten 4 unmittelbar an den Tivoli Stadtteil angrenzend nahe dem Schiffgraben 5 der schnell zu den bekanntesten Tanzlokalen Hannovers gehorte nbsp Von Simon erworbenes Parkhaus an den Parkanlagen von Herrenhausen nbsp Von Simon erbaute Ritterburg nahe dem Parkhaus1890 erwarb Simon das Ausflugslokal Parkhaus Dies war ein 1874 von den Architekten Ludolf und Heussner an der spitzwinkligen Ecke zur Appelstrasse errichtetes Konzerthaus Simon liess es 1891 erweitern und 1894 95 vom Architekten Max Kuster 1862 1941 abreissen und neu bauen 6 7 Dabei liess es Simon mit dekorativen Turmchen und einer Terrasse mit Ausblick auf die Parkanlagen von Herrenhausen versehen daher auch der Name Parkhaus 8 Hinter dem Parkhaus liess Simon einen spater privatisierten Stadtpark anlegen in dem er eine Ritterburg mit originell ausgestatteten Innenraumen sowie eine Hundinghutte mit einer Tropfsteinhohle und einem altdeutschen Trinkgemach bauen liess 9 Simon blieb unverheiratet und lebte lange Zeit bei den Eltern in der Schillerstrasse Spater baute er sich eine Villa im Villenviertel der Nordstadt Um 1895 wurde Ahlem sein Lebensmittelpunkt Zum Ende des 19 Jahrhunderts waren viele Menschen judischen Glaubens aus Osteuropa ins Deutsche Reich eingewandert und lebten in den Stadten meist in Ghettos und armlichen Verhaltnissen In Hannover stieg die Personenzahl binnen eines Jahrhunderts von 500 um das Zehnfache auf etwa 5000 Menschen judischen Glaubens zu Beginn des 20 Jahrhunderts Moritz Simon bemuhte sich seit den 1880ern um eine Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Lage seiner Glaubensgenossen getreu seinem Motto Nicht durch Almosen sondern durch Erziehung zur Arbeit kann unseren armen Glaubensgenossen geholfen werden 10 vgl Hachschara In der von ihm gestifteten Schule in der Ohestrasse begann er mit praktischem Unterricht Der von ihm 1884 gegrundete Verein zur Forderung des Gartenbau und Handfertigungsunterrichts in Judischen Volksschulen hatte seine Ziele jedoch nicht erreicht Deshalb erwarb er im Herbst desselben Jahres im damals noch selbstandigen Dorf Ahlem in der Heisterbergalle 8 ein 60 Morgen grosses Grundstuck und begann mit der Errichtung seiner Gartenbauschule Neun Jahre spater am 2 Juni 1893 wurde sie dann unter dem Namen Israelitische Erziehungs Anstalt zu Ahlem bei Hannover eroffnet 1919 in Israelitische Gartenbauschule Ahlem umbenannt An der Leitung beteiligte sich Manfred Berliner In Peine grundete Simon eine Ausbildungsstatte fur die Lehrer 11 Alexander Moritz Simon lebte sparsam und steckte alles Geld in seine Schule Er liess seinen Badeofen nicht reparieren und erlitt einen todlichen Badeunfall Beigesetzt wurde er auf dem Judischen Friedhof An der Strangriede Simons Vorstandsamt in der Israelitischen Gartenbauschule ubernahm Sartorius Rheinhold 12 Alexander und Fanny Simonsche Stiftung BearbeitenNach Alexander Moritz Simons Tod setzte die nach seinen Eltern benannte Alexander und Fanny Simonsche Stiftung seine Arbeit fort Der Stiftung gehorten unter anderem zwei Mehrfamilienhauser in der Wissmannstrasse 11 und 13 in der Sudstadt In diesen Hausern lebten um 1940 rund 132 judische Menschen die samtlich deportiert wurden zum Teil uber die Sammelstelle in der Gartenbauschule Schriften BearbeitenPraktische Vorschlage zur Organisation der Auswanderung Mitgeteilt auf Grund langjahriger Erfahrungen Jaab amp Kohlrautz 1904 digitalisiert durch die Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am MainSiehe auch BearbeitenGeschichte der Juden in HannoverLiteratur BearbeitenTrauerfeier bei der Bestattung des Herrn Konsul Moritz Simon in Hannover am Mittwoch den 1 Februar 1905 vom 9 1 2 Uhr Druck der Vereinsbuchdruckerei zu Hannover 1905 Die Ziele der Simon schen Stiftung in Hannover Berlin 1907 Nachruf Konsul Alexander Moritz Simon in Im Deutschen Reich Zeitschrift des Centralvereins deutscher Staatsburger judischen Glaubens Heft 2 S 103 104 1905 Memento vom 10 Februar 2013 im Webarchiv archive today Renate Heuer Bibliographia Judaica Verzeichnis judischer Autoren deutscher Sprache Bd 3 Campus Verlag 1988 ISBN 3 593 33398 8 S 77Einzelnachweise Bearbeiten Schulprojektseite nach Hans Dieter Schmid Hrsg Ahlem Die Geschichte einer judischen Gartenbauschule Memento vom 7 April 2014 im Internet Archive Bremen 2008 S Seite 17 54 Isidore Singer und Frederick T Haneman Simon Moritz Alexander in Jewish Encyclopedia com abgerufen am 14 Marz 2015 Hans Christoph Graf von Seherr Thoss Meyer Sigmund genannt Hans Sigismund In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 373 f Digitalisat Foto Tivoli Konzertgarten zwischen heutigem Schiffgraben und Konigstrasse Hannover in Alexander Moritz Simon In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 8 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 141 Geschichte des Parkhauses auf der Webseite der Universitat Hannover Memento des Originals vom 31 August 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www imr uni hannover de Bild auf einer historischen Postkarte Memento vom 4 Mai 2015 im Internet Archive Leibniz Universitat Hannover Intern 01 08 Memento vom 3 Dezember 2008 im 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