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Gunther Heinrich Freiherr von Berg 27 November 1765 in Schwaigern bei Heilbronn 9 September 1843 in Oldenburg war ein deutscher Politiker im Grossherzogtum Oldenburg Gunther von Berg Inhaltsverzeichnis 1 Familie und Adelserhebung 2 Leben 2 1 Hannover 2 2 Schaumburg Lippe 2 3 Oldenburg 3 Familie 4 Werke 5 Literatur 6 WeblinksFamilie und Adelserhebung BearbeitenDie Stammreihe seiner Familie beginnt mit Veit vom Berg Vitus de Monte 1541 1610 Pfarrer in Rudisbronn heute Ortsteil von Bad Windsheim in Mittelfranken Im 18 Jahrhundert wandelte die nichtadelige Familie ihren Namen vom Berg eigenmachtig in von Berg Berg wurde als grossherzoglich oldenburgischer Geheimrat Mitglied des Staats und Kabinett Ministeriums sowie als Kommandeur des St Stephans Ordens am 19 Juni 1838 in Schloss Schonbrunn mit Adelsbrief vom 29 August 1838 in Wien in den osterreichischen Freiherrnstand erhoben Die oldenburgische Anerkennung folgte am 7 Dezember 1838 Leben BearbeitenBerg entstammte einer Handwerker und Beamtenfamilie Er war der Sohn des reichsgraflich neippergischen Amtmanns Friedrich Christoph von Berg 1733 1807 und der Maria Veronika geb Hummel 1741 1797 Nach dem Besuch des Gymnasiums in Ohringen studierte er von 1783 bis 1786 Jura an der Eberhard Karls Universitat Tubingen und absolvierte anschliessend ein halbjahriges Praktikum am Reichskammergericht in Wetzlar wo er wichtige Anstosse fur seine spatere wissenschaftliche Tatigkeit erhielt Im Mai 1787 wurde er Sekretar des Reichsgrafen Leopold von Neipperg Auf mehreren Reisen nach Wien lernte er die Praxis des dortigen Reichsgerichts kennen In diesen Jahren veroffentlichte er auch seine ersten wissenschaftlichen Arbeiten 1792 ging er nach Gottingen um eine grossere Untersuchung uber das Reichskammergericht abzuschliessen Mit Unterstutzung des bekannten Staatsrechtslehrers Johann Stephan Putter erhielt Berg dann ab 1794 eine ausserordentliche Professur nebst Beisitz im Spruchkollegium Gottingen Nachtraglich erhielt er ausserdem in Tubingen den Doktortitel Berg der ein schneller Arbeiter von grosser Schaffenskraft war veroffentlichte in diesen Jahren eine Reihe grundlicher Untersuchungen und gab ausserdem noch zwei Zeitschriften heraus Hannover Bearbeiten Im Oktober 1800 trat er in den Staatsdienst des Kurfurstentums Hannover und wurde Hofrat bei der Justizkanzlei Hannover sowie Rechtskonsulent Advocatus patriae der Regierung Hierbei wirkte er unter anderem bei der Besitznahme und Sakularisation des Furstbistums Osnabruck mit und beschaftigte sich mit der Frage der Behordenreorganisation Daneben fand er noch Zeit fur eine Anzahl rechts und staatswissenschaftlicher Arbeiten von denen besonders das mehrbandige Handbuch des teutschen Polizeyrechts zu nennen ist das wohl sein bedeutendstes Werk darstellt Schaumburg Lippe Bearbeiten Nach der Einverleibung Hannovers in das Konigreich Westphalen trat Berg in die Dienste des Fursten Georg Wilhelm von Schaumburg Lippe in Buckeburg fur den er schon vorher nebenamtlich als Rechtsberater tatig gewesen war Am 27 Marz 1810 wurde er zum Prasidenten des Regierungskollegiums dieses Zwergstaates ernannt dessen Verwaltung er in den folgenden Jahren modernisierte Im August 1814 war Berg als Gesandter der Furstentumer Schaumburg Lippe und Waldeck Teilnehmer des Wiener Kongresses wo er als einer der Vertreter der deutschen Kleinstaaten eine einflussreiche Rolle spielte und bei der endgultigen Gestaltung der Deutschen Bundesakte mitwirkte Im Juni 1815 kehrte er nach Buckeburg zuruck und traf die entscheidenden Vorarbeiten fur die Einfuhrung der Landstandischen Verfassung die 1816 in Kraft gesetzt wurde Oldenburg Bearbeiten nbsp Von Berg sches Haus in Oldenburg Stau 291815 war Berg in den Staatsdienst des Grossherzogtums Oldenburg ubergetreten Am 14 Oktober 1815 wurde er zum Prasidenten des Oberappellationsgerichts Oldenburg ernannt allerdings von der Ausubung seiner Amtspflichten entbunden und zum Gesandten beim Bundestag des Deutschen Bundes in der Freien Stadt Frankfurt bestimmt 1819 20 nahm er als oldenburgischer Vertreter an den Konferenzen zur Wiener Schlussakte teil Im Juni 1821 wurde er aus Frankfurt abberufen und trat im August in Oldenburg das Amt als Prasident des Oberappellationsgerichts an das er bis zum Dezember 1829 innehatte Gleichzeitig wurde er am 23 Juli 1821 mit dem Titel Geheimer Rat zum zweiten Mitglied des neugebildeten Staats und Kabinettsministeriums ernannt Diese Tatigkeit als de facto Minister beanspruchte wiederum den Hauptteil seiner Arbeitskraft In den folgenden Jahren war er fur eine Reihe ganz unterschiedlicher Bereiche zustandig so etwa fur das Verhaltnis zum Deutschen Bund und zu den ubrigen Bundesstaaten fur allgemeine Finanz und Hoheitsangelegenheiten und fur die Domanenverwaltung Ausserdem nahm er auf die Regelung der katholischen Kirchenangelegenheiten Einfluss und verfolgte hier einen betont staatskirchlichen Kurs Zwischen 1830 und 1832 wurde ihm auch die Leitung der internen Vorarbeiten fur eine landstandische Verfassung ubertragen Neben einer eigenen Ausarbeitung verfasste er den abschliessenden Entwurf eines Grundgesetzes der allerdings spater nach dem Abebben der revolutionaren Bewegung auf Anordnung des Grossherzogs zu den Akten gelegt wurde 1834 nahm Berg als oldenburgischer Vertreter an den Wiener Ministerialkonferenzen teil Nach dem Ausscheiden des Freiherrn Karl Ludwig von Brandenstein wurde Berg schliesslich am 1 Juli 1842 zum ersten Mitglied des Ministeriums und zum Staats und Kabinettsminister ernannt Bereits im folgenden Jahr starb er allerdings an Speiserohrenkrebs Als enger Mitarbeiter des Herzogs Peter Friedrich Ludwig und des Grossherzogs Paul Friedrich August spielte Berg eine wichtige Rolle in der Verwaltung des Landes Er begann seine Laufbahn als aufgeklarter Reformkonservativer wandelte sich aber spatestens seit seinem Eintritt in den oldenburgischen Staatsdienst zu einem Status quo Konservativen der sich aus Uberzeugung oder Resignation auf die Sicherung des Bestehenden beschrankte Familie BearbeitenBerg war seit dem 23 August 1795 verheiratet mit Sophie Caroline Amalie geb Stromeyer 1777 1868 der Tochter des Gottinger Medizinprofessors Ernst Johann Friedrich Stromeyer 1750 1830 und dessen Ehefrau Marie Magdalena Johanne von Blum 1756 1848 Das Ehepaar hatte funf Sohne und funf Tochter darunter Friedrich Adolf von Berg 1798 1889 Abgeordneter im Oldenburgischen Landtag Carl Heinrich Edmund von Berg 1800 1874 bedeutender Forstmann Emilie von Berg 1805 1862 Sie heiratete den oldenburgischen Kammerprasidenten Gerhard Friedrich August Jansen 1791 1869 Ihr gemeinsamer Sohn Gunther Jansen wurde spater ebenfalls oldenburgischer Ministerprasident Karl Heinrich Ernst von Berg 1810 1894 oldenburgischer Innenminister und Ministerprasident Werke BearbeitenVersuch uber das Verhaltnis der Moral zur Politik 2 Bande Heilbronn 1790 und 1791 Darstellung der Visitation des Kaiserlichen und Reichskammergerichts nach Gesetzen und Herkommen Gottingen 1784 Uber Teutschland s Verfassung und die Erhaltung der offentlichen Ruhe in Teutschland Gottingen 1795 Staatswissenschaftliche Versuche 2 Bande Lubeck und Leipzig 1795 Grundriss der reichsgerichtlichen Verfassung und Praxis Gottingen 1797 Handbuch des teutschen Polizeyrechts 7 Bande Hannover 1799 1809 Juristische Beobachtungen und Rechtsfalle 4 Bande Hannover 1802 1810 Abhandlungen und Erlauterung der rheinischen Bundesacte Hannover 1808 Vergleichende Schilderung der Organisation der franzosischen Staatsverwaltung in Beziehung auf das Konigreich Westphalen und andere deutsche Staaten Frankfurt 1808 Betrachtungen uber die Wiederherstellung des politischen Gleichgewichts in Europa Ohne Ortsangabe 1814 Georg Ludwig Herzog von Holstein Gottorp Veroffentlicht in Oldenburgische Blatter 1830 S 257 ff Literatur BearbeitenMartin Sellmann Gunther Heinrich von Berg 1765 1843 Heinz Holzberg Verlag Oldenburg 1982 ISBN 3 87358 158 2 Gunther Heinrich Berg In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 67 68 online Johann Friedrich Ludwig Theodor Merzdorf Berg Gunther Heinrich von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 2 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 363 f Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band I Band 53 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1972 S 332 ISSN 0435 2408Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gunther von Berg im Katalog der Deutschen NationalbibliothekStaatsminister des Grossherzogtums Oldenburg Karl Ludwig Friedrich Josef von Brandenstein Gunther von Berg Wilhelm Ernst von Beaulieu Marconnay Johann Heinrich Jakob Schloifer Dietrich Christian von Buttel Peter Friedrich Ludwig von Rossing Karl Heinrich Ernst von Berg Friedrich Andreas Ruhstrat Gerhard Friedrich Gunther Jansen Wilhelm Friedrich Willich Friedrich Julius Heinrich Ruhstrat Franz Friedrich Paul Ruhstrat Siehe auch Grossherzogtum Oldenburg Staatsminister des Grossherzogtums Oldenburg VorgangerAmtNachfolger Oldenburgischer Gesandter beim Deutschen Bund 1816 bis 1821Hartwig Julius Ludwig von BothNormdaten Person GND 118509357 lobid OGND AKS LCCN nr2001025566 VIAF 7399372 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Berg Gunther vonALTERNATIVNAMEN Berg Gunther Heinrich Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher PolitikerGEBURTSDATUM 27 November 1765GEBURTSORT Schwaigern bei HeilbronnSTERBEDATUM 9 September 1843STERBEORT Oldenburg Oldb Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gunther von Berg amp oldid 235483521