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Kaspar Friedrich von Schuckmann auch Caspar Friedrich von S ab 1834 Freiherr von Schuckmann 25 Dezember 1755 in Molln Mecklenburg 17 September 1834 in Berlin war preussischer Staatsminister des Innern und Mitglied des Preussischen Staatsrates Friedrich von Schuckmann Quelle Stadtmuseum Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Werdegang 1 3 Familie 2 Orden und Ehrenzeichen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Friedrich von Schuckmann stammte aus einer ursprunglich Osnabrucker Kaufmannsfamilie Schuckmann aus der die drei Bruder Hermann Leonhard Heinrich sein Grossvater und Johann Friedrich Schuckmann am 7 April 1732 in Wien durch Kaiser Karl VI in den Reichsadelsstand erhoben worden waren Er war das funfte von neun Kindern des danischen Offiziers Kaspar Nikolaus von Schuckmann 1721 1797 1 und dessen Kusine Friederike Agnese Maria von Schuckmann 1726 1769 aus Butzow Mecklenburg Schwerin Werdegang Bearbeiten Nach dem Besuch 2 von 1772 bis 1775 als Zogling No 606 der Ritterakademie in Dom Brandenburg studierte Schuckmann Rechtswissenschaften und Staatswissenschaften an der Universitat Halle Seit 1779 stand er in preussischem Staatsdienst und begann zunachst beim Kammergericht Berlin spater am Oberregierungsgericht zu arbeiten 1786 wurde er Oberamtsregierungsrat in Breslau Niederschlesien und 1790 zusatzlich Oberbergrichter beim Oberbergamt Schlesien Funf Jahre spater 1791 ubernahm er die Verwaltung der Furstentumer Bayreuth und Ansbach und wurde zugleich Kammerprasident der beiden Kriegs und Domanenkammern In diesem Amt bis zum Jahr 1807 erwarb er sich grosse Anerkennung Als die Furstentumer Ansbach Bayreuth 1806 von den Franzosen besetzt wurden blieb er zunachst auf seinem Posten Erst im Mai 1807 als sie ein geheimes Unternehmen gegen Bayreuth entdeckten fuhrten die Franzosen den dortigen hochsten preussischen Beamten Schuckmann in Gefangenschaft auf die Festung Mainz ab obwohl er von der Aktion keinerlei Kenntnis hatte Nach seiner Entlassung zog er sich auf sein Gut Hartlieb nach Schlesien zuruck Zuvor war er am 8 Oktober 1806 als Nachfolger von Karl von Ingersleben zum Prasidenten der Pommerschen Kriegs und Domanenkammer ernannt worden konnte seine Stelle aber nicht antreten Nach der Verordnung uber die veranderte Verfassung aller obersten Staatsbehorden in der Preussischen Monarchie vom 27sten October 1810 gliederte sich das Ministerium des Innern in vier Bereiche die nun statt Sektionen Abteilungen heissen Die Abtheilung der allgemeinen Polizey Abtheilung fur den Handel und die Gewerbe Abtheilung fur den Cultus und offentlichen Unterricht und Abtheilung fur das Postwesen 3 Am 20 November 1810 4 erhielt Schuckmann als Geheimer Staatsrat die Leitung der Abteilungen fur Handel und Gewerbe dazu gehoren auch das Berg Hutten und Salinenwesen ebenso wie das Medizinwesen sowie fur Kultus und offentlichen Unterricht In dieser Funktion loste er Wilhelm von Humboldt 1767 1835 ab Bereits am 24 April 1812 wurde ihm die Leitung fur Handel und Gewerbe entzogen und das allgemeine Polizeidepartement jedoch mit Ausnahme der Sicherheitspolizei ubertragen Das Handels und Gewerbedepartement wurde dem Geheimen Staatsrat Johann August Sack anvertraut Schuckmann behielt aber die Leitung fur Kultus und offentlichen Unterricht 5 Anschliessend wurde Schuckmann das erste Mal von 1814 bis 1819 preussischer Staatsminister des Innern Sein Amtsvorganger war der spatere Staatskanzler Karl August Furst von Hardenberg 1750 1822 gewesen sein Nachfolger nur fur ein knappes Jahr 1819 Wilhelm von Humboldt Anschliessend bekleidete Schuckmann erneut das Amt des Innenministers dem von 1819 bis 1830 auch das Polizeiministerium zugehorte Ab 1830 beschrankte sich Schuckmann aufgrund seines hohen Alters auf die Aufgaben des Handels und Gewerbes wahrend Gustav von Brenn sich der Polizeiangelegenheiten annahm 6 Als Innenminister zeichnete er am 31 Oktober 1816 gemeinsam mit Staatskanzler Furst von Hardenberg die Urkunde mit den Statuten der Universitat Berlin gegen die zuvor der preussische Konig Friedrich Wilhelm III unterzeichnet hatte Damit wurde der Berliner Universitat ihre offizielle Verfassung gegeben in der die Ziele der Universitat ihre Struktur und Hierarchie die interne Gerichtsbarkeit der Vorlesungsbetrieb die Studienbedingungen und anderes genau festgelegt wurden Ab 1818 umfasste Schuckmanns Innenministerium drei Abteilungen Die Erste Abtheilung unter Direktor Christian Philipp Koehler war zustandig fur die Landschaften und Feuersozietaten Die Zweite Abtheilung leitete Direktor Friedrich Graf von Hardenberg 7 nicht zu verwechseln mit Staatskanzler Karl August von Hardenberg Diese 2 Abteilung war zustandig fur die General Commissionen und Revisions Collegia zur Regulierung der gutsherrlichen und bauerlichen Verhaltnisse sowie fur die staatlichen Stamm Schafereien zur Verbesserung und Beforderung der Schaafzucht Die Dritte Abtheilung unter Johann Carl Ludewig Gerhard erhielt die Bezeichnung Ministerium fur das Bergwerks Hutten und Salinen Wesen 8 Als Innenminister war Schuckmann auch Leiter des Ministerialausschusses gegen demagogische Umtriebe der Koniglichen Immediat Untersuchungskommission zur Ermittlung hochverraterischer Verbindungen und staatsgefahrlicher Umtriebe Seine Geisteshaltung zeigt sich in seiner Attacke gegen den Dichter E T A Hoffmann Hoffmann war ebenfalls in dieser Kommission tatig und scheute sich nicht mit seinem Meister Floh eine Satire gegen die Demagogenschnuffelei zu schreiben Dafur beschimpfte Schuckmann ihn noch 1828 also Jahre nach Hoffmanns Tod als bosen Geist der Kommission und als Wustling Zu seinem 50 jahrigen Dienstjubilaum wurde er am 11 Januar 1829 der sechste Ehrenburger von Berlin Ende November 1833 deutete Schuckmann dem Konig seine Krankheit an Ich bin nun leider durch den hulfsbedurftigen Zustand meiner Gesundheit die mir den ungezwungenen Gebrauch meiner Fusse fast ganzlich versagt sehr oft verhindert den Sizzungen des Staats Ministerii beizuwohnen Infolgedessen bat Schuckmann jedoch nicht um Befreiung von den Sitzungen des Staatsministeriums sondern um Freistellung von der Bearbeitung der Angelegenheiten der allgemeinen Wittwen Verpflegungs Anstalt 9 Erst kurz vor seinem Tod 1834 schied Schuckmann mit 78 Jahren auch aus Altersgrunden aus dem Staatsdienst aus Wenige Monate vor seinem Tod wurde er am 11 Januar 1834 in Berlin in den preussischen Freiherrnstand erhoben Familie Bearbeiten Schuckmann heiratete 1789 in erster Ehe Leopoldine Margarethe von Roder 1769 1790 die Tochter des preussischen Generalmajors Friedrich Wilhelm von Roeder In zweiter Ehe heiratete er am 25 April 1791 Henriette Augusta Eleonore Freiin von Luttwitz 1769 1799 eine Tochter des Landschaftsreprasentanten und Gutsherrn auf Mittelsteine Das Paar hatte eine Tochter Henriette Marianne 1796 1857 Karl Freiherr von Luttwitz 1779 10 In dritter Ehe heiratete Schuckmann deren Schwester Eleonore Freiin von Luttwitz 1755 1834 11 Aus der Ehe entstammt Luise Henriette 1801 1833 Julius Freiherr von Luttwitz 1800 12 Marie 1803 Stiftsdame von Keppel Karl Friedrich August 1817 1867 13 27 Juli 1843 Therese Auguste Johanna von Frankenberg Luttwitz 1824 1855 14 13 Oktober 1857 Angelika von Frankenberg Luttwitz 1822 1892 Schwester von Therese 14 Eltern von Otto von SchuckmannOrden und Ehrenzeichen BearbeitenSchwarzer Adler Orden Roter Adler Orden I Klasse Grosskreuz des Osterreichisch Kaiserlichen Leopold Ordens Grosskreuz des Hausordens vom Goldenen LowenSchriften BearbeitenBemerkungen uber des Herrn Regierungsraths von Raumer Schrift Das Brittische Besteuerungssystem insbesondere die Einkommensteuer dargestellt mit Hinsicht auf die in der Preuss Monarchie zu treffenden Einrichtungen Nicolai Berlin 1810 DigitalisatLiteratur BearbeitenHans Ernst von Luttwitz Biographie des konigl preuss Staatsministers Freiherrn von Schuckmann F A Brockhaus Leipzig 1835 Digitalisat Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das 1856 Jahrgang 6 Justus Perthes Gotha 1855 S 624 ff Digitalisat Karl Wippermann Schuckmann Friedrich Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 32 Duncker amp Humblot Leipzig 1891 S 647 650 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser 1909 Jahrgang 3 Justus Perthes Gotha 1908 S 707 Digitalisat Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XIII Band 128 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Verlag Limburg an der Lahn 2002 ISSN 0435 2408 Rolf Straubel In Biographisches Handbuch der preussischen Verwaltungs und Justizbeamten 1740 1806 15 In Historische Kommission zu Berlin Hrsg Einzelveroffentlichungen 85 K G Saur Verlag Munchen 2009 S 913 ISBN 978 3 598 23229 9 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich von Schuckmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur uber Friedrich von Schuckmann in der Landesbibliographie MV Literaturliste im Online Katalog der Staatsbibliothek zu BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Der Vater gehorte am 18 April 1755 als Mitglied der mecklenburgischen Ritterschaft zu den Mitunterzeichnern des Landesgrundgesetzlichen Erbvergleichs LGGEV Walter von Leers Die Zoglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a H 1705 1913 In Verein der ehemaligen Zoglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a H Hrsg Zoglingsverzeichnis I von IV Band I Zogling Kaspar Friedrich von Schuckmann No 606 Selbstverlag Buchdruckerei P Riemann Belzig Ludwigslust 1913 DNB 361143532 S 112 staatsbibliothek berlin de abgerufen am 6 Juli 2022 Gesetz Sammlung fur die Koniglich Preussische Staaten 1810 S 3 und S 10 ff Ernst Musebeck Das Preussische Kultusministerium vor hundert Jahren Stuttgart Berlin 1918 S 121 Gesetz Sammlung fur die Koniglich Preussische Staaten 1812 S 44 Acta Borussica Die Protokolle des Preussischen Staatsministeriums Olms Weidmann 2004 Band 2 1817 1934 38 Friedrich August Burchardt geb 1770 gest 1837 Neuer Nekrolog der Deutschen 15 Jahrgang 1837 2 Teil Weimar 1839 S 1014 f Handbuch uber den Koniglich Preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1818 Berlin 1818 S 96 ff GStA PK I HA Rep 89 Nr 3690 fol 135 v 136 r Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1861 Jahrgang 11 Justus Perthes Gotha 1860 S 456 Walter Schmidt Oswald Friedrich Feyerabend 1809 1872 Evangelischer Pfarrer im schlesischen Oderstadtchen Auras Kreis Wohlau von 1840 bis 1857 In Medizinhistorische Mitteilungen Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung Band 34 2015 S 265 294 hier S 270 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1861 Jahrgang 11 Justus Perthes Gotha 1860 S 455 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das 1859 Jahrgang 9 Justus Perthes Gotha 1858 S 761 a b Moritz Maria von Weittenhiller Genealogisches Taschenbuch der Ritter u Adels Geschlechter 1878 Jahrgang 3 Buschak amp Irrgang Brunn Wien 1877 S 452 Normdaten Person GND 117123560 lobid OGND AKS LCCN nr2001021298 VIAF 5146824962807631489 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schuckmann Friedrich vonALTERNATIVNAMEN Schuckmann Friedrich Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG preussischer InnenministerGEBURTSDATUM 25 Dezember 1755GEBURTSORT Molln Mecklenburg STERBEDATUM 17 September 1834STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich von Schuckmann amp oldid 234576744