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Die landesweiten Frauenstreiks 1991 2019 und 2023 waren die grossten offentlichen Mobilisierungen in der Schweiz seit 1918 Jeweils am 14 Juni beteiligten sich Hunderttausende Frauen an Protest und Streikaktionen fur ihre Rechte Die Frauenstreiks machten auf systematische oder strukturelle Probleme aufmerksam und mahnten die Beseitigung von Defiziten in der Gleichstellung an Frauenstreik 2019 auf dem Berner Bundesplatz Bundesratin Viola Amherd Bildmitte mit heller Jacke rechts neben ihr Nationalratsprasidentin Marina Carobbio Guscetti links neben ihr Nationalratsvizeprasidentin Isabelle Moret und die roten Boxhandschuhe von Margret Kiener Nellen sowie weitere Bundesparlamentarierinnen und Streikende wahrend eines SitzungsunterbruchsDer Bieler Zentralplatz 2019 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gleichberechtigungsartikel am 14 Juni 1981 3 Frauenstreik 1991 3 1 Vorgeschichte 3 2 Auswirkungen 4 Frauenaktionstag 2011 5 Frauenstreik 2019 5 1 Vorgeschichte 5 2 Auswirkungen 6 2020er Jahre 7 Rezeption 8 Frauenstreik 2023 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 BelegeGeschichte BearbeitenArbeiterinnen der Arnold B Heine amp Co in Arbon seit 1904 weltgrosste Stickerei streikten 1906 und 1907 mehrfach gegen die Arbeitsbedingungen Im Jahr 1908 kam es zum funf Monate dauernden Arboner Krieg bei dem nach den Mannern auch Scherlerinnen und Ausrusterinnen in den Ausstand traten 1 Der Landesstreik war ein dreitagiger Generalstreik im November 1918 Es waren rund 250 000 Arbeiter und Gewerkschafter beteiligt Drei junge Manner wurden durch Ordnungstruppen getotet Frauen galten als entscheidende Kraft im Landesstreik und ihr Stimmrecht war die zweite von neun Forderungen der Streikenden In einigen Kantonen wurde zwischen 1919 und 1921 die Einfuhrung des Frauenstimmrechts auf kantonaler Ebene mit grossen Mehrheiten abgelehnt Beim Umzug zur Schweizerischen Ausstellung fur Frauenarbeit SAFFA im Sommer 1928 wurde der Wagen mit einer Schnecke namens Frauenstimmrecht stark kritisiert Kritik erhielten auch die Frauen die 1948 beim Bundesrat protestierten als das Land das 100 jahrige Bestehen der Bundesverfassung feierte Sie hatten das Motto Schweiz ein Volk von Brudern um den Zusatz ohne Schwestern erweitert und symbolisch eine Europakarte mit einem schwarzen Fleck in der Mitte uberreicht nbsp Erinnerung an den Lehrerinnenstreik in BaselDie erste Volksabstimmung uber das eidgenossische Frauenstimmrecht am 1 Februar 1959 scheiterte am Volks 33 Prozent zu 67 Prozent und Standemehr 3 zu 16 6 2 Kantonen 2 Protestaktionen und Frauenstreiks in der ganzen Schweiz waren die Folge Nur in den welschen Kantonen Waadt Neuenburg und Genf sprach sich eine Mehrheit fur das Frauenstimmrecht aus Als Protest legten am 3 Februar beim Basler Lehrerinnenstreik 50 Frauen ihre Arbeit nieder 3 Aufgerufen hatte Rut Keiser vom Madchengymnasium am Kohlenberg 4 5 Nach Waadt im Februar 1959 nahmen die Kantone Neuenburg und Genf im September 1959 und Marz 1960 das Frauenstimm und Wahlrecht auf kantonaler Ebene an Es folgten Basel Stadt Juni 1966 und Basel Landschaft Juni 1968 Tessin Oktober 1969 Wallis April 1970 Luzern Oktober 1970 und Zurich November 1970 Beim Marsch auf Bern demonstrierten 5000 Frauen und Manner am 1 Marz 1969 vor dem Bundeshaus in Bern Unterstutzung kam auch von konservativen Frauenorganisationen 6 7 Emilie Lieberherr forderte die rechtliche Gleichstellung der Geschlechter als wichtige Voraussetzung fur die Verwirklichung der Menschenrechte Vorbehalte stellten die Glaubwurdigkeit unseres Landes als Rechtsstaat und Demokratie in Frage 8 Am 7 Februar 1971 gewahrte das mannliche Stimmvolk den Frauen aktives und passives Wahl und Stimmrecht mit 621 109 gegen 323 882 Stimmen 65 7 Prozent Zustimmung und von 15 Standen gegen 6 Stande 9 Bei den Wahlen vom 31 Oktober 1971 wurden elf Frauen in den Nationalrat gewahlt entsprechend einem Frauenanteil von 5 5 Prozent Die anderen Kantone ausser Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden folgten bis 1972 Spater als die Schweiz waren in Europa Portugal 1974 sowie das Furstentum Liechtenstein 1984 Gleichberechtigungsartikel am 14 Juni 1981 BearbeitenBei der eidgenossischen Abstimmung vom 14 Juni 1981 wurde der bundesratliche Vorschlag zur Gleichberechtigungsinitiative angenommen und der Grundsatz der Gleichstellung von Frauen und Mannern in der Verfassung des Landes verankert Vorangegangen waren Diskussionen des Nationalrats uber die Einbindung der Frauen in die Schweizer Gesamtverteidigung Viertausend Frauen demonstrierten am 6 Marz auf dem Bundesplatz dagegen Frauenstreik 1991 Bearbeiten nbsp Frauenstreik 1991 in ZurichDer Frauenstreik vom 14 Juni 1991 erregte internationales Aufsehen Hunderttausende von Schweizer Frauen beteiligten sich an den Streik und Protestaktionen unter dem Motto Wenn Frau will steht alles still Anlass war das zehnjahrige Jubilaum der Annahme des Verfassungsartikels Gleiche Rechte fur Mann und Frau 10 Die Veranstaltungen informierten uber die zogerliche Umsetzung des Artikels durch die Bundesregierung und druckten den Unmut der Schweizerinnen uber die Verzogerungstaktik des Bundesrates bei Gleichberechtigungsthemen aus Der Streik war bis 1991 die grosste politische Mobilisation der Schweiz seit dem Landesstreik von 1918 10 Neben Aktionen in den grossen Stadten fanden auch in anderen Gemeinden politische Kundgebungen statt 11 Vorgeschichte Bearbeiten Die Arbeiterinnen der Uhrenindustrie im abgelegenen Vallee de Joux hatten unter einem ungewohnlich hohen Lohngefalle zu leiden Die Initiantinnen gewannen Christiane Brunner vom Schweizerischen Metall und Uhrenarbeiterverband Smuv die Idee eines Streiks dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund SGB zu unterbreiten Der Vorstand des SGB sprach sich mit knapper Mehrheit am 29 August 1990 fur den Streikantrag aus Der SGB Kongress stimmte im Oktober dagegen jedoch geschlossen fur einen Aktionstag Der SGB grundete im Dezember ein nationales Streikkomitee trotz anfanglicher Widerstande seitens mannlicher Gewerkschafter In den kantonalen und lokalen Koordinationskomitees beteiligten sich auch Vertreterinnen der Frauenbewegung der Parteien und anderer Organisationen Der Bund Schweizerischer Frauenvereine ausserte sich offentlich gegen das Vorhaben 10 nbsp Die Frauensession 1991 im NationalratssaalAn einer Frauensession im Nationalratssaal nahmen im Februar 1991 rund 250 Frauen aus verschiedenen Organisationen und Bereichen teil Anlass waren die 700 Jahr Feier der Eidgenossenschaft das 20 jahrige Bestehen des Frauenstimmrechts und das 10 jahrige des Gleichberechtigungsartikels in der Verfassung Der vorbereitete Resolutionsentwurf wurde mit grosser Mehrheit als zu wenig konkret abgelehnt Der im Anschluss publizierte Forderungskatalog enthielt die in Arbeitsgruppen erarbeiteten frauenpolitischen Forderungen vom Zivilstand unabhangige Altersvorsorge Betreuungsgutschriften in der Alters und Hinterlassenenversicherung AHV gleicher Lohn fur gleichwertige Arbeit Zulassigkeit der Verbandsklage in Lohngleichheitsfragen Mutterschaftsversicherung bessere Vertretung von Frauen in politischen Gremien Ganztagesschulen und ausserschulische Kinderbetreuung Selbstbestimmungsrecht der Frau uber ihren Korper 12 Auswirkungen Bearbeiten Am 3 Marz 1993 wahlte die Bundesversammlung statt der nominierten Kandidatin Christiane Brunner einen Mann in den Bundesrat Die Frauen griffen auf die Netzwerke der Streikorganisation zuruck und losten schnell eine schweizweite Protestbewegung aus Der gewahlte Francis Matthey gab nach und verzichtete auf seine Wahl Die Bundesversammlung wahlte dann die Gewerkschafterin Ruth Dreifuss Bei allen folgenden Wahlen wurden die Frauenanteile in den kantonalen und kommunalen Parlamenten sichtbar erhoht Diese Ereignisse wurden als Brunner Effekt bezeichnet Eine langerfristige Folge war die verstarkte Kooperation von engagierten Frauen uber Parteigrenzen hinweg Zu den langfristigen Erfolgen gehoren ebenso die Verabschiedung des Gleichstellungsgesetzes 1995 die Einfuhrung der Fristenlosung 2002 und die Institutionalisierung einer Mutterschaftsversicherung 2005 Die Angleichung der Lohne wurde im Allgemeinen nicht erfullt Frauenaktionstag 2011 BearbeitenDer Frauenaktionstag vom 14 Juni 2011 wurde von etwa 50 Organisationen getragen erstmals beteiligte sich der Bauerinnen und Landfrauenverband Der Tag erinnerte daran dass einige der Anliegen des Frauenstreiks von 1991 insbesondere die Angleichung der Lohne nach zwanzig Jahren noch nicht erfullt waren 10 Frauenstreik 2019 Bearbeiten nbsp Frauenstreik 2019 in Biel nbsp Protestierende in Basel nbsp Frauenstreik Basel 2019 Cellistin Mara Miribung in Richard Serras Skulptur Intersections vor dem Theater BaselAm 14 Juni 2019 28 Jahre nach dem ersten grossen Frauenstreik demonstrierten schweizweit ein weiteres Mal 500 000 Menschen fur die Gleichstellung Im Forderungskatalog des zweiten Frauenstreiks war die Lohngleichheit eine zentrale Forderung 43 Prozent der Lohnungleichheiten zwischen Frauen und Mannern galten als unerklart Daneben waren hohere gesellschaftliche Anerkennung von Frauenarbeit mehr Zeit und Geld fur Betreuungsarbeit Care Arbeit Bekampfung von Sexismus und sexueller Belastigung 13 Sein Motto war Lohn Zeit Respekt Die in Eigendarstellung Frauen streik franzosisch greve des femmes italienisch donne in sciopero genannten Aktionen sollten um 11 Uhr Aktionen am Arbeitsplatz und um 15 30 Uhr eine Arbeitsniederlegung zu regionalen Kundgebungen umfassen Die Frauen im Parlament legten um 10 50 Uhr eine Protestpause ein auf dem Bundesplatz kam es um 15 24 Uhr zum Freeze in Bern und in Biel zum Pfeifkonzert Im Vergleich zu den Lohnen der Manner arbeiteten Frauen ab diesem Zeitpunkt umsonst siehe Equal Pay Day An Teilnehmenden gezahlt wurden 160 000 Personen in Zurich 50 000 in Bern 40 000 in Basel 30 000 in Lausanne mindestens 20 000 in Genf jeweils 12 000 in Freiburg und Sitten in Bellinzona Luzern Neuenburg und Winterthur jeweils 5 bis 10 000 4 000 in Delsberg und St Gallen 3 000 in Aarau und Biel sowie 1 000 in Chur Beachtung erfuhren auch Gruppen von mehr als 30 Frauen in Dorfern sowie streikende Lehrerinnen an der Schweizerschule in Mexiko Stadt In Schaffhausen verursachte die Munotwachterin Karola Luthi grosse Aufregung da das Glocklein des Munot zum ersten und einzigen Mal seit Hunderten von Jahren ungeschlagen blieb 14 In der Schweiz riefen kirchlich engagierte Frauen mit Unterstutzung von Verbanden wie dem Schweizerischen Katholischen Frauenbund SKF und der Interessengemeinschaft Feministischer Theologinnen ebenfalls zu einem Kirchenfrauenstreik am 15 und 16 Juni sowie zur Beteiligung am 14 Juni auf 15 Die Zeitung Bote der Urschweiz erschien am Streiktag als Botin der Urschweiz der Freie Schweizer Amtliches Publikationsorgan fur den Bezirk Kussnacht als Freie Schweizerin 16 Vorgeschichte Bearbeiten Im September 2018 lancierten Kathrin Bertschy als Co Prasidentin der Frauenorganisation alliance F und Flavia Kleiner als Co Prasidentin der damaligen Operation Libero die Kampagne Helvetia ruft um eine ausgewogenere Geschlechterverteilung in Volksvertretung und Regierung zu erreichen Der Frauenanteil vor den Parlamentswahlen 2019 lag im Standerat bei 15 Prozent im Nationalrat bei etwa einem Drittel der Mitglieder Die Kampagne wurde von Politikerinnen aus allen grossen Parteien mitgetragen Eine Verschlechterung des Frauenanteils war zu befurchten da Standeratinnen ihr Ausscheiden angekundigt hatten 17 18 Im Vorfeld des Frauenstreiks wurden von kantonalen Organisationskomitees Aktionen geplant und durchgefuhrt Beispielsweise wurden am 14 Mai 2019 im Kanton Schwyz Strassenschilder umbenannt Die kantonalen Tagespresse berichtete daruber umfassend 19 Auswirkungen Bearbeiten Bei den Wahlen vom 20 Oktober 2019 wurden erstmals mehr neue Frauen als neue Manner in den Nationalrat gewahlt Mit 84 Frauen im Nationalrat erreichte ihr Anteil erstmals 42 Prozent bei einem Anteil von 40 Prozent in den Wahlvorschlagen Im internationalen Vergleich kam die Schweiz von Platz 38 in 1991 auf Platz 15 und lag vor Norwegen Die weiteren Zahlen im Vergleich von 1991 und 2019 sind in Prozent Standerat 8 7 und 26 1 Kantonsparlamente 15 2 und 29 9 sowie bei der Legislative in den Stadten 25 1 und 32 0 In der Exekutive verbesserte sich die Prasenz der Frauen in den Jahren 1991 und 2019 in Prozent bei den Kantonsregierungen von 3 0 auf 24 7 und bei den Stadten von 15 8 auf 27 2 Bei den Bundesraten war 1991 keine Frau vertreten im Jahr 2019 standen drei Bundesratinnen vier Bundesrate gegenuber Im Vergleich zur letzten Wahl war allerdings die Prasenz in den Kantonsregierungen gesunken da die Kantone Aargau und Uri reine Mannerregierungen wahlten Im Corona Krisenstab standen 2020 zwei Frauen zwolf Manner gegenuber In den Fuhrungsetagen Schweizer Unternehmen stieg der Frauenanteil bei Verwaltungsratsmandaten von 10 auf 23 in den Geschaftsleitungen von vier auf zehn Prozent 20 Bei der Lohnungleichheit wies Regina Buhlmann vom Schweizerischen Gewerkschaftsbund auf das strukturelle Defizit hin Statistisch lag der Medianwert der Lohne vor Steuerabzugen bei Mannern im Jahr 2018 bei 6 600 bei Frauen bei 5 651 Franken im Monat die Differenz entspricht 14 4 Prozent Bei Lohnen unter 4 500 Franken betrug der Anteil der Frauen 58 3 Prozent wahrend sie bei Lohnen uber 16 000 Franken nur noch zu 17 6 Prozent beteiligt waren Nach dem Referendum im September 2020 wurde der Vaterschaftsurlaub von einem auf zehn Arbeitstage zwei Wochen erhoht 20 Zum 14 Juni 2019 veroffentlichte das Historische Lexikon der Schweiz HLS 24 neue Artikel zur Frauen und Gendergeschichte im Internet denen weitere folgten Nach eigenen Angaben war die Geschichte der Schweizer Frauen in den vorhandenen Artikeln bis dahin untervertreten 21 Mit dem Streik 2019 kam innerhalb der feministischen Bewegung die Diskussion zur Umbenennung zu Feministischer Streik auf Wahrend der progressive Teil der Bewegung damit mehr Inklusivitat beispielsweise fur nichtbinare Menschen schaffen will bestehen sogenannte Altfeministinnen auf der Bezeichnung Frauenstreik 22 23 2020er Jahre BearbeitenTrotz Verbots kam es 2020 zu Grossdemonstrationen mit uber 10 000 Personen in der Zurcher Innenstadt Durch die Corona Krise hatten sich gemass den Streikenden viele Missstande verscharft Der Aufruf zu Aktionen fur den 14 Juni 2020 stand unter dem Motto Feministisch pausieren kollektiv organisieren 24 Auch 2021 fanden Aktionen statt an denen uber 100 000 Menschen teilnahmen 25 2022 nahmen ungefahr 50 000 Personen teil 26 2023 beteiligten sich uber 350 000 Menschen an 20 Demonstrationen in verschiedenen Stadten in der Schweiz Rezeption BearbeitenDie Halbjahresschrift Widerspruch Rotpunktverlag widmete sich im Fruhjahr 2020 der Diskussion des Frauenstreiks 2019 27 Yoshiko Kusano erstellte mit 31 weiteren Fotografinnen den Bildband Wir Fotografinnen am Frauen streik franz Nous au cœur de la greve feministe im Christoph Merian Verlag 28 Die Kunstlerinnen Mali Lazell und Julia Haenni dokumentierten 2021 unter dem Titel Ich will alles Streikportrats 29 90 Frauen die 2019 Teil des feministischen Streiks in Zurich waren 30 Das Buch war in der Kategorie Konzeptionell kunstlerische Fotobildbande Teil der Longlist zum Deutschen Fotobuchpreis 2021 22 Veronika Sutter eine der Mitorganisatorinnen des Streiks 1991 kam als Uberraschungsdebutantin 2021 auf die Shortlist des Schweizer Buchpreises In ihrem Geschichtenband Grosser als Du thematisierte sie hausliche Gewalt Die 15 Geschichten sind lose verwoben und ihre Handlung spielt zwischen den beiden Schweizer Frauenstreiks die einigen der Akteurinnen den Anstoss zu handeln geben 31 32 Im Dokumentarfilm Heldinnen des Alltags franz Les nouvelles Eves verfilmten die sechs Filmemacherinnen Camille Budin Annie Gisler Jela Hasler Thais Odermatt Wendy Pillonel und Anna Thommen das tagliche Leben von sechs Frauen Der vom Frauenstreik inspirierte Film wurde am 28 September 2021 beim Zurich Film Festival erstmals gezeigt und ausgezeichnet Frauenstreik 2023 BearbeitenDer Streik von 2023 hiess neu Feministischer Streik Damit wollten die Organisierenden ausdrucken dass so eine grossere Bandbreite der Anliegen formuliert wird und der Anlass so inklusiver wird 33 Es gingen rund 300 000 Menschen auf die Strasse am 14 Juni Allein in Zurich gab es 120 000 Teilnehmende nach Polizeiangaben allerdings deutlich weniger 15 000 Personen 34 Im Vordergrund standen schweizweit wiederum Forderungen nach Lohngleichheit einer generell besseren Entlohnung der mehrheitlich von Frauen geleisteten Arbeiten wie in der Pflege oder bei der Betreuung von Kindern sowie konsequente Massnahmen gegen Gewalt gegenuber nonbinaren Personen 35 36 In allen Landesteilen vor allem in den grosseren Stadten wurden Demonstrationen und Versammlungen durchgefuhrt die viel Beachtung fanden Anders als beim Frauenstreik von 2019 divergierten die Forderungen der Beteiligten teilweise stark 37 In Zurich verliefen die Aktionen in diesem Zusammenhang weitgehend friedlich Allerdings blockierten am Mittag zahlreiche Demonstrantinnen des Revolutionaren Streikkollektivs Zurich den Paradeplatz worauf die Stadtpolizei ausrucken musste Es kam zu einem Handgemenge zwischen Polizisten und Demonstrantinnen Am 21 Juni 2023 kritisierte die Linke in der Folge im Zurcher Stadtparlament den brutalen Einsatz 38 In Bern war zum ersten Mal ein Grossevent dieser Art wahrend der Session draussen vor dem Bundeshaus bewilligt worden Allerdings mit der Auflage sich ruhig zu verhalten und Larm zu vermeiden Laut der Berner Sicherheitsdirektion wurde die Vorgabe weitgehend eingehalten Erst am Abend durften von den Teilnehmenden Mikrofone verwendet werden 39 Burgerliche Frauen und ubergeordnete parteiubergreifende Frauenorganisationen wie die Alliance F blieben dem Frauenstreik 2023 grosstenteils fern da sie die Parolen als einseitig linkslastig empfanden 40 Die Linke lasst diesen Einwand nicht gelten Zum einen aus historischen Grunden nicht da aus ihrer Perspektive sich der Frauenstreik aus der linken Arbeiterinnenbewegung entwickelt hat Zudem hafte Forderungen wie der Kinderbetreuung als Service public der nach generell kurzeren Arbeitszeiten oder der am Arbeitsplatz keine sexuelle Belastigung erfahren zu mussen nichts Extremes an Diese seien nur vernunftig 41 Siehe auch BearbeitenSchweizer FrauenbewegungLiteratur BearbeitenKatharina Hermann Weiber auf den Geleisen Frauen im Landesstreik In Roman Rossfeld Christian Koller Brigitte Studer Hrsg Der Landesstreik Die Schweiz im November 1918 2018 S 217 240 Kristina Schulz Leena Schmitter Sarah Kiani Frauenbewegung Die Schweiz seit 1968 Analysen Dokumente Archive hier jetzt Baden 2014 ISBN 978 3 03919 335 6 Ursula Gaillard et al Mieux qu un reve une greve La greve des femmes du 14 juin 1991 en Suisse 1991 Sergi Hofmann Hrsg Se le donne vogliono tutto si ferma Riflessioni e testimonianze 1991 in Zusammenarbeit mit dem Gruppo d azione 14 giugno Maja Wicki Hrsg Wenn Frauen wollen kommt alles ins Rollen Der Frauenstreiktag vom 14 Juni 1991 1991 S 45 51 Medienfrauen der SJU und des SSM Hrsg Der Frauenstreik in den Medien 1992 Brigitte Studer Frauen im Streik In NZZ Geschichte Nr 21 2019 S 56 67 Silvia Federici Morgane Merteuil Morgane Kuehni Maud Simonet Travail gratuit et greves feministes Editions entremonde Geneve Paris 2020 ISBN 978 2 940426 62 1 Jacqueline Allouch Florence Zufferey Feministes valaisannes d une greve a l autre Editions de Juin 2021 ISBN 978 2 8399 3203 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Frauenstreik Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien WOZ Die Wochenzeitung WOZ Dossier Frauenstreik 2019 Brigitte Studer Frauenstreik 1991 In Historisches Lexikon der Schweiz Website der Gewerkschaften fur den Frauenstreik 2019Der erste Frauenstreik der Schweiz In Zeitblende von Schweizer Radio und Fernsehen vom 27 Juli 2023 Audio Belege Bearbeiten Kathrin Ueltschi Die Heissglut der Sudlanderinnen Frauenstreik in Arbon 1907 In bodenstandig und grenzenlos 200 Jahre Thurgauer Frauengeschichte n Huber Frauenfeld 1998 ISBN 978 3 7193 1159 9 S 54 56 Vorlage Nr 191 In Schweizerische Eidgenossenschaft Abgerufen am 13 Juni 2022 Der erste Frauenstreik der Schweiz In Schweizer Radio und Fernsehen vom 29 Juli 2023 Ursa Krattiger Hrsg Randalierende Lehrerinnen Der Basler Lehrerinnenstreik vom 3 Februar 1959 2 Auflage Schwabe Basel 2011 Elfi Belleville Wiss Der Lehrerinnenstreik vom 3 Februar 1959 Frauenrechte und Schule in Basel Stadt In Basler Schulblatt Ausgabe Nr 2 Februar 2009 S 4 8 Als Frauen auf die Manner pfiffen Marsch auf Bern vor 50 Jahren In Berner Zeitung vom 27 Februar 2019 Adi Kalin Emilie Lieberherr rief die Frauen zum Kampf auf Ihr seid nicht nur zum Milchreiskochen auf der Welt In Neue Zurcher Zeitung vom 23 Februar 2019 Frauenstimmrecht und Frauenbewegung Nicht mehr online verfugbar In FRAUENNET ch Archiviert vom Original am 17 April 2016 abgerufen am 10 Juni 2022 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www frauennet ch Volksabstimmung vom 7 Februar 1971 In Schweizerische Eidgenossenschaft Abgerufen am 13 Juni 2022 a b c d Christian Koller Vor 25 Jahren Der Frauenstreiktag vom 14 Juni 1991 In Schweizerisches Sozialarchiv 1 Juni 2016 Luzia Knobel Frauenstreik 1991 In Gemeinde Lexikon Riehen Monika Stocker Edith Bachmann Frauensession 1991 eFeF Verlag Zurich 1991 ISBN 3 905493 23 3 S 160 163 Schweizerischer Gewerkschaftsbund Argumente fur den Frauenstreik In 14juni ch die gewerkschaftliche Seite fur den Frauen streik Abgerufen am 10 Juni 2022 Angelika Hardegger Alexandra Kohler Linda Koponen Esther Widmann Frauenstreik Schweiz 2019 Was bleibt 2020 von der Euphorie In Neue Zurcher Zeitung nzz ch abgerufen am 13 Juni 2022 Barbara Ludwig Kirchenfrauen sollen im Juni gleich zwei Mal streiken In kath ch 22 Marz 2019 abgerufen am 13 Juni 2022 Vgl die 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vom 15 Juni 2021 Ann Kathrin Amstutz Frauenstreik Tausende demonstrieren in Zurich und Bern Abgerufen am 16 Juni 2022 Claudia Bergermayer Frauenstreik in der Schweiz In Weiberdiwan Die feministische Rezensionszeitschrift 20 November 2020 abgerufen am 13 Juni 2022 Marina Bozli Das war ihr Frauenstreik In BZ Magazin 9 Juni 2020 S 17 Julia Haenni Mali Lazell Ich will alles Streikportrats edition clandestin Biel Bienne 2021 ISBN 978 3 907262 17 7 Aleksandra Hiltmann Rebecca Pfisterer Sie wollen alles In Tages Anzeiger 12 Juni 2021 abgerufen am 14 Juni 2022 Mali Lazell und Julia Haenni portratierten am 14 Juni 2019 Frauen die auf die Strasse gingen und fragten Was wollt ihr Entstanden ist ein starkes Buch mit poetischen Zeilen und entschlossenen Statements Hansruedi Kugler Veronika Sutter ist die Uberraschungsdebutantin des Schweizer Buchpreises In St Galler Tagblatt 1 November 2021 abgerufen am 14 Juni 2022 Stefan Busz Ich wurde wachgeruttelt Buch der Frauenstreik Mitorganisatorin Sutter In Tages Anzeiger 6 Mai 2021 abgerufen am 14 Juni 2022 Veronika Sutters Erzahlband Grosser als du zeigt was von der Euphorie geblieben ist die sie als Mitorganisatorin des ersten Frauenstreiks packte https www infosperber ch frau mann uebriges frau mann der frauenstreik vom 14 juni ohne frauen abgerufen am 21 Juni 2023 https www tagesanzeiger ch dini mueetere sind haessig rufen sie und ueber allem schwebt eine lila faust 713416654465 https www nzz ch zuerich laut und lila schweizweit streiken frauen fuer lohngleichheit und frauenrechte aber nicht alle streiken mit ld 1742558 abgerufen am 20 Juni 2023 https www 14juni ch abgerufen am 20 Juni 2023 https www srf ch news schweiz aktionen im ganzen land staedte in violett so war der tag des schweizer frauenstreiks abgerufen am 20 Juni 2023 Jan Hudec Rykarts Schweigen zum Frauenstreik Linke kritisieren Stadtpolizei fur brutalen Einsatz SVP fordert von der grunen Polizeivorsteherin sich hinter ihre Leute zu stellen NZZ vom 22 Juni 2023 S 12 20 Minuten Zurich 21 Juni 2023 S 3 Titel BERN Auf dem Bundesplatz durfte der Frauenstreik trotz Session stattfinden Laut Behorden war es zu laut Gezeichnet mit SHB https www tagesanzeiger ch dieser streik wurde gekapert 121830206550 https www woz ch 2325 feministischer streik links geboren links geblieben 1FHP7BWCEGR7 abgerufen am 22 Juni 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frauenstreik Schweiz amp oldid 236237118