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alliance F fruher Bund Schweizerischer Frauenvereine ist der grosste schweizerische Frauendachverband Die alliance F zahlt 150 Mitgliederverbande und 400 Einzelmitglieder und vertritt damit die Interessen von etwa 400 000 Frauen in der Schweiz Der Verband versteht sich heute als politische Lobby Organisation fur die Anliegen im Zusammenhang mit der Gleichstellung von Frau und Mann in Beruf Familie und Gesellschaft alliance FGrundung 1900Sitz BernZweck Gleichstellung der GeschlechterVorsitz Kathrin Bertschy Co Prasidentin amp Maya Graf Co Prasidentin Geschaftsfuhrung Sophie AchermannWebsite alliance F Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung 1 2 Nachkriegszeit 1 3 alliance F 2 Prominente Vertreterinnen Auswahl 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung Bearbeiten Der BSF wurde am 26 Mai 1900 in Bern gegrundet nachdem seit 1899 Vorbereitungen im Gange waren Er entstand auf Initiative der Leiterinnen von progressiven Schweizer Frauenrechtsvereinen aus den Stadten Bern Helene von Mulinen Genf Camille Vidart Pauline Chaponniere Chaix Lausanne Marguerite Duvillard Chavannes und Zurich Emma Boos Jegher Klara Honegger Mulinen war zugleich bis 1904 die erste Prasidentin des BSF Dessen erklartes Ziel war die Vertretung der Interessen der Frauen in den politischen Behorden Insbesondere wollten die Frauen des BSF Einfluss auf die sich entwickelnde Zivil und Strafgesetzgebung nehmen Der BSF war so etwas wie ein Frauenparlament Die Probleme der Frauen wurden diskutiert und man suchte gemeinsam nach Losungen In den Statuten wurde die Aufgabe des Bundes in der Frage der Frauenemancipation festgehalten Der Bund sollte die Interessen der Frau gegenuber den Behorden und der Offentlichkeit vertreten und auf internationaler Ebene mitarbeiten Der BSF sah sich als patriotische Organisation der im Staat mitarbeiten wollte dies als Erganzung und nicht etwa als Konkurrenz zu den Mannern gleichzeitig vertrat er aber auch die Forderung nach voller Gleichberechtigung der Frauen Seit 1903 ist der Bund Mitglied im Internationalen Frauenrat Bei der Grundung waren 17 Vereine beteiligt im Jahr 1910 hatte der Dachverband bereits 66 Vereine als Mitglieder Einige wichtige Verbande fehlen darunter der Schweizerische Gemeinnutzige Frauenverein SGF der Schweizerische Arbeiterinnenverband SAV und die Deutschschweizer Vereine zur Hebung der Sittlichkeit DVHS Dem SGF und dem DVHS war der BSF zu politisch dem SAV zu burgerlich orientiert Die erste Amtshandlung fand bereits vor seiner offiziellen Grundung statt Am 17 Mai machte er eine Kollektiveingabe an das Eidgenossische Justiz und Polizeidepartement in der die Frauen die Gutertrennung im ehelichen Guterrecht verlangten das in Hinblick auf das neue Zivilgesetzbuch auf der politischen Agenda stand In einer Eingabe an die Schweizerische reformierte Kirchenkonferenz verlangte der BSF 1904 das Frauenstimmrecht in Kirchenangelegenheiten und in den Kirchgemeinden Er stiess mit dieser radikalen Forderung bei vielen seiner Mitgliedervereine auf starke Vorbehalte und verhielt sich in der Folge sehr zuruckhaltend in dieser Frage Um 1910 wurden die Forderungen des von burgerlichen Frauen getragenen BSF moderater und er ruckte allgemein von seinem egalitaren Weltbild ab hin zu einem Dualistischen Frauen und Manner sollten sich bei der Losung gesamtgesellschaftlicher Problemstellungen in ihren traditionellen Wirkungskreisen erganzen Mit diesem Positionswechsel ruckte der BSF naher zu den anderen traditionellen burgerlichen Frauenvereinen insbesondere dem SGF und dem DVHS Gemeinsam mit dem Schweizerischen Verband fur Frauenstimmrecht SVF und dem SGF unterstutzte der BSF 1918 die Motion Greulich und Gottisheim zur Einfuhrung des Fraustimmrechts 1923 initiierte der BSF die Grundung der Schweizerischen Zentralstelle fur Frauenberufe und den Verband fur Berufsberatung und Lehrlingsfursorge 1928 organisierte der BSF gemeinsam mit anderen Verbanden die SAFFA Nachkriegszeit Bearbeiten Wahrend der Weltwirtschaftskrise und des Zweiten Weltkriegs wurde es still um den BSF Wie andere Frauenorganisationen beteiligte er sich an der geistigen Landesverteidigung und motivierte seine Mitglieder sich in einer der zahlreichen lokalen gemeinnutzigen Frauenvereinen oder im Frauenhilfsdienst zu engagieren um die Folgen des Krieges und der Generalmobilmachung lindern zu helfen Am 6 Februar 1945 reichte der BSF eine Eingabe an den Bundesrat ein in dem die Umsetzung des Postulats Opprecht verlangt wurde Die Frauen des BSF waren der Meinung dass die Schweizerfrauen bei der AHV Mutterschaftsversicherung und dem Familienschutz mitbestimmen konnen sollten 1949 wurde der BSF mit dem Ziel reorganisiert Dachverband fur alle Schweizer Frauenverbande zu werden Das Frauensekretariat wurde im Laufe dieser Umstrukturierung dem BSF als eigene Geschaftsstelle eingegliedert Im neuen BSF war auch die Arbeiterinnenbewegung SP Frauen vertreten der Schweizerische katholische Frauenbund und der Schweizerische Gemeinnutzige Frauenverein wollten sich der politischen Richtung des BSF jedoch weiterhin nicht anschliessen Anlasslich des 50 jahrigen Bestehens trat der BSF 1950 glanzvoll an die Offentlichkeit und fullte am 22 23 April 1950 mit seinen Delegierten und Ehrengasten den grossen Saal des Casinos in Bern Bundesrat Max Petitpierre uberbrachte namens des Bundesrates Gluckwunsche liess den jahrelangen Kampf des BSF um die gleichen Rechte fur Mann und Frau jedoch unerwahnt 1 1958 einige Monate vor der eidgenossischen Abstimmung zum Frauenstimmrecht organisierte der BSF die Zweite SAFFA mit dem Ziel den Schweizer Mannern klarzumachen dass das Frauenstimmrecht sie weder bedrohte noch die Frauen dazu animieren wurde ihren angestammten Platz zu verlassen Das Erscheinen von Iris von Rotens Buch Frauen im Laufgitter storte diese Strategie nachhaltig und war nach Meinung vieler fur das Scheitern der Abstimmung am 1 Februar 1959 verantwortlich Ab 1970 verlor der BSF ab 1971 unter dem neuen Namen Bund Schweizerischer Frauenorganisationen angesichts der endlich erfolgreichen Erlangung des Frauenstimmrechts sowie neuer politischer Akteure an Bedeutung auch der 4 und 5 Schweizerische Frauenkongress 1975 und 1996 konnten diese Entwicklung nicht aufhalten In Folge wurden das Schweizer Frauenblatt und die Presse und Dokumentationsdienste eingestellt einige Funktionen wurden durch die Eidgenossische Kommission fur Frauenfragen ubernommen Der BSF nahm nun auch Mitgliedsorganisationen auf welche nicht ausschliesslich durch Frauen gebildet wurden sich jedoch fur Frauenrechte einsetzten 1986 wurde das Sekretariat des BSF nach Worblaufen verlegt wo seit 1982 auch die Gosteli Stiftung ansassig ist welche die Geschichte der Frauenbewegung archivalisch dokumentiert und der im Zeitraum von 1986 bis 2006 alle Archivdokumente des BSF ubergeben wurden 2 alliance F Bearbeiten 1999 wurde der BSF in alliance F umbenannt und die Organisationsstruktur grundlegend erneuert 3 Am 11 April 2008 nahmen uber 12 000 Personen auf dem Bundesplatz in Bern an einer Sympathiekundgebung fur Eveline Widmer Schlumpf und Demonstration fur mehr Respekt vor politischen Institutionen teil zu der diverse Frauenverbande unter Federfuhrung der alliance F aufgerufen hatten 4 Die damalige Prasidentin der alliance F Rosmarie Zapfl rechnete ursprunglich mit etwa 5 000 Teilnehmern 5 Seit November 2014 wird die alliance F von den beiden amtierenden Nationalratinnen Maya Graf Grune BL und Kathrin Bertschy Grunliberale BE im Co Prasidium gefuhrt 6 Seit 2014 hat der Verband seine Tatigkeiten ausgeweitet und eine Reihe politischer Kampagnen und Projekte lanciert So forderte er nach der Wahl von Bundesrat Ignazio Cassis 2017 mit der Kampagne Frauen in den Bundesrat jetzt Geschlechterkonkordanz auf exekutiver Stufe Am 5 Dezember 2018 rund ein Jahr nach dem Kampagnenstart wurden Viola Amherd CVP und Karin Keller Sutter FDP in den Bundesrat gewahlt Mit dem Projekt Helvetia ruft trug alliance F dazu bei dass sich bei den eidgenossischen Wahlen 2019 parteiubergreifend erstmals 1873 Frauen so viele wie noch nie zuvor zu den Nationalrats und Standeratswahl aufstellten Im Nationalrat politisieren nun neu 84 statt 64 Frauen ihr Anteil betragt rekordhohe 42 Prozent Und auch in der kleinen Kammer im Standerat haben die Frauen die Sitzzahl verdoppelt 7 Mit dem Projekt Stop Hate Speech engagiert sich der Verband gegen Hassrede im Internet 8 Zum Frauenstreik am 14 Juni 2019 lancierte alliance F zudem die Plattform sheknows auf der sich Expertinnen aller thematischen Felder fur Podien Panels etc zur Verfugung stellen Seit 2018 ist Sophie Achermann die Geschaftsfuhrerin von alliance F Prominente Vertreterinnen Auswahl BearbeitenEmma Pieczynska Reichenbach Mitbegrunderin Camille Vidart Mitbegrunderin Vorstand bis 1908 Emma Boos Jegher Mitbegrunderin Vizeprasidentin 1912 1916 Helene von Mulinen Mitbegrunderin Prasidentin 1900 1904 Vorstand bis 1920 Pauline Chaponniere Chaix Mitbegrunderin Prasidentin 1904 1910 sowie 1916 1920 Klara Honegger Mitbegrunderin Prasidentin 1911 1916 Elisabeth Zellweger Prasidentin 1920 1929 Anne de Montet Burckhardt Prasidentin 1929 1935 Clara Nef Prasidentin 1935 1944 Adrienne Jeannet Nicolet Prasidentin 1944 1949 Gertrud Haemmerli Schindler Prasidentin 1949 1955 Dora Julia Rittmeyer Iselin Prasidentin 1959 1965 Rolande Gaillard Prasidentin 1965 1971 Jacqueline Berenstein Wavre Prasidentin 1975 1980 Sibylle Burger Bono geschaftsfuhrende Prasidentin 1999 2005 Rosmarie Zapfl Helbling Prasidentin 2006 2014 Maya Graf Co Prasidentin 2014 aktuell Kathrin Bertschy Co Prasidentin 2014 aktuell Siehe auch BearbeitenSchweizer FrauenbewegungLiteratur BearbeitenSilke Redolfi Frauen bauen Staat 100 Jahre Bund Schweizerischer Frauenorganisationen 1900 2000 Verlag der NZZ Zurich 2000 ISBN 3 85823 819 8 Weblinks BearbeitenOffizielle Website der alliance F Elisabeth Joris Bund Schweizerischer Frauenorganisationen BSF In Historisches Lexikon der Schweiz Archivbestand BSF AGoF 103 in den Findmitteln der Gosteli Stiftung Archiv zur Geschichte der schweizerischen FrauenbewegungEinzelnachweise Bearbeiten Silke Redolfi Frauen bauen Staat 100 Jahre Bund Schweizerischer Frauenorganisationen 1900 2000 Verlag der NZZ Zurich 2000 ISBN 3 85823 819 8 S 203 Webseite der Gosteli Stiftung Memento des Originals vom 5 Marz 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www gosteli foundation ch Elisabeth Joris Bund Schweizerischer Frauenorganisationen BSF In Historisches Lexikon der Schweiz NZZ Online vom 11 April 2008 Daniel Foppa Kundgebung fur Widmer Schlumpf Archiviert vom Original am 13 April 2008 abgerufen am 27 November 2018 Kathrin Alder Eine Doppelspitze fur die Anliegen der Frauen In NZZ 15 November 2015 Online NZZ Online vom 20 Oktober 2019 Hass im Netz Ein Tinder gegen Hate Speech SRF Online vom 26 Mai 2020Normdaten Korperschaft GND 4596370 8 lobid OGND AKS LCCN nr2001043398 VIAF 136984268 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alliance F amp oldid 234408227