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Franz Andreas von Favrat geboren als Francois Andre de Favrat Jacquier de Bernay der Nebentitel vielleicht auch wie im zeitgenossischen Stich Jaquin de Bernay 4 September 1733 1 2 in Bellevaux Savoyen 5 September 1804 in Glatz war ein preussischer General der Infanterie Gouverneur von Glatz und Ritter des Schwarzen Adlerordens Es wird berichtet dass er ungewohnlich stark gewesen sei Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Mit den Preussen 1 2 Nach dem Krieg 1 3 Bayerischer Erbfolgekrieg 1 4 Nach dem Krieg 1 5 Der Polnische Aufstand 2 Anekdoten 3 Familie 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr ist in Bellevaux geboren und aufgewachsen Er ist der Sohn von Francois Jacquier und Josephte Gantin die auf den Landereien der Adelsfamilie des Dorfes den Favrats arbeiteten 1745 ging er von dort mit einem Empfehlungsschreiben fur den Marschall von Sachsen nach Paris Dieser nahm ihn mit auf den Feldzug gegen die Niederlande Und so kampfte er in zahlreichen Belagerungen und Schlachten dieses Krieges Bei Lauffeldt erhielt er eine gefahrliche Kopfverletzung die er aber gut uberstand Er sollte dann eine gute Stellung im Dragonerregiment von Septimanien bekommen Dieses wurde aber nach dem Frieden von Aachen aufgelost So reiste er 1755 nach Spanien um dort in den Dienst zu gehen Aber schon 1756 verliess er das Land wieder um uber Toulouse nach Neapel zu gehen Dort sollte er Leutnant der Artillerie werden als er von den Vorzeichen des Siebenjahrigen Krieges horte reiste er via Rom nach Wien um seine Dienste anzubieten Dank des sardischen Botschafters des Grafen von Canale bekam er eine Audienz Er wurde zwar an den Generalfeldmarschallleutnant Browne verwiesen durfte aber als Freiwilliger mit in den Krieg So kampfte er fur die Osterreicher vor Prag und Olmutz und zeichnete sich in den Schlachten von Lobositz Reichenberg Prag Leuthen und Hochkirch aus Da er jedoch weder eine feste Anstellung noch gar eine Beforderung erhielt quittierte er nach Hochkirch den Dienst und ging zu den Preussen Uber den Generalmajor Wobersnow wurde er Friedrich dem Grossen vorgestellt Dieser ubernahm ihn als Kapitan a la suite Mit den Preussen Bearbeiten Mit dem Jahr 1759 zog er nun mit den Preussen in den Krieg Seinen ersten Erfolg konnte er am 10 Juni 1759 verbuchen Die Osterreicher hatten einen preussischen Vorposten bei Liebau uberrannt und wahrend der Konig diesen zuruckeroberte sammelte Favrat die versprengten Soldaten Er vertrieb damit ein Bataillon Panduren von einem nahe gelegene Bergrucken Der Konig hatte inzwischen das Fehlen seines Hauptmanns bemerkt und fragte den Generalmajor Angelelli nach dessen Verbleib der vermutete ihn zunachst tot oder gefangen Als Favrat aber mit zahlreichen Gefangenen das Lager erreichte wurde er von Konig umarmt und zum Kommandeur einer Kompanie im Freibataillon Salenmon ernannt Er kam zur Korps des Prinzen Heinrich in Sachsen und nahm an den Gefechten bei Torgau Eilenburg Leipzig Hoyerswerda Pretsch und Sorau teil Sein Gluck schien ihn beim Gefecht von Maxen zu verlassen denn obwohl er seinen Posten bei dem Ort Falkenhain verteidigen konnte musst der Kommandierende General Fink am 20 November 1759 in Maxen kapitulieren Und wahrend die gefangenen Generale beim Konig in Ungnade fielen schrieb er Favrat sogar aufmunternde Briefe Favrat wurde in Krems interniert wo er die Familie Montecuccoli kennenlernte Dort konnte er das Herz von Maria Antonia von Montecuccoli erobern Er hatte zudem das Gluck dass ein osterreichischer Major dessen Schwester Hofdame der Kaiserin war ausgetauscht werden sollte So konnte er 1761 zuruckzukehren wahrend die Generale von Maxen bis zum Ende des Krieges warten mussten Favrat reiste zunachst alleine zum Konig der erlaubte es aber dass die Grafin nachkommen durfte die Grafin starb etwas spater Der Konig ubergab sogar das Kommando uber das Freibataillon Salenmon dem Heimkehrer Als sich die preussische Armee im Sommer 1761 bei Bunzelwitz sammelte bekam er den Auftrag mit einer Batterie die Hohe von Jauernick Heute Jaworow zu sichern Am 1 September 1761 erschien der Oberst Devins im Auftrag des Generalfeldmarschall Leutnant Laudon und forderte die Ubergabe sonst wurde die Besatzung uber die Klinge springen Favrat lehnte ab und feuerte auf die osterreichischen Stellungen bei der Windmuhle von Arnsdorf anschliessend griff er diese mit Infanterie an und vertrieb die Osterreicher Fur diese Tat wurde er zum Major befordert Am 21 Juli 1762 konnte er sich beim Sturm auf die Leutmannsdorfer Hohen wieder auszeichnen Er bekam eine eigene Truppe die aus dem Freibataillon 200 Jagern sowie vier Schwadronen Husaren bestand Er wurde in dem Dorf Wallenburg stationiert Mit der kleinen Einheit kampfte er gegen den General Brentano in dieser Zeit machte er uber 600 Gefangene darunter 13 Offiziere Nach dem Kriegsende blieb er zunachst bei der Armee Am 14 Juli 1767 wurde er immer noch Major in das Garnisonsregiment Nr 8 versetzt 1769 bat er daher um seinem Abschied der nach Schwierigkeiten dann gewahrt wurde Nach dem Krieg Bearbeiten Anschliessend reiste er nach Wien wo er der Kaiserin vorgestellt wurde Diese wollte ihn gerne in ihre Armee aufnehmen aber mit Hilfe des preussischen Botschafters von Rohde konnte er es vermeiden und ging lieber nach Konstantinopel da gerade der Krieg zwischen den Turken und den Russen tobte Mit Hilfe des preussischen Gesandten von Zegelin wollte er sich eigentlich der turkischen Armee als Freiwilliger anschliessen Als das Vorhaben fehlschlug gab ihm der Gesandte einen Pass fur die Ruckreise Stattdessen ging er auf ein venezianisches Schiff und reiste uber Smyrna nach Alexandria von wo er Agypten bereiste Uber Thessaloniki fuhr er nach Venedig wo ihn in der Quarantane ein Brief aus Preussen erreichte worin ihn der Konig aufforderte zur Armee zuruckzukehren Er verliess Venedig im November 1771 und reiste nach Wien wo ihn dieses Mal Kaiser Joseph II empfing und sich von ihm uber seine Abenteuer im Mittelmeer berichten liess Im Januar 1772 kam er nach Potsdam wo ihn der Konig empfing Er wurde Flugeladjutant a la suite mit einem Gehalt von 1000 Talern Diesen Posten behielt er bis er im Mai 1774 als Oberstleutnant in das Infanterieregiment von Hessen Philippsthal versetzt und Kommandeur des II Bataillons wurde Bayerischer Erbfolgekrieg Bearbeiten Im Bayerischen Erbfolgekrieg wurde er in Schatzlar stationiert um die Magazine in Landeshut zu schutzen Am 29 November 1778 wurde er zum Oberst befordert Im Winter 1779 wurde er nach Hirschberg kommandiert wo er eine Redoute errichtete Diese wurde danach von der Stadt ubernommen und bekam den Namen Favratsberg Nach dem Krieg Bearbeiten Am 6 Marz 1786 wurde er zum Generalmajor ernannt und ubernahm das Infanterieregiment von Raumer Im gleichen Jahr starb sein Gonner Konig Friedrich II Von seinem Nachfolger Friedrich Wilhelm II erhielt er im Juli 1789 den Orden Pour le Merite Inzwischen war er aber am Grauen Star erkrankt und hatte Gluck Der Augenarzt Ritter Tadini ein Bekannter von Giacomo Casanova konnte ihn erfolgreich operieren So wurde er 1792 Generalleutnant mit einer Gehaltszulage von 2000 Talern Der Polnische Aufstand Bearbeiten Als in Polen 1794 der Kosciuszko Aufstand losbrach wurde Favrat Kommandeur von 50 000 preussischen Soldaten Sie bildeten die Hauptstreitmacht der von Konig Friedrich Wilhelm II gefuhrten Armee Sie ruckte von Schlesien gegen Krakau vor ebenso wie ein russisches Korps unter General Denisoff Als dieser bei Raclawice von den Polen geschlagen wurde ruckten die Preussen nach und in der Schlacht bei Rawka wurden die Polen nach Warschau zuruckgeworfen Dafur hing der Konig dem Generalleutnant personlich den Roten Adlerorden um Krakau ergab sich am 15 Juni dem General von Elsner Ein Fortschritt vor Warschau wurde durch fehlendes Geschutz verhindert dass erst aus Graudenz heran geschafft wurde Als die Belagerung am 27 Juli begann hatte man sich in Warschau bereits verschanzt Der preussische General Wilhelm von Schwerin wartete vergeblich auf die russische Unterstutzung so gab er die Belagerung am 6 September auf Schwerin wurde spater dafur und fur die daraus folgenden Probleme verantwortlich gemacht und vom Kriegsgericht zu einem Jahr Haft verurteilt Schwerin gab in einer Schrift 3 Favrat die Schuld der ebenfalls mit einer Veroffentlichung 4 antwortete Favrat besetzte am 9 Januar 1796 Warschau zudem bekam er den Schwarzen Adlerorden Der General verliess Warschau im Februar bereits wieder und wurde Gouverneur der Festung Glatz Am 20 April 1801 wurde er zum General der Infanterie ernannt Er starb dort am 5 September 1804 Anekdoten BearbeitenDer General hat schon zu Lebzeiten seine Zeitgenossen durch seine Starke verblufft So soll er mit einer Dreipfunder Kanone Gewicht ca 120 kg wie mit einem Gewehr exerziert haben Er soll im Kampf einem Husaren den Kopf bis zu den Schultern gespalten sowie Pferde mit ihrem Reiter hoch gehoben haben Zudem soll er eine Kanone im Zeughaus von Danzig hoch gehoben haben 5 Nur August der Starke soll sie bis dahin bewegt haben konnen Familie BearbeitenEr war mit Maria Antonia von Montecuccoli verheiratet Sie war die Tochter des kaiserlichen Geheimrats und Kammerers Franz Raimund von Montecuccoli und dessen Frau Maria Josepha von der Rath Spater heiratete er Caroline Wilhelmine Cabrit 1743 die Witwe des Kriegs und Domanenrates Carl Gottlieb Vorhof 1732 1783 6 Er hatte mit ihr keine naturlichen Kinder daher adoptierte er ihren Sohn Friedrich Leopold Vorhof 1841 Am 12 Juni 1793 wurde dieser als Vorhof von Favrat in den preussischen Adelsstand erhoben Er war mit Amalie Luise Walther von Cronegk verheiratete und hatte drei Sohne und eine Tochter 7 Ebenso wurde die Tochter Franziska Friederike Karoline 1785 1868 als von Favrat legitimiert Sie heiratete am 16 November 1802 den Generalmajor Karl Friedrich Heinrich von Massow 1770 1851 8 9 Am 8 September 1798 starb Friedrich Leopold von Favrat auf dem Weg von Glatz nach Potsdam 10 Literatur BearbeitenFriedrich Bulau Geheime geschichten und rathselhafte menschen Band VII S 340 Digitalisat Ernst Heinrich Kneschke Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien S 137 Digitalisat Anton Balthasar Konig Franz Andreas von Favrat In Biographisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen welche sich in Preussischen Diensten beruhmt gemacht haben Band 1 Arnold Wever Berlin 1788 S 361 Franz Andreas von Favrat bei Wikisource PDF Ernst zur Lippe Biesterfeld Favrat Francois Andre de Jaquier de Bernay In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 6 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 589 f Deutsches Geschlechterbuch 1974 Band 168 S 62Einzelnachweise Bearbeiten E DEPOT 32 GG 7 1781 1793 1781 1793 Archives Departementales de la Haute Savoie Abgerufen am 29 Juli 2023 franzosisch 1730 1782 Archives Departementales de la Haute Savoie S 18 franzosisch Digitalisat abgerufen am 4 November 2023 Geburtenbuch EDEPOT 32 GG 3 1730 1782 1730 1782 Wilhelm Friedrich Karl Schwerin Graf von Wahre und mit Akten Stucken belegte Darstellung der Veranlassung auf welche ich nach 43 Dienstjahren aus dem Konigl Preuss Militardienste entlassen worden bin 2 Auflage Baumgartner 1799 Digitalisat Francois Andre von Favrat Beytrage zur Geschichte der polnischen Feldzuge von 1794 1796 als Antwort auf die von dem General Lieutenant Grafen v Schwerin ihm gemachten offentlichen Beschuldigungen Christian Friedrich Himburg 1799 Digitalisat in der Google Buchsuche Kurpfalzbaierische Munchner Staats Zeitung S 988 Digitalisat Rolf Straubel Biographisches Handbuch der preussischen Verwaltungs und Justizbeamten 1740 1806 15 In Historische Kommission zu Berlin Hrsg Einzelveroffentlichungen 85 K G Saur Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 598 23229 9 S 1054 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Friedrich Bulau Geheime Geschichten und rathselhafte Menschen Band 7 S 357 Digitalisat Jahrbuch des deutschen Adels Dritter Band 1899 S 242 Digitalisat nach Neues preussisches Adelslexicon Band 4 S 473 Digitalisat Schlesische Provinzialblatter Band 28 S 316 Todesanzeige Normdaten Person GND 10247494X lobid OGND AKS VIAF 69322807 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Favrat Franz Andreas vonALTERNATIVNAMEN Favrat Franz Andreas Jacquier de Bernay von Favrat Francois Andre deKURZBESCHREIBUNG preussischer General der InfanterieGEBURTSDATUM 4 September 1733GEBURTSORT SavoyenSTERBEDATUM 5 September 1804STERBEORT Glatz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Andreas von Favrat amp oldid 238803558