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Ferdinand von Furstenberg 22 August 1661 auf Burg Schnellenberg 15 Marz 1718 war unter anderem Obriststallmeister des Hochstifts Paderborn sowie Erbdrost verschiedener Amter im Herzogtum Westfalen Er hat den Besitz des Hauses Furstenberg durch verschiedene Erwerbungen stark vergrossert Ferdinand von Furstenberg Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre 2 Eheschliessung und Amter 3 Ausbau des Besitzes 4 Rolle wahrend des spanischen Erbfolgekrieges 5 Nachkommen 6 LiteraturFruhe Jahre BearbeitenEr war ein Sohn des Friedrich von Furstenberg aus der westfalischen Familie von Furstenberg und dessen zweiter Frau Maria Elisabeth von Breidbach Seinen Vornamen bekam er zu Ehren seines Onkels Furstbischof Ferdinand von Furstenberg Die Patin war Maria Jacobaa von Eltz Abtissin des Klosters Marienrath Nach dem fruhen Tod des Vaters ubernahmen neben der Mutter die Bruder des Vaters die Verantwortung fur ihn Als nachgeborener Sohn war er wie in der Familie des Stiftsadels ublich fur den geistlichen Stand vorgesehen Er erhielt 1668 eine Prabende am Mainzer Dom und 1669 eine in Paderborn Nach dem Tod seines Bruders Maximilian Heinrich im Jahr 1671 der zunachst als Erbe des Familienbesitzes vorgesehen war trat Ferdinand an dessen Stelle und verzichtete auf seine Prabenden Er besuchte 1673 74 das Gymnasium in Mainz wechselte fur ein Jahr nach Koln und danach zu seinem Onkel Wilhelm nach Salzburg Dort studierte er Rechtswissenschaften Nach einem Aufenthalt in Wien im Jahr 1679 kehrte er in die Heimat zuruck Kurz darauf starb die Mutter Sein Onkel holte den Waisen an seinen Hof in Paderborn und ernannte ihn zum Obriststallmeister Im Jahr 1680 beendete er seine Ausbildung mit einer Grand Tour Gute Beziehungen seiner Familie ermoglichten ihm an den Hof in Versailles zu reisen um dort seine Sprachkenntnisse zu verbessern und am Hof eingefuhrt zu werden Mit einigen Begleitern reiste er uber Koln und Brussel nach Paris Neben anderen hochrangigen Personlichkeiten wurde er auch Ludwig XIV vorgestellt Er pflegte auf Bitten seines Onkels auch Kontakt zu dem Bischof und ehemaligen kurkolnischen Minister Franz Egon von Furstenberg aus der suddeutschen nicht verwandten Familie Inzwischen war Ferdinand auch zum Kolner Kammerherren ernannt worden Vor seiner Abreise uberreichte er in einer Abschiedsaudienz Konig Konigin und Minister Colbert Handschreiben des Furstbischofs Danach reiste er noch sechs Wochen durch Frankreich ehe er nach Westfalen zuruckkehrte Eheschliessung und Amter BearbeitenNach seiner Ruckkehr nahm er seinen Dienst als Obriststallmeister auf Der Versuch ihm den Titel eines kaiserlichen Kammerherren zu verschaffen scheiterte Im Jahr 1681 wurde er zum Paderborner Hofrat ernannt und begleitete seinen Onkel Wilhelm auf einer Gesandtschaftsreise nach Mainz und Trier sowie auf den Kreistag des Niederrheinisch Westfalischen Kreistages Seine Onkel drangte ihn um die Familie zu erhalten zu einer moglichst baldigen Heirat Er heiratete 1682 Maria Theresia von Westphalen zu Laer Die Hochzeit fand in der Residenz Schloss Neuhaus statt und der Furstbischof selbst vollzog die Einsegnung Die Frau brachte eine hohe Mitgift mit in die Ehe Zur Hochzeit schickte Ludwig XIV wertvolle Geschenke Aus der guten Ehe gingen zusammen neun Sohne und sieben Tochter hervor wovon allerdings einige schon jung starben Nach dem Tod des Furstbischofs verlor Ferdinand seine Hofamter in Paderborn Er verwaltete in der Folge vor allem seine Besitzungen beraten von seinem Onkel Johann Adolf der auf Schloss Adolfsburg lebte Im Jahr 1687 wurde er zum adeligen Rat des Herzogtums Westfalen ernannt Nach seiner Heirat hat er die erblichen Drostenamter von Bilstein Waldenburg und Fredeburg ubernommen Er war auch Gerichtsherr von Oberkirchen sowie Erbvogt der Kloster Grafschaft und Ewig Auf Rat seines Onkels Wilhelm hielt er sich vom kurfurstlichen Hofdienst fern wurde aber 1697 von Kurfurst Joseph Clemens von Bayern zum kurkolnischen Geheimen Rat ernannt Er hat das kurfurstliche Vertrauen genossen und unterhielt intensive Kontakte zu den massgeblichen Personen am Hof in Bonn aber auch zu den Furstbischofen von Munster und Paderborn Besonders gut war sein Kontakt zum einflussreichen Domherren Domdechanten und spateren Bischof Hugo Franz von Konigsegg Rothenfels Gute Kontakte hatte er auch nach Wien Hildesheim Regensburg und Den Haag Er hat lange gezogert welcher seiner Sohne die Nachfolge antreten sollte So versuchte er alle Sohne mit geistlichen Pfrunden zu versorgen Dabei halfen ihm seine guten Beziehungen zu den fuhrenden Familien des westfalischen Stiftsadels fuhrender Domherrn und den auch teilweise familiar verbundenen Furstbischofen Franz Arnold von Wolff Metternich zur Gracht war Ferdinand dankbar da dieser eine wichtige Rolle bei dessen Ernennung zum Koadjutor in Paderborn und spater bei der Bischofswahl in Munster gespielt hatte Ausbau des Besitzes BearbeitenDurch die gute Bewirtschaftung der Familienguter zur Zeit der Vormundschaft seiner Onkel wurde der Bau des grossen Turmes auf Burg Schnellenberg moglich Das Erbe des furstbischoflichen Onkels ermoglichte den Bau eines Turmes und von Okonomiegebauden am Schloss Herdringen Zu einem geplanten Neubau kam es indes nicht Im Jahr 1685 erwarb Ferdinand einen Grossteil von Haus Husten mit den zugehorigen Besitzungen Der Rest folgte 1712 Zusammen mit Johann Adolf erwarb er vom Deutschen Orden 1691 die Burg Waldenburg Hinzu kam das Lehen uber das Amt Schonholthausen Ferdinand kaufte 1701 das Rittergut Bruchhausen im Kirchspiel Husten Er erbte das Schloss Adolfsburg und Gut Langenei 1704 nach dem Tod des Onkels Johann Adolf Das Erbe ermoglichte 1706 auch den Kauf der Herrlichkeit Horst im Vest Recklinghausen Haus Horst liess er umgestalten Fur die Herrlichkeit Horst wurde 1714 eine neue Gerichtsordnung erlassen Der Erwerb von Schloss Hollinghofen misslang Im Jahr 1718 erwarb er das Rittergut Ichterloh im Kirchspiel Nordkirchen mit einer Reihe von Nebengutern Durch Erbe kamen weitere Guter etwa die sogenannte Grafschaft Boke nordlich der Lippe an ihn Rolle wahrend des spanischen Erbfolgekrieges BearbeitenNachdem Kurfurst Joseph Clemens nach seinem Bundnis mit Frankreich im Zusammenhang mit dem spanischen Erbfolgekrieg vom Kaiser geachtet worden war wurde die Situation auch fur die Landstande des Herzogtums Westfalen denen Ferdinand angehorte schwierig Sie hielten wenn moglich Kontakt zum Kurfursten und suchten Kriegslasten durch Verhandlungen zu mildern Im Herzogtum nahm Ferdinand dabei eine wichtige Rolle ein weil niemand sonst uber so hervorragende Beziehungen verfugte Er fuhrte in dieser Zeit de facto die Geschafte des Landes Er konnte aber Einquartierungen und ahnliche Kriegslasten nicht ganzlich verhindern Ferdinand hielt auch den Kontakt zum Kurfursten aufrecht Dieser wandte sich vertraulich an ihn anlasslich der bevorstehenden Kaiserwahl bei den Kurfursten von Trier und Mainz dazu beizutragen dass er teilnehmen konnte Der Kurfurst stellte Bestechungsgelder in Hohe von 70 000 Reichstalern in Aussicht Ferdinand hat dieses Ansinnen zwar nicht zuruckgewiesen ist ihm aber auch nicht nachgekommen Nach Friedensschluss konnte Joseph Clemens seine Amter als Erzbischof und Kurfurst wieder einnehmen Ferdinand gehorte der westfalischen Delegation an die ihm in Luttich dazu begluckwunschen sollte Ferdinand behielt auch in Folge die Gunst des Kurfursten Er begleitete ihn gelegentlich auf Reisen und wurde bei einem Aufenthalt in Bonn an die kurfurstliche Tafel geladen Nach seinem Tod wurde er in der Franziskanerkirche in Attendorn beigesetzt Nachkommen BearbeitenAus der Ehe mit Maria Theresia von Westphalen zu Laer stammten sechzehn Kinder sieben Tochter neun Sohne darunter Christian Franz Dietrich von Furstenberg 1689 1755 Erbdroste Hugo Franz von Furstenberg 1692 1755 Domherr Wilhelm Franz von Furstenberg 1684 1707 Domherr Ferdinand Anton von Furstenberg 1683 1711 Domherr Friedrich von Furstenberg Domherr 1685 1706 Friedrich Christian von Furstenberg 1700 1742 DomherrLiteratur BearbeitenHelmut Lahrkamp Ferdinand von Furstenberg 1661 1718 In Furstenbergische Geschichte Bd 4 Die Geschichte des Geschlechts von Furstenberg im 18 Jahrhundert Munster 1979 S 1 26Normdaten Person GND 189562684 lobid OGND AKS VIAF 220551991 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Furstenberg Ferdinand vonKURZBESCHREIBUNG Drost im Herzogtum WestfalenGEBURTSDATUM 22 August 1661GEBURTSORT Burg SchnellenbergSTERBEDATUM 15 Marz 1718 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand von Furstenberg 1661 1718 amp oldid 235832115