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Das Franziskaner Kloster zur Schmerzhaften Mutter mater dolorosa in Attendorn wurde im 17 Jahrhundert von Franziskaner Observanten gegrundet Im Zweiten Weltkrieg wurde der am heutigen Klosterplatz befindliche Gebaudekomplex durch eine Explosion zerstort Klosterkirche von Sudosten Aufnahme von 1901 Histor Stadtplan AttendornsFranziskanerkirche Lageplan Ansicht und Grundriss 1803 Infotafeln Franziskanerkloster Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Entwicklung 1 1 Klostergebaude 1 2 Herkunft der Franziskaner 1 3 Gymnasium 1 4 Liste der Guardiane 1 5 Archivalien 1 6 Wiedergrundung 1 7 Der Franziskuskreis 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte und Entwicklung BearbeitenAm 5 September 1636 erteilte der Erzbischof von Koln Ferdinand von Bayern den Franziskanern der 1633 nach der Reformation wiedergegrundeten Thuringischen Ordensprovinz Thuringia die Erlaubnis in Attendorn eine Niederlassung zu grunden Zwei Jahre spater stimmte der Stadtrat dem zu betonte aber zugleich dass die Patres die Jugend in den freien Kunsten und in der katholischen Lehre unterrichten sollten Hierfur mieteten die Franziskaner nun in der Stadt ein Haus und richteten dort ausserdem eine Kapelle ein Klostergebaude Bearbeiten Von 1648 bis 1656 erfolgte der Bau einer eigenen Kirche und eines Klosters Die Kirche musste spater wieder abgerissen und neu aufgebaut werden da sie wegen eines Baufehlers einzusturzen drohte Die neue Klosterkirche wurde vom Baumeister Ambrosius von Oelde einem Kapuzinerbruder geplant und 1682 durch den Kolner Weihbischof Johann Heinrich von Anethan geweiht Zwei schwere Brande vernichteten 1742 und dann noch einmal 1783 grosse Teile der Gebaude Kirche Kloster und Schule Die Kirche wurde von 1784 bis 1790 wieder aufgebaut In ihr wurden zahlreiche Mitglieder der Familie von Furstenberg beigesetzt 1 Das Kloster konnte in verkleinerter Form 1804 neu bezogen werden Nach der Aufhebung des Klosters infolge der Sakularisation durfte die Stadt Attendorn ab 1822 das Gebaude zusammen mit Garten Inventar und dem ubrigen Zubehor fur das stadtische Progymnasium nutzen Auch heute noch ist mit dem Rivius Gymnasium die hochste Schule der Stadt Attendorn dort untergebracht Die Klosterkirche stand bis 1838 leer bis sie von einem Landwehr Bataillon als Zeughaus verwendet wurde Von 1888 bis 1898 blieb sie wieder ohne Funktion 1898 mieteten Franziskaner der Sachsischen Ordensprovinz Saxonia die Kirche an bis sie 1945 erst durch einen Luftangriff beschadigt und dann nach Kriegsende bei einer Munitionsexplosion grosstenteils zerstort wurde Trotz der Proteste einiger Burger wurde sie daher 1951 abgerissen 2 An ihrer Stelle entstanden das Rathaus und die Zentrale der Sparkasse Attendorn 1 Das Portal blieb erhalten und soll bis 2022 auf dem Klosterplatz neu aufgebaut werden 3 Herkunft der Franziskaner Bearbeiten Die Franziskaner stammten uberwiegend aus Burger und Bauernfamilien aus dem Sauerland der Eifel dem Westerwald aus Limburg Fulda Utrecht und der Diozese Mainz Die Konventsstarke betrug bis zu 41 Personen 1783 Bei der Aufhebung 1822 waren es noch 4 Patres und 4 Laienbruder Gymnasium Bearbeiten Zu den wichtigsten Aufgaben der Franziskaner gehorten neben dem Schulunterricht die Unterweisung im Katechismus sowie die Mithilfe bei der Seelsorge Hinzu kamen Armenfursorge und Armenspeisung Lange Zeit leiteten die Franziskaner ein Gymnasium an dem sie humanistischen Unterricht erteilten Mit dem humanistischen Unterricht begannen die Franziskaner an der Gymnasium Marianum Seraphicum genannten Schule ab 1639 Fur Schuler die die Absicht hatten sich dem Orden anzuschliessen fratres studentes ermoglichten sie hier von 1647 bis 1783 das Studium fur Philosophie und Theologie Die Schule richtete man 1784 in den unteren Raumen des Rathauses ein Die fratres studentes jedoch waren schon ein Jahr vorher mit ihren Lektoren nach Marienthal gezogen Zeitweise gab es in der Unterrichtsanstalt bis zu 60 Schuler 1803 waren es nur noch 25 Die neuen hessischen Machthaber wandelten das Gymnasium nach 1803 in eine so genannte Burgerschule um Liste der Guardiane Bearbeiten In den Quellen wird die Niederlassung Conventus ad beatam Mariam Virginem Dolorosam 1639 genannt Oberer des Konvents war der Guardian mit seinem Stellvertreter dem Vicarius Beide wurden vom Provinzkapitel der Thuringia gewahlt in der Regel fur drei Jahre Betreuer der Studierenden war der Instructor iuvenum Ausserdem werden Studienprafekten Magister und Lektoren des Gymnasiums erwahnt Aus der Literatur sind folgende Guardiane bekannt 1638 Melchior Hoen 1640 Agidius von Brussel 1641 Franz Weyer 1644 Konrad Meelbaum 1646 Agidius de la Motte 1647 Lambert Weyer 1649 Arnold Fabri 1650 Georg Kuhl 1652 Petrus Felden 1653 Bernardin Joachimi 1655 Klemens Vigener 1659 Bernhard Anting 1660 Klemens Vigener 1661 Philipp Debus 1663 Klemens Vigener 1664 Johannes Caron 1666 Theodor Warnott 1669 Klemens Vigener 1672 Bernhard Quadbach 1674 Matthias Ruthen 1676 Robert van Heer 1677 Bonifatius Muth 1680 Klemens Vigener 1681 Nikolaus Penten 1683 Melchior Hellesfort 1686 Leo Raymackers 1689 Alexander Fehr 1690 Matthias Ruthen 1693 Didacus Mincklers 1697 Bernhard Penten 1700 Hubert Quadbach 1702 Konrad Harnischmacher 1705 Rufin Beck 1707 Bonifaz Mutz 1710 Johannes Ernst 1711 Georg Keitz 1713 Johannes Thony 1714 Georg Dolle 1716 Konrad Harnischmacher 1719 Severin Peters 1722 Bruno Bloer 1725 Nikolaus Ernst 1726 Sigismund Stahlhoffen 1726 Capristran Herrlein 1730 Raymund Strecker 1731 Raymund Strecker 1734 Sigismund Stahlhoffen 1737 Raymund Strecker 1740 Vitalis Pingel 1741 Raymund Strecker 1743 Timotheus Schneider 1744 Vitalis Pingel 1747 Anaklet Jung 1750 Raymund Strecker 1751 Benvenut Eickenmeyer 1752 Konrad Koch 1755 Fortunatus Molitor 1756 Beda Gerlach 1758 Marzellus Molitor 1761 Guido Bruhl 1762 Guido Bruhl 1762 Konrad Koch 1764 Adalar Weymer 1764 Gervas Knood 1765 Regalat Pauli 1766 Regalat Pauli 1767 Canut Otto 1770 Guido Bruhl 1773 Raymund Fuchs 1776 Plazidus Lippe 1779 Theobald Veth 1782 Fakundus Koffer 1785 Agapit Schorr 1788 Fakundus Koffer 1791 Agapit Schorr 1792 Florian Egenolf 1794 Ulrich Tadler 1795 Karl Gross 1797 Jakob Stamm 1800 Karl Gross 1803 Cosmas Isphording 1806 1815 Cosmas Isphording 1816 1822 Honorius Kost Archivalien Bearbeiten nbsp Ehemaliges Klosterportal auf dem Attendorner RathausplatzDurch die verschiedenen Brande sind ein Grossteil des Archivs und der Bibliothek vernichtet worden Die Archivalien sind uber verschiedene Archive verstreut Wiedergrundung Bearbeiten Die Franziskaner der Saxonia die 1893 in Nuttlar eine Niederlassung gegrundet hatten zogen 1898 nach Attendorn Im Jahr 1927 wurde dort ein neuer Klosterbau errichtet einige Hundert Meter weiter nordlich als der vorherige Standort Die Gemeinschaft wurde 1931 zu einem Konvent unter Leitung eines Guardians erhoben 4 Im Jahr 1998 verliessen die Franziskaner Attendorn weil die Ordensprovinz aufgrund der abnehmenden Zahl von Mitgliedern den Standort aufgab Der Franziskuskreis Bearbeiten Mit dem Weggang der Ordensbruder entstand der Franziskuskreis zu dem sich zahlreiche Mitglieder der ehemaligen franziskanischen Gemeinde zusammenschlossen Sie setzen noch heute Akzente franziskanischer Spiritualitat in Attendorn und daruber hinaus wie Bibelgesprache spirituelle Wochenenden oder Gottesdienste 5 6 7 Mitglieder des Franziskuskreises sorgten dafur dass die 1969 erbaute Klosterkirche zunachst geoffnet blieb 8 Zwei Jahre spater wurde sie unter Protest von Attendorner Burgern abgerissen um Platz fur das heute dort ansassige Seniorenheim Franziskanerhof zu schaffen 9 Die 1 5 Tonnen schwere und 8 25 Meter hohe Turmspitze ist in die Mitte eines Kreisverkehrs im Stadtgebiet platziert worden um an die Kirche zu erinnern 10 Literatur BearbeitenKarl Hengst Hrsg Westfalisches Klosterbuch Teil 1 Ahlen Mulheim Aschendorff Munster 1992 ISBN 3 402 06886 9 S 46 50 Quellen und Forschungen zur Kirchen und Religionsgeschichte 2 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Westfalen 44 Heiko K L Schulze Kloster und Stifte in Westfalen Geschichte Baugeschichte und beschreibung Eine Dokumentation In Geza Jaszai Hrsg Monastisches Westfalen Kloster und Stifte 800 1800 Westfalisches Landesmuseum fur Kunst und Kulturgeschichte Munster 1982 ISBN 3 88789 054 X S 311 Ausstellungskatalog Munster Westfalisches Landesmuseum fur Kunst und Kulturgeschichte 26 September 1982 21 November 1982 Weblinks BearbeitenInternetprasenz des FranziskuskreisesEinzelnachweise Bearbeiten a b Martin Droste Klosterkirche in Attendorn Schauplatz einer grossen Tragodie 20 Mai 2020 abgerufen am 7 Juli 2020 deutsch Meinolf Luttecke Attendorn Explosion fordert nach Kriegsende noch 35 Tote 16 Juni 2020 abgerufen am 7 Juli 2020 deutsch Martin Droste Weniger Blech und mehr Aufenthaltsqualitat am Klosterplatz 13 Juli 2018 abgerufen am 7 Juli 2020 deutsch Harm Klueting Kloster Monche und Nonnen Orden und Kongregationen In Ders Hrsg Das Herzogtum Westfalen Bd 2 2 Munster 2012 S 972 gemeinsam franziskanischen Spuren im Glauben folgen In Franziskuskreis Abgerufen am 30 Dezember 2020 deutsch Franziskuskreis Attendorn In Franziskaner Abgerufen am 30 Dezember 2020 deutsch Spirituelles Wochenende erleben In Franziskuskreis Abgerufen am 30 Dezember 2020 deutsch Andre Madaus Franziskanisch leben aber wie Franziskuskreis Attendorn In Provinzialat der Deutschen Franziskaner Hrsg Zeitschrift Franziskaner Fruhjahr 2015 Munchen 2015 S 20 22 https www franziskaner hof de wir ueber uns unser haus html Franziskanerhof Abruf 31 Mai 2018 Bericht auf derwesten de Abruf 6 Januar 201451 125611111111 7 90125 Koordinaten 51 7 32 2 N 7 54 4 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franziskanerkloster Attendorn amp oldid 235241946