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Das Rivius Gymnasium der Stadt Attendorn ist ein Gymnasium das in der Tradition einer humanistischen Schule des 16 Jahrhunderts und eines von Franziskanern getragenen Gymnasiums Marianum Seraphicum im 17 18 Jahrhundert steht Nach der Aufhebung der Schule Anfang des 19 Jahrhunderts wurde sie 1825 als stadtisches Progymnasium neu errichtet Dies entwickelte sich bis 1875 zu einem Vollgymnasium Benannt ist die Schule nach dem humanistischen Padagogen Johannes Rivius Rivius GymnasiumSchulgebaude von 1908Adresse Westwall 48Ort AttendornLand Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandKoordinaten 51 7 38 N 7 54 0 O 51 1273 7 8999 Koordinaten 51 7 38 N 7 54 0 OTrager Stadt AttendornSchuler 527 1 Lehrkrafte 46 1 Leitung Daniela Greitemann 2 Website www rivius gymnasium de Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Fruhe Neuzeit 1 2 19 Jahrhundert 1 3 20 21 Jahrhundert 2 Bekannte Schuler 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenFruhe Neuzeit Bearbeiten Vorlaufer der Schule war eine humanistisch gepragte Schule die um 1515 gegrundet wurde Der Pfarrer Tilman Mulle fuhrte die bestehende Lateinschule mit humanistischen Methoden und Inhalten fort Dazu gehorten die Behandlung griechischer Klassiker und sogar Turnubungen Einer seiner Schuler war der humanistische Padagoge Johannes Rivius In der Bibliothek des Attendorner Gymnasiums befindet sich ein von Rivius und anderen Humanisten kommentierter Sallusttext der 1561 in Koln gedruckt worden ist Mulle war insbesondere wegen der Verwendung heidnischer Schriftsteller im Unterricht Kritik ausgesetzt und musste seine Position raumen In der Folge liess die Bedeutung der Schule nach blieb aber wahrscheinlich bis zum Beginn des Dreissigjahrigen Krieges bestehen Nachdem 1636 die Franziskaner das Recht zur Niederlassung in Attendorn erhalten hatten fuhrten sie die Tradition der Schule als franziskanisches Gymnasium Marianum Seraphicum fort Einen Aufschwung erlebte die Schule seit 1678 Nachdem 1742 Gymnasium und Kloster durch einen Stadtbrand vollig zerstort wurden liess Christian von Furstenberg beides neu errichten Erneut durch Brand zerstort wurden Schule und Kloster 1783 Dabei ging auch das Archiv verloren Unterrichtet wurden Religion Latein Griechisch und neuere Sprachen sowie Naturwissenschaften Mathematik Deutsch und Geschichte spielten nur eine untergeordnete Rolle Die Schulerzahl durfte bei 50 bis 60 gelegen haben In einem geraumigen Raum dem Aktionssaal wurden regelmassig dramatische Stucke mit religiosen Inhalten nach Art des Jesuitendramas aufgefuhrt Nach dem Brand von 1783 erlebte das Gymnasium einen Niedergang und wurde nach der Ubernahme des Herzogtums Westfalen von der neuen hessisch darmstadtischen Regierung aufgehoben 19 Jahrhundert Bearbeiten Nach dem Ubergang der Region an Preussen wurde 1825 ein Progymnasium in kommunaler Tragerschaft gegrundet In den Jahren 1862 und 1874 wurde das Progymnasium um weitere Klassen erweitert und so zu einem Vollgymnasium ausgebaut Die Schule hatte ein erhebliches Einzugsgebiet um Attendorn herum Im Jahr 1874 besuchten 75 Schuler die Schule 1884 waren es 156 und 1894 225 Die ehemalige Klosterkirche wurde als Schulkapelle genutzt Im Jahr 1887 wurde dem Gymnasium ein Konvikt als Internat angegliedert Fur die Collegium Bernadinum nach dem Dechanten Bernhard Pielstiecker genannte Einrichtung wurde 1907 ein eigenes Gebaude am Nordwall errichtet Die Schule selbst wurde 1908 neu gebaut Der Bau wird heute noch von der Schule genutzt 20 21 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Westseite des GymnasiumsDie Schule versuchte zwar wahrend der Zeit des Nationalsozialismus sich gewisse Freiraume zu bewahren so hingen noch 1937 nicht in allen Klassen Fuhrerbilder aufs Ganze gesehen konnte es sich nicht der Gleichschaltung und NS Schulpolitik entziehen Wie alle anderen hoheren Schulen wurde auch das Attendorner Gymnasium 1937 trotz Protesten in eine Oberschule umgewandelt Nach dem Krieg hatte die Schule 1946 14 Klassen mit fast 600 Schuler Ein nicht unbetrachtlicher Teil von 30 kam aus Familien von Arbeitern Angestellten und Unterbeamten 50 stammten aus dem Mittelstand wie Kaufleuten mittleren Beamten oder Landwirten 20 stammten aus Familien von Gutsbesitzern Akademikern oder hoheren Beamten Im Schuljahr 1949 50 waren 112 Schuler Einheimische 100 lebten im Schulinternat 25 im Kloster und 268 waren Fahrschuler Die Schule trug die Bezeichnung Stadtisches humanistisches Gymnasium in der Entwicklung mit neusprachlichem Zweig In den folgenden Jahrzehnten nahm die Bedeutung der alten Sprachen immer mehr ab und die Schule wurde in ein neusprachliches Gymnasium umgewandelt Im Zuge der Aufstockung auf 18 Klassen wurde 1968 ein Erweiterungsbau errichtet Kurze Zeit spater wurde ein mathematisch naturwissenschaftlicher Zweig eingerichtet Seit 1973 kooperierte die Schule mit dem St Ursulagymnasium fur Madchen Im Zuge des Schuljubilaums 1975 wurde das Gymnasium in Rivius Gymnasium der Stadt Attendorn benannt In der Gegenwart hat die Schule uber 520 Schuler bei 46 Lehrern Bekannte Schuler BearbeitenHeinrich von Heuel 1648 1722 kaiserlicher Hofrat Johann Joseph Freidhoff 1768 1818 Zeichner Kupferstecher und Schabkunstler Heinrich Bone 1813 1893 Gymnasiallehrer Eduard Goebel 1831 1904 Philologe und Mitglied des preussischen Abgeordnetenhauses Zentrum Willibrord Benzler 1853 1921 katholischer Bischof Joseph Hengesbach 1860 1940 katholischer Publizist Heinrich Contze 1870 1911 Mitglied des Deutschen Reichstags NLP Maurus Kaufmann 1871 1949 Abt der Dormitio Abtei auf dem Zionsberg in Jerusalem Alfred Fissmer 1878 1966 Oberburgermeister der Stadt Siegen Albert Boerger 1881 1957 Agrarwissenschaftler Albert Kleffmann 1882 1965 Philosoph Ingenieur Redakteur Heimatkundler und Mundartdichter Wilhelm Arnoldi 1884 1965 Ministerialdirektor Carl Schmitt 1888 1985 Staatsrechtler und Philosoph Kilian Kirchhoff 1892 1944 katholischer Priester und NS Opfer Hubert Tigges 1895 1971 Reiseveranstalter Kurt Grosskurth 1909 1975 Schauspieler und Sanger Gabriel Stern 1913 1983 judischer Schriftsteller und Journalist Carl Josef Hoffmann 1925 2017 Bildhauer Otto Poggeler 1928 2014 Philosoph Erich Feldmann 1929 1998 Priester Kirchenhistoriker und Augustinus Forscher Alfred Schnuttgen 1930 1990 Missionar und Entwicklungshelfer Paul Josef Cordes 1934 romisch katholischer Kurienkardinal Gerhard Vigener 1946 Rechtswissenschaftler und ehemaliger Minister fur Justiz Arbeit Gesundheit und Soziales des Saarlandes Dietmar Hess 1955 ehemaliger Burgermeister der Gemeinde Finnentrop Rolf Bauerdick 1957 2018 Fotograf und Autor Rudiger Hoffer 1961 Hochschullehrer fur Bauingenieurwesen Alfons Kaiser 1965 Journalist Jochen Ritter 1966 CDU Landtagsabgeordneter Maren Schentuleit 1974 AgyptologinLiteratur BearbeitenWerner Stannat Hrsg Rivius Gymnasium der Stadt Attendorn Festschrift Attendorn 1975 Franz Tilmann Hrsg Rivius 2000 Gymnasium der Stadt Attendorn Attendorn 2000 Darin Joachim Backhaus Die Geschichte des Attendorner Gymnasiums von 1515 1975 S 29 65Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rivius Gymnasium Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Rivius Gymnasiums Abgerufen am 2 Januar 2021 Bestandsgeschichte SchulbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b Grunddaten In www rivius gymnasium de Rivius Gymnasium abgerufen am 1 Januar 2021 Verwaltung In www rivius gymnasium de Abgerufen am 2 Januar 2021 Normdaten Korperschaft GND 4274114 2 lobid OGND AKS VIAF 249086463 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rivius Gymnasium amp oldid 234664302