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Fellheim ist eine Gemeinde im schwabischen Landkreis Unterallgau Bayern Wappen Deutschlandkarte48 072222222222 10 151666666667 566 Koordinaten 48 4 N 10 9 OBasisdatenBundesland BayernRegierungsbezirk SchwabenLandkreis UnterallgauVerwaltungs gemeinschaft BoosHohe 566 m u NHNFlache 5 07 km2Einwohner 1153 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 227 Einwohner je km2Postleitzahl 87748Vorwahl 08335Kfz Kennzeichen MNGemeindeschlussel 09 7 78 139LOCODE DE FHMAdresse der Gemeindeverwaltung 87748 FellheimWebsite www vg boos deErster Burgermeister Reinhard Schaupp ohne Wahlvorschlag Lage der Gemeinde Fellheim im Landkreis UnterallgauKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Bis zur Gemeindegrundung 2 2 Judische Gemeinde 2 3 Wallfahrt zum Heiligen Kreuz in Pless 2 4 Fellheimer Synagoge 2 5 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Burgermeister 3 2 Gemeinderat 3 3 Wappen 3 4 Flagge 4 Baudenkmaler 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Wirtschaft einschliesslich Land und Forstwirtschaft 5 2 Verkehr 5 3 Bildung 5 4 Tourismus 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDas Pfarrdorf Fellheim liegt zehn Kilometer nordlich von Memmingen in der Region Donau Iller in Oberschwaben Das Gemeindegebiet besteht nur aus der Gemarkung Fellheim Weitere Gemeindeteile gibt es nicht 2 3 Geschichte BearbeitenBis zur Gemeindegrundung Bearbeiten Die Gemeinde liegt an der ehemaligen Befestigungslinie des Donau Iller Rhein Limes auf der rechten Seite der Iller zwischen Kellmunz an der Iller und Memmingen Fellheim gehorte nach mehreren Besitzwechseln ab dem 25 Januar 1555 der Ubergabe des Lehensbriefes vom Furststift Kempten den Freiherren Reichlin von Meldegg Die Familie Reichlin von Meldegg kam ursprunglich aus der Nahe von Hohenems im heutigen Vorarlberg Fellheim war Sitz der gleichnamigen Herrschaft Zwei Jahre spater wurde mit dem Bau des Schlosses begonnen 1620 erhielt die Freiherrschaft das Recht den Blutbann auszuuben Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde das Dorf von Schweden und von kaiserlichen Truppen geplundert und vollkommen verwustet In den Jahren 1636 bis 1643 lebte in dem Ort keine Person mehr Ein einziger Bauer kehrte vom Krieg heim Die Felder blieben wahrend der Zeit unbestellt Der Ortsherr der in die Schweiz gefluchtet war kehrte im Jahre 1643 nach Fellheim zuruck Um die Einwohnerzahl zu erhohen siedelte Freiherr Phillip Bernhard von Reichlin Meldegg im Jahre 1670 funf judische Familien in Fellheim an Mit der Rheinbundakte 1806 kam der Ort zu Bayern Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde Judische Gemeinde Bearbeiten Die judische Gemeinde bestand bis 1943 und bildete den uberwiegenden Teil der Ortsbevolkerung Im Ortsbild sudlich des Schlosses ist noch heute das judische Ensemble zu erkennen das aus Synagoge Friedhof Schule Wohn und Geschaftshausern bestand Wallfahrt zum Heiligen Kreuz in Pless Bearbeiten Die Suhnefusswallfahrt zum Heiligen Kreuz von Pless ist eine auf das Jahr 1665 zuruckgehende und im Jahre 1973 wieder eingefuhrte Suhnefusswallfahrt beginnend in der Pfarrkirche Herz Jesu in Fellheim zu einem drei Kilometer entfernten angeblich wunderwirkenden Kreuz in der Kreuzkapelle auf der Gemarkung von Pless im Landkreis Unterallgau Die Wallfahrt findet an jedem zweiten Montag von Mai bis Oktober abends vor Sonnenuntergang statt An ihr nehmen jeweils bis zu 3000 Wallfahrer aus dem Illertal und Umgebung teil Fellheimer Synagoge Bearbeiten Jacob Bar war von 1745 bis 1765 Rabbiner in Laupheim Von ihm wird berichtet dass er vorher das Amt in der judischen Gemeinde Fellheim innehatte Die Synagoge ein dreistockiges Gebaude von funfzehn Meter Lange und zehn Meter Breite wurde 1786 in barockem Stil erbaut und 1860 umfassend renoviert 4 Im Zuge der Novemberpogrome wurde das Bauwerk am 10 November 1938 von Bewohnern der Nachbargemeinde Boos und SS Truppen aus Memmingen verwustet Im Zweiten Weltkrieg lagerten Flugzeugteile in dem Gebaude Nach dem Krieg entwickelte Plane die Synagoge als judisches Gotteshaus fur die in Memmingen und Umgebung lebenden Juden wieder aufzubauen wurden nie verwirklicht Auch die Anregung das Gebaude als katholische Kirche oder Rathaus umzugestalten wurden verworfen Im Jahre 1950 wurde das Gebaude verkauft und als Wohnhaus umgebaut Seit 2007 ist die ehemalige Synagoge wieder im Besitz der Gemeinde Fellheim sie wurde seit 2013 zuruckgebaut und renoviert 4 Im Oktober 2015 wurde die ehemalige Synagoge als Burgerhaus eroffnet 5 Einwohnerentwicklung Bearbeiten BevolkerungsentwicklungJahr 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015 2020Einwohner 0 848 0 860 0 772 0 917 1067 1210 1220 1151 1119 1132Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 815 auf 1148 um 333 Einwohner bzw um 40 9 Politik BearbeitenDie Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Boos 6 Bundestagswahl 2021 7 50403020100 30 4 11 6 13 1 11 1 13 0 1 3 11 7 7 7 CSUAfDSPDGruneFDPLinkeFWSonst Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2017 p 10 8 6 4 2 0 2 4 6 8 10 12 14 16 14 6 p 5 2 p 1 9 p 2 5 p 6 0 p 2 5 p 9 0 p 2 8 pCSUAfDSPDGruneFDPLinkeFWSonst Burgermeister Bearbeiten Erster Burgermeister ist Reinhard Schaupp Er wurde bei den bayerischen Kommunalwahlen im Marz 2020 mit 93 9 der Stimmen Nachfolger von Alfred Groezinger Dieser wiederum wurde im Jahr 2008 Nachfolger von Karl Schregle Dieser war im Jahr 2002 der Nachfolger von Bernhard Kling Wahlergruppe Arbeitnehmer Gemeinderat Bearbeiten Bei der Kommunalwahl am 15 Marz 2020 lag nur der Wahlvorschlag der Fellheimer Liste vor die alle zwolf Sitze erhielt Auch in der vorausgehenden Amtszeit 2014 bis 2020 hatte die Fellheimer Liste die einzige Bewerberliste vorgelegt und alle zwolf Mandate erhalten Wappen Bearbeiten nbsp Blasonierung Gespalten von Rot und Silber vorne der heilige Johannes von Nepomuk mit Sternennimbus hinten ein gruner Weidenbaum 8 Wappenbegrundung Das Gemeindewappen ist reich am sinnbildlichen Beziehungen auf den Ort Die Farben Rot Silber erinnern an die Freiherren Reichlin von Meldegg die fast 400 Jahre lang Grundherren von Fellheim waren der heilige Johannes von Nepomuk ist Ortspatron Der Weidenbaum verweist auf den alten Ausdruck Felwe fur Weide und stellt damit den Bezug zum Ortsnamen her Dieses Wappen wird seit 1948 gefuhrt Der Entwurf stammt vom Memminger Walter Braun und die Gestaltung ubernahm der Munchner Emil Werz Flagge Bearbeiten Die Flagge ist weiss rot gestreift mit aufgelegtem Gemeindewappen Baudenkmaler Bearbeiten Hauptartikel Liste der Baudenkmaler in Fellheim ehemaliges Schloss Reichlin Meldegg ehemalige Synagoge ehemaliger judischer Friedhof Bestand an Hausern der ehemaligen judischen Siedlung Herz Jesu Kirche 1958 Bahnhof FellheimWirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Die Hauptverkehrsstrasse in Richtung Norden die Ulmer StrasseWirtschaft einschliesslich Land und Forstwirtschaft Bearbeiten Es gab im Jahr 2021 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 60 und sonstigen Wirtschaftsbereiche 167 Personen sozialversicherungspflichtig Beschaftigte am Arbeitsort Sozialversicherungspflichtig Beschaftigte am Wohnort gab es insgesamt 507 Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe Zudem bestanden im Jahr 2020 sechs landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Flache von 171 ha davon waren 93 ha Ackerflache und 78 ha Dauergrunflache Die Gemeinde hatte im Jahre 2012 viele Auspendler die in Memmingen oder im benachbarten Kirchdorf an der Iller bei der Firma Liebherr Hydraulikbagger arbeiteten Grosster Arbeitgeber am Ort war das private Pflegeheim Johanneshof Schloss Fellheim Verkehr Bearbeiten Fellheim hatte einen Bahnhof an der Bahnstrecke Neu Ulm Kempten Dieser wurde jedoch stillgelegt Fur die Regio S Bahn Donau Iller ist jedoch eine Wiedereroffnung geplant 9 Bildung Bearbeiten Im Dorf Fellheim gibt es einen Kindergarten mit 68 Platzen Tourismus Bearbeiten Fellheim liegt am Iller Radweg einer Fernverbindung fur Radfahrer zwischen Ulm und Oberstdorf Personlichkeiten BearbeitenSebastian Reichlin von Meldegg erhielt am 25 Januar 1555 den Lehensbrief von der Furstabtei Kempten und begrundete die ca 300 Jahre wahrende Herrschaft Reichlin von Meldegg Joseph Rosenthal 1805 1885 Buchhandler Ludwig Rosenthal 1840 1928 Buchhandler Jacques Rosenthal 1854 1937 Buchhandler Hans Joachim Weirather 1959 Landrat des Landkreises Unterallgau seit 2006 Literatur BearbeitenFellheim an der Iller Eine bebilderte Fuhrung durch den ehemaligen judischen Ortskern Fellheims hgg v Arbeitskreis Geschichte Brauchtum und Chronik in Zusammenarbeit mit dem Amt fur landliche Entwicklung und der Gemeinde Fellheim 2007 Julius Miedel Hermann Rose Die Juden im Illertal Hrsg Anton Zanker BoD Norderstedt 2021 ISBN 978 3 7534 2473 6 10 Wilhelm Rapp Geschichte des Dorfes Fellheim Hrsg Anton Zanker BoD Norderstedt 2022 ISBN 978 3 7562 3094 5 11 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fellheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinde Fellheim Fellheim Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes fur Statistik PDF 1 MB Einzelnachweise Bearbeiten Genesis Online Datenbank des Bayerischen Landesamtes fur Statistik Tabelle 12411 003r Fortschreibung des Bevolkerungsstandes Gemeinden Stichtag Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011 Hilfe dazu Gemeinde Fellheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online Bayerische Staatsbibliothek abgerufen am 21 Juni 2021 Gemeinde Fellheim Liste der amtlichen Gemeindeteile Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium fur Digitales abgerufen am 21 Dezember 2021 a b Alemannia Judaica Fellheim Kreis Unterallgau Judische Geschichte Betsaal Synagoge aufgerufen am 22 Mai 2015 Burgerhaus in ehemaliger Synagoge Fellheim erinnert an seine 300 jahrige judische Geschichte Memento vom 26 Oktober 2015 im Internet Archive Bayerischer Rundfunk 25 Oktober 2015 BayernPortal gt Fellheim Bayerisches Staatsministerium fur Digitales abgerufen am 1 Juli 2020 Zweitstimmen gemass Quelle www wahlen bayern de abgerufen am 4 August 2023 Eintrag zum Wappen von Fellheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte SMA Intraplan Regio S Bahn Donau Iller Ergebnisse der Hauptstudie Memento des Originals vom 26 Marz 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rvdi de PDF 2 4 MB 27 November 2012 abgerufen am 19 November 2013 Die Juden im Illertal Beitrage unter anderem zu den judischen Gemeinden in Fellheim Osterberg und Altenstadt sowie zur Familie Rosenthal Abgerufen am 29 August 2022 Urfassung 1939 soll 2022 erstmals in der Urfassung aus dem Jahre 1939 erscheinen In der spateren Fassung von 1960 hatte der Verfasser W Rapp die Geschichte nochmal umgeschrieben Eine lesenswerte Erganzung zur bestehenden Ausgabe von 1960 Nicht mehr online verfugbar Ehemals im Original abgerufen am 29 August 2022 1 2 Vorlage Toter Link www bod de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Gemeinden im Landkreis Unterallgau Stadte Bad Worishofen Mindelheim Markte Bad Gronenbach Dirlewang Erkheim Kirchheim in Schwaben Legau Markt Rettenbach Markt Wald Ottobeuren Pfaffenhausen Turkheim Tussenhausen Gemeinden Amberg Apfeltrach Babenhausen Benningen Bohen Boos Breitenbrunn Buxheim Egg an der Gunz Eppishausen Ettringen Fellheim Hawangen Heimertingen Holzgunz Kammlach Kettershausen Kirchhaslach Kronburg Lachen Lauben Lautrach Memmingerberg Niederrieden Oberrieden Oberschonegg Pless Rammingen Salgen Sontheim Stetten Trunkelsberg Ungerhausen Unteregg Westerheim Wiedergeltingen Winterrieden Wolfertschwenden Woringen Gemeindefreies Gebiet Ungerhauser Wald Siehe auch Landkreis Unterallgau und Schwaben Bayern Normdaten Geografikum GND 4318071 1 lobid OGND AKS LCCN no2016128525 VIAF 316603452 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fellheim amp oldid 236103637