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Die Evangelische Pfarrkirche in Ragnit ist ein 1771 1772 zunachst ohne Turm errichteter Bau und war bis 1945 evangelisches Gotteshaus fur die einst ostpreussische und heute Neman genannte Stadt im Nordosten der russischen Oblast Kaliningrad Gebiet Konigsberg in Preussen Evangelische Kirche Ragnit Evangelicheskaya kirha Ragnita Torso der Evangelischen Kirche Ragnit 2010Torso der Evangelischen Kirche Ragnit 2010Baujahr 1772Turm 1853Stilelemente DreischiffigBauherr Evangelische Kirchengemeinde Ragnit Kirchenprovinz Ostpreussen Kirche der Altpreussischen Union Lage 55 2 7 4 N 22 1 36 2 O 55 035401 22 02673 Koordinaten 55 2 7 4 N 22 1 36 2 OAnschrift Oktjabrskaja ul NemanKaliningrad RusslandZweck Evangelisch lutherische PfarrkircheGemeinde Nicht mehr vorhanden Das fremdgenutzte Gebaude ist nicht mehr in kirchlichem EigentumTurmfragment der ehemaligen evangelische Kirche Ragnit Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Kirchengebaude 3 Kirchengemeinde Ragnit 3 1 Kirchspielorte 3 2 Pfarrer 3 3 Kirchenbucher 3 4 Kirchenkreis Tilsit Ragnit Diozese Ragnit 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas heutige Neman liegt am sudlichen Ufer des gleichnamigen Flusses deutsch Memel an der russischen Fernstrasse A 198 ehemalige deutsche Reichsstrasse 132 Die nachste Bahnstation ist Sowetsk Tilsit Endpunkt an der von Kaliningrad Konigsberg kommenden Bahnstrecke Das einstige Kirchengebaude 1 2 steht im sudostlichen Stadtzentrum an der Oktjabrskaja uliza Oktoberstrasse Kirchengebaude BearbeitenEin bereits im 15 Jahrhundert vorhandenes Kirchengebaude wurde 1517 durch ein neues ersetzt 3 das 1757 bei einem Brand 4 im Siebenjahrigen Krieg ein Raub der Flammen wurde In den Jahren 1771 1772 wurde es durch einen Neubau 5 ersetzt Dabei handelte es sich um einen verputzten dreischiffigen Bau dessen Plane Johann Friedrich Fischer erstellte 4 Erst im Jahre 1853 wurde der Turm angebaut Der Kircheninnenraum war in der Mitte gewolbt und an den Seiten flach gehalten Bis zur Ostwand reichten die breiten umlaufenden Emporen Der Raum war bestimmt von einem durchgegliederten Kanzelaltar von 1775 Die Orgel stammte aus der Grundungszeit der Kirche Das Kirchengebaude 6 das nahezu unbeschadet durch den Zweiten Weltkrieg kam wurde nach 1945 vollstandig umgebaut 4 Im Langhaus richtete man ein Mobellager ein und daruber Wohnungen Nach einem Unfall wurde der Turm 1993 bis zur Hohe des Dachfirstes des Kirchenschiffes abgetragen so dass nur noch sein Unterbau vorhanden ist Die gesamte Kirchenausstattung ging verloren nbsp Ansicht von Ragnit mit Burg und Pfarrkirche 1684 Im Ostteil des einstigen Kirchengebaudes stellte man 1993 einen Raum als katholische Kapelle zur Verfugung im Westteil entstand ein Gebetsraum der russisch orthodoxen Kirche den diese bis 1995 nutzte Danach bezog sie eine neu gebaute Kirche Kirchengemeinde Ragnit BearbeitenBereits in vorreformatorischer Zeit war Ragnit ein Kirchdorf 7 Mit der Reformation nahmen hier lutherische Geistliche ihren Dienst auf zunachst ein litauischer Pfarrer danach zusatzlich ein deutscher Amtstrager ab 1888 ein dritter Geistlicher zunachst als Hilfsprediger dann ab 1917 auf einer ordentlichen Stelle Ragnit war Sitz einer eigenen Inspektion und eines spateren Kirchenkreises der mit dem Nachbarkirchenkreis Tilsit nach 1920 in den neuen Kirchenkreis Tilsit Ragnit unter Beibehaltung der beiden Diozesen Tilsit und Ragnit allerdings bei Abtrennung der nordlich der Memel gelegenen Kirchengemeinde umgewandelt wurde Er gehorte bis 1945 zur Kirchenprovinz Ostpreussen der Kirche der Altpreussischen Union In den 1920er Jahren zahlte die evangelische Kirchengemeinde in Ragnit 13 000 Gemeindeglieder die ausser in der Stadt in mehr als 40 Kirchspielorten lebten Flucht und Vertreibung der einheimischen Bevolkerung im Zusammenhang des Krieges liessen nach 1945 das kirchliche Leben in der nun Neman genannten Stadt zum Erliegen kommen Wahrend hier heute wieder katholische und orthodoxe Gottesdienste stattfinden sind hier lebende evangelische Kirchenglieder jetzt zur nachstgelegenen evangelisch lutherischen Gemeinde in Sabrodino Lesgewangminnen 1938 bis 1946 Lesgewangen hin orientiert Sie ist Teil der Kirchenregion Tschernjachowsk Slawsk Insterburg Heinrichswalde in der Propstei Kaliningrad 8 Konigsberg der Evangelisch lutherischen Kirche Europaisches Russland Kirchspielorte Bearbeiten Die grosse Mehrheit der Kirchengemeindeglieder wohnten in der Stadt Ragnit ein kleinerer Teil in dem weitflachigen Kirchspiel mit 46 Orten kleineren Ortschaften und Wohnplatzen 7 9 Name Anderungsname 1938 bis 1946 Russischer Name Litauischer Name Name Anderungsname 1938 bis 1946 Russischer Name Litauischer NameAlexen Aleksai Kurschen Rakitino Althof Ragnit Mitschurinski Lepalothen Loten Druschinino Bittehnen Schillehnen Bitenai Mattischken Klingsporn SchurawljowoBittehnen Uszbitschen B Ussbitschen Uzbiciai Ober Eisseln Obereisseln GorinoBludischken Palentienen Palen Dubrawino Brohnen Paskallwen Schalau DubkiCharlottenwalde Schirokodolje Paszuiszen1936 38 Passuissen Paschuischen Altengraben RutschiDorlauken Dorfelde Pellehnen Dreidorf Ostpr SchdankiEndruhnen Wenderoth Wsspolje Potischken Flachdorf IwowojeGirschunen Girdschunai Petratschen Petersfelde Ostpr Groosten Gorkino Prowoiszen1936 38 Prowoischen Proschen Gross Neuhof Ragnit Kotelnikowo Scheidischken Scheiden Barwenkowo Gudgallen Grossfelde Gudkowo Schuppinnen Schuppenau Scharowo jetzt WetrowoIkschen Bergdorf Nikitino Sobersken Bersken WalzowoJautelischken Tehlen Kuprijanowo SteireggenJonienen Tilsenau Otwaschnoje jetzt Gudkowo Stepponaten SteffenshofKarlsberg Korodowo StiemerauKaukerwethen Titschken Tischken PodgornojeKiauschalen Kleinmark Krasnoje Selo Tracken Kindschen 1928 1946 Gross Kindschen Iskra Tussainen Tschapajewo Klapaten Angerwiese Krasnoje Selo Wallullen WallenfeldeKlein Neuhof Ragnit Akulowo Willmantienen WillmannsdorfKrakonischken Krakiniskiai Woydehnen Wodehnen WetrowoPfarrer Bearbeiten Als evangelische Geistliche amtierten an der Kirche in Ragnit die Pfarrer 10 Ambrosius N ab 1538 Johann Tusien vor 1540 Hans Pappel 1540 Martin Mosvid 1549 1563 David N 1562 Augustin Jamund 1563 1576 Hans Hoppe 1564 Johann Blumenaju ab 1569 Johann Hafer ab 1569 N Hynerus Joachim Colonius Simon Waissnarus 1579 Joachim Cloccowius 1593 Samuel Hurtelius ab 1599 Johann Gettkandt ab 1600 Georg Beselmann 1625 Johann Hurtelius ab 1633 David Hoppe 1636 1639 Hiob Lerner d A 1639 1660 Hiob Lerner d J 1660 1680 Johann Schoning 1665 1667 Albrecht Pusch 1667 1671 Marcus Naunien 1671 1710 Heinrich Julius Hagemann 1680 1700 Georg Bogendorf 1690 1710 Hiob Naunien 1695 1726 Balthasar Gottfried Hoppe 1711 1734 Johann Friedrich Leo 1726 1730 Ernst Fr Schimmelpfennig 1731 1768 Martin Lindenau 1735 1757 Otto Gottlieb Fiedler 1758 1784 Johann Christoph Wander 1768 1788 Joachim Jakob Kruger 1783 1807 Daniel Friedrich Mielke 1788 1818 Johann Bernhard Fiedler 1807 1832 Karl Heinrich Malkwitz 1818 1850 Carl August Jordan 1832 1871 Carl Eduard Ziegler 1851 1873 Carl Eduard Schrader 1872 1887 11 Carl Alexander Tiedtke 1873 1881 Albert Hammer 1881 1907 11 Friedrich Wilhelm Emil Pauly 1888 1904 Alfred Fr Emil Pipirs ab 1888 Theodor Ad Pastenaci 1892 1894 August Ed Sinnhuber 1894 1896 Ferdinand Radtke 1896 1902 11 Hermann Georg Alb Potz 1902 Ferdinand W K Lubenau 1902 1905 Theodor Gustav Struck 1904 1926 11 Johannes Seemann 1905 1907 Robert Julius Triebel 1906 Benno Rudolf Franz Riech 1907 1911 Georg Richard E Woede 1908 1928 Bernhard Moderegger 1913 Max Walter Prill 1917 1925 Hermann Braun 1925 1933 Ernst Garmeister 1927 1942 Walter Jurkschat 1930 1945 Friedrich Jung 1933 1945 Christian Zurcher 1943 1945 Kirchenbucher Bearbeiten Von den Kirchenbuchern der Pfarrkirche Ragnit haben sich erhalten und werden im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin Kreuzberg aufbewahrt 12 Deutsche Stadtgemeinde Taufen 1757 1853Trauungen 1758 1766 1771 1843Begrabnisse 1759 1846Konfirmationen 1759 1787 Deutsche Landgemeinde Taufen 1757 1836Trauungen 1758 1843Begrabnisse 1759 1838Konfirmationen 1759 1783 Litauische Gemeinde Taufen 1757 1842Trauungen 1757 1845Begrabnisse 1765 1842Konfirmationen 1759 1787Kirchenkreis Tilsit Ragnit Diozese Ragnit Bearbeiten Bis in die 1920er Jahre hinein war Ragnit Amtssitz einer Inspektion bzw eines Kirchenkreises 7 Dann wurde Ragnit mit dem Nachbarkirchenkreis Tilsit zusammengefasst es blieben jedoch die beiden getrennten Diozesen Lediglich die nordlich der Memel liegenden Orte schieden aus Die Diozese Ragnit des Kirchenkreises Tilsit Ragnit umfasste bis 1945 neun Pfarreien Name Anderungsname1938 bis 1946 Russischer NameBudwethen Altenkirch MalomoschaiskojeGross Lenkeningken Grosslenkenau LesnojeKraupischken Breitenstein UljanowoLengwethen Hohensalzburg LuninoRagnit NemanRautenberg UslowojeSzillen1936 46 Schillen SchilinoTrapponen Trappen NemanskojeWedereitischken Sandkirchen TimofejewoFruher gehorte auch die heute in Litauen liegende Pfarrei der Kirche Wischwill heute litauisch Viesvile dazu Literatur BearbeitenDaniel Heinrich Arnoldt Kurzgefasste Nachrichten von allen seit der Reformation an den lutherischen Kirchen in Ostpreussen gestandnen Predigern Konigsberg 1777 S 126 128 Einzelnachweise Bearbeiten Heutiger Turmeingang der Kirche Heutige Seitenansicht der Kirche Ragnit bei Genwiki a b c Bauwerke in Ragnit bei ostpreussen net Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 2 Bilder ostpreussischer Kirchen Gottingen 1968 S 112 Abb 497 Evangelicheskaya kirha Ragnita Die evangelische Kirche Ragnit bei prussia39 ru mit historischen und aktuellen Fotos a b c Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 3 Dokumente Gottingen 1968 S 488 Evangelisch lutherische Propstei Kaliningrad Memento des Originals vom 29 August 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www propstei kaliningrad info Der kennzeichnet einen Schulort Friedwald Moeller Altpreussisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945 Hamburg 1968 S 117 a b c d Schrader 1887 Hammer 1907 Radtke 1939 und Superintendent Struck 1945 waren Angehorige des Corps Littuania Christa Stache Verzeichnis der Kirchenbucher im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin Teil 1 Die ostlichen Kirchenprovinzen der Evangelischen Kirche der altpreussischen Union Berlin 1992 S 96 97 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche Ragnit amp oldid 216983782