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Eschenau ist der kleinste Stadtteil von Runkel im mittelhessischen Landkreis Limburg Weilburg EschenauStadt RunkelKoordinaten 50 26 N 8 10 O 50 436292 8 174955 155 Koordinaten 50 26 11 N 8 10 30 OHohe 155 m u NHNFlache 2 6 km 1 Einwohner 271 31 Dez 2021 2 Bevolkerungsdichte 104 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 1970Postleitzahl 65594Vorwahl 06482 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Ortsadel 2 2 Johanniter Niederlassung 2 3 Feuerloschwesen 2 4 Schienenverkehr 2 5 Hessische Gebietsreform 1970 1977 2 6 Verwaltungsgeschichte im Uberblick 3 Bevolkerung 3 1 Einwohnerentwicklung 3 2 Einwohnerstruktur 2011 3 3 Religionszugehorigkeit 4 Politik 5 Vereine 6 Infrastruktur 7 Weblinks 8 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Brucke uber den Kerkerbach in der OrtsmitteEschenau liegt im Nordosten des Limburger Beckens rund 3 5 Kilometer nordostlich der Kernstadt Runkel und rund zehn Kilometer nordostlich der Kreisstadt Limburg an der Lahn Der Ort wird von dem aus Richtung Nordosten kommenden Kerkerbach durchflossen Die Gemarkung ist in Ost West Richtung gestreckt Sie grenzt im Westen an Niedertiefenbach im Norden an Schupbach beide Ortsteile von Beselich im Osten an ein Waldstuck das zur Kernstadt Runkel gehort und im Suden an den Nachbarstadtteil Hofen Die Grenze verlauft hier etwa einen Kilometer entlang der Runkeler Strasse L 3020 Der Ort selbst liegt auf rund 160 Metern Hohe im Osten der Gemarkung Das Gelande steigt an den Hangen des Kerkerbachtals zunachst steil dann weiter sanft nach Norden und Westen an In der nordwestlichsten Ecke der Gemarkung werden rund 250 Meter Hohe erreicht Die Gemarkung wird grosstenteils von landwirtschaftlich genutzter Flache im Westen gepragt Der grosse Mischwald an dessen Ostrand Eschenau liegt gehort grosstenteils zu den Gemarkungen der benachbarten Orte Auf eigenem Eschenauer Gebiet befindet sich lediglich einige kleinere Waldstucke sudwestlich des Orts und ostlich des Kerkerbachs sowie die Aue des Kerkerbachs Geschichte BearbeitenDiese Niederlassung geht auf einen Gutshof der Herren von Runkel zuruck Ortsadel Bearbeiten nbsp Eschenauer Muhle fruher Sitz der Adelsfamilie links im Bild der alteste Teil der AnlageEschenau war der Sitz einer niederadligen Familie Erstmals verburgt ist sie fur im Jahr 1220 mit der Nennung eines Herrmann von Eschenau bei dem es sich um einen Burgmann der Burg Runkel handelte Ein zumindest luckenhafter Stammbaum des Geschlechts lasst sich aber erst ab 1264 mit der Nennung eines F von Eschenau anlegen Ein Festes Haus am Ortsrand war der Sitz des Geschlechts Zu Beginn des 20 Jahrhunderts verlor die Anlage bei einem Umbau ihren Turm und den grossten Teil der ubrigen befestigten Gebaudeteile In Eschenau selbst scheint die Familie schon bald erloschen zu sein Die letzte Uberlieferung nennt 1289 einen Heinrich von Eschenaus Die Grafen von Diez ubernahmen den befestigten Sitz der Familie Spatestens 1316 war er zu einer Muhle umgewandelt Im Jahr 1376 fiel die Wassermuhle an die Herrschaft Runkel 1612 an Westerburg und 1648 an Wied Runkel 1734 ubernahm der Mullermeister Christoph Becker das Anwesen in Erbpacht Seine Nachkommen sind heute die Besitzer der Immobilie die durch weitere Gebaude erganzt wurde Bis 1960 war die Muhle in Betrieb heute beherbergt das Gebaude einen Nebenerwerbs Bauernhof Verwandte der Adelsfamilie gehorten dem Patriziat der Stadt Limburg an Diese Familie Eschenauer ist 1322 erstmals genannt 1367 stiftete ein Klaus Eschenauer einen Nikolaus Altar im Limburger Spital was ihn als wohlhabenden Burger der Stadt ausweist Die Familie wies Heiratsverbindungen innerhalb des Limburger Stadtadels und zum Niederadel der umliegenden Region auf Zahlreiche Mitglieder scheinen Munzer gewesen zu sein Ausserdem sind Trager des Schoffen und des Schultheissenamts verburgt Als letztes Mitglied wird zwischen 1491 und 1493 ein Kuno von Eschenau genannt der kurz darauf gestorben sein muss Eine Margarete von Eschenau verkaufte am 9 Februar 1527 zusammen mit ihrem Ehemann Peter Stumpf Vogt zu Simmern Guter zu Baldeneck und Buch an den Erzbischof von Trier 3 Eine Episode aus der Limburger Chronik des Tilemann Elhen von Wolfhagen verarbeitet der spatere Literaturnobelpreistrager Paul Heyse zu der Novelle Bruder Siechentrost Dort lasst er die Patrizierfamilie Eschenau auftreten allerdings mit dichterischer Freiheit als Leinenwebersippe Johanniter Niederlassung Bearbeiten nbsp KapelleUm das Jahr 1303 errichtete Bela von Runkel auf diesem Gut eine Kapelle die sie vermutlich unter dem Einfluss ihres Neffen Heinrich von Runkel Komtur von Nidda in den Jahren 1316 dem Johanniterorden ubertrug Zuvor hatte Heinrich von Runkel in Eschenau einige Guter erworben um damit diese Niederlassung auszustatten Die wirtschaftliche Basis dieses Ordenshauses war sehr schmal da das Gebiet an der Lahn stark mit Klostern und Stiften durchsetzt war Ausserdem waren die Herren von Runkel nicht in der Lage dem Ordenshaus durch umfangreiche Schenkungen einen gesicherten Bestand zu garantieren Die Stifterin Bela bedachte zudem in ihrem Testament nicht die Johanniter sondern vermachte ihre Guter Angehorigen ihrer Familie Einen Versuch zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage machte im Jahr 1332 der Comtur Conrad Wambold von Niederweisel der dem in eine Notlage geratenen Dietrich von Runkel seine Guter in Eschenau allerdings gegen die Zusicherung des Einlosungsrechtes abkaufte Die Niederlassung wurde der Kommende Niederweisel unterstellt Die letzte urkundliche Erwahnung stammt aus dem Jahr 1336 und bereits 1341 waren in Eschenau keine Johanniter mehr anzutreffen Dietrich von Runkel scheint also bald nach 1336 seine Guter wieder zuruckgekauft zu haben Dadurch war die wirtschaftliche Grundlage des Hauses weiter verringert worden und der Orden verkaufte seine Guter in Eschenau Feuerloschwesen Bearbeiten In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts bildeten die sechs Gemeinden Obertiefenbach Heckholzhausen Gaudernbach Wirbelau Eschenau und Schupbach einen Loschbezirk Bei ausbrechendem Brand hatten sofort bestimmte Einwohner mit vier angeschirrten Pferden die in Schupbach stationierte Feuerspritze zu holen 4 Schienenverkehr Bearbeiten Am 5 November 1887 erhielt der Ort einen Bahnanschluss fur den Guterverkehr und am 1 Juni 1888 fur den Personenverkehr durch die Schmalspurstrecke der Kerkerbachbahn die am 17 Dezember 1960 stillgelegt wurde Hessische Gebietsreform 1970 1977 Bearbeiten Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten die bis dahin selbstandige Gemeinde Eschenau und weitere Gemeinden am 31 Dezember 1970 freiwillig mit der Stadt Runkel 5 6 Dadurch wurde Eschenau ein Stadtteil von Runkel Fur die eingegliederten Gemeinden sowie fur die Kernstadt wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet 7 Verwaltungsgeschichte im Uberblick Bearbeiten Die folgende Liste zeigt die Staaten bzw Herrschaftsgebiete und deren untergeordnete Verwaltungseinheiten in denen Eschenau lag 1 8 vor 1806 Heiliges Romisches Reich Grafschaft seit 1791 Furstentum zu Wied Runkel Amt oder Herrschaft Runkel 1806 1813 Grossherzogtum Berg Departement Sieg Arrondissement Dillenburg Kanton Runkel ab 1811 Kanton Hadamar 1813 1815 Furstentum Nassau Oranien Amt Runkel ab 1816 Herzogtum Nassau Amt Runkel ab 1849 Herzogtum Nassau Kreisamt Limburg Anm 1 ab 1854 Herzogtum Nassau Amt Runkel ab 1867 Norddeutscher Bund Anm 2 Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Wiesbaden Oberlahnkreis Anm 3 ab 1871 Deutsches Reich Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Wiesbaden Oberlahnkreis ab 1918 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Wiesbaden Oberlahnkreis ab 1944 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Nassau Oberlahnkreis ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Gross Hessen Regierungsbezirk Wiesbaden Oberlahnkreis ab 1946 Amerikanische Besatzungszone Land Hessen Regierungsbezirk Wiesbaden Oberlahnkreis ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Regierungsbezirk Wiesbaden Oberlahnkreis ab 1968 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Oberlahnkreis ab 1971 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Oberlahnkreis Stadt Runkel Anm 4 ab 1974 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Limburg Weilburg Stadt Runkel ab 1981 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Regierungsbezirk Giessen Landkreis Limburg Weilburg Stadt RunkelBevolkerung BearbeitenEinwohnerentwicklung Bearbeiten Eschenau Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020Jahr Einwohner1834 2031840 2031846 2031852 2241858 2301864 2551871 2371875 2171885 2351895 2161905 2191910 2141925 2111939 2051946 2901950 3041956 2761961 2851967 2651970 2651980 1990 2000 2011 3092015 2792020 273Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen LAGIS 1 Stadt Runkel 2 Zensus 2011 9 Einwohnerstruktur 2011 Bearbeiten Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Eschenau 309 Einwohner Darunter waren 6 1 9 Auslander Nach dem Lebensalter waren 75 Einwohner unter 18 Jahren 117 zwischen 18 und 49 66 zwischen 50 und 64 und 54 Einwohner waren alter 9 Die Einwohner lebten in 114 Haushalten Davon waren 24 Singlehaushalte 36 Paare ohne Kinder und 42 Paare mit Kindern sowie 9 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften In 24 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 78 Haushaltungen lebten keine Senioren 9 Religionszugehorigkeit Bearbeiten 1885 234 evangelische 99 57 ein katholischer 0 43 Einwohner 1 1961 230 evangelische 80 70 49 romisch katholische 17 19 Einwohner 1 Politik BearbeitenSeit den Kommunalwahlen in Hessen 2021 ist der Ortsvorsteher Frank Furstenfelder 10 Vereine BearbeitenEinziger Ortsverein ist die im Jahr 1934 gegrundete Freiwillige Feuerwehr Eschenau zu der die am 12 Mai 2001 gegrundete Jugendfeuerwehr gehort Ein Turnverein ist gleichermassen im Nachbarort Hofen und in Eschenau aktiv Zusammen mit Schadeck bilden die Sportvereine der beiden Orte zudem eine Fussball Spielgemeinschaft Es existiert ein Singkreis der jedoch kein eingetragener Verein ist Infrastruktur BearbeitenEschenau verfugt uber ein im Jahr 1902 erbautes Gemeinschaftshaus und ein heute noch funktionsfahiges Backhaus Die Freiwillige Feuerwehr Eschenau gegr 1934 seit 12 Mai 2001 mit Jugendfeuerwehr sorgt fur den abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe Das Dorfgemeinschaftshaus befindet sich in der Ortsmitte nbsp Dorfgemeinschaftshaus nbsp BackhausWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Eschenau Sammlung von Bildern Stadtteil Eschenau In Webauftritt der Stadt Runkel Eschenau Landkreis Limburg Weilburg Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Literatur uber Eschenau nach Register nach GND In Hessische BibliographieAnmerkungen und Einzelnachweise BearbeitenAnmerkungen Abtrennung der Justiz Justizamt Runkel bis 1854 Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Fuhrung Preussens Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs Abtrennung der Justiz Justizamt Runkel bis 1854 Am 31 Dezember 1970 wurde Eschenau als Ortsbezirk in die Stadt Runkel eingegliedert Einzelnachweise a b c d e Eschenau Landkreis Limburg Weilburg Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 23 Marz 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS a b Zahlen Daten Fakten Wissenswertes Einwohnerzahlen In Webauftritt Stadt Runkel abgerufen am 24 August 2022 LHA Ko Best 1A Nr 9372 Franz Josef Sehr Das Feuerloschwesen in Obertiefenbach aus fruherer Zeit In Jahrbuch fur den Kreis Limburg Weilburg 1994 Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg Weilburg Limburg Weilburg 1993 S 151 153 Zusammenschluss von Gemeinden zur Stadt Runkel vom 25 Januar 1971 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1971 Nr 4 S 139 Punkt 156 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 6 3 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 372 Hauptsatzung der Stadt Runkel PDF 91 kB 5 In Webauftritt GGG abgerufen im Dezember 2021 Michael Rademacher Land Hessen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 a b c Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 1 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 22 und 60 archiviert vom Original am 27 Oktober 2020 abgerufen im Dezember 2021 Gremien In Webauftritt Stadt Runkel abgerufen im Dezember 2021 Stadtteile von Runkel Arfurt Dehrn Ennerich Eschenau Hofen Schadeck Steeden Wirbelau Normdaten Geografikum GND 3012457 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eschenau Runkel amp oldid 230754480