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Die Dschazira arabisch الجزيرة al Dschazira DMG al Ǧazira die Insel heute haufig auch al Dschazira al Furatiya الجزيرة الفراتية die Euphrat Insel ist eine Kulturlandschaft im Nordwesten des Irak und im Nordosten Syriens Andere Schreibweisen sind Dschasira und Dschesireh z B bei Karl May englisch Jazirah franzosisch Djazirah und italienisch Gesireh Das Gebiet stimmt mit Obermesopotamien uberein und erstreckt sich vom Euphrat bis zum Tigris Es entspricht so dem geographischen Begriff Mesopotamien in der antiken Literatur Der Chabur entspringt in der Turkei und fliesst auf 440 km durch diese Landschaft bis er am Nordrand der Syrischen Wuste in den Euphrat mundet Die grosseren Stadte der Dschazira sind Mossul Deir ez Zor Raqqa al Hasaka und Qamischli Der westliche syrische Teil entspricht dem Gouvernement al Hasaka Die Hauptstadt der westlichen Region ist al Hasaka Der ostliche irakische Teil ist identisch mit der irakischen Provinz Ninawa Die Hauptstadt der ostlichen Region ist Mossul Die Dschazira im Nahen OstenDie Dschazira in Nordostsyrien zwischen Tell Brak und Nusaybin an der turkischen Grenze Getreide wachst hier im Regenfeldbau Im Sommer weiden Schafe und Ziegen die Stoppelfelder ab Juni 2005 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Fruhe Geschichte 2 2 Islamische Reiche 2 3 Turkische Reiche 2 4 Moderne Geschichte 3 Gegenwartige Situation 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDieser Artikel oder Abschnitt ist nicht allgemeinverstandlich formuliert Die Mangel sind unter Diskussion Dschazira beschrieben Wenn du diesen Baustein entfernst begrunde dies bitte auf der Artikeldiskussionsseite und erganze den automatisch erstellten Projektseitenabschnitt Wikipedia Unverstandliche Artikel Dschazira um Erledigt 1 Folgendes sollte noch verbessert werden Im zweiten Abschnitt Satz 2 4 ist unverstandlich welch der dort erwahnten Gelandeformationen zum hier gegenstandlichen Gebiet gehoren Nach dem Zusammenhang liegen sie ausserhalb der Dschazira die Ortsangabe von Mossul bis Basra widerspricht den aber zumindest teilweise nbsp Berg Kokab bei al Hasaka August 2009Die Region gehort zum Fruchtbaren Halbmond Der westliche Teil von Nordmesopotamien bis ar Raqqa wird als Diyar Mudar bezeichnet der nordliche Teil als Diyar Bakr dessen Namen sein Hauptort die Stadt Diyarbakir ubernommen hat und dessen Nachfolger die gleichnamige Provinz ist und der ostliche Teil heisst Diyar Rabi a Diese Namen stammen von arabischen Stammen her Der Name al Dschazira wurde in den islamischen Quellen fur die Benennung des nordlichen Teils Mesopotamiens benutzt und machte zusammen mit der Region Sawad den Irak Al aragh aus Die Dschazira wurde im Suden durch den Dschabal Sindschar begrenzt aber die westlichen und ostlichen Grenzen scheinen in der Zeit vor den Abbasiden variabel gewesen zu sein und schlossen manchmal Westsyrien und Adiabene im Osten ein Dschazira wird als Flachland beschrieben und steht landschaftlich im Kontrast zur syrischen Wuste und dem tiefer liegenden Zentralmesopotamien So gibt es in Zentralmesopotamien eine der grossten Salzwusten der Welt Weiter sudlich von Mossul bis Basra gibt es eine Sandwuste die der Rub al Chali ahnelt Die Region wurde in den letzten Jahren von Durren geplagt Geschichte BearbeitenDieser Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite im Abschnitt Uberarbeiten des Geschichtsabschnitts angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Fruhe Geschichte Bearbeiten Teile der Dschazira gehorten im PPNB zu der Region in der erstmals die Pflanzen und Tiere domestiziert wurden die auch nach der Kaltzeit bei der Besiedelung Europas mitgenommen wurden Nordmesopotamien war das Herzstuck des antiken Assyriens und eine wirtschaftlich gedeihende Region mit verschiedenen landwirtschaftlichen Produkten wie Fruchten und Getreide Es besass ein produktives Fertigungssystem fur Lebensmittel und Bekleidung Die Position der Region an den Grenzen zum sassanidischen und byzantinischen Reich machte es spater zu einem wichtigen Wirtschaftszentrum Diese Vorteile bestanden auch noch als Muslime Teile des byzantinischen Anatoliens erobert hatten Die Dschazira umschloss die damaligen sassanidischen Provinzen Arbayestan Nisibis und Mossul Islamische Reiche Bearbeiten nbsp Die Dschazira in fruhislamischer Zeit mit den drei Haupteinteilungen Diyar Mudar Diyar Bakr und Diyar Rabi aDie arabische Eroberung der Dschazira erfolgte zur Zeit des zweiten Kalifen ʿUmar ibn al Chattab 634 644 im Wesentlichen durch den Prophetengefahrten Sahaba ʿIyad ibn Ghanm gest 641 Er wurde entweder durch ʿUmar oder durch Abu ʿUbaida ibn al Dscharrah mit diesem Unternehmen beauftragt 1 Die Araber fuhrten die ehemalige Verwaltung unverandert weiter mit der Ausnahme dass sie jetzt bei den Nichtmuslimen die Dschizya Steuer erhoben Nichtmuslime hatten ausserdem die Muslime mit einem monatlichen Betrag an Getreide und Pflanzenol zu unterstutzen 2 Zur Zeit Muʿawiyas Gouverneur Syriens und spaterer Kalif und Grunder der Umayyadendynastie wurde die Verwaltung der Dschazira in die Verwaltung Syriens integriert Wahrend der fruhen islamischen Reiche wurde die Verwaltung mit der von Armenien geteilt Der Wohlstand der Region und seine hohen landwirtschaftlichen und fertigungstechnischen Ertrage machte es zu einem Streitobjekt verschiedener lokaler Herrscher Mehrere Eroberer versuchten vergeblich die verschiedenen Stadte der ehemaligen sassanidischen Provinzen und die kurzlich eroberte byzantinische Provinz Mesopotamien unter einer Einheit an sich zu binden Aber auch die spatere Fuhrungsmacht der Muslime in Bagdad namentlich die Abbasiden wollten die Dschazira unter ihrer direkten Kontrolle haben Denn zu der Zeit war die Dschazira auch eine der steuerlich ergiebigsten Provinzen Wahrend der fruhen Geschichte des Islams war die Dschazira ein Zentrum der Charidschitenbewegung und musste so andauernd von den Kalifen unterworfen werden Spater etablierten die Hamdaniden Nachfolger der Charidschiten im neunten Jahrhundert einen autonomen Staat in der Dschazira und Nordsyrien Das Verschwinden der Hamdaniden brachte die Region wieder unter die nominelle Herrschaft der Kalifen in Bagdad wahrend die echte Herrschaft in den Handen der Buyiden lag Turkische Reiche Bearbeiten Nachdem sie die Herrschaft der Buyiden beseitigt hatten ubernahmen die Seldschuken im 11 Jahrhundert die Macht Zwischenzeitlich war auch das Byzantinische Reich unter der Makedonischen Dynastie in Randbereiche der Dschazira vorgedrungen Dieses Vordringen wurde in der Schlacht bei Manzikert beendet und teilweise ruckgangig gemacht Nach dem Tod des Sultans Malik Schah I zerbrach das Seldschukenreich in kleinere Staaten In dieser Zeit grundeten wahrend des Ersten Kreuzzugs die Kreuzfahrer in der Region die Grafschaft Edessa Aus einer der Herrschaften die sich im Zerfall des Seldschukenreichs gebildet hatten konnte der Atabeg von Mossul Zengi die Herrschaft uber die Dschazira gewinnen und 1144 die Herrschaft der Kreuzfahrer in Edessa beseitigen Seine Nachfolger die Zengiden gewannen auch die Herrschaft uber das islamische Syrien ihre Herrschaft dort wurde aber durch Saladin beseitigt der die Dynastie der Ayyubiden begrundete Diese losten bis 1250 auch die Zengidennebenlinien in der Dschazira weitgehend ab Die spatere Entwicklung der Region wurde durch den Aufstieg Mossuls und Nisibis die beide wichtige kommerzielle und produzierende Zentren waren bestimmt An der Nordgrenze ihres Reichs rivalisierten die Ayyubiden mit den Rumseldschuken 1258 eroberten die Mongolen unter Hulegu die Stadt Bagdad und drangen weiter nach Syrien vor wo sie 1260 in der Schlacht an der Goliathsquelle gestoppt und uber den Euphrat zuruckgedrangt wurden In der Folge herrschten Hulegus Nachfolger die Ilchane in der Dschazira spater die Timuriden die Qara Qoyunlu und die Aq Qoyunlu Nachdem deren Herrschaft durch die Safawiden gesturzt worden war griffen die Osmanen ein 1514 besiegte der Osmanensultan Selim I den Safawidenschah Ismail I in der Schlacht bei Tschaldiran Danach kam die Dschazira unter die Kontrolle der Osmanen blieb aber bis zum Vertrag von Qasr e Schirin 1639 Vorstossen aus dem Iran ausgesetzt Das Osmanische Reich verlor die Herrschaft im Ersten Weltkrieg Moderne Geschichte Bearbeiten Im Sykes Picot Abkommen hatten die Siegermachte die Dschazira als franzosisches Einflussgebiet vorgesehen letztlich wurde sie aber entlang der heutigen syrisch irakischen Grenze geteilt Tausende christliche Fluchtlinge aus der Turkei betraten die syrische Dschazira nach dem Ersten Weltkrieg Zusatzlich kamen 1933 nach der Unabhangigkeit des Irak 17 000 assyrische Christen und 7000 chaldaische Katholiken wegen Verfolgung und Massakern aus dem Nordirak in das franzosische Mandatsgebiet wo sie am Chabur angesiedelt wurden Chabur Assyrer 3 Gegenwartige Situation BearbeitenDschazira ist eine der vier Erzdiozesen der Syrisch Orthodoxen Kirche von Antiochien Die anderen befinden sich in Aleppo Homs und Damaskus 3 In den letzten 40 Jahren sind viele Christen aus diesem Gebiet ausgewandert Wichtige Grunde waren die Durren die Auswanderung der Christen aus der Turkei und der Einstrom von Kurden aus dem Osten 3 In neuester Zeit verstarkte sich dieser Trend durch den Ausbruch des syrischen Burgerkriegs 2011 Literatur BearbeitenNafi Nasser Al Kasab Die Nomadenansiedlung in der irakischen Jezira Geographisches Institut Tubingen 1966 Ralph W Brauer Boundaries and Frontiers in Medieval Muslim Geography Philadelphia 1995 J G Dercksen ed Anatolia and the Jazira during the Old Assyrian period Nederlands Institut voor het Nabije Oosten Leiden 2008 Almut von Gladiss Hrsg Die Dschazira Kulturlandschaft zwischen Euphrat und Tigris Museum fur Islamische Kunst Staatliche Museen zu Berlin 2006 ISBN 3 88609 557 6 Ralph Hempelmann Tell Chuera Kharab Sayyar und die Urbanisierung der westlichen Ǧazira Harrassowitz Wiesbaden 2013 G Le Strange The lands of the eastern caliphate Cambridge University Press Cambridge 1930 Michael G Morony Iraq after the Muslim Conquest Princeton University Press Princeton 1984 Neuauflage Gorgias Press New Jersey 2005 ISBN 1 59333 315 3 Julian Raby The art of Syria and the Jazira 1100 1250 Oxford University Press Oxford 1985 Einzelnachweise Bearbeiten al Baladhuri Kitab Futuḥ al Buldan Ed Michael Jan de Goeje Brill Leiden 1866 S 172 Textarchiv Internet Archive Al Baladhuri Kitab Futuḥ al Buldan S 125 Dt Ubers O Rescher S 126 Textarchiv Internet Archive a b c Ray J Mouawad Syria and Iraq Repression Disappearing Christians of the Middle East In The Middle East Quarterly Band 8 Nr 1 Winter 2001 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dschazira amp oldid 234302937