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Die evangelische Dorfkirche Wilmersdorf ist eine neugotische Saalkirche in Wilmersdorf einem Ortsteil der Gemeinde Briesen Mark im Landkreis Oder Spree im Land Brandenburg Sie gehort zur Evangelischen Kirchengemeinde Biegen Jacobsdorf und Wilmersdorf im Kirchenkreis Oderland Spree der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Dorfkirche Wilmersdorf Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDurch den Ort verlauft in West Ost Richtung die Alte Frankfurter Strasse Von ihr zweigt im ostlichen Teil der Gemarkung die Briesener Strasse nach Suden hin ab Wenige Meter hinter der Kreuzung steht die Kirche ostlich dieser Strasse auf einem leicht erhohten Gelande das im 21 Jahrhundert mit einem Zaun eingefriedet wurde Geschichte BearbeitenUber die Entstehung des Sakralbaus existieren unterschiedliche Ansichten Wahrend das Dehio Handbuch das Bauwerk als einen Neubau unter Verwendung von Resten eines mittelalterlichen Feldsteinquaderbaus 1 charakterisiert spricht die Kirchengemeinde von einem vollstandigen Umbau der Kirche unter Nutzung der mittelalterlichen Granitquader 2 Als sicher gilt dass Wilmersdorf im Jahr 1405 eine Grosse von 54 Hufen besass davon vier fur den Pfarrer Zu dieser Zeit gab es demnach bereits eine Kirche die nach 1500 mit einer Pieta sowie zwei Glocken mit einem Durchmesser von 50 bzw 59 cm ausgestattet wurde Sie konnten eine Stiftung von Albrecht Thuem gewesen sein der 1584 verstarb Zu seiner Erinnerung wurde ein Epitaph an der Westwand des Sudvorbaus aufgestellt 1604 erhielt das Bauwerk eine weitere Glocke die Hans Zeidler aus Furstenwalde Spree goss 1637 und damit wahrend der Kampfhandlungen des Dreissigjahrigen Krieges kam ein 18 cm hoher Kelch mit Patene hinzu nach 1650 ein Taufengel Das Kirchenpatronat lag zu dieser Zeit bei der Familie von Rohr Als Christian Ewald von Rohr im Jahr 1693 starb wurde auch er mit einem Epitaph geehrt Sein Nachfolger Christian Ludwig von Rohr stiftete 1703 ein Altarretabel Auch sein Grabdenkmal steht seit seinem Tod 1709 an der Kirche 1875 musste die Kirchengemeinde die Glocke von Zeidler neu giessen lassen Die Arbeit ubernahm die Glockengiesserei C Voss und Sohn aus Stettin die ein Werk von 73 cm Durchmesser schufen In den Jahren 1880 bis 1883 kam es schliesslich auch Veranlassung von Finck von Finckenstein zum Um bzw Neubau der Kirche Dabei entstanden die Sakristei ein Anbau an der Sudseite des Kirchenschiffs sowie der Westturm 1969 stellte die Firma Sauer eine Orgel auf der Westempore auf Baubeschreibung BearbeitenDie Apsis wurde auf einem Sockel aus Feldsteinen des Vorgangerbaus und rotlichen Mauerziegeln errichtet die grosstenteils verputzt sind Sie ist eingezogen und hat einen Funfachtelschluss Die Ecken wie auch der Sockel werden durch Lisenen aus freiliegenden Mauerziegeln betont ebenso die Dachtraufe die mit einem nach unten geoffneten Rundbogenfries verziert ist An der Ostseite ist eine zugesetzte spitzbogenformige Blende deren Gewande aus halbrunden Mauersteinen sowie einer abgeschragten Fensterbank erstellt wurde Der Bogen wurde dabei nochmals durch Mauersteine betont An den beiden Sudost bzw Nordost Seiten ist je ein gleich grosses Fenster das die Form der Blende aufnimmt Nach Suden schliesst sich ein rechteckiger Anbau an in dem nach Osten hin ein weiteres spitzbogenformiges Fenster ist Im Norden ist an dieser Stelle ein weiterer Anbau mit einer Pforte die von Osten her betreten werden kann Die Apsis tragt ein Walmdach das wie auch die Anbauten mit schwarzem Schiefer gedeckt ist Am Ubergang zum Kirchenschiff ist zunachst an jeder Seite je ein Strebepfeiler der in einen Staffelgiebel mit funf spitzbogenformigen gestuften Blenden ubergeht Das Kirchenschiff hat einen rechteckigen Grundriss und wurde durchgangig aus Feldsteinen errichtet Diese sind weder behauen noch lagig geschichtet An der Sudseite ist ein Anbau aus Mauerstein daneben jeweils links und rechts ein spitzbogenformiges Fenster In Richtung sind die Uberreste eines Gewandes erkennbar Hier durfte zu einer fruheren Zeit ein bogenformiges Fenster gewesen sein Je ein Epitaph steht an der westlichen Wand des Kirchenschiffs an der westlichen und ostlichen Wand des Sudanbaus An der Nordseite ist ein vergleichbarer Anbau der von Osten her einen Zugang in ein Kellergeschoss ermoglicht An Stelle der Pforte ist an der Nordseite ein Fenster wie auch am Kirchenschiff Weitere zugesetzte Offnungen sind dort nicht erkennbar Der Westturm ist quadratisch und gegenuber dem Kirchenschiff stark eingezogen An dessen Ubergang sind an jeder Seite zwei Lanzettfenster sowie ein Blendengiebel Das untere Geschoss wurde aus Feldsteinen errichtet Der Zugang erfolgt uber ein spitzbogenformiges Portal dessen Laibung erneut aus Mauerstein erstellt wurde Daruber ist ein Gesims gefolgt von zwei weiteren Geschossen Hier sind an jeder Seite drei Fenster im oberen Geschoss vier Klangarkaden die die Form aus den Fenstern am Kirchenschiff aufnehmen Die Flachen sind verputzt die Ecken mit Lisenen aus Mauerstein betont Ein umlaufender nach unten geoffneter Rundbogenfries schafft den Ubergang zum obersten Geschoss Dort ist ein vierseitiger Giebelabschluss mit je einer seitlich angeordneten Blende die eine kreisformige Offnung mit einem daruberliegenden Fenster flankieren Der Turmhelm ist mit Schiefer ausgefuhrt und schliesst mit einer Turmkugel und Kreuz ab Ausstattung Bearbeiten nbsp AltaraufsatzZur Ausstattung gehort ein Altarretabel das 1703 gestiftet wurde Es zeigt in der Predella das Abendmahl Jesu wahrend im Hauptfeld die Kreuzigung Christi dargestellt wird Es wird von zwei Saulen eingerahmt die mit Akanthus und je einem Wappen pro Seite geschmuckt sind Links ist das Wappen derer von Rohr mit der Jahreszahl 1703 rechts das derer von Gollnitz und das Jahr 1706 abgebildet Auf den Saulen stehen die barock eingefassten Figuren Paulus von Tarsus sowie Simon Petrus die vermutlich fruhgotisch sind und daher von einem fruheren Altar stammen konnten Daruber ist die Auferstehung Jesu Christi mit einer bekronenden Sonne dargestellt Auf dem Aufsatz sind Fides und Caritas abgebildet Die Kanzel stammt aus der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts Am polygonalen Kanzelkorb sind die vier Evangelisten zwischen Beschlagwerk abgebildet daruber ist ein Schalldeckel der mit Knorpelwerk geschmuckt ist Ein holzerner Taufengel wurde in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts hergestellt nbsp Anna selbdrittAls in Brandenburg einmalig bezeichnet die Kirchengemeinde eine 1995 restaurierte Kunst die Anna selbdritt zeigt und aus dem 14 Jahrhundert stammt Das Dehio Handbuch bemangelt jedoch dass die Figur durch die barocke Bemalung entstellt sei Zu den liturgischen Gegenstanden zahlen ein silbervergoldeter Kelch aus dem 17 Jahrhundert sowie eine passende Patene Der Kelch ist mit einem Stein am Fuss verziert und tragt am Knauf die Inschrift ihesvs Jesus sowie am Stangel Maria Auf der Westempore steht eine Sauer Orgel die 1969 angeschafft wurde Es handelt sich um das Opus 1858 mit einem elektrischen Geblase vier Registern einem Manual und einem Pedal Zwei Epitaphe an der ausseren Sudseite des Kirchenschiffs erinnern an Albrecht Thuem der 1584 starb sowie an den Pfarrer George Adolph Schindler verstorben 1728 sowie dessen Ehefrau die 1723 starb Nordwestlich steht auf dem Grundstuck ein Findling dessen Inschrift verwittert ist Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Wilmersdorf Briesen Mark Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirche Wilmersdorf Webseite der Kirchengemeinde Biegen Jacobsdorf und Wilmersdorf abgerufen am 2 Juni 2017 Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09115330 in der Denkmaldatenbank des Landes BrandenburgEinzelnachweise Bearbeiten Georg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Kirche Wilmersdorf Webseite der Kirchengemeinde Biegen Jacobsdorf und Wilmersdorf abgerufen am 2 Juni 2017 52 401529 14 267923 Koordinaten 52 24 5 5 N 14 16 4 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Wilmersdorf Briesen Mark amp oldid 236647243