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Daniel Nazareth 8 Juni 1948 in Bombay 19 Juni 2014 in Wien war ein osterreichischer Dirigent und Komponist indischer Herkunft Von 1992 bis 1996 war er Chefdirigent des MDR Sinfonieorchesters in Leipzig Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Auszeichnungen 3 Werke Auswahl 4 Diskografie Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenDaniel Nazareth katholisch wurde 1948 als Sohn des Rhetorikprofessors Edgar Nazareth und dessen Frau Enid geb Pereira in Bombay geboren Mit sieben Jahren erhielt er seinen ersten Violinunterricht Ab 1964 studierte er Wirtschaftswissenschaften an der University of Bombay Bachelor s Degree in Commerce und Economics 1968 Danach nahm er ein Klavier und Musiktheoriestudium auf und erwarb 1969 ein Lizentiat of the Royal School of Music London im Fach Klavier Ab 1972 folgte ein Kompositions und Dirigierstudium u a bei Hans Swarowsky 1 und Karl Osterreicher 2 an der Hochschule fur Musik und darstellende Kunst Wien Diplom mit Auszeichnung in Orchesterdirigieren 1975 Nach seinem Wettbewerbserfolg 1974 in Danemark holte ihn Igor Markevitch als Privatschuler ins sudfranzosische Saint Cezaire sur Siagne Sein Dirigentendebut gab Nazareth mit dem Kammerorchester in Bombay 1975 76 war er Dirigierassistent beim Wiener Musikverein 1976 wurde er vom Boston Symphony Orchestra in das Berkshire Music Center nach Tanglewood Massachusetts eingeladen wo er mit Leonard Bernstein Sir Colin Davis und Seiji Ozawa zusammenarbeitete Seine Dirigierleistung fiel Gian Carlo Menotti auf der ihn 1977 als Operndirigent fur die Neuproduktion von Mozarts Cosi fan tutte beim Spoleto Festival in Italien verpflichtete 1978 dirigierte er Mozarts Le nozze di Figaro Rossinis Il barbiere di Siviglia und Verdis La traviata fur die Canadian Opera Company in Toronto Danach war er zunachst als Gastdirigent tatig Nazareth dirigierte im Laufe seiner Karriere u a bei den Berliner Philharmonikern bei den Wiener Symphonikern beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks bei der Sachsischen Staatskapelle Dresden beim Philharmonischen Staatsorchester Hamburg beim Orchestre de Paris beim Orchestra dell Accademia Nazionale di Santa Cecilia beim Radio Filharmonisch Orkest Hilversum beim Frankfurter Opern und Museumsorchester beim Orquestra Gulbenkian Lissabon und beim Gewandhausorchester Leipzig Von 1982 bis 1985 war er standiger Dirigent des Symphonischen Orchesters Berlin West das sich seit 1990 Berliner Symphoniker nennt 1988 assistierte er Lorin Maazel bei Verdis Requiem im Teatro San Carlo in Neapel 1988 wurde er dann selbst Musikdirektor Er dirigierte u a Verdis Un ballo in maschera und La traviata Puccinis Madama Butterfly und La rondine Brittens The Rape of Lucretia und Orffs Carmina Burana Von 1990 bis 1992 war er Musikdirektor des Sommerfestivals in der Arena von Verona in der er bereits 1982 mit einer Neuproduktion von Brittens The Rape of Lucretia debutiert war Er arbeitete dort mit Stars der Opernszene zusammen und dirigierte Bizets Carmen Puccinis Turandot und Tosca und Verdis Aida Ab 1992 wirkte er als Chefdirigent des MDR Sinfonieorchesters bei dem er zehn Jahre zuvor sein Debut hatte Anlasslich des 15 Amtsjahres von Papst Johannes Paul II traten er und das Rundfunkorchester 1993 im Vatikan auf Noch im selben Jahr brachte er in der Berliner Philharmonie die Gemeinschaftskomposition Laudatio Pacis von Sofia Gubaidulina Paul Heinz Dittrich und Marek Kopelent zur Urauffuhrung 3 1996 trat das Triumvirat Marcello Viotti Fabio Luisi und Manfred Honeck seine Nachfolge in Leipzig an 4 Im Jahr 2000 dirigierte er eine Tosca Produktion des Teatro dell Opera di Roma im Olympiastadion Rom 5 und bei der Expo 2000 in Hannover 2002 brachte er mit den Wiener Symphonikern bei den Bregenzer Festspielen die von der Internationalen Gustav Mahler Gesellschaft Wien in Auftrag gegebene neue kritische Gesamtausgabe von Mahlers 5 Sinfonie zur Urauffuhrung 6 2011 wurde er zum Chefdirigenten des Orquesta Sinfonica Nacional de Costa Rica in San Jose auserkoren das Nazareths Kompositionen aus den 2000er Jahren zur Urauffuhrung brachte Er war seit 1988 mit Wiebke Nazareth verheiratet und Vater von drei Kindern Wenige Wochen nach einer Lebertransplantation starb er 2014 in Wien 1 Auszeichnungen Bearbeiten1969 Sir Adrian Boult Cup in London 1974 Preistrager beim Nikolai Malko Dirigierwettbewerb in Kopenhagen 1975 Zweiter Preis beim I Internationalen Ernest Ansermet Wettbewerb in Genf 1976 Leonard Bernstein Fellowship und Koussevitzky Music Foundation Conductor s Award in Tanglewood MassachusettsWerke Auswahl BearbeitenUniversal Edition 7 Moksha fur Streichorchester 2001 Sikorski Musikverlage 8 Klaviertrio Nr 2 2006 Evolutionssinfonie fur Bariton 2 Kinderstimmen Chor und Orchester 2009 The Leonardo Bridge Singspiel in 3 Akten 2009 Mahler Lieder fur Bariton und Orchester 2010 Stadium Fanfares fur gemischten Chor und Orchester 2010 La Canzone di Leonardo fur Bariton und Klavier 2010 The Leonardo Bridge Ouverture fur Orchester 2011 Diskografie Auswahl BearbeitenOttorino Respighi Sinfonia Drammatica Slowakische Philharmonie Naxos 1986 Franz Liszt Klavierkonzerte Josef Bulva und RTL Symphonieorchester Luxemburg Intercord 1987 Gustav Mahler Sinfonie Nr 1 D Dur Sinfonieorchester des Mitteldeutschen Rundfunks MDR 1993 Live Konzert aus Anlass des 15 Jahrestages der Wahl Sr Heiligkeit Johannes Paul II Chor und Sinfonieorchester des Mitteldeutschen Rundfunks MDR 1993 Charles Gounod Hymnus Pontificius Ludwig van Beethoven Messe C Dur op 86 Krzysztof Penderecki Stabat Mater Anton Bruckner Te DeumMichael Hofmann de Boer Filmmusik zu Fascinating nature 1995 Literatur BearbeitenDaniel Nazareth und das MDR Sinfonieorchester 1992 bis 1996 In Jorg Clemen Steffen Lieberwirth Hg Mitteldeutscher Rundfunk Die Geschichte des Sinfonieorchesters Verlag Klaus Jurgen Kamprad Altenburg 1999 ISBN 3 930550 09 1 S 149 154 Nazareth Daniel In Brockhaus Riemann Musiklexikon CD Rom Directmedia Publishing Berlin 2004 ISBN 3 89853 438 3 S 13719 Walter Habel Hg Wer ist wer Das deutsche who s who XLII Ausgabe 2003 04 Schmidt Romhild Lubeck 2003 ISBN 3 7950 2036 0 S 1005 Alain Paris Klassische Musik im 20 Jahrhundert Instrumentalisten Sanger Dirigenten Orchester Chore 2 erweiterte vollig uberarbeitete Auflage dtv Munchen 1997 ISBN 3 423 32501 1 S 554 Weblinks BearbeitenWebseite von Daniel Nazareth englisch Memento vom 6 Juli 2008 im Internet Archive Literatur von und uber Daniel Nazareth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Daniel Nazareth bei Discogs Biographie und Diskographie von Daniel Nazareth bi Naxos englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Ex MDR Chefdirigent Daniel Nazareth tot In Leipziger Volkszeitung 24 Juni 2014 S 10 Edwin Baumgartner Der grosse Lehrmeister In Wiener Zeitung Nr 2 3 Januar 2003 S 10 Jorg Clemen Steffen Lieberwirth Hg Mitteldeutscher Rundfunk Die Geschichte des Sinfonieorchesters Verlag Klaus Jurgen Kamprad Altenburg 1999 ISBN 3 930550 09 1 S 188 Drei neue Chefdirigenten fuer MDR Orchester In Neue Zurcher Zeitung 18 Marz 1996 S 21 Tosca 2000 Stadio Olimpico archiviostorico operaroma it abgerufen am 3 Januar 2018 Daniel Nazareth In chronik bregenzerfestspiele com abgerufen am 2 September 2023 Works by Daniel Nazareth universaledition com 3 November 2018 Werkliste Nazareth Daniel Memento vom 27 Juli 2021 im Internet Archive sikorski de abgerufen am 2 September 2023 Chefdirigenten des MDR Sinfonieorchesters Alfred Szendrei 1924 1931 Carl Schuricht 1931 1933 Hans Weisbach 1934 1939 Reinhold Merten 1939 1940 Stilllegung des Rundfunksenders 1941 1945 Heinrich Schachtebeck 1945 Gerhart Wiesenhutter 1946 1948 Hermann Abendroth 1949 1956 Herbert Kegel 1960 1978 Wolf Dieter Hauschild 1978 1985 Max Pommer 1987 1991 Daniel Nazareth 1992 1996 Marcello Viotti Fabio Luisi und Manfred Honeck 1996 1999 Fabio Luisi 1999 2007 Jun Markl 2007 2012 Kristjan Jarvi seit 2012 Normdaten Person GND 134471075 lobid OGND AKS LCCN n90631177 VIAF 29731590 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nazareth DanielKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Dirigent und Komponist indischer HerkunftGEBURTSDATUM 8 Juni 1948GEBURTSORT BombaySTERBEDATUM 19 Juni 2014STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Daniel Nazareth amp oldid 236972632