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Dobschke obersorbisch Debiskow ist ein Ort im sachsischen Landkreis Bautzen Er gehort seit 1935 zur Gemeinde Goda welche westlich an Bautzen grenzt Dobschke zahlt zum offiziellen sorbischen Siedlungsgebiet in der Oberlausitz Dobschke DebiskowVorlage Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Wartung AlternativnameGemeinde GodaKoordinaten 51 12 N 14 19 O 51 194361111111 14 318055555556 200 Koordinaten 51 11 40 N 14 19 5 OHohe 200 m u NHNEinwohner 33 31 Dez 2022 Eingemeindung 1935Postleitzahl 02633Vorwahl 035937Bild von Dobschke Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Geomorphologie 1 3 Geologie 1 4 Klima 1 5 Landnutzung 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Der Ort liegt in der Oberlausitz und wird von den Ortschaften Prischwitz und Muschelwitz im Norden Loschau und Bolbritz im Nordosten Jannowitz und Buscheritz im Sudosten Dahren im Sudwesten und Pietzschwitz im Westen umgeben Geomorphologie Bearbeiten Das Relief ist wellig und weist eine Abdachung nach Norden auf Der heutige Formenschatz entstand uberwiegend im Quartar insbesondere unter dem Einfluss der letzten Eiszeiten Er beinhaltet unter anderem Rinnen Muldentaler und Lossplatten und rucken Sudlich von Dobschke fliesst ein Bach welcher in das Lange Wasser mundet Physiogeographisch handelt es sich um einen Teil des Sachsischen Lossgefildes der als Naturraum namens Oberlausitzer Gefilde zwischen dem Oberlausitzer Heide und Teichgebiet im Norden dem Oberlausitzer Bergland im Suden dem Westlausitzer Hugel und Bergland im Westen und der Ostlichen Oberlausitz abgegrenzt wird Wenig ostlich von Dobschke verschmalert sich der von Belgien bis zum Ural reichende mitteleuropaische Lossgurtel auf eine Nord Sud Erstreckung von stellenweise nur 12 bis 15 Kilometer Geologie Bearbeiten Die jungsten Ablagerungen sind die elsterzeitlichen Schmelzwasserablagerungen welche den gesamten Bereich nordlich von Dobschke einnehmen Weiterhin steht mit dem weichselzeitlichen Gehangelehme ostlich und nordostlich der Ortslage ein weiteres junges Gestein an Daraus wird ersichtlich dass das Gebiet von den Eismassen der Elster und Saalekaltzeit bedeckt war Diese aus geologischer Sicht sehr jungen Sedimente uberlagern cadomisch kambrische Granodiorite Oberflachennah stehen diese beispielsweise sudostlich in Richtung Jannowitz in Form eines Zweiglimmergranodiorit Vorkommens an Fur die nahere Umgebung untypisch ist eine etwa hercynisch streichende Storung zwischen Jannowitz und dem Sudrand von Dobschke welch den Zweiglimmergranodiorit von dem den gesamten Suden einnehmenden Granodiorit trennt Diese Lagerverhaltnisse kennzeichnen eine ausgepragte Schichtlucke zwischen dem Kambrium und dem Quartar welche in dieser Form erst mit den Abtragungsvorgangen der Eiszeiten entstanden ist 1 Klima Bearbeiten Die Region liegt in der kuhlgemassigten Ubergangszone zwischen Ozeanischem und Kontinentalem Klima nach Troll und Paffen bzw der gemassigten Klimazone mit Ubergangsklima nach Neef Die Jahresmitteltemperatur von 8 5 C fur Bautzen durfte derjenigen von Dobschke etwa entsprechen Dabei ist der Juli mit durchschnittlich 18 2 C der warmste und der Januar mit 1 2 C der kalteste Monat Bei einer entsprechenden Grosswetterlage konnen durch einstromende kalte Luft aus dem Bohmischen Becken auch Temperaturen bis 15 C erreicht werden Im Volksmund wird dieses Phanomen Bohmischer Wind genannt Der mittlere Jahresniederschlag liegt bedingt durch den Regenschatten des Oberlausitzer Berglandes zwischen 670 und 690 mm Damit ist das Gebiet relativ niederschlagsarm Der niederschlagsreichste Monat ist im langjahrigen Mittel der Juli mit 80 bis 90 mm der niederschlagsarmste Monat ist der Januar mit etwa 40 mm Landnutzung Bearbeiten Durch die Lage am Sudhang eines kleinen Tales und die guten Boden ist die Umgebung von Dobschke ein bevorzugter Anbauort fur Obstbaume Auffallig ist jedoch dass im Jahre 1840 die Ertrage von Hafer und Roggen die niedrigsten des gesamten Bautzner Umlandes waren Geschichte BearbeitenEinwohnerentwicklung in Dobschke 2 3 4 Jahr Einwohner1580 3 Gartner1777 3 Gartner 2 Hausler1780 3 Gartner 2 Hausler1834 341871 581890 511910 341925 411996 682006 602009 342011 29Erstmals wurde der Ort Dobschke im Jahre 1376 bei einem Streit um den Zehnt urkundlich erwahnt Die ersten Spuren der Besiedelung reichen jedoch viel weiter zuruck So ist zum Beispiel aus dem Mesolithikum ein Gerollabschlagplatz bekannt und auch Relikte der bronzezeitlichen Lausitzer Kultur darunter eine schnurkeramische Axt und Steinkistengraber blieben erhalten Aus den fruhen Zeiten sind nur wenige Fakten uberliefert Zu ihnen gehort wiederum ein Streit um den Zehnt mit dem Godaer Pfarrer Leuther von Hohndorf aus dem Jahre 1381 und der Verkauf des Waldes Debiskow durch das Rittergut an den Godaer Pfarrer von 1421 Dieser ist noch heute der Pfarrbusch Bis 1780 entspricht die Geschichte des Ortes weitestgehend der Geschichte des hiesigen Rittergutes Ende des 18 bzw Anfang des 19 Jahrhunderts bis mindestens 1828 wird ein Friedrich August Adolf von Gersdorff als Rittergutsbesitzer erwahnt 1832 war ein Prasident und Comthur des Koniglich Sachsischen Civilverdienstordens von Gersdorff in dieser Funktion tatig Im Jahre 1925 war dessen Besitzer Gustav von Sahr dessen Vater Julius von Sahr mindestens seit 1874 5 im Ort ansassig gewesen ist Damals hatte es eine Grosse von 114 Hektar war also verhaltnismassig klein Trotzdem fiel das Gut der Bodenreform zum Opfer und das Herrenhaus wurde abgerissen Arnost Muka verzeichnete fur Dobschke in den Jahren 1884 85 eine Einwohnerzahl von 56 davon waren 50 Sorben und sechs Deutsche 6 Literatur BearbeitenCornelius Gurlitt Dobschke In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 31 Heft Amtshauptmannschaft Bautzen I Teil C C Meinhold Dresden 1908 S 53 Hans Friedrich v Ehrenkrook Hrsg Genealogisches Handbuch des Adels Glucksburg 1956 Gemeindeverwaltung Goda Hrsg Goda tausendjahrig Festschrift zum Jubilaum 2 Auflage Bautzen 2006 ISBN 978 3 936758 36 8 Erhard Hartstock und Peter Kunze Hrsg Die Lausitz zwischen Franzosischer Revolution und Befreiungskriegen 1789 1815 Dokumente zur sozialen wirtschaftlichen und geistig kulturellen Lage der Landbevolkerung zu bauerlich gutsherrlichen Auseinandersetzungen zur Nationalitatenpolitik und zu den Auswirkungen der napoleonischen Kriege Bautzen 1979 Alexander v Lengerke Hrsg Landwirtschaftliche Statistik der deutschen Bundesstaaten 2 Bd 1 Abt Braunschweig 1840 Johann Carl Otto Jancke Hrsg Neues Lausitzisches Magazin Gorlitz 1849 Digitalisat M C A Pescheck Hrsg Neues Lausitzisches Magazin Gorlitz 1832 Digitalisat Frederic Saalfeld Hrsg Nouveau recueil de traites d alliance de paix de treve 7 Bd 1 Abt Gottingen 1829 Um Bautzen und Schirgiswalde Werte der deutschen Heimat Band 12 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1967 Karl v Weber Hrsg Archiv fur die Sachsische Geschichte 5 Bd 4 Heft Leipzig 1867 Weblinks BearbeitenDobschke im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenEinzelnachweise Bearbeiten Geologische Ubersichtskarte 1 200 000 Blatt CC 5550 Gorlitz Abgerufen am 13 September 2014 Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen Abgerufen am 23 Mai 2009 Michael Rademacher Stadt und Landkreis Bautzen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Sachsische Zeitung Der Ort Dobschke Abgerufen am 23 Mai 2009 Gustav von Saar als Schuler und Sohn des Rittergutsbesitzers von Dobschke 1874 Abgerufen am 23 Mai 2009 Ernst Tschernik Die Entwicklung der sorbischen Bevolkerung Akademie Verlag Berlin 1954 Ortsteile der Gemeinde Goda Birkau Breza Buscheritz Bosericy Coblenz Koblicy Dahren Darin Dobranitz Dobranecy Dobschke Debiskow Dreikretscham Haslow Dreistern Tri Hwezdy Goda Hodzij Jannowitz Janecy Kleinforstchen Mala Borsc Kleinpraga Mala Praha Kleinseitschen Zicenk Leutwitz Lutyjecy Liebon Libon Muschelwitz Mysecy Nedaschutz Njezdasecy Neu Bloaschutz Nowe Blohasecy Neuspittwitz Nowe Spytecy Oberforstchen Hornja Borsc Passditz Pozdecy Pietzschwitz Becicy Preske Praskow Prischwitz Prececy Seitschen Zicen Semmichau Zemichow Siebitz Dziwocicy Sollschwitz Sulsecy Spittwitz Spytecy Storcha Bacon Zischkowitz Ceskecy Zscharnitz Cornecy Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dobschke amp oldid 232101429