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Dreikretscham sorbisch Haslow ist ein Dorf im ostsachsischen Landkreis Bautzen das seit 1994 zur Gemeinde Goda gehort Es zahlt zum katholischen Kern des sorbischen Siedlungsgebiets in der Oberlausitz Dreikretscham HaslowVorlage Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Wartung AlternativnameGemeinde GodaKoordinaten 51 13 N 14 19 O 51 221111111111 14 313333333333 164 Koordinaten 51 13 16 N 14 18 48 OHohe 164 m u NHNEinwohner 70 31 Dez 2022 Eingemeindung 1 April 1936Eingemeindet nach StorchaPostleitzahl 02633Vorwahl 035937Der ostliche Ortsteil mit dem SteinkreuzDer ostliche Ortsteil mit dem SteinkreuzLuftbild Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Ortsname 3 Bevolkerung 3 1 Religion 4 Wirtschaft und Infrastruktur 5 Sehenswurdigkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDreikretscham ist einer der nordlichsten Ortsteile der Gemeinde Goda und befindet sich beiderseits des in diesem Abschnitt begradigten Schwarzwassers auf 164 m u NHN Die umgebenden Talhange erheben sich etwa vierzig Meter uber die Talsohle wo sich Dreikretscham befindet Die Nachbarorte sind Weidlitz Gemeinde Neschwitz im Norden Sollschwitz im Suden und Storcha im Westen Der Ort befindet sich etwa neun Kilometer nordwestlich der Kreisstadt Bautzen und funf Kilometer nordlich vom Gemeindezentrum Goda Die Umgebung wird intensiv landwirtschaftlich genutzt und ist kaum bewaldet Nach der Siedlungsanlage ist Dreikretscham ein Konglomerat aus einem Gassendorf und drei Bauernweilern die die Lage der drei alten Gasthofe markieren Geschichte Bearbeiten nbsp Dreikretscham 1978 Die Fischermuhle am SchwarzwasserDer Ort ist erstmals im 14 Jahrhundert als Dryekreczim verzeichnet Im 15 Jahrhundert folgen Bezeichnungen wie Dreyen Kreczmarn 1460 Kretschmar Gastwirt 1617 ist auch der sorbische Name Hasslow als deutsche Form erwahnt Zu dieser Zeit gehorte der Ort zum Rittergut im benachbarten Sollschwitz Im 18 Jahrhundert war die Grundaufteilung komplizierter Die Ritterguter Bolbritz Loga und Weidlitz teilten sich die Grundherrschaft Teile des Ortes gehorten zudem der Stadt Bautzen bzw der Landvogtei Im 18 und 19 Jahrhundert waren um Dreikretscham mehrere Granitsteinbruche in Betrieb 1910 wurde die erste Brucke uber das Schwarzwasser eroffnet Bis zu diesem Zeitpunkt mussten Fahrzeuge die Furt nutzen Bis 1936 bildete Dreikretscham eine eigenstandige Landgemeinde Dann wurde es nach Storcha eingemeindet Von 1962 bis 1994 gehorten die beiden Orte zur Gemeinde Prischwitz bevor sie nach Goda eingemeindet wurden Der Ort zahlt traditionell zum Kreis Bautzen Eine Ausnahme war die Zeit zwischen dem 25 Juli und dem 4 Dezember 1952 als Dreikretscham kurzfristig in den Kreis Kamenz umgegliedert wurde Ortsname Bearbeiten nbsp Die letzte verbliebene GaststatteDer deutsche Ortsname stammt vom Wort Kretscham fur Gaststatte sorb korcma und beschreibt die Tatsache dass hier an der Furt eines Zweiges der Via Regia durch das Schwarzwasser drei Gastwirte auf den Reisenden warteten Die sorbische Bezeichnung lehnt sich vermutlich an das deutsche Wort Hasel an 1 Heute ist auch unter der nichtsorbischen Bevolkerung der Umgebung der Name Haslow fur Dreikretscham auffallend stark verbreitet Bevolkerung BearbeitenFur seine Statistik uber die sorbische Bevolkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnost Muka in den achtziger Jahren des 19 Jahrhunderts fur den Ort eine Bevolkerungszahl von 72 Einwohnern davon waren 71 Sorben 2 1956 zahlte Ernst Tschernik in der Gemeinde Storcha zu der Dreikretscham mittlerweile gehorte einen sorbischsprachigen Bevolkerungsanteil von noch 70 9 3 Bis heute wird im Ort Sorbisch gesprochen 1910 hatte Dreikretscham bereits 95 Einwohner wobei die Zahl in den Folgejahren wieder etwas sank Religion Bearbeiten Dreikretscham gehort seit jeher zum katholisch gepragten Teil der Oberlausitz Die letzten Zahlen zur Konfessionszugehorigkeit der Einwohner stammen von 1925 Damals waren 78 von 87 Einwohnern Katholiken 90 Der katholische Anteil war bis zur Errichtung der Herz Jesu Kirche in Storcha 1887 nach Crostwitz gepfarrt der evangelische Anteil seit dem 16 Jahrhundert zunachst nach Goda seit 1809 dann nach Neschwitz Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Das Suhnekreuz im ostlichen OrtsteilVon den ehemals drei Kretschamen besteht heute nur noch einer der Gasthof Dreikretscham mit seinem Tanzsaal der haufig fur Veranstaltungen genutzt wird Der Ort liegt an der Kreuzung der Staatsstrasse 107 Goda Radibor mit der Kreisstrasse nach Crostwitz Die nachste Anschlussstelle der Autobahn 4 Salzenforst ist funf Kilometer entfernt Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Fischermuhle wurde als Dreiseithof erstmals 1760 erwahnt Das historische Muhlengebaude wurde 1922 um zwei Geschosse erweitert Die Muhle wurde bis 1974 mit Wasserkraft betrieben und dann auf Elektrizitat umgestellt Neben der eigentlichen Muhle gehoren zu dem denkmalgeschutzten Ensemble auch ein Wohnhaus sowie mehrere Wirtschaftsgebaude 4 An der Ostseite der Schwarzwasser Brucke befindet sich ein 1 50 Meter hohes Suhnekreuz welches ursprunglich direkt an der Furt stand und in den 1930er Jahren umgesetzt wurde Der Sage nach erinnert es an einen franzosischen Soldaten Auf ihrem jahrlichen Weg von Storcha nach Radibor sowie in die Gegenrichtung durchqueren die Osterreiter Dreikretscham Literatur BearbeitenCornelius Gurlitt Dreikretscham In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 31 Heft Amtshauptmannschaft Bautzen I Teil C C Meinhold Dresden 1908 S 53 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dreikretscham Haslow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dreikretscham im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Eichler Hans Walther Oberlausitzer Ortsnamenbuch Akademie Verlag Berlin 1975 Ernst Tschernik Die Entwicklung der sorbischen Bevolkerung Akademie Verlag Berlin 1954 S 52 Ludwig Elle Sprachenpolitik in der Lausitz Domowina Verlag Bautzen 1995 S 246 Freistaat Sachsen Staatsministerium des Inneren Besonders gefahrdete Kulturdenkmale im Freistaat Sachsen Burgerhauser Bauernhauser Schriftenreihe fur Baukultur Architektur Denkmalpflege Reihe B Bulletin 2 Dresden 1995 S 117 Ortsteile der Gemeinde Goda Birkau Breza Buscheritz Bosericy Coblenz Koblicy Dahren Darin Dobranitz Dobranecy Dobschke Debiskow Dreikretscham Haslow Dreistern Tri Hwezdy Goda Hodzij Jannowitz Janecy Kleinforstchen Mala Borsc Kleinpraga Mala Praha Kleinseitschen Zicenk Leutwitz Lutyjecy Liebon Libon Muschelwitz Mysecy Nedaschutz Njezdasecy Neu Bloaschutz Nowe Blohasecy Neuspittwitz Nowe Spytecy Oberforstchen Hornja Borsc Passditz Pozdecy Pietzschwitz Becicy Preske Praskow Prischwitz Prececy Seitschen Zicen Semmichau Zemichow Siebitz Dziwocicy Sollschwitz Sulsecy Spittwitz Spytecy Storcha Bacon Zischkowitz Ceskecy Zscharnitz Cornecy Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dreikretscham amp oldid 227330205