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Liebon obersorbisch Libon ist ein Bauernweiler in der sachsischen Gemeinde Goda im Landkreis Bautzen Der mit nur noch einem Einzelgehoft belegte Weiler liegt innerhalb des Kernsiedlungsgebiets der Sorben in der Oberlausitz Liebon LibonVorlage Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Wartung AlternativnameGemeinde GodaKoordinaten 51 13 N 14 17 O 51 211111111111 14 283333333333 210 Koordinaten 51 12 40 N 14 17 0 OHohe 210 m u NHNFlache 56 haEinwohner 9 31 Dez 2022 Bevolkerungsdichte 16 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1934Postleitzahl 02633Vorwahl 035937Ortsansicht von OstenOrtsansicht von OstenLiebon aus der Luft Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Geologie 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Ortsname 2 3 Einwohnerentwicklung 3 Quellen und weiterfuhrende Literatur 3 1 Literatur 3 2 Weblinks 3 3 FussnotenGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Liebon liegt etwa mittig zwischen den beiden Sechsstadten Kamenz und Bautzen die jeweils rund 12 15 Kilometer entfernt sind Der Weiler liegt rund 150 Meter sudlich der sachsischen Staatsstrasse 100 Bautzen Kamenz Die Bundesautobahn 4 verlauft etwa einen Kilometer sudlich der Ortschaft die nachsten Anschlussstellen sind Uhyst am Taucher in westlicher und Salzenforst in ostlicher Richtung Ostlich von Liebon verlauft in ein bis anderthalb Kilometern Entfernung das Schwarzwasser in nordostlicher Richtung entlang der Orte Pietzschwitz Prischwitz Muschelwitz und Sollschwitz wahrend etwa zwei Kilometer westlich das Kleinhanchener Wasser in nordwestlicher Richtung dem Klosterwasser entgegenfliesst Weitere Ortschaften in der Umgebung sind Zischkowitz im Suden Auschkowitz im Westen sowie Passditz im Nordwesten und Zscharnitz im Nordosten Das Kirchdorf Storcha zu dessen Parochie Liebon gehort liegt ebenfalls in nordostlicher Richtung etwa zwei Kilometer entfernt Geologie Bearbeiten Die Lieboner Flur liegt inmitten einer fruchtbaren Hugellandschaft deren losslehmige Boden Bodenwertzahlen um 63 aufweisen und somit zu den bestwertigen Boden im gesamten Landkreis zahlen Der geologische Untergrund besteht aus Demitzer Granodiorit eine in der Westlausitz verbreitete Granodioritart Naturraumlich ist Liebon dem Oberlausitzer Gefilde zuzuordnen Kleinlandschaftlich liegt Liebon am ostlichen Rand der Kriepitz Lehndorf Spittwitzer Lossplatte die vom Sollschwitz Lugaer Schwarzwassertal sowie der Prischwitz Bolbritzer Platte begrenzt wird Geschichte BearbeitenOrtsgeschichte Bearbeiten Zahlreiche wertvolle Bodenfunde in den Gemarkungen zwischen Storcha Prischwitz und Liebon belegen eine ur und fruhzeitliche Siedlungstatigkeit Zu den bedeutendsten davon zahlen Funde aus einer Sandgrube zwischen Liebon und Zscharnitz neben Resten jungsteinzeitlicher Gefasse der Schnurkeramik wurde in Brandgrabern der spaten Lausitzer Kultur neben Keramik auch ein Bronzemesser gefunden Weitere Grabfunde geben Einblicke in die ostgermanische Lebensweise wahrend der romischen Kaiserzeit sowie in die Kultur der Milzener Erwahnt wird Liebon 1332 als Leubobel und 1355 als Lobebyl in Urkunden des Klosters Marienstern In einem Zinsverzeichnis des Klosters aus dem ausgehenden 14 Jahrhundert werden fur Liebon drei Bauernstellen genannt rund 200 Jahre spater sind es 1580 nur noch zwei Die Fluren sind grossblockig die westlich angrenzenden zum Teil auch streifenformig Auch in spateren Jahrhunderten bedingt die geringe Bebauung nur eine kleine Bevolkerung im Ort Im 19 und fruhen 20 Jahrhundert leben etwa 20 Einwohner im Ort 1871 werden 25 genannt Die rein sorbisch katholische Bevolkerung 1 ist ursprunglich nach Goda gepfarrt vom ausgehenden 16 Jahrhundert an nach Crostwitz und mit dem Bau der Storchaer Kirche seit 1887 dorthin Gesellschaftliche Umbruche ergeben sich im 20 Jahrhundert Bei der Volkszahlung 1925 geben zwei der Einwohner an evangelischen Glaubens zu sein auch die Bevolkerung ist nur noch zur Halfte sorbischsprachig Zum 1 Juli 1934 wird die bis dahin eigenstandige Gemeinde nach Passditz eingegliedert und kommt mit dieser zwei Jahre spater zu Storcha In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg gehort Liebon kurzzeitig im zweiten Halbjahr 1952 zum Kreis Kamenz kommt jedoch Anfang Dezember des gleichen Jahres wieder zum Kreis Bautzen 1962 kommt Liebon durch die Eingemeindung von Storcha nach Prischwitz Von den beiden Gehoften wird eines abgerissen in den Wirtschaftsgebauden des anderen betreibt die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft LPG Goda bis in die Wendezeit Geflugelhaltung Die vierte und vorerst letzte Eingemeindung fur Liebon erfolgt am 1 Marz 1994 mit dem Zusammenschluss von Coblenz Prischwitz und Goda Im Marz 2009 erlangt der Ort uberregionale Bekanntheit als der Vierseitenhof mit der Bemerkung Dorf zu verkaufen bei der Internetauktionsplattform eBay zum Verkauf angeboten wird Ortsname Bearbeiten Neben den bereits genannten Namensformen Leubobel und Lobebyl sind Lubabel 1357 Lubebel 1474 Lubawel 15 Jahrhundert und Lobabel 1519 urkundlich uberliefert Durch einen Namensabschliff andert sich die Form so dass Lieben 1658 Luben 1768 Libon 1732 und schliesslich Liebon 1777 als neuere Ortsnamen genannt werden Der Name ist nach Eichler 2 auf die altsorbische Grundform L ubobyl zuruckzufuhren und bedeutet demnach Ort des L ubobyl Obwohl fur einen derartigen Personennamen keine Vergleiche aus anderen slawischen Sprachen beigebracht werden konnten ist laut Eichler an seiner Existenz nicht zu zweifeln Nach dem Abschliff des deutschen Namens erfolgte eine Ruckubertragung ins Sorbische so dass urkundlich Lieboch 1712 Libono 1767 Libon 1800 und Libon als sorbische Namensformen ubermittelt sind Einwohnerentwicklung Bearbeiten Anzahl Einwohner 3 Jahr 177718341871189019101925200820122021Einwohner 219252021208220 4 im Jahr 1580 2 besessene r MannQuellen und weiterfuhrende Literatur BearbeitenLiteratur Bearbeiten Westliche Oberlausitz zwischen Kamenz und Konigswartha Werte unserer Heimat Band 51 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1990 ISBN 3 05 000708 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Liebon Libon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Liebon im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenFussnoten Bearbeiten Ernst Tschernik Die Entwicklung der sorbischen Bevolkerung Akademie Verlag Berlin 1954 Ernst Eichler Hans Walther Ortsnamenbuch der Oberlausitz Studien zur Toponymie der Kreise Bautzen Bischofswerda Gorlitz Hoyerswerda Kamenz Lobau Niesky Senftenberg Weisswasser und Zittau I Namenbuch In Deutsch slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte Band 28 Akademie Verlag Berlin 1975 S 168 Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen Abgerufen am 31 Januar 2022 Ganz ohne Kohlendioxid Sachsens Ebay Dorf ist voller Energie Abgerufen am 9 Januar 2022 Ortsteile der Gemeinde Goda Birkau Breza Buscheritz Bosericy Coblenz Koblicy Dahren Darin Dobranitz Dobranecy Dobschke Debiskow Dreikretscham Haslow Dreistern Tri Hwezdy Goda Hodzij Jannowitz Janecy Kleinforstchen Mala Borsc Kleinpraga Mala Praha Kleinseitschen Zicenk Leutwitz Lutyjecy Liebon Libon Muschelwitz Mysecy Nedaschutz Njezdasecy Neu Bloaschutz Nowe Blohasecy Neuspittwitz Nowe Spytecy Oberforstchen Hornja Borsc Passditz Pozdecy Pietzschwitz Becicy Preske Praskow Prischwitz Prececy Seitschen Zicen Semmichau Zemichow Siebitz Dziwocicy Sollschwitz Sulsecy Spittwitz Spytecy Storcha Bacon Zischkowitz Ceskecy Zscharnitz Cornecy Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liebon amp oldid 231868581