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Der Cosworth ED auch Ford ED war ein von Cosworth konstruierter Achtzylinder Saugmotor fur die Formel 1 der zu Beginn der zweiten 3 0 Liter Ara von 1995 bis 1997 zum Einsatz kam Er war ein reiner Kundenmotor fur kleinere Teams und loste in dieser Funktion den bis 1994 verwendeten HB ab mit dem er technisch verwandt war Er war bis zur Regelanderung 2006 Cosworths letzter Achtzylindermotor Der ED war nicht konkurrenzfahig Er erzielte in drei Jahren nur drei Weltmeisterschaftspunkte Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 1 1 Dominierender Hersteller der 1970er Jahre 1 2 Werks und Kundenmotoren 1 3 Neue Kundenmotoren fur die 3 0 Liter Formel 2 Technik 2 1 Einzelheiten 2 2 Entwicklungsstufen 2 2 1 ED1 1995 2 2 2 ED2 1996 2 2 3 ED3 1996 2 2 4 ED4 1997 2 2 5 ED5 1997 3 Renneinsatze 3 1 1995 Forti Corse 3 2 1995 Pacific 3 3 1995 Simtek 3 4 1995 und 1996 Minardi 3 5 1997 Tyrrell 4 Statistik 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte BearbeitenDominierender Hersteller der 1970er Jahre Bearbeiten nbsp Konstrukteur des ED CosworthDer 1958 von Keith Duckworth und Mike Costin gegrundete britische Motorenhersteller Cosworth war von 1967 an 17 Jahre lang mit dem 3 0 Liter grossen Achtzylinder Saugmotor DFV in der Formel 1 Weltmeisterschaft vertreten Der von Ford finanzierte DFV war frei verfugbar und dominierte die Formel 1 der 1970er Jahre 1 Cosworth verlor seine herrschende Stellung erst zu Beginn der 1980er Jahre als teure und leistungsstarke Turbomotoren die Weltmeisterschaften zu bestimmen begannen Cosworth betrieb die Turbo Formel 1 nur halbherzig und konnte mit dem erst 1986 fertiggestellten GBA nicht an alte Erfolge anknupfen Als die FIA fur die Saison 1987 wieder Saugmotoren mit einem auf 3 5 Liter erhohten Hubraum zuliess stellte Cosworth innerhalb weniger Monate den DFZ auf die Beine einen Achtzylinder Saugmotor der von dem mittlerweile 20 Jahre alten DFV abgeleitet war Werks und Kundenmotoren Bearbeiten Zu dieser Zeit begannen Ford und Cosworth mit einer Zweiteilung des Motorenprogramms Benetton als Vorzugspartner stand jeweils exklusiv ein sogenannter Werksmotor zur Verfugung der sich auf aktuellem Entwicklungsstand befand Alle ubrigen Teams erhielten lediglich Kundenmotoren deren Entwicklungsstand und Leistungsniveau hinter den Werksmotoren zuruckblieb Vielfach wurden altere Werks zu Kundenmotoren wenn Cosworth fur den Exklusivpartner eine neue Ausbaustufe des Werksmotors fertiggestellt hatte Dieses Schema verfolgte Cosworth zunachst mit dem DFZ Als Cosworth 1988 den DFZ zum DFR weiterentwickelt hatte wurde der bisherige DFZ zum Kundenmotor Parallel dazu konstruierte Cosworth 1988 den Cosworth HB einen vollig neuen Saugmotor der wieder als Achtzylinder ausgelegt war aber keine Ahnlichkeiten mehr mit dem DFV hatte Der HB ging als Werksmotor ab 1989 zunachst vorrangig an das Benetton Team wahrend die ubrigen Cosworth Kunden bis 1991 mit dem veralteten DFR beliefert wurden Erst ab 1992 betrieb Cosworth auch das Kundengeschaft regular mit HB Motoren allerdings waren dies jeweils altere Versionen als Benetton und hatten weniger Leistung als die Zehn und Zwolfzylindermotoren von Renault Williams und Honda McLaren Je nach Quelle betrug das Leistungsdefizit 70 2 bis 100 PS 3 1994 erschien der werksintern als Cosworth EC bezeichnete und in der Offentlichkeit als Ford Zetec R vermarktete Nachfolger des HB der als Werksmotor wiederum exklusiv an Benetton ging Bei ihm verwendete Cosworth erstmals teure Spezialmaterialien Die Brennraume waren mit Keramik beschichtet die Pleuel und Ventile bestanden aus Titan und die Kolben aus einer Magnesium Kupfer Nickel Legierung 4 Mit dem EC gewann Michael Schumacher 1994 die Fahrerweltmeisterschaft Als Kundenmotor diente in diesem Jahr weiterhin der HB der inzwischen seine sechste Saison ging Drei Kundenteams Footwork Minardi und Larrousse fuhren mit ihm 1994 noch 16 Weltmeisterschaftspunkte ein wahrend Benetton mit dem neuen EC 103 Punkte erreichte Neue Kundenmotoren fur die 3 0 Liter Formel Bearbeiten Ab 1995 waren sowohl der Werks EC in seiner ursprunglichen Form als auch der Kunden HB obsolet Unter dem Eindruck der todlichen Unfalle Roland Ratzenbergers und Ayrton Sennas beim Grossen Preis von San Marino 1994 reduzierte FIA fur die Saison 1995 das Hubraumlimit der Motoren auf 3 0 Liter Im Fruhsommer 1994 erwog Cosworth kurzzeitig die Regelanderungen zum Anlass zu nehmen aus der Formel 1 auszusteigen Zusammen mit Ford fiel dann aber die Entscheidung fur eine Fortsetzung des Programms Der Werks EC wurde zum ECA umkonstruiert der 1995 exklusiv dem Sauber Team zur Verfugung stand Als Kundenmotor kamen weder der EC noch der ECA in Betracht Wegen seiner aufwendigen Konstruktion erforderte er eine Revision bereits nach 350 km sodass ein Motor nicht einmal ein komplettes Rennwochenende uberstand Die finanzschwachen Teams die auf Kundenmotoren angewiesen waren konnten sich diesen Aufwand nicht leisten Deshalb konstruierte Cosworth im Herbst 1994 einen neuen Kundenmotor der die Bezeichnung ED erhielt und an die Stelle des HB trat Der Cosworth ED wurde auf der Birmingham Motor Show im Januar 1995 vorgestellt Von 1995 bis 1997 entstanden funf Versionen die in dieser Zeit von funf Teams eingesetzt wurden Insgesamt erzielten sie mit ihm nur drei Weltmeisterschaftspunkte Der ED war der am weitesten verbreitete aber nicht der einzige Cosworth Kundenmotor 1996 und 1997 gingen einzelne ECA Blocke an die Teams Forti und Mastercard Lola die sich mit ihnen von den herkommlichen ED Kunden absetzen wollten Beide Teams scheiterten allerdings jeweils vor Saisonende Mit Ablauf der Saison 1997 gab Cosworth auch bei seinen Kunden das Achtzylinderkonzept auf nachdem ab 1996 bereits die Werksmotoren auf Zehn Zylinder umgestellt worden waren Ab 1998 ersetzten altere Versionen der Cosworth Zehnzylinder den alten ED in der Rolle des Kundenmotors Technik Bearbeiten nbsp Technische Basis des Cosworth ED Der Cosworth HB von 1989Die Entwicklung des ED leitete der Cosworth Ingenieur Stewart Banks Wahrend Cosworth den Werksmotor EC bzw ECA von Grund auf neu konstruiert hatte war der ED eine blosse Weiterentwicklung des alten Kundenmotors HB Einzelheiten Bearbeiten Der Hubraum des ED betrug 2995 cm Genaue Angaben zu Bohrung und Hub machte Cosworth nicht Der ED war ein Achtzylinder V Motor mit einem Zylinderbankwinkel von 75 Grad Jede Zylinderreihe hatte zwei obenliegende Nockenwellen Fur jeden Zylinder gab es zwei Ein und zwei Auslassventile deren Ruckstellung pneumatisch erfolgte Mit 595 mm war der ED genauso lang wie der HB aber 15 mm kurzer als der EC der eine vergleichsweise grosse Bohrung hatte und damit langer baute Die Bauhohe des ED 542 mm ubertraf die des kompakten EC um 27 mm und die des HB um 20 mm Obwohl Cosworth auch beim ED teure Materialien wie Titan Magnesium und Kunststoffe verwendete lag sein Gewicht 500 Gramm uber dem des EC Die Elektronik stammte regular von Cosworth Anderes galt nur fur die fur Minardi bestimmten Motoren Sie erhielten eine Steuerelektronik von Magneti Marelli 5 Minardis Motoren wurden deshalb werksintern auch als EDM bezeichnet Die Leistungsausbeute der ED war gering Anfanglich gaben sie zwischen 580 und 590 PS ab Damit waren sie die schwachsten Motoren des Starterfeldes Das blieben sie bis Ende 1997 auch wenn die Leistung in den nachsten Jahren schrittweise anstieg 2 6 Entwicklungsstufen Bearbeiten Von 1995 bis 1997 entstanden funf Versionen des Cosworth ED 2 ED1 1995 Bearbeiten Die ruckwirkend als ED1 bezeichnete Basisversion war wahrend der gesamten Saison 1995 bei allen Kundenteams Forti Minardi Pacific und Simtek im Einsatz Im Laufe dieses Jahres brachte Cosworth keine Weiterentwicklungen ED2 1996 Bearbeiten Zu Beginn der Saison 1996 erschien die erste Ausbaustufe des ED Der werksintern als ED2 bezeichnete Motor leistete 15 PS mehr als die Basisversion von 1995 Gleichwohl war er in dieser Saison das schwachste Triebwerk Der nachststarkere Motor der bei Arrows eingesetzte 830 von Hart kam auf 620 PS Tyrrells OX11A V10 von Yamaha erreichte ebenso wie der bei Sauber eingesetzte neue Cosworth Zehnzylindermotor 650 PS Alle anderen Formel 1 Motoren leisteten mittlerweile mehr als 700 PS der RS8 von Renault sogar 750 PS 7 Der ED2 fuhr nur bei Minardi ED3 1996 Bearbeiten Die nochmals weiterentwickelte Version ED3 erschien beim Grossen Preis von Spanien 1996 Wesentlicher Unterschied zum ED2 war ein auf 14 500 Umdrehungen pro Minute angehobenes Drehzahllimit Der ED3 wurde ausschliesslich von Minardi eingesetzt ED4 1997 Bearbeiten Der ED4 war die Basisversion des Cosworth Kundenmotors fur die Saison 1997 Nach Werksangaben sollte er eine Leistungssteigerung von 8 Prozent gegenuber dem ED3 erreichen Minardi hatte den ED4 bereits Anfang Oktober 1996 getestet ihn aber in der Saison 1996 nicht bei Rennen eingesetzt Der ED4 wurde nur von Tyrrell gefahren ED5 1997 Bearbeiten Die letzte Version der ED Reihe war der ED5 der beim Grossen Preis von Spanien 1997 erschien Mit ihm kamen wesentliche Modifikationen Zwar war der Motorblock unverandert geblieben der Zylinderkopf alle beweglichen Teile und auch die Nebenaggregate waren aber neu Der Motor war nach Werksangaben 20 kg leichter als der ED4 hatte eine um 20 PS hohere Leistung und erreichte nun 15 000 Umdrehungen pro Minute Diese Version erschien nur bei Tyrrell Renneinsatze Bearbeiten1995 Forti Corse Bearbeiten nbsp Forti FG01 mit ED2 Motor 1995 Das Team Forti Corse aus Alessandria debutierte nachdem es viele Jahre in der Formel 3000 erfolgreich gewesen war 1995 in der Formel 1 Das Formel 1 Engagement fusste wesentlich auf den Zahlungen der von Pedro Diniz vermittelten brasilianischen Sponsoren 8 Das Team trat 1995 mit dem ED1 Kundenmotor und dem Chassis FG01 an das auf den Fondmetal GR02 von 1992 zuruckging 9 und 60 kg uber dem zulassigen Mindestgewicht lag 10 In den ersten Rennen des Jahres gingen die Forti Piloten regelmassig aus der letzten Startreihe ins Rennen erst im Laufe des Sommers als das finanziell angeschlagene Pacific Team unerfahrene Paydriver ins Cockpit liess konnten sich Diniz und sein Teamkollege Roberto Moreno gelegentlich fur die vorletzte Reihe qualifizieren Diniz kam im Laufe der Saison zehn Moreno achtmal ins Ziel Das beste Ergebnis des Teams war Diniz siebter Platz beim letzten Rennen des Jahres in Australien Allerdings waren die Forti in den Rennen ausserordentlich langsam Die Forti Fahrer wurden jeweils mehrfach uberrundet meist betrug ihr Ruckstand auf den Sieger funf oder sechs Runden in Argentinien sogar neun Die geringen Geschwindigkeiten waren einerseits dem nicht konkurrenzfahigen Paket aus Auto und Motor geschuldet andererseits legte Teamchef Guido Forti in der ersten Saison den Schwerpunkt auf die Zuverlassigkeit um durch moglichst viele Rennrunden Erfahrung zu sammeln Forti geriet damit in die Kritik Die FIA fuhrte mit ausdrucklichem Hinweis auf Forti Corse zu Saisonbeginn 1996 die 107 Prozent Regel ein um in der Qualifikation zu langsame Autos bzw Fahrer von der Rennteilnahme auszuschliessen 1996 wechselte Forti zu ECA Kundenmotoren die allerdings kaum leistungsstarker waren als die ED Motoren Das Team musste im Sommer 1996 wegen finanzieller Schwierigkeiten den Rennbetrieb einstellen 1995 Pacific Bearbeiten nbsp Pacific PR02 mit ED1 Motor 1995 Das britische Team Pacific hatte ebenso wie Forti Corse seine Wurzeln in der Formel 3000 1994 debutierte Pacific mit einem drei Jahre alten Reynard Chassis und einem Zehnzylindermotor von Ilmor der sich auf dem Entwicklungsstand von 1992 befand und bei Mader gewartet wurde in der Formel 1 Pacific war in diesem Jahr das schwachste Team 11 Es erreichte keine Zielankunft Beide Fahrer scheiterten ab dem Grossen Preis von Frankreich bis zum Saisonende bei jedem Rennen an der Qualifikation Fur 1995 stellte Pacific auf Cosworth ED1 Kundenmotoren um Das Chassis PR02 war eine Neukonstruktion von Frank Coppuck Dem Auto wurden erhebliche aerodynamische Probleme nachgesagt die das Team nicht beheben konnte weil das Geld fur Testfahrten fehlte 11 12 Pacific begann die Saison mit den Fahrern Andrea Montermini und Bertrand Gachot Als im Laufe des Jahres die Finanzlage schwierig wurde ubernahmen die Paydriver Giovanni Lavaggi und Jean Denis Deletraz fur einzelne Rennen das Cockpit von Gachot der Mitinhaber des Teams war 11 Pacifics zweite Saison verlief wiederum erfolglos Es gab 16 Defekte acht Unfalle eine Aufgabe und eine Disqualifikation Einmal konnte Gachot wegen Getriebeproblemen nicht starten und einmal wurde man aufgrund des grossen Ruckstands nicht gewertet Ob allerdings alle Ausfalle tatsachlich technisch bedingt waren ist zweifelhaft Andrea Montermini erklarte spater dass seine Aufgaben vielfach an finanziellen Noten des Teams gelegen hatten Da Pacific kein Geld fur regelmassige Motorrevisionen gehabt habe sei er angewiesen worden in den Rennen nur einige Runden zu drehen und dann aufzugeben um so die Laufzeit der Motoren zu strecken Am Saisonende hatte das Team wie schon im Vorjahr keinen Punkt in der Konstrukteursmeisterschaft erzielt Fur 1996 bemuhte sich Pacific bei John Judd um Yamaha Kundenmotoren Dazu kam es allerdings nicht weil das Team nicht das Budget fur eine weitere Formel 1 Saison aufstellen konnte und 1996 stattdessen in die Formel 3000 Meisterschaft zuruckkehrte 1995 Simtek Bearbeiten nbsp Simtek S951 mit ED1 Motor 1995 Das britische Konstruktionsburo Simtek das seit 1991 in Auftragsarbeit Formel 1 Autos fur BMW Andrea Moda und Bravo entwickelt hatte debutierte 1994 zusammen mit Pacific in der Formel 1 Beim dritten Rennen des Teams in Imola war Roland Ratzenberger in einem Simtek S941 todlich verungluckt Im weiteren Verlauf der Saison 1994 gelang es dem Team mit wechselnden Fahrern den Konkurrenten Pacific zu kontrollieren Weltmeisterschaftspunkte erreichte Simtek allerdings nicht 1995 stellte Simtek von Cosworth HB auf ED1 Motoren um die im S951 eingesetzt wurden einer Weiterentwicklung des letztjahrigen Chassis Die Hinterachse und das Getriebe waren von Benetton zugekauft sie entsprachen den Konstruktionen des letztjahrigen Benetton B194 13 Der Simtek galt zu Beginn der Saison 1995 als das konkurrenzfahigste Auto mit einem ED Kundenmotor das auch dem Minardi M195 uberlegen war Fahrer Jos Verstappen der zugleich Benettons Testpilot war konnte sich regelmassig fur die mittleren Startplatze qualifizieren und wahrend der Rennphasen trotz zahlreicher Ausfalle mit dem Mittelfeld konkurrieren Beim Grossen Preis von Monaco kundigte Teamchef Nick Wirth die drohende Zahlungsunfahigkeit des Rennstalls an Weil sich keine weiteren Geldgeber fanden liess das Team das anschliessende Rennen in Kanada aus und meldete Insolvenz an 1995 und 1996 Minardi Bearbeiten nbsp Minardi M195 mit ED1 Motor nbsp Minardi Box beim Grossen Preis von Deutschland 1996Das italienische Team Minardi hatte 1993 und 1994 Cosworth HB Kundenmotoren eingesetzt 1993 waren die Motoren von Tom Walkinshaw Racing gekommen 1994 dagegen direkt von Cosworth Fur die Saison 1995 hatte Minardi einen Vertrag mit Mugen uber Zehnzylindermotoren geschlossen der allerdings nicht umgesetzt wurde Tom Walkinshaw inzwischen Inhaber der Equipe Ligier uberzeugte Mugen davon die Motoren nicht an Minardi sondern an Ligier zu liefern sodass Minardi im Winter 1994 1995 kurzfristig auf Cosworth ED Motoren umstellen musste Minardi erhob Klage wegen Vertragsbruchs zog sie letztlich aber zuruck nachdem Walkinshaw seinerseits wegen unbezahlter Rechnungen aus dem Jahr 1993 gegen Minardi vorgegangen war und beim Grossen Preis von Frankreich 1995 Minardis Rennwagen hatte beschlagnahmen lassen Im Rahmen einer aussergerichtlichen Einigung erhielt Minardi von Mugen eine Entschadigung in Hohe von 3 5 Mio US 14 die nicht einmal die Leasingkosten fur die ED Motoren der Saison 1995 abdeckte 1995 war Minardi uber das Jahr gesehen das beste ED Kundenteam hatte aber gegenuber den Mittelfeldteams wie Tyrrell Yamaha und Arrows Hart das Nachsehen Pierluigi Martini der hier seine letzten Formel 1 Rennen bestritt kam im Minardi M195 zweimal als Siebter ins Ziel sein Nachfolger Pedro Lamy erzielte in Australien Minardis einzigen Weltmeisterschaftspunkt Luca Badoer der zweite Fahrer erreichte zwei Zielankunfte auf dem achten Rang als beste Ergebnisse In den ubrigen Rennen gab es eine Reihe von technisch bedingten Ausfallen Minardi beendete die Konstrukteursmeisterschaft als Zehnter hinter Tyrrell und Arrows die jeweils funf Punkte erzielten Nachdem sich Giancarlo Minardis Hoffnungen auf einen Kundenmotor von Ferrari zerschlagen hatten 15 trat sein Team 1996 erneut mit ED Motoren an Minardi war in diesem Jahr das einzige ED Kundenteam Der Konkurrent Forti nutzte stattdessen die teureren und renommierteren tatsachlich aber nicht starkeren Zetec R Motoren der Baureihe ECA Zu Saisonbeginn erhielt Minardi den ED2 die weiterentwickelte Version ED3 erschien im Fruhjahr 16 Im Herbst testete Minardi schliesslich den ED4 der auch im Training zum Grossen Preis von Australien zum Einsatz kam im Rennen allerdings nicht verwendet wurde Einsatzauto war der M195B eine leicht uberarbeitete Version des Vorjahresautos 16 Minardis Stammfahrer Pedro Lamy fiel bei acht von 16 Rennen aus sein bestes Ergebnis war der neunte Platz in Imola Das zweite Auto fuhren wechselweise die Debutanten Giancarlo Fisichella und Tarso Marques sowie Giovanni Lavaggi der sich wie schon im Vorjahr bei Pacific in das Team einkaufte und mit seinen Zahlungen den Rennstall am Leben hielt 1996 erzielte Minardi keine Weltmeisterschaftspunkte Das Team belegte Rang 10 der Konstrukteurswertung Die direkten Konkurrenten Arrows und Tyrrell lagen mit einem bzw funf Punkten vor Minardi Fur die Saison 1997 wechselte das Team zu Achtzylindermotoren von Hart 1997 Tyrrell Bearbeiten nbsp Tyrrell 0251997 war der britische Traditionsrennstall Tyrrell 1997 das einzige Team das ED Kundenmotoren einsetzte Die Wiederbelebung der 1990 beendeten Verbindung zu Cosworth war notig geworden weil Tyrrells bisheriger Motorenpartner Yamaha fur 1997 eine exklusive Verbindung mit Arrows eingegangen war Zwar bemuhte sich Tyrrell um Kundenversionen von Cosworths Zehnzylindermotoren die als Werksmotoren in diesem Jahr bei dem neu gegrundeten Team Stewart Grand Prix liefen dessen Inhaber Jackie Stewart der von 1969 bis 1973 dreimal mit Tyrrell Fahrerweltmeister geworden war lehnte eine Weitergabe der Zehnzylinder allerdings ab Zu Saisonbeginn erhielt Tyrrell die Version ED4 die schwerer und schwacher war als der letztjahrige Yamaha Motor ab dem Grossen Preis von Spanien erschien dann die leichtere und etwas starkere ED5 Version Fur Tyrrell bedeutete die Umstellung auf ED Motoren neben dem sportlichen Ruckschlag auch eine finanzielle Belastung denn wahrend Yamaha die Motoren bis 1996 kostenlos geliefert hatte 17 musste Tyrrell fur Cosworths Achtzylinder 1997 etwa 5 5 Mio US zahlen Tyrrell setzte in diesem Jahr den von Harvey Postlethwaite konstruierten 025 ein der auf dem Vorganger 024 basierte und sich in mechanischer Hinsicht auf Anderungen beschrankte die durch die Installation des grosseren und schwereren Motors notwendig wurden 18 Das Team versuchte die Schwachen des Chassis und des Motors durch aerodynamische Innovationen zu kompensieren Auffalligstes Merkmal waren die X Wings oder X Towers genannten Luftleitbleche die auf der Hohe des Cockpits auf den Seitenkasten angebracht waren und auf Streben standen Sie erschienen bei den meisten Rennen und wurden im Laufe des Jahres von nahezu allen Teams kopiert 1997 verlief weitgehend erfolglos fur Tyrrell Zwar gelang es den Piloten Mika Salo und Jos Verstappen wenigstens bei einigen Rennen zu Saisonbeginn die neuen Autos des Stewart Teams in der Qualifikation hinter sich zu lassen so etwa in Australien und in Spanien insgesamt aber ging es fur Tyrrell nur darum vor den Minardi zu bleiben Weltmeisterschaftspunkte gab es nur unter den besonderen Umstanden des verregneten Grossen Preises von Monaco den Salo zum ersten Mal seit Wiedereinfuhrung der Tankstopps 1994 ohne nachzutanken beendete und durch den Zeitvorteil auf Platz funf ins Ziel kam 19 Am Saisonende belegte Tyrrell mit zwei Punkten Platz 10 der Konstrukteurswertung vor Minardi und Lola 1998 trat das Team mit Kundenversionen von Cosworths Zehnzylindermotor an Statistik BearbeitenSaison Team Chassis Motor Nr Fahrer 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 Punkte Rang1995 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Italien nbsp Minardi Scuderia Italia Minardi M195 ED1 23 P Martini DNF DNF 12 14 7 DNF DNF 7 DNF 1 10P Lamy 9 10 DNF DNF 9 13 11 624 L Badoer DNF DNF 14 DNF DNF 8 13 10 DNF 8 DNF DNF 14 11 15 9 DNSItalien nbsp Parmalat Forti Corse Forti FG01 21 P Diniz 10 DNF 15 DNF 10 DNF DNF DNF DNF DNF 13 9 16 13 17 DNF 7 0 22 R Moreno DNF DNF 16 DNF DNF DNF 16 DNF DNF DNF 14 DNF 17 DNF 16 DNF DNFVereinigtes Konigreich nbsp Pacific Racing Pacific PR02 16 B Gachot DNF DNF DNF DNF DNF DNF DNF 12 DNF DNF 8 0 G Lavaggi DNF DNF DNF DNFJ D Deletraz DNF NC17 A Montermini 9 DNF DNF DNS DSQ DNF NC DNF 8 12 DNF DNF DNF DNF DNF DNF DNFVereinigtes Konigreich nbsp MTV Simtek Simtek S951 11 D Schiattarella DNF 9 DNF 15 DNF 0 12 J Verstappen DNF DNF DNF 12 DNF1996 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Italien nbsp Minardi Scuderia Italia Minardi M195B ED2 ED3 20 P Lamy DNF 10 DNF 12 9 DNF DNF DNF 12 DNF 12 DNF 10 DNF 16 12 0 21 G Fisichella DNF 13 DNF DNF DNF 8 DNF 11T Marques DNF DNFG Lavaggi DNQ 10 DNQ DNF 15 DNQ1997 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Vereinigtes Konigreich nbsp PIAA Tyrrell Tyrrell 025 ED4 ED5 18 J Verstappen DNF 15 DNF 10 8 11 DNF DNF DNF 10 DNF DNF DNF 12 DNF 13 16 2 1019 M Salo DNF 13 8 9 5 DNF DNF DNF DNF DNF 13 11 DNF DNF 10 DNF 12Literatur BearbeitenNorman Burr First Principles The Official Biography of Keith Duckworth Veloce Publishing 2015 ISBN 978 1 84584 528 5 Adriano Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01848 9 David Hodges A Z of Grand Prix Cars 1906 2001 Crowood Press 2001 ISBN 1 86126 339 2 David Hodges Rennwagen von A Z nach 1993 Stuttgart 1993 ISBN 3 613 01477 7 Pierre Menard La Grande Encyclopedie de la Formule 1 2 Auflage St Sulpice 2000 ISBN 2 940125 45 7 Graham Robson Cosworth The Search for Power J H Haynes amp Co 2017 ISBN 978 1 84425 015 8 Bernd Tuchen Ford in der Formel 1 1965 bis 1994 Verlag Dr Faustus Buchenbach 2006 ISBN 3 933474 38 8 Weblinks BearbeitenGeschichte der Formel 1 Motoren Cosworths auf der Internetseite www research racing deEinzelnachweise Bearbeiten Mit 155 gewonnenen Weltmeisterschaftslaufen 12 Fahrer und 10 Konstrukteurstiteln zwischen 1967 und 1983 ist er der erfolgreichste Motor in der Geschichte der Formel 1 a b c Geschichte der Formel 1 Motoren Cosworths auf der Internetseite www research racing de Memento vom 6 Juli 2013 im Internet Archive abgerufen am 21 Januar 2019 David Hodges Rennwagen von A Z nach 1945 Stuttgart 1993 ISBN 3 613 01477 7 S 187 Adriano Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01848 9 S 464 Willy Knupp Hrsg Grand Prix 95 live miterlebt Zeitgeist Verlag 1995 1995 ISBN 3 926224 91 6 S 23 Adriano Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01848 9 S 481 492 Adriano Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01848 9 S 493 Willy Knupp Hrsg Grand Prix 95 live miterlebt Zeitgeist Verlag 1995 1995 ISBN 3 926224 91 6 S 65 Geschichte von Forti Corse auf der Internetseite www f1rejects com archivierte Version abgerufen am 11 Januar 2019 Alan Henry Auto Course 1995 96 Hazleton Publishing Ltd ISBN 1 874557 36 5 S 71 a b c Willy Knupp Hrsg Grand Prix 95 live miterlebt Zeitgeist Verlag 1995 1995 ISBN 3 926224 91 6 S 59 David Hodges A Z of Grand Prix Cars 1906 2001 Crowood Press 2001 ISBN 1 86126 339 2 S 187 David Hodges A Z of Grand Prix Cars 1906 2001 Crowood Press 2001 ISBN 1 86126 339 2 S 211 Pierre Menard La Grande Encyclopedie de la Formule 1 2 Auflage St Sulpice 2000 ISBN 2 940125 45 7 S 454 Motorsport aktuell Heft 48 1995 a b David Hodges A Z of Grand Prix Cars 1906 2001 Crowood Press 2001 ISBN 1 86126 339 2 S 179 Willy Knupp Hrsg Grand Prix 97 Live miterlebt Zeitgeist Verlag Dusseldorf 1997 ISBN 3 613 30343 4 S 63 David Hodges A Z of Grand Prix Cars 1906 2001 Crowood Press 2001 ISBN 1 86126 339 2 S 234 Pierre Menard La Grande Encyclopedie de la Formule 1 2 Auflage St Sulpice 2000 ISBN 2 940125 45 7 S 543 Formel 1 Motoren von Cosworth Achtzylinder Saugmotoren DFV DFY DFZ DFR HB EC Zetec R V8 ECA Zetec R V8 ED CAZehnzylinder Saugmotoren JD Zetec R V10 VJ Zetec R V10 CR 1 4 CR 5 6 TJ2005Turbomotoren GBA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cosworth ED amp oldid 234459015