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Chlebowo von 1945 bis 1953 Niemaszchleba deutsch Niemaschkleba 1937 1945 Lindenhain niedersorbisch Njamaskleb 2 ist ein Dorf und ein Schulzenamt in der polnischen Woiwodschaft Lebus das zur Landgemeinde Gubin Guben im Powiat Krosnienski Landkreis Crossen gehort Mit 627 Einwohnern 2016 ist Chlebowo der einwohnerstarkste Ortsteil der Gemeinde Gubin 1 Bis zum 5 Oktober 1954 war Chlebowo eine eigenstandige Landgemeinde Gmina wiejska und danach eine Gromada die am 1 Juli 1968 nach Walowice eingemeindet wurde ChlebowoChlebowo Polen ChlebowoBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft LebusPowiat Krosno OdrzanskieGmina GubinGeographische Lage 52 2 N 14 52 O 52 036666666667 14 868888888889 Koordinaten 52 2 12 N 14 52 8 OHohe 40 m n p m Einwohner 627 2016 1 Postleitzahl 66 620Telefonvorwahl 48 68Kfz Kennzeichen FKRWirtschaft und VerkehrStrasse Gubin TorzymVerwaltung Stand 2018 Burgermeisterin Katarzyna PlawiakSt Joseph Kirche ChlebowoSt Joseph KircheSt Joseph KircheKirchturm mit Glocke neben der Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 3 Kolonie Augustwalde 4 Sehenswurdigkeiten 5 Sonstiges 6 Weblinks 7 NachweiseGeografische Lage BearbeitenDer Ort liegt im polnischen Teil der Niederlausitz ca 14 Kilometer nordostlich der Stadt Gubin und acht Kilometer Luftlinie ostlich der Grenze zu Deutschland Umliegende Ortschaften sind Rybaki Schonfeld im Norden Polecko Pollenzig im Nordosten Czarnowo Neuendorf im Osten Chojna Friedrichswalde im Sudosten Walowice Wallwitz Kr Guben im Sudwesten Zytowan Seitwann im Westen sowie Rybolowy und Lowy Lahmo im Nordwesten Nordlich von Chlebowo fliesst die Oder Das Dorf liegt an der Droga wojewodzka 138 die den Ort mit Gubin Guben verbindet Zwischen Chlebowo und dem Nachbarort Polecko ist diese Strasse durch eine Fahre uber die Oder unterbrochen Nordwestlich von Chlebowo liegt das Naturschutzgebiet Krzesinski Park Krajobrazowy Im Suden und Westen ist der Ort von weitreichenden Waldflachen umgeben nordlich liegt die Aue der Oder Zum Dorf Chlebowo gehoren der Ort Rabiechow Heideschaferei und die Einzelsiedlungen Mikulice Augustwalde und Ponik Panicke und Plocin Tiefensee Geschichte BearbeitenChlebowo wurde erstmals im Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis des Erzbistums Breslau aus dem Jahr 1295 unter dem Namen Schwchleb urkundlich erwahnt Damals befand sich die Siedlung an der Ostgrenze der Lausitz nahe der Grenze zum schlesischen Herzogtum Glogau Am 18 April 1353 kaufte die Stadt Guben das Dorf Nymatschclebe von seinen damaligen Besitzern Hans Otto und Frenzel von Budyssin auf Der Kauf wurde wenig spater durch Markgraf Friedrich dem Strengen bestatigt Der Ortsname ist von dem altniedersorbischen Wort namaschkleb abgeleitet Dieses besteht aus den Bestandteilen maschasch kneten und kleb fur Brotlaib Der Name bezieht sich somit auf die Erwerbstatigkeit des Brotbackens im Dorf 3 In der folgenden Zeit anderte sich die Schreibweise des Ortsnamens haufig zu den verwendeten Namensformen gehorten unter anderem Nemisclebe Nemaschgleba oder Nemesklaba Die Schreibung Niemaschkleba setzte sich erst etwa im 19 Jahrhundert durch Von seiner Ersterwahnung an bis ins 19 Jahrhundert war Chlebowo ein Kammereidorf der Stadt Guben 4 Von seiner Siedlungsform her ist Chlebowo ein Angerdorf 1429 wurden die Stadt Guben und die umliegenden Dorfer von den Hussiten uberfallen Dabei wurde Niemaschkleba vollig verwustet Danach wurde das Dorf etwas weiter nordlich wieder aufgebaut Ein Dorf mit dem Namen Chelmen das ebenfalls zerstort worden war wurde nicht wieder aufgebaut und die Bewohner dieses Dorfes schlossen sich Niemaschkleba an An der Stelle des ehemaligen Dorfes Chelmen wurde spater der Heidekrug errichtet 5 1441 wurde der Ort fur 100 bohmische Groschen an die Adelsfamilie von Kalckreuth verkauft nachdem diese bereits am 13 Marz 1441 von Landvogt Nickel von Polenz mit dem Dorf belehnt worden waren 1593 wurde Niemaschkleba bei einem Oderhochwasser beschadigt 6 Von etwa ab Mitte des 14 Jahrhunderts bis 1635 gehorte Niemaschkleba zu den Landern der Bohmischen Krone nach dem Frieden von Prag ging das Dorf an das Kurfurstentum Sachsen uber Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde Niemaschkleba am 12 Dezember 1636 von der schwedischen Armee unter Fuhrung des Generals Carl Gustaf Wrangel uberfallen Dabei wurde die Kirche angezundet und grosse Teile des Dorfes zerstort Dazu waren bereits aus den Vorjahren einige Pestopfer zu beklagen wodurch die Bevolkerungszahl bis 1648 im Vergleich zu vor Kriegsbeginn stark sank Nach Kriegsende waren sieben Bauernguter unbesetzt 4 Am 26 Oktober 1664 wurde im Dorf eine Einwohnerzahlung durchgefuhrt Zu diesem Zeitpunkt hatte Niemaschkleba 193 Einwohner davon waren 163 Einwohner Sorben wobei von diesen wiederum 38 die deutsche Sprache beherrschten Im Jahr 1670 gab es in Niemaschkleba 53 abgabepflichtige Haushalte Davon waren 34 Bauern 14 Gartner drei Budner und vier Hausleute 7 Am 30 August 1707 lieh sich Konig Friedrich August I der Starke von dem preussischen Generalkommissionsrat 2000 Taler um die schwedische Kontribution zu bezahlen und gab im Gegenzug die beiden Dorfer Muckenberg und Niemaschkleba dem Kommissionsrat Bock als Pfand 8 Am 11 Februar 1726 erwarb dann die Stadt Guben die Eigentumsrechte an der Dorfschmiede in Niemaschkleba Am 23 Oktober 1746 brannten wahrend des Siebenjahrigen Krieges 68 Wohngebaude im Ort ab Bei dem Brand starben vier Einwohner im Alter von sieben 27 63 und 75 Jahren 9 Im April 1751 kam es in Niemaschkleba wieder zu einem Brand bei dem 21 Gehofte und ein Vorwerk zerstort wurden 10 1800 gab es in Niemaschkleba 92 Feuerstellen Dazu kamen die Siedlungen Heidekrug mit vier Feuerstellen und Heideschaferei mit zwei Feuerstellen Im Zuge der politischen Neuordnung nach dem Wiener Kongress kam die Niederlausitz und somit auch das Dorf Niemaschkleba das vorher zum Konigreich Sachsen gehorte an das Konigreich Preussen 1820 hatte Niemaschkleba 90 Wohngebaude im Dorf lebten 42 Budner 34 Bauern 13 Kossaten und ein Muller Mit Ausnahme des Mullers besassen alle anderen Einwohner das volle Eigentumsrecht an ihren Besitztumern Am 25 Mai 1830 kam es in der Umgebung Niemaschklebas zu einem heftigen Sturm bei dem mehrere Wirtschaftsgebaude zerstort wurden In der Nacht vom 24 auf dem 25 April 1836 wurden im Ort 26 Gebaude bei einem Brand zerstort Laut der Topographisch statistischen Ubersicht des Regierungsbezirks Frankfurt an der Oder aus dem Jahr 1844 hatte Niemaschkleba zu dieser Zeit 97 Wohngebaude in denen 951 Menschen lebten Das Dorf verfugte uber eine Wassermuhle 11 Fur das Jahr 1867 sind in Niemaschkleba zwei Wassermuhlen erwahnt Damals hatte das Dorf 1004 Einwohner Dazu kamen noch das Vorwerk Heideschaferei mit 77 Einwohnern die Forsterei Augustwalde mit 51 Einwohnern der Gasthof Heidekrug mit 23 Einwohnern die Schaferei Panicke mit neun Einwohnern und die Kolonie Heideschaferei am Tiefensee mit acht Einwohnern 12 1878 brach in Niemaschkleba die Rinderpest aus und die Ortschaft wurde abgeriegelt Im Jahr 1900 hatte Niemaschkleba laut dem deutschen Gemeindeverzeichnis 892 Einwohner die zugehorige Siedlung Heideschaferei 112 Einwohner Der Heidekrug zunachst Oberforsterei und spater Dorfkrug von Niemaschkleba brannte 1913 ab und wurde durch einen Neubau ersetzt Im Jahr 1925 hatte Niemaschkleba 920 Einwohner 1933 waren es 955 Einwohner und zu Kriegsbeginn 1939 hatte Niemaschkleba 956 Einwohner 4 Am 30 September 1928 wurde die damalige Landgemeinde Heideschaferei heute Rabiechow eingemeindet Ab 1816 lag Niemaschkleba im Landkreis Guben im Regierungsbezirk Frankfurt in der Provinz Brandenburg Der Ortsname Niemaschkleba wurde 1937 im Zuge der nationalsozialistischen Germanisierung sorbischstammiger Ortsnamen in Lindenhain geandert Nach der Grenzziehung in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Ort unter dem Namen Niemaszchleba an die Republik Polen Dort gehorte der Ort zunachst zum Powiat Gubinski in der Woiwodschaft Posen Der grosste Teil der deutschen Bevolkerung im Juli 1945 auf die westliche Seite der Lausitzer Neisse vertrieben die Region um Gubin hatte nach Kriegsende einen starken Bevolkerungsruckgang zu verzeichnen Ab 1948 wurden aus dem Militardienst entlassene Polen in Niemaszchleba und den umliegenden Dorfern angesiedelt 13 Seit 1950 gehorte Chlebowo zur Woiwodschaft Krosno Am 1 Juli 1952 wurde die Landgemeinde Chlebowo nach Walowice eingemeindet Im Folgenden wurde der Name zu Chlebowo geandert Im Oktober 1954 kam es zu einer weiteren Kommunalreform bei der die Landgemeinden als Verwaltungseinheit abgeschafft und durch Gromadas ersetzt wurden Chlebowo wurde daraufhin wieder eigenstandig zur Gromada Chlebowo gehorten zudem die Ortsteile Lomy und Kosarzyn Am 31 Dezember 1961 wurde der Powiat Gubinski aufgelost und dem Powiat Krosnienski angegliedert Am 1 Juli 1968 wurde die Gromada Chlebowo in die Gromada Walowice eingegliedert Mit dem 1 Januar 1973 trat eine weitere Kommunalreform in Kraft bei der die Gromada Walowice in eine Gmina wiejska umgewandelt wurde Am 15 Januar 1976 fusionierte diese Gemeinde mit Grabice und Stargard Gubinski zu der neuen Landgemeinde Gubin Zwischen 1975 und 1998 gehorte der Ort zur Woiwodschaft Zielona Gora nach deren Auflosung in Folge einer Gebietsreform kam der Ort zur Woiwodschaft Lebus 14 2003 wurde Chlebowo an das offentliche Kanalnetz angeschlossen Ortsburgermeisterin in Chlebowo ist seit 2014 Katarzyna Plawiak 15 Kolonie Augustwalde BearbeitenDie Oberforsterei Augustwalde entstand am 7 Marz 1798 mit der Errichtung eines Wohnhauses mit Stallungen und Garten in der Nahe von Friedrichswalde durch den Kolonisten Martin Friedrich Gromm zur Vermeidung von in dieser Zeit ublichen Holzdiebstalen Die Siedlung wurde nach dem damaligen Kurfursten Friedrich August I benannt Damals lebten in der Siedlung neun Waldarbeiter Zwischen Augustwalde und dem nordlich gelegenen Friedrichswalde verlief die Grenze zwischen Preussen und Sachsen Augustwalde gehorte zu Sachsen und Friedrichswalde zu Preussen 1870 und 1902 hatte die Kolonie jeweils zehn Haushalte 1945 waren es noch acht Seit 1945 hiess der Ort Mikulice heute ist er wust gefallen und auch nicht mehr mit dem Auto erreichbar 16 Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Pfarrkirche St Joseph wurde im 13 Jahrhundert im gotischen Stil errichtet und in den folgenden Jahrhunderten mehrfach umgestaltet auch weil sie wiederholt durch Brande zerstort wurde Im Jahr 1900 sturzte der Kirchturm ein Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche rekonstruiert und wieder aufgebaut Seitdem befindet sich die Kirchenglocke in einem Holzturm neben der Kirche Neben der Kirche befindet sich ein Gefallenendenkmal zu Ehren der Gefallenen des Ersten Weltkrieges Sonstiges BearbeitenIn Chlebowo gibt es eine Schule die Zespol Szkol w Chlebowie die alle Klassenstufen Grundschule bis Klasse 7 sowie ein Gymnasium anbietet Im Ort ist zudem der Fussballverein LKS PLOMIEN Chlebowo ansassig Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chlebowo Niemaschkleba Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Niemaschkleba Bilder aus Niemaschkleba Chlebowo auf der Seite der Gmina Gubin polnisch Nachweise Bearbeiten a b Rozmieszczenie ludnosci w gminie wedlug miejscowosci polnisch abgerufen am 22 Mai 2018 Arnost Muka Serbski zemjepisny slownick Budysin 1927 S 78 Digitalisat Alexander Buttmann Die deutschen Ortsnamen mit besonderer Berucksichtigung der ursprunglich wendischen in der Mittelmark und Niederlausitz Ferd Dummlers Verlagsbuchhandlung Berlin 1856 S 137 a b c Kleine Schone rappelte sich immer wieder auf In lr online de Lausitzer Rundschau 24 Oktober 2006 abgerufen am 22 Mai 2018 Johann Christian Loocke Die Geschichte der Kreisstadt Guben Gorlitz 1803 S 191 slub dresden de Karl Gander Die Geschichte der Stadt Guben Guben 1925 S 116 Karl Gander Niederlausitzer Mitteilungen Band 20 21 1931 S 35 Karl Gander Die Geschichte der Stadt Guben Guben 1925 S 174 Karl Gander Die Geschichte der Stadt Guben Guben 1925 S 188 Karl Gander Die Geschichte der Stadt Guben Guben 1925 S 191 Topographisch statistische Ubersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a d O 1844 S 85 bsb muenchen de Statistisches Bureau der Koniglichen Regierung zu Frankfurt a O Topographisch statistisches Handbuch des Regierungs Bezirks Frankfurt a O Verlag von Gustav Harnecker u Co Frankfurt a d O 1867 Online bei Google Books S 93 Czeslaw Osekowski Zur polnischen Besiedlung der ehemals deutschen Gebiete nach dem Zweiten Weltkrieg Lebuser Land und Kreis Gubin Abgerufen am 22 September 2018 Chlebowo im Geschichtlichen Ortsverzeichnis Abgerufen am 22 Mai 2018 Wykaz Soltysow kadencja 2014 2018 4 Dezember 2015 abgerufen am 27 Mai 2018 polnisch Unterwegs zur Wuste Mikulice Abgerufen am 22 Mai 2018 Orte der Landgemeinde Gubin Orte mit Schulzenamt Biezyce Brozow Budoradz Checiny Chlebowo Chociejow Czarnowice Dobre Dobrzyn Drzensk Maly Drzensk Wielki Dzikowo Gebice Grabice Grochow Gubinek Jaromirowice Jazow Kaniow Komorow Koperno Kosazyn Kozow Kujawa Luboszyce Lazy Lowy Markosice Mielno Nowa Wioska 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