www.wikidata.de-de.nina.az
Kalckreuth oder Kalkreut h ist der Name eines alten schlesischen Adelsgeschlechts Die Familie deren Zweige zum Teil bis heute bestehen gehort zum niederschlesischen Uradel Stammwappen derer von KalckreuthWappen von Kalckreuth Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Ausbreitung und Personlichkeiten 1 3 Besitzungen 1 4 Standeserhebungen 2 Briefadelige Linien 3 Wappen 3 1 Stammwappen 3 2 Freiherrliches Wappen 3 3 Grafliches Wappen 3 4 Wappensagen 4 Bekannte Familienmitglieder 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Johann Nikolaus von Kalckreuth 1720 1807 nbsp Friedrich Adolf von Kalckreuth 1737 1818 nbsp Stanislaus von Kalckreuth 1820 1894 nbsp Leopold von Kalckreuth 1855 1928 Herkunft Bearbeiten Das Geschlecht wird am 16 Dezember 1284 mit Heinricus dictus de Kalcruthe auf Lyce bei Dresden erstmals urkundlich erwahnt 1 Conrad von Kalckreuth erscheint am 6 Dezember 1286 urkundlich 2 Der Stammsitz der Familie die Herrschaft Kalkreuth auch Kalckreuth heute Karczowka in Polen lag unweit von Sagan in Schlesien 3 Der Name wechselt von Kalcruthe zu Calcrute Kalkrute und Kalkreuter Erst ab dem 16 Jahrhundert wurde die Schreibweise Kalckreuth gebrauchlich 4 Ausbreitung und Personlichkeiten Bearbeiten Nach Kneschke der Kalckreuth eines der altesten und vornehmsten schlesischen Adelsgeschlechter nennt gehorte auch Themo Kalcrute zu diesem der um 1342 Kanzler von Herzog Wenzel von Liegnitz und dessen Bruder Ludwig I gewesen sein soll 4 Schon im 14 Jahrhundert traten mehrere Linien auf die sich in ganz Schlesien aber auch in der Lausitz der Mark Brandenburg in Mecklenburg und in Polen stark ausbreiten konnten Dort erhielten die Bruder Adam von Kalckreuth auf Hermsdorf und Carl Magnus von Kalckreuth zu Krakau am 12 Februar 1676 das polnische Indigenat das fur beide am 15 Dezember 1678 zu Grodno bestatigt wurde Die Bruder Hans Ernst und Friedrich Adolf von Kalckreuth die 1786 in den preussischen Grafenstand erhoben wurden begrundeten die beiden Linien des graflichen Stammes Hans Ernst Graf von Kalckreuth 14 November 1728 31 Marz 1792 der Begrunder der ersten graflichen Linie heiratete Konstantia Auguste Sophie von Schlabrendorff 14 Dezember 1742 19 November 1813 die Tochter des preussischen Staatsministers Ernst Wilhelm von Schlabrendorf und hinterliess die Sohne Hans Wilhelm Adolph und Ludwig Ernst Heinrich Konstantin Hans Wilhelm Adolph Graf von Kalckreuth 1766 1830 heiratete Catharina Grafin von Haugwitz 1839 Ihr altester Sohn Alfred I Graf von Kalckreuth 1803 1853 war Herr der Herrschaft Siegersdorf bei Freistadt in Schlesien Er hinterliess aus der Ehe mit Leontine von Gorszkowska eine Tochter und drei Sohne Seine Schwester Eusebia Grafin von Kalckreuth 1814 heiratete 1835 Camillo Freiherr von Seebach den herzoglich sachsen coburg und gothaischen Wirklichen Geheimen Rat und Minister Von seinen Brudern wurden Arthur Graf von Kalckreuth 1819 Herr auf Hackpfuffel bei Sangerhausen Kreisdeputierter und preussischer Premierleutnant und Edwin Graf von Kalckreuth 1822 k k Rittmeister und spater Generalstabsoffizier von Franz II Konig beider Sizilien Ludwig Graf von Kalckreuth 1771 der Bruder von Hans Ernst starb 1847 als preussischer Generalmajor Aus seiner Ehe mit Jeannette von Unruh verwitwete von Buchholtz kam neben zwei Tochtern ein Sohn Graf Richard 1808 1879 Er war preussischer Kammerherr und Generalleutnant 1845 heiratete er Valeska von Freysleben 1825 und hinterliess zwei Sohne und zwei Tochter 4 Der Begrunder der zweiten graflichen Linie Friedrich Adolf von Kalckreuth 1737 1818 gehort zu den bekanntesten Vertretern der Familie Er trat 1752 in das Gardekorps ein und wurde 1758 Adjutant des Prinzen Heinrich dem Bruder von Friedrich II 1790 wurde er Generalleutnant 1807 fur die tapfere Verteidigung von Danzig preussischer Generalfeldmarschall und 1809 Gouverneur von Berlin Sein Enkel Stanislaus Graf von Kalckreuth 1820 1894 Sohn von Wilhelm Graf von Kalckreuth und dessen zweiter Frau Luise von Stechow 1791 1840 wurde grossherzoglich sachsen weimar eisenacher Kammerherr Professor der Landschaftsmalerei und Direktor der Kunstschule zu Weimar 4 Am 3 Mai 1867 wurde ein Gesamtgeschlechts Verband gegrundet der alle zwei Jahre Familientage abhalt Besitzungen Bearbeiten nbsp Rittergut Ober Stentsch um 1860 Sammlung Alexander DunckerIm Laufe der Zeit erwarben Angehorige des Geschlechts bedeutenden Grundbesitz so unter anderem die Herrschaft Siegersdorf im Landkreis Bunzlau die fur lange Zeit im Familienbesitz verblieb Von 1292 bis 1692 war Dolzig im Landkreis Sorau heute zu Lubsko im Besitz der Familie Mitte des 19 Jahrhunderts war der adelige Stamm in den preussischen Provinzen Schlesien Posen und Brandenburg begutert Adolf von Kalckreuth war Herr auf Dietzdorf im ehemaligen Landkreis Neumarkt und der Rittmeister a D Eduard von Kalckreuth war Herr auf Bielsko und Muchocin im Kreis Birnbaum Im Landkreis Meseritz waren Sigismund Leopold von Kalckreuth zu Kurzig Wilhelm Ferdinand Heinrich von Kalckreuth Major a D zu Obergorzig und Weissensee und Ernst Ehrenfried von Kalckreuth zu Samst besitzlich Ein Leutnant von Kalckreuth war Herr auf Stentsch im Landkreis Zullichau Schwiebus Die freiherrliche Linie die noch 1750 Tschrschkowitz besass ist spater erloschen 4 F A von Kalckreuth besass im 18 Jahrhundert das Gut Bredenfelde in Mecklenburg Standeserhebungen Bearbeiten Der aus der Linie Dolzig stammende Carl Friedrich von Kalckreuth Landrechtsbeisitzer im Furstentum Troppau furstbischoflich breslauer Rat und Landeshauptmann von Canth erhielt am 30 August 1678 zu Wien den bohmischen Freiherrenstand 5 Aus der Linie Klemzig erhielten die Bruder Hans Ernst von Kalckreuth auf Siegersdorf und Friedrich Adolf von Kalckreuth preussischer Generalmajor am 15 Oktober 1786 zu Berlin den preussischen Grafenstand 5 Briefadelige Linien BearbeitenEine preussische Adelslegitimation unter Beilegung des vaterlichen Namens und Wappens nicht ausgehandigt erhielten die beiden ungenannten naturlichen Sohne von Amandus Karl Friedrich Samuel von Kalckreuth 1761 der 1794 als koniglich preussischer Leutnant im Regiment von Holwede im Kampf fiel und der Anna Dorothea Georgie Beide nun genannt Karl Friedrich und Ernst Friedrich sowie ihre beiden Schwestern Karoline und Wilhelmine erhielten am 21 November 1794 zu Berlin die preussische Adelslegitimation 5 Johann Heinrich preussischer Leutnant im Fusilierbataillon von Pellet und Helene Feusser Stief und Adoptivkinder des preussischen Generalleutnants Wilhelm Heinrich Adolf von Kalckreuth 1735 1811 wurden am 29 September 1800 zu Berlin in den preussischen Adelsstand als von Kalckreuth erhoben 5 Wappen BearbeitenStammwappen Bearbeiten Das Stammwappen ist von Silber und Schwarz gespalten und zeigt zwei aufwarts geschragte goldene Kalkreuten Kalkofengabeln Auf dem Helm eine wachsende gekronte Jungfrau mit silber schwarz gespaltenem Kleid in jeder Hand eine der Kalkreuten haltend Die Helmdecken sind schwarz silbern 3 Nach dem Archivar Dr Friedrich von Klocke ist das Wappen falschredend Die Kalkreuten Kalkofengabeln wurden nach dem Namensklang gewahlt wahrend sich der Name eigentlich von der Ortschaft Kalckreuth im ehemaligen Landkreis Sagan ableitet in dessen Namen die Silbe reuth entstehungsbezeichnend Rodung bedeutet 3 Freiherrliches Wappen Bearbeiten Das freiherrliche Wappen verliehen 1678 ist geviert 1 und 4 das Stammwappen 2 und 3 in Gold auf grunem Dreiberg einwartsgekehrt ein goldgekronter schwarzer Adler Das Wappen hat drei Helme mit schwarz silbernen Decken Auf den beiden ausseren Helmen je einwartsgekehrt der Adler in der Mitte der Stammhelm 5 nbsp Wappen der Grafen von KalckreuthGrafliches Wappen Bearbeiten Das 1786 verliehene grafliche Wappen ist geviert und belegt mit freiherrlich gekronten von Schwarz und Silber gespaltenem Mittelschild darin zwei aufwarts geschragte Kalkreuten in gewechselten Farben 1 und 4 in Rot eine goldene Blatterkrone 2 und 3 in Blau 14 4 4 3 2 1 goldene Kugeln Wappen derer von Bulow Das Wappen hat drei Helme auf dem rechten mit rot goldenen Decken ein wachsender goldener Palmzweig und ein solcher Olzweig auf dem mittleren mit rechts rot goldenen und links blau silbernen Decken eine wachsende Jungfrau in von Silber und Schwarz gespaltenem Kleid eine silberne Binde vor den Augen in der Rechten eine silberne in der Linken eine schwarze Kalkreute haltend auf dem linken Helm mit blau silbernen Decken ein rechts schwarzer links silberner offener Adlerflug 5 Wappensagen Bearbeiten Der Stammvater der Kalckreuths soll bei seinem Konig in Verdacht gekommen sein mit der Konigin auf zu vertrautem Fuss zu stehen Deswegen gab der Konig in einer Kalkhutte den Befehl dass man den ersten der von den Bedienten der Konigin dorthin kommen werde in den Kalkofen werfen solle Die verdachtigte Person wurde dahin geschickt aber er hielt sich beim Gebet in einer Kirche lange auf Wahrenddessen ist sein Verleumder ebenfalls dorthin gegangen um seinen Feind im Kalkofen liegen zu sehen Da er aber der erste Bote gewesen ist wurde er nach dem Befehl ins Feuer geworfen und der Unschuldige ist unversehrt davongekommen Zum Andenken fur die wunderbare Errettung erhielt er in sein Wappenschild zwei Reuten und auf dem Helm ein gekrontes Brustbild In einer weiteren Version soll sich die Geschichte mit einem Hofoffizianten des Konigs Dionysius von Portugal und dessen Gemahlin Elisabeth zugetragen haben Die Nachkommen sollen dann von Portugal nach Deutschland gelangt sein und dort den Namen Kalckreuth angenommen haben 6 Nach einer anderen Uberlieferung zeigt das Wappen keine Kalkreuten oder Kalkofengabeln sondern Pflugreuten Die Herren von Kalckreuth kommen demnach aus dem Stamm von Primislaw dem Pfluger und fuhrten deshalb wie die Herren von Pflugk zum Andenken ihres Ursprungs die umgekehrte Pflugschar 6 Bekannte Familienmitglieder BearbeitenBarbara von Kalckreuth 1905 1997 deutsche Bildhauerin Carl Otto von Kalckreuth 1835 1900 preussischer Offizier und Landrat im Kreis Birnbaum Eberhard Graf von Kalckreuth 1881 1941 Rittergutsbesitzer und Prasident des Reichslandbundes Elftraud von Kalckreuth 1937 deutsche Autorin Schauspielerin und Moderatorin Ernst Georg von Kalckreuth 1690 1763 preussischer Oberst Chef des Garnisonsbataillons XII Ernst Karl Rudolf von Kalckreuth 1745 1813 preussischer Generalmajor Friedrich von Kalckreuth 1790 1873 preussischer Schriftsteller und Dramatiker Friedrich Adolf Graf von Kalckreuth 1737 1818 preussischer Generalfeldmarschall Hans Christoph Ernst von Kalckreuth 1741 1825 preussischer Generalmajor Jo von Kalckreuth 1912 1984 deutscher Maler Zeichner und Illustrator Jochen von Kalckreuth 1931 1977 Werbekaufmann bekannter Segelflieger Inhaber mehrerer Weltrekorde und Segelflugschriftsteller Johann Nikolaus von Kalckreuth 1720 1807 preussischer Generalleutnant Kali Sylvia Grafin von Kalckreuth 1959 deutsche Massagelehrerin Lehrerin fur Achtsamkeitsmeditation und Autorin Karl Siegmund von Kalckreuth 1744 1816 Landesdirektor der Neumark Leopold Graf von Kalckreuth 1855 1928 deutscher Maler und Grafiker Ludwig von Kalckreuth 1771 1847 preussischer Generalmajor Ludwig Gottlob von Kalckreuth 1714 1783 preussischer Generalmajor Chef des gleichnamigen Infanterieregiments Patrick von Kalckreuth 1898 1970 deutscher Kunstmaler Pauline Grafin von Kalckreuth 1856 1929 deutsche Malerin 7 Richard von Kalckreuth 1808 1879 preussischer Generalleutnant Samuel Adolph von Kalckreuth 1693 1778 preussischer Generalmajor Chef des gleichnamigen Infanterieregiments Stanislaus Graf von Kalckreuth 1820 1894 deutscher Maler Wilhelm Heinrich Adolf von Kalckreuth 1735 1811 preussischer Generalleutnant Chef des gleichnamigen Infanterieregiments Wolf von Kalckreuth 1887 1906 deutscher Dichter Sohn von Leopold von KalckreuthLiteratur BearbeitenLeopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adelslexicon Band 3 Gebruder Reichenbach Leipzig 1837 S 55 59 Digitalisat Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 5 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1864 S 2 4 Digitalisat Albert Philipp Wilhelm von Kalckreuth Geschichte derer von Kalckreuth I Historisch Genealogische Beitrage zur Geschichte der Herren Freiherren und Grafen von Kalckreuth nach Urkunden zusammengestellt Potsdam 1885 m 314 S Faks Register Tafeln II Urkunden und Regesten zur Geschichte der Herren Freiherren und Grafen von Kalckreuth 484 S Druck und Commissionsverlag von Edmund Stein Potsdam 1904 Die Bande sind uber die KIT erfasst Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin Brandenburg nachgewiesen Eine Erfassung in der DNB steht aus Deutsche Adelsgenossenschaft Hrsg Jahrbuch des Deutschen Adels Band 2 1898 Verlag von W T Bruer S 130 Digitalisat Otto Hupp Munchener Kalender 1926 Buch u Kunstdruckerei AG Munchen Regensburg 1926 Gunter Richter Kalckreuth Grafen von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 50 Digitalisat Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band VI Band 91 der Gesamtreihe S 98 100 C A Starke Verlag Limburg Lahn 1987 ISSN 0435 2408Weblinks BearbeitenWappen derer von Kalkreuth hier als Kalckreuter in Johann Siebmachers Wappenbuch um 1605 Wappen der Grafen Friedrich Adolf und Hans Ernst von KalkreuthEinzelnachweise Bearbeiten Original im Hauptstaatsarchiv Dresden Nr 1086 Schlesisches Provinzial Archiv Stift Sagan Nr 20 a b c Otto Hupp Munchener Kalender 1926 S 29 a b c d e Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 5 S 2 4 a b c d e f Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band VI Band 91 der Gesamtreihe S 98 100 a b Johann Georg Theodor Grasse Geschlechts Namen und Wappensagen des Adels Deutscher Nation Reprint Verlag Leipzig 1999 ISBN 3 8262 0704 1 S 74 75 Pauline Grafin von Kalckreuth 1 2 Vorlage Toter Link biographien kulturimpuls org Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im November 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis auf Forschungsstelle Kulturimpuls abgerufen am 2 Marz 2019Normdaten Person GND 139845259 lobid OGND AKS VIAF 102685252 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kalckreuth Adelsgeschlecht amp oldid 237186664