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Carl Koch 1 Juni 1827 in Heidelberg 18 April 1882 in Wiesbaden war ein deutscher Naturforscher und Landesgeologe in Preussen Grab von Carl Koch auf dem Nordfriedhof in Wiesbaden Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenCarl Koch wurde als altester Sohn des Gasthofbesitzers zum Carlsberg und seiner Frau Wilhelmine geb Haas geboren Nachdem sein Vater bereits 1831 fruhzeitig verstorben war wurde sein Onkel Ludwig Haas ein Bergwerks und Huttenbesitzer aus Dillenburg sein Vormund Seine Mutter sein zwei Jahre jungerer Bruder Ludwig Koch und er verblieben noch bis 1844 in Heidelberg damit Carl seine Schul und Gymnasialausbildung bis zur Prima erhielt Auf Ratschlag seines Onkels schlug Koch eine Laufbahn als Bergmann ein So verrichtete er 1844 einen Kurs praktischer bergmannischer Arbeiten unter dessen Leitung und konnte 1845 seine Gymnasialausbildung auf dem Gymnasium Am Lohrtor in Siegen abschliessen Ostern 1846 bezog er die Ruprecht Karls Universitat Heidelberg wo er im Corps Nassovia aktiv wurde 1 Er wechselte 1848 an die Philipps Universitat Marburg wo er sich auch dem Corps Teutonia Marburg anschloss 2 1849 50 ging er schliesslich an die Hessische Ludwigs Universitat Dort wurde er Mitglied des Corps Rhenano Nassovia 2 Er konzentrierte sich auf die Naturwissenschaften besonders auf Physik und Chemie jedoch sollte er nach dem Wunsch seiner Mutter und auf Drangen seines Onkels eine praktische Laufbahn einschlagen Bevor er dazu uberging unternahm er 1852 eine grossere Reise durch die Schweiz und die Tiroler Alpen und gelangte wenig spater nach Italien Hier beschaftigte er sich erstmals mit Botanik Mineralogie und Geognosie Zuruckgekehrt verschaffte ihm sein ehemaliger Lehrer Karl Casar von Leonhard eine Stelle bei der er die Aufsicht uber die Gipsgruben am Neckar unterhalb von Heilbronn erhielt welche zur damaligen Zeit im Besitz der Grafen von Reichenbach Lessonitz waren In diese Zeit fallen auch seine ersten grosseren literarischen Aufsatze welche uber die Trias sowie den Gipsbau am badischen Neckar handeln und in Gustav Leonhards Beitrage zur mineralogischen und geognostischen Kenntniss des Grossherzogthums Baden erschienen Wenig spater ubernahm er die Stelle als Direktor des Kinzigtaler Bergwerk Vereins einer englischen Gesellschaft die Silbergruben bei Schapbach besass Nach seiner Heirat am 3 April 1853 mit Sophie Gobel Tochter des bereits verstorbenen Besitzers der Burger Eisenwerke zog er 1854 gemeinsam mit ihr nach Dillenburg und ubernahm dort 1855 die technische Leitung einer grosseren Anzahl Eisensteingruben und des Schelder Werkes welche er jedoch infolge der Weltwirtschaftskrise zwischen 1867 und 1869 vollstandig veraussern musste Im Herbst 1867 wurde er vorubergehend Lehrer fur Mineralogie Geologie Physik Chemie und Mathematik an der Bergschule in Dillenburg Nachdem am 13 November 1869 das Provinzial Kollegium in Kassel seine Lehrbefahigung fur die beiden oberen Klassen einer Realschule II Ordnung bestatigte trat er am 25 November 1869 die Stelle als Lehrer fur Mathematik und Naturwissenschaften an der Unterrichtsanstalt der israelitischen Religions Gesellschaft in Frankfurt am Main an Zusatzlich zu seinem normalen Arbeitspensum lehrte er noch an anderen Schulen gab Privatunterricht und erstellte technische Gutachten 1869 wurde er Mitglied des Vereins fur naturwissenschaftliche Unterhaltung Frankfurt am Main bei welchem er 1871 und 1872 als Prasident fungierte und am 22 Januar 1870 Mitglied der Senckenberg Gesellschaft fur Naturforschung in Frankfurt am Main nbsp Geologische Sammlung im Museum Wiesbaden1872 zog er nach Wiesbaden wo er ab dem 1 Oktober 1872 provisorisch die Lehrstelle fur Naturwissenschaften am Nassauischen Institut fur Landwirtschaft am Geisberg innehatte Definitiv wurde er erst am 29 November 1873 eingestellt Bereits am 14 Mai desselben Jahres war er zum koniglichen Landesgeologen der Preussischen Geologischen Landesanstalt unter Beibehaltung seines Wohnsitzes in Wiesbaden ernannt worden In den folgenden Jahren arbeitete er vor allem an der Kartierung des Taunus und der kanozoischen Bildungen an dessen Abhange und Fusse bis zum Rhein und Main Trotz seines Wohnsitzes in Wiesbaden hielt er weiter Vorlesungen in Frankfurt begunstigt durch die Senckenbergische Gesellschaft Er dozierte uber Geologie mit besonderer Berucksichtigung der Gegend um Frankfurt Wintersemester 1867 77 uber Geognosie und Palaontologie der alteren Gebirgsformationen mit besonderer Berucksichtigung des Taunus WS 1878 79 und uber mesozoische Schichten besonders uber das Mainzer Becken und die Diluvialgebilde WS 1879 80 Ab 1879 wurden seine Arbeiten durch korperliche Leiden mehrfach unterbrochen Auch eine 1881 durchgefuhrte Reise in die Schweiz zusammen mit seiner Frau Sophie brachte keine Besserung Er starb vor Vollendung seines 55 Lebensjahres und wurde am 20 April auf dem Nordfriedhof in Wiesbaden beigesetzt Er hinterliess drei Tochter und einen Sohn 1 Werk Bearbeiten nbsp Tafel aus das Wesentliche der Chiropteren etc Die erste auf stratigraphische und palaontologische Beobachtungen begrundete Gliederung der Schichten des rheinischen Unterdevon verdankt man Carl Koch 3 Auf dem Gebiet der Palaontologie vertiefte er sich auf die Homalonotidae eine Trilobitenfamilie In seinem ersten Aufsatz uber das Vorkommen von Homalonotus Arten in dem rheinischen Unterdevon 1880 beschreibt er unter anderem Parahomalonotus mutabilis Sein grosseres Werk welches er jedoch durch seinen Tod nicht mehr fertigstellen konnte ist die Monographie der Homalonotus Arten des Rheinischen Unterdevon herausgegeben von Emanuel Kayser 1883 Darin uberarbeitete er die Ergebnisse Roemers und Sandbergers grundlegend und nahm die Erstbeschreibungen von Digonus ornatus Digonus rhenanus Homalonotus scabrosus Wenndorfia multicostata und Wenndorfia plana vor 4 5 Neben der Geologie und Palaontologie nahm die Zoologie einen grossen Teil seines Arbeitsspektrums ein In den Anfangsjahren seiner wissenschaftlichen Tatigkeit beschaftigte er sich vor allem mit den Fledermausen Darunter sind seine Schriften Die Fledermause Chiropteren Oberhessens und der angrenzenden Landertheile 1860 das Wesentliche der Chiropteren mit besonderer Beschreibung der in dem Herzogthum Nassau und den angranzenden Landestheilen vorkommenden Fledermause in den Jahrbuchern des Nassauischen Vereins fur Naturkunde 1862 63 die Chiropteren Fauna des Pollichiagebietes 1863 und sein Vortrag uber die Lebensweise der einheimischen Fledermause am 8 Januar 1869 in der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft zu nennen Spater bearbeitete er auch das Themenfeld der Spinnentiere woruber er die Beitrage zur Kenntniss der Opilioniden des Mittel Rhein Gebietes 1871 verfasste Aus den Materialien einer durch die Ruppell Stiftung finanzierten Reise von Georg Hermann Grenacher und Friedrich Carl Noll nach Teneriffa im September 1871 bearbeitete er die Beitrage zur Kenntniss der Arachniden der Canarischen Inseln 1872 worauf die Beitrage zur Kenntniss der Arachniden Nord Afrikas 1872 73 aus dem Material von Karl von Fritschs und Johannes Justus Reins Reise im Fruhjahr 1872 folgten Ehrungen Bearbeiten nbsp Denkmal fur Carl Koch im Wiesbadener Nerotal geschaffen vom Bildhauer Hermann SchiesIn Wurdigung seines Werks wurden unter anderem die Schneckenarten Rhinoclavis kochi Lataxiena kochiana und Calliostoma kochi sowie der Kopffusser Sepiadarium kochii nach ihm benannt 6 Bedingt durch seine Tatigkeit als Ratgeber der Stadt Wiesbaden in Fragen der Trinkwasserversorgung und Landesgeologie befindet sich ein Denkmal im Oberen Nerotal 50 102022 8 224337 in Wiesbaden Im Jahr 1874 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt Literatur BearbeitenMerlot C 2008 2000 Steine vom Wegesrand Die Gesteinssammlung von Carl Koch im Landesmuseum Wiesbaden Jahrbucher des Nassauischen Vereins fur Naturkunde 129 37 72 Ernst Heinrich von Dechen Dr Carl Koch In Jahrbucher des Vereins fur Naturkunde im Herzogthum Nassau Band 36 1883 S 1 20 Digitalisat Wilhelm von Gumbel Koch Karl Jakob Wilhelm In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 398 f Friedrich Kinkelin Zum Andenken an Dr Carl Koch In Bericht uber die Senckenbergische naturforschende Gesellschaft Jg Juni 1881 bis Juni 1882 S 270 289 Einzelnachweise Bearbeiten a b Blaubuch des Corps Teutonia Marburg 1825 bis 2000 S 68 a b Kosener Korps Listen 1910 166 262 56 366 Otto Follmann Uber die unterdevonischen Schichten bei Coblenz In Programm des Koniglichen Gymnasiums zu Coblenz Schuljahr 1890 91 Coblenz 1891 S 3 37 Sandford A C 2005 Homalonotid trilobites from the Silurian and Lower Devonian of south eastern Australia and New Zealand Arthropoda Trilobita Homalonotidae Memoirs of Museum Victoria 62 1 p 1 66 Base M amp Franke C 2006 Marine Faunen aus dem fruhen Unteremsium Unterdevon des Givonne Oesling Antiklinoriums Luxemburg Ferrantia 46 p 7 41 Tjarno Marine Biological Laboratory Biographical Etymology of Marine Organism Names K Memento des Originals vom 28 Januar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tmbl gu seWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Carl Jacob Wilhelm Ludwig Koch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Carl Jacob Wilhelm Ludwig Koch Quellen und Volltexte Literatur von und uber Carl Koch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Foto des Carl Koch Denkmals im Oberen NerotalNormdaten Person GND 116272899 lobid OGND AKS VIAF 69677644 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Koch CarlALTERNATIVNAMEN Koch Carl Jacob Wilhelm Ludwig vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher NaturforscherGEBURTSDATUM 1 Juni 1827GEBURTSORT HeidelbergSTERBEDATUM 18 April 1882STERBEORT Wiesbaden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Koch Geologe amp oldid 232285106