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Friedrich Adolph Roemer 14 April 1809 in Hildesheim 25 November 1869 in Clausthal war ein deutscher Geologe Botaniker und Jurist Er leitete als Bergrat die Bergschule Clausthal und wandelte sie in die Bergakademie Clausthal um die spater zur Technischen Universitat Clausthal wurde Sein botanisches Autorenkurzel lautet A Roem Denkmal Friedrich Adolph RoemersRomerdenkmal 1907 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Reformen 3 Ehrungen und Mitgliedschaften 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAdolph Roemer war der alteste Sohn des Justiz und Tribunalrats Christian Friedrich Romer und seiner Frau Charlotte Lunzel Er hatte sieben jungere Geschwister darunter die Bruder Hermann Roemer und Ferdinand von Roemer Als er elf Jahre alt war starb sein Vater Seine Mutter lebte mit ihren Kindern anschliessend in bescheidenen wirtschaftlichen Verhaltnissen Sie schaffte es jedoch dreien ihrer vier Sohne einen Besuch der Universitat zu ermoglichen Zuvor besuchte Adolph das Gymnasium Andreanum in Hildesheim 1828 ging er an die Universitat Gottingen um Rechtswissenschaft zu studieren Ausserdem schrieb er sich fur Naturwissenschaften ein und studierte bei Friedrich Gottlieb Bartling Botanik Anschliessend studierte Roemer an der Universitat Berlin Im November 1831 ging er als Amts Auditor Referendar an das Amt Steuerwald Marienburg wo er nach dreijahriger Ausbildung und Staatsexamen zum Amts Assessor ernannt wurde Seine Aufgaben im Koniglich Hannoverschen Staatsdienst umfassten unter anderem die Wahrnehmung koniglicher Rechte die Durchfuhrung von Verordnungen im Polizei Kirchen und Schulwesen und die Einnahme von indirekten Steuern Neben seinen beruflichen Tatigkeiten begann er sich fur Palaontologie zu interessieren und die jurassischen Schichtfolgen in der Umgebung Hildesheims zu untersuchen Er stand im Austausch mit seinem Bruder Hermann der in Gottingen unter anderem Geologie studierte und mit dem Geologen Friedrich August von Quenstedt Des Weiteren bildete er sich mit Werken weiter die er in den Bibliotheken von Gottingen und Hannover auslieh 1836 und 1839 publizierte er die Beschreibung des norddeutschen Jura und beschrieb dabei Hunderte neuer Fossilien 1841 folgte eine Beschreibung der norddeutschen Kreideschichten die auf der Beschreibung von mehr als 800 Fossilien beruhte Er pragte dabei stratigraphische Begriffe wie Hilston oder Serpulit 1840 wurde Roemer nach Bovenden versetzt Von dort aus unternahm er erste Wanderungen in den Harz Dazu wurde er vermutlich auch durch den 1840 erschienenen Bericht der beiden britischen Geologen Roderick Murchison und Adam Sedgwick die verschiedene Mittelgebirge Europas stratigraphisch beschrieben hatten angeregt Aus seinen Aufzeichnungen ist erkennbar dass er den gesamten nordlichen Vorharz von Seesen und Gandersheim bis nach Blankenburg und Halberstadt abwanderte um die wichtigsten Aufschlusse zu beschreiben und einzuordnen 1843 beschrieb er in Die Versteinerungen des Harzgebirges die palaozonischen Einheiten des Harzes zog aber verschiedene falsche Schlusse die von Fridolin Sandberger im Jahrbuch fur Mineralogie 1845 kritisiert wurden In spateren Publikationen berichtigte Roemer diese Fehler Wahrend seiner Wanderungen durch den Harz knupfte Roemer Kontakte nach Clausthal wo die Konigliche Berg und Forstschule die einzige montane Ausbildungsstatte des Konigreichs einen guten Ruf hatte Aus dem gesamten Norddeutschen Raum und sogar aus England und den Niederlanden schickten Familien die Sohne die fuhrende Bergbauberufe ergreifen sollten nach Clausthal in die Ausbildung Roemer bat um seine Versetzung und wurde ab 1 April 1843 Amtsassessor am Bergamt in Clausthal Ihm wurden die Civil Prozesssachen in Altenau Wildemann und Lautenthal ubertragen Ausserdem hatte er Aufgaben eines Burgermeisters in Wildemann und Lautenthal Da sein Gehalt nicht ausreichte um seine wissenschaftlichen Arbeiten zu finanzieren ubte Roemer zusatzlich Nebentatigkeiten aus Roemer wandte sich zuerst den Moosen und Algen der Umgebung zu die er sammelte und bestimmte Er stellte fest welche Arten bis in welche Hohenlagen vorkamen und veroffentlichte 1845 Die Algen Deutschlands Von 1843 bis 1850 veroffentlichte er ausserdem etliche Mitteilungen im Neuen Jahrbuch der Mineralogie Ab Herbst 1846 begann Roemer in den Fachern Mineralogie und Geognosie Vorlesungen an der Bergschule zu halten Ausserdem leitete er die Mineralogische Sammlung und baute sie zu einer wissenschaftlichen Einrichtung aus Er erarbeitete sich schnell einen wissenschaftlichen Ruf Unter seinen Schulern waren einige die spater Professoren fur Geologie wurden Einer von ihnen Joseph Grailich beschrieb ein bis dahin unbekanntes Eisensulfatmineral das auf dessen Vorschlag hin Romerit genannt wurde 1 Von Montag bis Mittwoch ubte er seine Amtsgeschaftstatigkeiten im Amtshaus und den Nachbarstadten aus und von Donnerstag bis Sonnabend unterrichtete er 1847 reiste Roemer von Juli bis Oktober nach Frankreich und Italien wo er unter anderem die franzosischen Kreidegebiete besuchte 1849 wurde er auf seine Bitte hin von der Gerichtstatigkeit dispensiert stattdessen wurde er eines von zwei Mitgliedern der Cassen und Rechnungscommission am Berg und Forstamt Er ubte weiterhin die Funktion des Burgermeisters in Wildemann und Lautenthal aus Ab 1851 gab er die Kommissionstatigkeit auf seine Lehrverpflichtungen an der Bergschule wurden zahlreicher und umfassten nun auch Rechtsenzyklopadie und Bergrecht 1852 trat eine neue Stadte Ordnung in Kraft die dazu fuhrte dass Wildemann und Lautenthal ihre hauptamtlichen Burgermeister verloren und Roemer sich ausschliesslich seiner Lehr und Forschungstatigkeit zuwenden konnte 1853 starb der Leiter der Bergschule Johann Christian Zimmermann der von 1811 bis zu seinem Tod im Amt gewesen war Roemer wurde vorubergehend die Leitung der Schule ubertragen Reformen BearbeitenIn die Clausthaler Gesellschaft fand er nur eingeschrankt Zugang einerseits weil er ihn wohl nicht intensiv gesucht hat andererseits beschreibt Georg Muller die Strukturen als dichten Bergbeamtenfilz in die Roemer einzudringen nur eine Chance gehabt hatte wenn er eine deren Tochter geheiratet hatte Freundschaften entwickelte Roemer zu den Familien Osthaus und Schuster und in geringerem Masse auch zu Hermann Koch dem Vater von Robert Koch der Bergrat in Clausthal war 1865 wurde der Ernst August Stollen ein Wasserlosungsstollen nach 16 jahriger Bauzeit fertiggestellt Dies bedeutete einen enormen Fortschritt fur die Energiegewinnung und Entwasserungen der Gruben Roemer war an den Vorbereitungen zur Einweihungsfeier beteiligt und war aus dienstlichen Grunden zur Befahrung des neuen Stollens am 3 August verpflichtet Friedrich Adolph Roemer verstarb 1869 im Alter von 60 Jahren an den Folgen einer Aszites nachdem er bereits einige Jahre durch Gicht und Rheuma eingeschrankt war und deshalb 1867 um seine Pensionierung gebeten hatte Er wurde auf dem Alten Friedhof von Clausthal Zellerfeld begraben 2 Ehrungen und Mitgliedschaften BearbeitenFriedrich Adolph Roemer war Mitglied der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Arzte 3 1864 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 4 1850 wurde er zum Ehrenmitglied des Nassauischen Vereins fur Naturkunde ernannt 1858 wurde das Mineral Romerit nach ihm benannt 5 1924 wurden Clausthal und Zellerfeld zu einer Stadt zusammengelegt was dazu fuhrte dass einige Strassennamen doppelt vergeben waren Die Goslarsche Strasse in Clausthal wurde daher in Adolph Roemer Strasse umbenannt Schriften BearbeitenDie Versteinerungen des Norddeutschen Oolithen Gebirges Hahn Hannover 1836 google books Die Versteinerungen des Norddeutschen Oolithen Gebirges Ein Nachtrag Hahn Hannover 1839 google books Die Versteinerungen des norddeutschen Kreidegebirges 136 S 16 Tafeln Hahn Hannover 1841 google books Die Versteinerungen des Harzgebirges 60 S 12 Tafeln Hahn Hannover 1843 google books Die Algen Deutschlands Hahn Hannover 1845 google books Die Polyparien des Norddeutschen Tertiar Gebirges Theodor Fischer Cassel 1863 google booksLiteratur BearbeitenPeter Kruger Roemer Friedrich Adolf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 722 Digitalisat Wilhelm von Gumbel Roemer Friedrich Adolf In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 29 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 120 122 Georg Muller Friedrich Adolph Roemer Ein Leben fur die Wissenschaft Oberharzer Geschichts und Museumsverein Clausthal Zellerfeld 1997 ISBN 3 9805522 2 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Friedrich Adolph Roemer Quellen und Volltexte Literatur von und uber Friedrich Adolph Roemer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Friedrich Adolph Roemer in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten LIBRAIRIE ALAIN BRIEUX Jean Bernard Gillot Sciences Techniques Medecine Memento des Originals vom 22 Marz 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde 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April 1809GEBURTSORT HildesheimSTERBEDATUM 25 November 1869STERBEORT Clausthal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Adolph Roemer amp oldid 233336711