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Romerit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfate und Verwandte Es kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Fe2 Fe23 SO4 4 14H2O 2 und entwickelt gelblichbraune bis rotlichbraune pseudokubische oder dicktafelige Kristalle bis etwa 3 mm Grosse meist in Form durchscheinender korniger oder stalaktitischer Mineral Aggregate Einzelne Kristallflachen zeigen einen glasigen Glanz Aggregate dagegen eher Fett oder Harzglanz RomeritRomerit vom Island Mountain Trinity County KalifornienAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Rom 1 Chemische Formel Fe2 Fe23 SO4 4 14H2O 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfate und Verwandte System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VI C 11 VI C 11 010 7 CB 75 29 07 02 01Kristallographische DatenKristallsystem triklinKristallklasse Symbol triklin pinakoidal 1 3 Raumgruppe P1 2 Gitterparameter a 6 46 A b 15 31 A c 6 34 Aa 90 5 b 101 1 g 85 7 2 Formeleinheiten Z 1 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 bis 3 5Dichte g cm3 gemessen 2 174 berechnet 2 173 4 Spaltbarkeit vollkommen nach 010 fast vollkommen nach 001 Bruch Tenazitat unebenFarbe gelblichbraun bis rotlichbraunStrichfarbe gelbbraunTransparenz durchscheinendGlanz Glasglanz Fettglanz HarzglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 519 bis 1 524nb 1 571 bis 1 970ng 1 578 bis 1 583 5 Doppelbrechung d 0 059 5 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V gemessen 45 bis 51 5 Weitere EigenschaftenChemisches Verhalten wasserloslich salzig schmeckend Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Bildung und Fundorte 4 Kristallstruktur 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde der Romerit im Bergwerk Rammelsberg bei Goslar in Niedersachsen und 1858 beschrieben durch Joseph Grailich 1829 1859 der das Mineral zu Ehren von Friedrich Adolph Roemer 1809 1869 benannte 6 Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Romerit zur Mineralklasse der Sulfate Selenate Tellurate Chromate Molybdate Wolframate und dort zur Abteilung der Wasserhaltigen Sulfate ohne fremde Anionen wo er zusammen mit Lishizhenit und Ransomit eine eigenstandige Gruppe bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Romerit ebenfalls in die Klasse der Sulfate Selenate Tellurate Chromate Molybdate und Wolframate und dort in die Abteilung der Sulfate Selenate usw ohne zusatzliche Anionen mit H2O ein Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Grosse der beteiligten Kationen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit ausschliesslich mittelgrossen Kationen zu finden ist wo es nur noch zusammen mit Lishizhenit die unbenannte Gruppe 7 CB 75 bildet Die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Romerit in die Klasse der Sulfate Chromate Molybdate und dort in die Abteilung der Wasserhaltigen Sauren und Sulfate Hier ist er ebenfalls zusammen mit Lishizhenit in der unbenannten Gruppe 29 07 02 innerhalb der Unterabteilung der Wasserhaltigen Sauren und Sulfate mit A B 2 XO4 4 x H2O zu finden Bildung und Fundorte BearbeitenRomerit bildet sich als fruhes Umwandlungsprodukt aus Pyrit oder Pyrrhotin selten auch als Niederschlag vulkanischer Gase Begleitminerale sind unter anderem Alunit Copiapit Halotrichit Kornelit Melanterit Rozenit Siderotil Szomolnokit und Voltait Weltweit konnte Romerit bisher Stand 2010 an rund 90 Fundorten nachgewiesen werden Neben seiner Typlokalitat Rammelsberg in Niedersachsen konnte das Mineral in Deutschland noch in der Clara Mine bei Oberwolfach in Baden Wurttemberg bei Rohrnbach und Pfaffenreuth Leonberg Oberpfalz in Bayern bei Friedland in Mecklenburg Vorpommern bei Rohdenhaus Wulfrath in den Ruhrgebietszechen Franz Haniel Christian Levin Julia und bei Ramsbeck in Nordrhein Westfalen im Bergbaubetrieb Willi Agatz der SDAG Wismut in Sachsen sowie bei Ronneburg in Thuringen gefunden werden In Osterreich trat Romerit am Ladinger Spitz bei Wollmersdorf Drosendorf Zissersdorf und in verschiedenen Regionen der Steiermark auf In der Schweiz wurde das Mineral am Lukmanierpass in der ehemaligen Gemeinde Saint Luc VS Foret du Rochet und in Martigny Les Valettes gefunden Weitere Fundorte sind Argentinien Australien Bolivien Kanada Chile China Frankreich Griechenland Iran Italien Japan Peru Portugal Rumanien Slowakei Spanien Sudafrika Tschechien Ungarn sowie die Vereinigten Staaten von Amerika USA 5 Kristallstruktur BearbeitenRomerit kristallisiert triklin in der Raumgruppe P 1 displaystyle P bar 1 nbsp mit den Gitterparametern a 6 46 A b 15 31 A c 6 34 A a 90 5 b 101 1 und g 85 7 sowie eine Formeleinheit pro Elementarzelle 2 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenPaul Ramdohr Hugo Strunz Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie 16 Auflage Ferdinand Enke Verlag 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 608 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Romerite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Romerit Wiki Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 386 Webmineral Romerite englisch Handbook of Mineralogy Romerite englisch PDF 68 3 kB a b c d Romerite bei mindat org engl LIBRAIRIE ALAIN BRIEUX Jean Bernard Gillot Sciences Techniques Medecine Memento des Originals vom 22 Marz 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und 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