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Halotrichit auch als Bergbutter Eisenalaun Federalaun bzw salz oder Haarsalz bekannt ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfate und Verwandte HalotrichitHaarformiger Halotrichit aus der Golden Queen Mine Soledad Mountain Golden Queen Kern County Kalifornien USA Grosse 5 2 4 2 3 3 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Hth 1 Andere Namen Bergbutter Eisenalaun Federalaun Federsalz HaarsalzChemische Formel Fe2 Al2 SO4 4 22 H2O 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfate und Verwandte System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VI C 12 VI C 12 020 7 CB 85 29 07 03 02Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 m 2 Raumgruppe Nr P21 a 2 Nr 14 Gitterparameter a 21 26 A b 24 26 A c 6 19 Ab 100 3 2 Formeleinheiten Z 4 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 1 5 bis 2Dichte g cm3 gemessen 1 89 berechnet 1 95 3 Spaltbarkeit undeutlichBruch Tenazitat muscheligFarbe weiss grau grunStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz GlasglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 480nb 1 486ng 1 490 4 Doppelbrechung d 0 010 4 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V 35 4 Pleochroismus nicht vorhandenWeitere EigenschaftenChemisches Verhalten wasserloslich bitterer adstringierender Geschmack 3 Halotrichit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Fe2 Al2 SO4 4 22 H2O 2 und entwickelt meist faserige Aggregate und krustige Uberzuge seltener auch nadelformige Kristalle von grauweisser bis apfelgruner Farbe Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenBenannt wurde Halotrichit nach dem lateinischen Wort halotrichum fur Haarsalz ursprunglich aus altgr ἅls hals Salz und 8ri3 thrix Genitiv trixos trichos Haar Erstmals gefunden und beschrieben wurde das Mineral 1839 von Ernst Friedrich Glocker Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Halotrichit zur Mineralklasse der Sulfate Selenate Tellurate Chromate Molybdate Wolframate und dort zur Abteilung der Wasserhaltigen Sulfate ohne fremde Anionen wo er zusammen mit Apjohnit Bilinit Dietrichit Pickeringit Redingtonit und Wupatkiit eine eigenstandige Gruppe bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Halotrichit in die Klasse der Sulfate Selenate Tellurate Chromate Molybdate und Wolframate und dort in die Abteilung der Sulfate Selenate usw ohne zusatzliche Anionen mit H2O ein Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Grosse der beteiligten Kationen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit ausschliesslich mittelgrossen Kationen zu finden ist wo es als Namensgeber die Halotrichitgruppe mit der System Nr 7 CB 85 und den weiteren Mitgliedern Apjohnit Bilinit Caichengyunit Dietrichit Pickeringit Redingtonit und Wupatkiit bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Halotrichit in die Klasse der Sulfate Chromate und Molybdate und dort in die Abteilung der Wasserhaltigen Sauren und Sulfate ein Hier ist er ebenfalls Namensgeber der Halotrichitgruppe monoklin mit 22 H2O mit der System Nr 29 07 03 und den weiteren Mitgliedern Apjohnit Bilinit Dietrichit Pickeringit Redingtonit und Wupatkiit innerhalb der Unterabteilung der Wasserhaltigen Sauren und Sulfate mit A B 2 XO4 4 x H2O zu finden Kristallstruktur BearbeitenHalotrichit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P21 a Raumgruppen Nr 14 Stellung 3 Vorlage Raumgruppe 14 3 mit den Gitterparametern a 21 26 A b 24 26 A c 6 19 A und b 100 3 sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Eigenschaften BearbeitenHalotrichit ist wasserloslich Aus diesem Grund konnen Kristalle bei hoher Feuchtigkeit zerfliessen Unter trockenen Bedingungen kann das Kristallwasser ahnlich wie bei anderen Sulfaten abgegeben werden wobei das Mineral zerfallt Bildung und Fundorte BearbeitenHalotrichit bildet sich normalerweise sekundar durch Oxidation aus Pyrit Er wird aber auch in Solfataren und Thermalquellen gefunden Begleitet wird Halotrichit von verschiedenen anderen Sulfaten Als eher seltene Mineralbildung kann Halotrichit an verschiedenen Fundorten zum Teil zwar reichlich vorhanden sein insgesamt ist er aber wenig verbreitet Als bekannt gelten bisher Stand 2014 rund 370 5 Fundorte so unter anderem Catamarca Salta und San Juan in Argentinien in einigen Regionen von Australien Departamento Oruro und Departamento Potosi in Bolivien bei Chaskowo in Bulgarien in vielen Regionen von Deutschland Finnland an der Solfatara von Pozzuoli in Italien Iran Nova Scotia Quebec und Yukon in Kanada Chile Volksrepublik China Karnten Salzburg und Steiermark in Osterreich sowie in vielen Regionen von Ungarn und den USA 6 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenErnst Friedrich Glocker 18 Halotrichit in Grundriss der Mineralogie mit Einschluss der Geognosie und Petrefactenkunde Verlag von Joh Leonh Schrag Nurnberg 1839 S 691 691 PDF 197 6 kB Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Nebel Verlag GmbH Eggolsheim 2002 ISBN 3 89555 076 0 S 145 Paul Ramdohr Hugo Strunz Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie 16 Auflage Ferdinand Enke Verlag 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 609 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Halotrichite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas HalotrichitEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e f Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 386 a b Halotrichite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 68 4 kB a b c Mindat Halotrichite englisch Mindat Anzahl der Fundorte fur Halotrichit Fundortliste fur Halotrichit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Halotrichit amp oldid 230421185