www.wikidata.de-de.nina.az
Die Kartierung ist in den Geowissenschaften die raumbezogene Erfassung von geologischen bodenkundlichen ingenieurgeologischen oder anderen geowissenschaftlichen Daten im Gelande Grundlage dieser Arbeiten ist eine genaue topografische Karte die als Basiskarte dienen kann Spezielle Fragestellungen oder das Arbeiten in wenig erschlossenen Gebieten erfordern eine vorhergehende Gelandeaufnahme bei der die Geodasie bzw Topografie die Kartierung unterstutzen Inhaltsverzeichnis 1 Beispiele 1 1 Geologie 1 2 Bodenkunde 1 3 Siedlungsarchaologie 2 Literatur 3 EinzelnachweiseBeispiele BearbeitenBodenkartierung zur Erstellung von Bodenkarten Kartierung Okologie Inventarisierung an Landschaften und Arten Biotopkartierung fur die Kartierung von Biotopen im Naturschutz Vegetationskartierung zur kartographischen Abbildung der Vegetationverteilung Rasterkartierung eine spezielle Methode der Datenerfassung in der Biologie Phosphatkartierung insbesondere in der Siedlungsarchaologie Larmkartierung zur kartographischen Abbildung von Larmeinwirkungen Weissflachenkartierung ein Verfahren zur StandortplanungGeologie Bearbeiten Bei einer geologischen Kartierung wird die Beschaffenheit des gegebenenfalls von einem Boden uberdeckten anstehenden Gesteins im Kartiergebiet systematisch so vollstandig wie moglich erfasst Als Datenquellen dienen idealerweise grossere naturliche und kunstliche Tagesaufschlusse vom Kartierenden selbst angelegte kleine Schurfe sowie vor allem in relativ stark verebnetem Gelande auch Lesesteine Gesteinsfragmente im Wurzelwerk entwurzelter Baume und handisch gezogene Bohrkerne in Ausnahmefallen auch Rammkernsondierungen Wahrend der Gelandearbeit wird neben der Gesteinsansprache dem Einmessen der Gefugewerte vgl Streichen und Fallen und oder der Profilaufnahme an den Aufschluss Fund bzw Beprobungspunkten unter anderem versucht markante Schichten vgl Bank Stratigraphie Leithorizont oder markante Wechsel in der Gesteinsbeschaffenheit Lithologiewechsel die oft gleichbedeutend mit der Grenze dem Kontakt zweier Formationen sind im Gelande zu verfolgen Diesbezuglich konnen Ruckschlusse aus der Prasenz von morphologischen z B Gelandestufen hydrologischen z B Quellaustritte und botanischen z B abrupte Wechsel in der lokalen Flora Auffalligkeiten gezogen werden Geologische Daten aus dem tieferen Untergrund die u a fur das Verstandnis der Tektonik eines Kartiergebietes von grossem Nutzen sind insbesondere in Grundgebirgsprovinzen oder jungen Faltengebirgen konnen ggf durch die Befahrung von Bergwerken die Untersuchung von Bohrkernen von Tiefbohrungen oder durch geophysikalische Methoden wie Seismik gewonnen werden Die fertige geologische Karte ist eine Synthese aller wahrend der Kartierarbeiten aufgenommenen Daten wobei diese Daten teils im Kontext gangiger Lehrmeinungen interpretiert und naturgemass unvermeidliche Lucken im Datenbestand interpoliert wurden Kartengrundlage fur eine geologische Kartierung und auch anderer Kartierformen ist meist eine grossmassstabige topographische Karte des zu kartierenden Gebietes Existieren bereits veroffentlichte grossmassstabige geologische Karten dieses Gebietes was fur Regionen in Industrielandern den Regelfall darstellt konnen diese als stets zu hinterfragende Orientierungshilfe dienen Bodenkunde Bearbeiten Die bodenkundliche Kartierung erfolgt zunachst anhand geologischer und biologischer Hinweise weshalb sie eine integrative Kartierungsmethode darstellt und die Vorgehensweise anderer Kartierungsarten mit einbezieht Da die Anlage von Schurfgruben offene Bodenprofile genehmigungspflichtig und sehr aufwandig ist bleibt deren Zahl im Rahmen einer Kartierung meist sehr gering Eine Einordnung Ansprache biologischer und geologischer Merkmale zusammen mit einer Analyse der Humus Auflage ermoglichen jedoch bereits eine recht prazise bodenkundliche Identifizierung des vorliegenden Bodens Weitere Erkundungsmoglichkeiten sind durch Verfahren wie zum Beispiel eine Rammkernsondierung gegeben Siedlungsarchaologie Bearbeiten Eine in der Siedlungsarchaologie eingesetzte Technik ist die Phosphatkartierung Dabei werden die Phosphatgehalte des Bodens kartiert Menschliche Nutzungen von Flachen wie Wohnen Ackerbau Viehzucht verursachen Eintrage in den Boden die sehr stabil an bestimmte Bodenteilchen gebunden werden und deshalb auch nach langer Zeit noch Ruckschlusse auf die Nutzungen zulassen Andere Eintrage wie Stickstoff Calcium und Kalium werden schnell ausgewaschen weshalb sie keine vergleichbaren Aussagen zulassen Es konnen unterschiedliche Bodenhorizonte untersucht werden da sich Phosphat nur langsam im Boden verlagern Eine Datierung der Eintrage ist nicht moglich Voraussetzung fur die archaologische Aussagekraft ist das Fehlen von deutlichen Phosphateintragen jungeren Datums und wesentlichen Umlagerungen von Boden Das Raster der Probenentnahme wird der zu untersuchenden Flache angepasst Es kann ein grobes Raster etwa zur Auffindung von Siedlungen und ein sehr enges Raster innerhalb von Gebauden gewahlt werden 1 Literatur BearbeitenRudolf Hohl Hrsg Die Entwicklungsgeschichte der Erde 6 Auflage Werner Dausien Verlag Hanau 1985 ISBN 3 7684 6526 8 S 497 f Einzelnachweise Bearbeiten Verband der Landesarchaologen in der Bundesrepublik Deutschland Grabungstechnikerhandbuch PDF 150 kB Normdaten Sachbegriff GND 4029803 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kartierung Geowissenschaften amp oldid 207477942