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Karl Wilhelm Georg Freiherr von Fritsch 11 November 1838 in Weimar 9 Januar 1906 in Goddula bei Merseburg war ein deutscher Geologe und Palaontologe Er erforschte die Kanaren und die geologischen Grundlagen des Gotthardtunnels war Professor in Zurich und Halle und zuletzt Akademieprasident der Leopoldina Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Familie 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft Bearbeiten nbsp Das Grab auf dem Vestaer FriedhofKarl von Fritsch war der Enkel des Politikers und Freiherrn Karl Wilhelm von Fritsch der in Gross Goddula ein Gut besass Seine Eltern waren der Oberforstmeister Georg August von Fritsch 1807 1866 und dessen Ehefrau Nanci von Rosenbach 1807 1838 eine Tochter des Erbherren auf Mohrenhof Estland Carl Magnus von Rosenbach und der Helene Elisebth von Baranoff Leben BearbeitenNachdem Karl in seiner Geburtsstadt Weimar die Schulzeit absolviert hatte immatrikulierte er sich an der Forstakademie in Eisenach Spater wechselte er zum Studium der Geologie an die Universitat Gottingen und schloss 1862 mit der Promotion ab Anschliessend unternahm Fritsch eine ausgedehnte Studienreise nach Madeira und auf die kanarischen Inseln Die Ergebnisse dieser Reise veroffentlichte er in mehreren Schriften u a als Geologische Beschreibung der Insel Tenerife Noch im selben Jahr nahm Fritsch eine Stelle an der Universitat Zurich an und konnte sich 1863 dort habilitieren Als Dozent fur Geologie wirkte er bis 1867 neben der Universitat auch am Polytechnikum der spateren ETH Zurich Wahrend dieser Zeit schuf er eine exakte geologische Karte des Gotthardmassivs 1873 und schuf mit seinem Werk Das Gotthardgebiet die Grundlagen fur die spater erfolgte Durchbohrung Weitere geowissenschaftliche Studienreisen fuhrten ihn 1866 zum Vulkanausbruch auf Santorin 1872 nach Marokko und zum Hohen Atlas 1867 wechselte Freiherr von Fritsch als Dozent fur Geologie und Mineralogie nach Frankfurt am Main zur Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft 1873 nahm er einen Ruf als a o Professor der Geologie an die Universitat Halle an wo er 30 Jahre wirken und zu einem profunden Kenner der Geologie Sachsens werden sollte 1876 avancierte er zum Ordinarius 1888 verfasste er eine Allgemeine Geologie Stuttgart 1888 und brachte nicht zuletzt das Mineralogische Museum auf seinen hohen Stand Spater wandte Fritsch sich der Geologie zu 1877 nahm ihn die Leopoldina Deutsche Akademie der Naturwissenschaftler als Mitglied auf 1 Nach dem Tod von Hermann Knoblauch 1895 wurde Fritsch als dessen Nachfolger zum Prasidenten der Leopoldina gewahlt Fritsch hatte dieses Amt bis an sein Lebensende inne Zu seinem Nachfolger wurde der Mathematiker Albert Wangerin bestimmt Im Alter von 68 Jahren starb Karl von Fritsch am 9 Januar 1906 in Goddula bei Merseburg Seine Familie musste in der Weltwirtschaftskrise das Gut in Goddula aufgeben und nach Ballenstedt ziehen Das Gut kam zunachst an die Siedlungsgesellschaft Sachsenland und spater an bauerliche Umsiedler aus dem nahen Schkopau als dort das Buna Werk gebaut wurde Ein wissenschaftlicher Nachlass von Fritschs mit Manuskripten Arbeitsmaterialien u a befindet sich heute im Archiv fur Geographie des Leibniz Instituts fur Landerkunde in Leipzig 2 Familie BearbeitenEr heiratet 1867 in Zurich Elisabeth Kenngott 1848 1907 eine Tochter des Professors der Mineralogie in Zurich Gustav Adolf Kenngott 1818 1897 und der Klara Koch Das Paar hatte drei Sohne und vier Tochter darunter Elisabeth Adolf Cluss 1862 1930 Professor der AgrikulturchemieSchriften Auswahl BearbeitenReisebilder von den Canarischen Inseln Petermann s Geographische Mittheilungen Erganzungsheft 22 Mit 3 in Kupfer gestochenen Karten von Hierro Gomera und Gran Canaria Perthes Gotha 1867 Digitalisat mit Georg Hartung und Johann Wilhelm Reiss Tenerife geologisch topographisch dargestellt Ein Beitrag zur Kenntniss vulkanischer Gebirge Wurster Winterthur 1867 Digitalisat mit Johann Wilhelm Reiss Geologische Beschreibung der Insel Tenerife Ein Beitrag zur Kenntniss vulkanischer Gebirge Wurster Winterthur 1868 Digitalisat Goniatites Giebeli aus der Wellenkalkgruppe von Kolme In Zeitschrift fur die gesammten Naturwissenschaften Bd 44 NF Bd 10 Correspondenzblatt des Naturwissenschaftlichen Vereines fur die Provinz Sachsen und Thuringen in Halle 6 1874 S 186 187 Das Gotthardgebiet Das St Gotthardgebirge Beitrage zur geologischen Karte der Schweiz 15 Geologische Commission der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft Bern 1873 Digitalisat Allgemeine Geologie Engelhorn Stuttgart 1888 Bericht Excursion in die Umgegend von Halle In Zeitschrift der Deutschen geologischen Gesellschaft Bd 53 1901 Verhandlungen der Gesellschaft S 66 86 Beitrag zur Kenntnis der Tierwelt der deutschen Trias In Abhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft zu Halle Bd 24 1906 ZDB ID 504575 7 S 219 285 Taf 2 11 Literatur BearbeitenRudolph Zaunick Fritsch Karl Georg Freiherr von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 623 Digitalisat Weblinks BearbeitenWebsite der Familie v Fritsch Literatur von und uber Karl von Fritsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Freiherr v Fritsch Ein alter Durrenberger im Lexikon mit Foto Memento vom 5 Juni 2008 im Internet Archive Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Karl von Fritsch Geologe an der Universitat Zurich Sommersemester 1864 bis Wintersemester 1866 Eintrag zu Karl von Fritsch im Catalogus Professorum HalensisEinzelnachweise Bearbeiten Mitgliedseintrag von Karl Frhr von Fritsch mit Bild bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 5 August 2016 Nachlass von Fritschs im Archiv fur Geographie des IfLNormdaten Person GND 116825324 lobid OGND AKS LCCN no2009065652 VIAF 13068810 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fritsch Karl vonALTERNATIVNAMEN Fritsch Karl Georg Wilhelm Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Geologe und PalaontologeGEBURTSDATUM 11 November 1838GEBURTSORT WeimarSTERBEDATUM 9 Januar 1906STERBEORT Goddula bei Merseburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl von Fritsch Geologe amp oldid 233830232