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Die Burgruine Ligist auch Alt Ligist und Lubgast genannt ist die Ruine einer Hohenburg auf einem Auslaufer des Wartensteins im Nordosten der Marktgemeinde Ligist in der Steiermark in Osterreich Die Geschichte der Burg reicht bis zum Ende des 12 Jahrhunderts zuruck als sie vermutlich von Eppensteiner Dienstmannen zum Schutz der Handelsstrasse nach Karnten errichtet wurde Unter ihrem Schutz gedieh auch der Ort Ligist der 1464 1 durch Kaiser Friedrich III die Marktrechte verliehen bekam Ab der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts sassen die Lubgaster auf der Burg ehe diese mit Beginn des 14 Jahrhunderts an die mit ihnen verwandten Herren von Saurau uberging Unter den Saurau wurde wahrend der Renaissance die Burg umgebaut ehe im 17 und 18 Jahrhundert die Verschuldung der Herrschaft zunahm Ab 1783 wohnten die Saurau auf dem zum Schloss Ligist ausgebauten ehemaligen Meierhof der Burg Die Burg selbst galt bereits als baufallig und wurde durch einquartierte Truppen Napoleon Bonapartes weiter zerstort Nach dem Einsturz von Gebaudeteilen wurde die Burg ab 1820 dem Verfall preisgegeben Nach dem Aussterben der Saurau kam sie an die Grafen von Goess ehe sie 1928 in den Besitz des Souveranen Malteserordens gelangte dem sie heute noch gehort Zwischen 1975 und 2011 wurde das Bauwerk vom eigens dafur gegrundeten Burgverein Ligist instand gehalten Burg LigistDie Burgruine im Marz 2019Die Burgruine im Marz 2019Alternativname n Alt Ligist LubgastStaat OsterreichOrt LigistEntstehungszeit Ende des 12 JahrhundertsBurgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineStandische Stellung MinisterialeBauweise grosstenteils lagerhaftes Bruchsteinmauerwerk mit EckquaderungGeographische Lage 47 0 N 15 12 O 46 996388888889 15 206111111111 435 Koordinaten 46 59 47 N 15 12 22 OHohenlage 435 m u A Burg Ligist Steiermark Die Burg wurde in drei bis vier Bauphasen errichtet wobei die altesten Teile aus dem spaten 12 und fruhen 13 Jahrhundert die jungsten aus dem 16 oder 17 Jahrhundert stammen Der 18 7 Meter hohe Bergfried der alteste Teil der Burg wurde in der Renaissancezeit umgestaltet dabei wurden mehrere Gewolbe decken neu eingezogen An den Bergfried wurde im 16 Jahrhundert ein Palas angebaut In der Vorburg befanden sich Wohn und Werkstattgebaude der Untergebenen Inhaltsverzeichnis 1 Standort 2 Geschichte 3 Beschreibung 3 1 Burgzugang 3 2 Wohngebaude 3 3 Hochburg 3 4 Bergfried 4 Sage 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseStandort BearbeitenDie Burg befindet sich im Nordosten des Ortes Ligist auf einer auf drei Seiten steil abfallenden und mit Gras bewachsenen Ruckfallkuppe Diese ist ein sudostlicher Auslaufer des Wartensteins und des Ligistberges und erhebt sich uber das Ligisttal Das Burgplateau liegt gut 40 Meter uber dem Ligister Ortszentrum Im Norden wird das Burgplateau vom Tuschbach und im Suden vom Marktbachl begrenzt Die Hange dieses Bergruckens wurden teilweise kunstlich geboscht der Burgzugang erfolgte von Nordwesten und war durch einen Graben gesichert 2 3 Durch das Tal verlief die alte Handelsstrasse vom Kainachtal uber die Hebalm nach Karnten auf der vor allem Wein transportiert wurde 4 Geschichte Bearbeiten nbsp Kupferstich der Burg Ligist aus Vischers Topographia Ducatus Styriae 1681 Kaiser Otto III schenkte dem Markgrafen Adalbero von Eppenstein im Jahr 1000 Landbesitz im Gebiet der heutigen Gemeinde Ligist Dieses Gebiet kam teilweise an die Aribonen die den Ligisterwald 1175 dem Stift Rein schenkten und schliesslich uber eine Erbschaft in den Besitz der mit den Eppensteinern verwandten Herren von Wildon Die Burg wurde vermutlich gegen Ende des 12 Jahrhunderts errichtet um die umliegende Gegend sowie die vom Kainachtal uber den Aiblwirt auf die Hebalm und dann weiter nach Karnten verlaufende Handelsstrasse mit dem Weintransport zu schutzen 5 6 4 Bauherren konnten Dienstmannen der Eppensteiner gewesen sein die von der Dietenburg am gegenuberliegenden Dietenberg dorthin ubersiedelten 7 Der erste urkundliche Nachweis eines Burgherren stammt aus dem Jahr 1222 und nennt einen Ulrich de Lubgast der auf der Veste Lubgast seinen Ansitz hatte Die Lubgaster waren ein Ministerialengeschlecht und Gefolgsleute der Herren von Wildon Im 13 Jahrhundert wurde der Wehrbau ausgebaut und erweitert Der 1261 genannte Ulrich von Ligist und sein gleichnamiger Sohn oder Enkel verkauften in den Jahren 1292 und 1353 Besitzungen um Ligist an das Stift Rein Um 1300 erwarben die mit den Lubgastern verwandten Herren von Saurau Besitzrechte an der Burg sowie der Herrschaft und um 1355 erhielt Starchant von Saurau die vest ze Lubgast als freies Eigen Das erst kurz vor 1478 erloschene Geschlecht der Lubgaster verlegte ab etwa 1320 seinen Wohnsitz auf die Hohenburg Die Bezeichnung vest deutet auf einen vollstandigen Burgausbau mit Wohnturm zu jener Zeit hin 2 Zwischen 1370 und 1387 ist ein Albel der Gugel belegt der vermutlich als Burgpfleger den Freiherren von Saurau diente 8 9 Im Jahr 1542 hatte die Herrschaft Ligist mehr als 200 Bauern als Untertanen Unter Franz von Saurau bekannten sich ab etwa der Mitte des 16 Jahrhunderts die Bewohner von Ligist sowie die dazugehorige Herrschaft zum Protestantismus die Burgkapelle wurde als protestantisches Bethaus umfunktioniert Der Burgherr bat den damaligen Abt des Stiftes St Lambrecht solange mit der Neubesetzung der offenen Pfarrstelle in Ligist zu warten bis der Sohn des zuvor verstorbenen protestantischen Pfarrers Christof Hayden sein Studium abgeschlossen hatte Der Sohn erhielt die Pfarrstelle im Jahr 1555 und nach 1564 schickte das Stift St Lambrecht einen neuen katholischen Pfarrer nach Ligist der jedoch von Franz von Saurau abgelehnt wurde Mit Christof Stober kam kurz darauf wieder ein neuer katholischer Pfarrer nach Ligist der aber in der Bevolkerung unbeliebt war daraufhin setzte Franz von Saurau eigenmachtig einen protestantischen Pfarrer ein Ab 1594 erhielt Franz von Sarau mehrere landesfurstliche Befehle den protestantischen Pfarrer abzusetzen die er ignorierte 1599 griff auch der Abt von St Lambrecht ohne Erfolg ein Im Spatherbst 1599 zwang eine Reformkommission in Begleitung von kaiserlichen Truppen Franz von Saurau schliesslich den Pfarrer abzusetzen Die Soldaten richteten bei ihrem Eingreifen zum Teil grosse Schaden an der Burg an und die Bewohner kehrten zur katholischen Kirche zuruck Die alte Burgkapelle wurde als Bethaus aufgelassen und man begann die Einrichtung einer neuen der heiligen Maria geweihten Burgkapelle im daruberliegenden Stockwerk Ein Inventar aus dem Jahr 1620 listet insgesamt 22 Zimmer Vorraume und Kammern in der Burg auf und in Schatzungen der Jahre 1669 und 1725 wird eine Alchemistenstube zur Herstellung von Gold erwahnt 10 Ein Teil der Burg sowie die Rustkammer brannten 1621 ab wurden aber kurze Zeit danach von Karl von Saurau erneuert Unter Karls Sohn Rudolf begannen die Schulden der Herrschaft zu wachsen und die Verschuldung stieg im Laufe des 18 Jahrhunderts weiterhin stark an Trotzdem blieb die Herrschaft bis zum Aussterben der Familie Saurau in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts im Besitz der Burg Ab 1783 wohnten die Saurau aber nicht mehr dort sondern in dem von ihnen zum Schloss Ligist ausgebauten Meierhof am unteren Teil des Burghugels 2 6 Bis in das erste Viertel des 19 Jahrhunderts lasst sich der von den Saurau gepflegte Brauch des Robotmahles zuruckverfolgen Es wurde von den Burgherren zum Gedenken an die geleistete Robotarbeit jedes Jahr am 29 Juni dem Gedenktag der Heiligen Peter und Paul in der Burg abgehalten Die Manner der Herrschaft wurden bewirtet und soweit bekannt durften die Frauen die verbliebenen Essensreste einsammeln Im 18 Jahrhundert gehorten 385 Hauser in 44 Orten sowie funf Amter und die Vogteien uber die Kirchen Ligist Modriach Pack und Stallhofen zur Herrschaft Ligist Die Gebiete um das heutige Ligist sowie Modriach und Pack gehorten zum Werbbezirk 11 der Burg 5 Aus dem Jahr 1797 ist bekannt dass die Burggebaude bereits schwere Schaden aufwiesen und die Burgkapelle ganz verfallen war Als die Franzosen unter Napoleon Bonaparte im Jahr 1805 in die Steiermark kamen kam vom Palais Saurau in Graz die Weisung die franzosischen Truppen seien zu verpflegen falls sie in Ligist einmarschierten Im Dezember 1805 quartierten sich mehrere franzosische Kompanien fur kurze Zeit im Ort Ligist und auf der Burg ein Als sich im Winter 1809 10 erneut franzosische Truppen auf der bereits baufalligen Burg einquartierten zerstorten sie die Anlage weiter Die Soldaten verheizten die restliche Inneneinrichtung die Fussboden und Teile des Dachstuhles Im Jahr 1818 wurde die Burg als Ruine bezeichnet und als 1820 ein Teil des Bauwerkes einsturzte wurde es dem Verfall preisgegeben 5 6 12 Uber Anna Maria die Frau von Zeno von Saurau erbten 1870 die Grafen von Goess die Burg mitsamt der Herrschaft 2 Von ihnen ging das Gut 1928 an den Souveranen Malteserorden in dessen Besitz es sich noch befindet Der Burgverein Ligist begann mit finanzieller Unterstutzung des Malteserordens und der Gemeinde ab 1975 mit der Instandsetzung der Burganlage 5 Zwischen 1975 und 1985 wurden umfangreiche Sicherungsarbeiten an den Mauern der Ruine durchgefuhrt der Bergfried wurde uberdacht und die Bogenbrucke uber den Ringgraben erneuert Im Winter 1998 99 wurde die Ruine gegen weiteren Verfall gesichert das Burgareal von Schuttablagerungen und Bewuchs befreit und der zugewachsene Graben wieder freigelegt Im Sommer 1999 sicherte eine Baufirma die einsturzgefahrdeten Mauern Von 2001 bis zur Auflosung des Burgvereins im Jahr 2011 wurden weitere Sanierungs und Sicherungsarbeiten an den Burgmauern durchgefuhrt Das Burgareal wird seit 2011 von der Gemeinde als Veranstaltungsort der Weihnacht auf der Burg eines Weihnachtsmarktes genutzt 3 13 Beschreibung Bearbeiten nbsp Grundriss der Burg Ligist aus Otto Pipers Osterreichische Burgen 1907 nbsp Die steinerne Bogenbrucke welche uber den Ringgraben fuhrt Die Burg Ligist wurde zumindest in drei 14 klar voneinander unterscheidbaren Phasen errichtet eine vierte Bauphase ist aber moglich In der ersten Bauphase im spaten 12 oder fruhen 13 Jahrhundert wurde die Hochburg mit dem Bergfried errichtet wahrend die Ringmauer aus der zweiten Bauphase zu Beginn des 14 Jahrhunderts stammen durfte Vermutlich an der Wende vom 15 zum 16 Jahrhundert wurden einige Wohngebaude im ostlichen Teil des Burghofes errichtet und der Bergfried umgestaltet In der letzten Bauphase im 16 oder 17 Jahrhundert wurde ein Kanonenrondell im Sudosten der Anlage errichtet 3 Burgzugang Bearbeiten Der Zugang zur Burgruine erfolgt von Nordwesten uber eine steinerne Bogenbrucke die uber einen Ringgraben fuhrt und am Ende des 17 Jahrhunderts die Zugbrucke ersetzte Der den nordlichen ostlichen und sudlichen Teil der Burganlage umgebende Ringgraben war grossteils mit Schutt verfullt und wurde vom ortlichen Burgverein wieder ausgehoben Der einstige Burgwall schliesst an den Ringgraben an und ist nur noch teilweise erkennbar Auch die zu Beginn des 14 Jahrhunderts errichtete Ringmauer im Norden und Suden der Burg ist grosstenteils eingesturzt Sie schliesst an die nordliche Wand des Turmhauses an ist von diesem aber durch eine Mauerfuge getrennt Am nordlichen Ringmauerzug stammen Mauerfusse vermutlich aus der Zeit des Barocks 5 3 Der Zugang zur Burg war bis zum Ende des 18 Jahrhunderts durch einen vorgebauten Turm und ein Torhaus geschutzt Im Torhaus befand sich eine im Jahr 1636 eingerichtete Marienkapelle Der Torturm wurde bereits zu Beginn des 19 Jahrhunderts als stark verfallen bezeichnet Im Vorhof befanden sich mehrere kleine Wohn und Wirtschaftsgebaude fur das Gesinde und ein Brunnen 2 Wohngebaude Bearbeiten Die heute nur als Reste erhaltenen kleinen Wohn und Wirtschaftsgebaude im Osten des Hofes hinter dem ehemaligen Torturm durften auf die Wende vom 15 zum 16 Jahrhundert zuruckgehen Beim Bau wurden neben Bruchsteinen auch Ziegel verwendet Im Sudosten 15 wurde die Burg durch ein im 16 oder 17 Jahrhundert errichtetes der Hochburg etwas tiefer vorgelagertes halbkreisformiges Kanonenrondell geschutzt dessen Reste noch erkennbar sind 3 5 Hochburg Bearbeiten Die Hochburg im ostlichen Teil der Anlage gilt als altester Burgteil In der nordlichen Ecke des inneren Hofes befindet sich der relativ gut erhaltene funfgeschossige Bergfried der aus dem spaten 12 oder fruhen 13 Jahrhundert stammt und auch als Wohnturm gedient hat Er besteht grosstenteils aus lagerhaftem Bruchsteinmauerwerk mit durch Quader verstarkten Gebaudekanten die Sudseite im Bereich des Erd und ersten Obergeschosses auch aus einfachem Quadermauerwerk Wahrend der Renaissance wurde der Bergfried umgebaut 3 Bergfried Bearbeiten nbsp Der Bergfried der Burg nbsp Eine der Offnungen im ersten Obergeschoss an der Nordseite des Bergfriedes Man kann die Starke der hier etwa 2 1 Meter dicken Mauer erkennen nbsp Der fensterlose und tonnengewolbte Keller des Bergfriedes Der 12 Meter lange 9 6 Meter breite und 18 7 Meter hohe Bergfried erhebt sich 15 2 Meter uber das heutige Burgniveau und wurde in einem einzigen Zug errichtet Das streng lagenhafte Mauerwerk besteht aus quaderartig behauenen Steinen und weist keine Ausgleichschichten auf Die Eckquaderungen sind behauen und etwas dunkler gefarbt als der Rest des Mauerwerkes Die Mauer hat im Erdgeschoss des Bergfriedes eine Starke von 2 2 bis 2 5 Metern An der Aussenseite wurden in der Renaissancezeit Vertiefungen fur die Balkendecken der an den Bergfried angebauten Gebaude und Turoffnungen zum Palas freigestemmt die heute zugemauert sind Im 20 Jahrhundert wurde ein breiter Riss im Mauerwerk der Obergeschosse verschlossen die verfallene Mauerkrone wurde aufgemauert und mit einem flachen Betonkranz versehen der als Auflage fur das neue Dach dient Das mit Faserzementplatten 12 gedeckte Dach des Bergfriedes des Jahres 1975 wurde vom Burgverein gefertigt Die meisten der ursprunglich mittelalterlichen Schlitzfenster des Bergfriedes wurden vermutlich im 15 oder 16 Jahrhundert zu Rechteckfenstern vergrossert Wahrend der Sanierungsarbeiten im 20 Jahrhundert wurden bei einigen Fenstern aber auch an Offnungen die ursprunglich keine Fenster waren nicht originalgetreue Sturze eingebaut Der ursprungliche Hocheingang zum Bergfried befand sich an dessen Nordseite im ersten Obergeschoss 14 Der fensterlose Keller hat ein Tonnengewolbe aus Ziegeln vermutlich aus dem 20 Jahrhundert auch die zwei Offnungen des Raumes sind nicht mittelalterlich sondern junger Ursprunglich erfolgte der Zugang vermutlich durch eine Deckenoffnung aus dem Erdgeschoss Das fruher ebenfalls von aussen nicht zugangliche Erdgeschoss hat ein wahrend der Renaissance oder etwas fruher eingezogenes Tonnengewolbe mit Stichkappen sowie eine hofseitige Fensteroffnung mit teilweise mittelalterlichem Gewande Die Tur im Osten des Erdgeschosses wurde als Verbindung zum angebauten Palas durchbrochen An den Ansatzen der Stichkappen befinden sich noch Reste des mittelalterlichen Putzes An der nordlichen Mauer findet man mehrere etwa 5 Zentimeter breite Rustlocher welche teilweise auch noch Reste der Rustholzer enthalten Neben der Fensteroffnung befindet sich eine gemauerte Wandnische Das erste Obergeschoss hatte ursprunglich ein starkes romanisches Tonnengewolbe welches wahrend der Renaissance durch eine auf Konsolen ruhende Decke ersetzt wurde von der nur mehr die Ansatze erkennbar sind Der ursprungliche Hocheingang zum Bergfried fuhrte in dieses Geschoss Ein romanisches Rundbogenfenster mit beidseitiger trichterformiger Laibung an der Ostseite des Raumes konnte auf eine ehemalige Kapelle hinweisen Zwei Turen fuhrten in den angebauten Palas von denen eine zum Grossteil wieder vermauert wurde Vom ersten Obergeschoss fuhrte eine in die dort etwa 2 1 Meter dicke Mauer eingelassene rund einen halben Meter breite und steile Treppe mit rund 25 Stufen in das zweite Obergeschoss Sie wurde bei der Umgestaltung des Bergfrieds verschuttet und zugemauert Am Zugang der Treppe sind ebenfalls Putzreste erhalten geblieben Nach der Vermauerung der Treppe wurde am Einstieg ein Kachelofen platziert dessen Fundament noch erkennbar ist Fur einen Kamin wurde ein Kanal in die Mauer gestemmt und durch eine dunne Wand aus Ziegeln verschlossen Vermutlich zur Beheizung des Kamins von aussen diente ein kleiner in der Mauer liegender Raum der auch von aussen zuganglich war 14 Im zweiten Obergeschoss erkennt man noch den Ausstieg der vermauerten Mauertreppe mit einer einfachen Steinplatte die als Sturz dient Ein einfaches mittelalterliches Rechteckfenster wurde dort durch die etwa 2 2 Meter dicke Mauer gestemmt Eine ebenfalls mittelalterliche Stichbogentur wurde spatestens nach dem Umbau in der Renaissancezeit nicht mehr genutzt da durch den Einzug der Flachdecke im ersten Obergeschoss der Boden des zweiten Obergeschosses um mehr als 2 Meter abgesenkt werden konnte um die Raumhohe zu vergrossern und die Tur dadurch hinter einer Konsole verschwand Wahrend des Umbaues wurde eine auf eingemauerten Konsolen aus gelbem Sandstein mit aus Ziegeln gemauerten Wandvorlagen ruhende Decke eingezogen die rund 1 3 Meter uber der ehemaligen mittelalterlichen Deckenhohe lag Die Decke ist heute nicht mehr erhalten und die Konsolen wurden teilweise herausgerissen Das dritte Obergeschoss hatte ursprunglich eine Balkendecke mit eingemauerten Balkenkopfen An der Nordseite befinden sich zwei vermauerte und teilweise zerstorte einfache aus groben Steinplatten geformte Rechteckfenster die sich an der Aussenseite zu Lichtschlitzen verjungen Das Fenster an der Ostseite entstand in neuerer Zeit als ein Riss im Mauerwerk verschlossen wurde Ebenfalls im Osten befindet sich ein vermauertes Stichbogenportal dessen ursprungliche Bedeutung unklar ist Die Tur an der Nordseite stammt aus der jungeren Vergangenheit und wurde vermutlich an der Stelle einer alteren Tur aus der Renaissancezeit eingebaut An der sudlichen Mauer liegen durch den Umbau vier grobe und abgeschlagene Konsolen etwa 2 2 Meter uber dem heutigen Fussboden 14 Der im 16 Jahrhundert errichtete Palas der einen kleinen Arkadenhof umschloss ist an den nordostlichen Teil des Bergfrieds angebaut Von den Arkaden sowie vom Treppenhaus im Hof sind nur Reste erhalten geblieben Auf einem Kupferstich der Burg aus dem Jahr 1681 ist ein heute nicht mehr vorhandener Kamin erkennbar der zu der 1669 und 1715 erwahnten Alchemistenkuche gehort haben konnte 5 15 10 Sage BearbeitenNach einer Sage sollen im Jahr 1897 zwei Bauern in einer Juninacht an der Ruine der Burg vorbeigegangen sein Vor der Ruine stand ein Kirschbaum mit reifen Fruchten und die beiden Manner stiegen auf den Baum um von den Kirschen zu essen Wahrend sie hinauf kletterten schlug es Mitternacht und sie waren nicht in der Lage eine einzige der Kirschen zu pflucken Plotzlich flog funkenspruhend und unter heftigem Rauschen ein gluhender Schabbock aus der Burgruine und uber den Kirschbaum in Richtung Dietenberg Einer der Manner fiel vor Schreck vom Baum wahrend der andere auf dem Baum sitzen blieb und nach den Kirschen griff Nach diesem Ereignis waren sie beide in der Lage von den Fruchten zu essen 16 Literatur BearbeitenWerner Murgg Burgruinen der Steiermark Hrsg Bundesdenkmalamt B Band 2 Ferdinand Berger amp Sohne 2009 ISSN 1993 1263 S 154 155 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgruine Ligist Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burg Ligist In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Der Wohnturm von Ligist auf burgenseite comEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Lasnik Rund um den Heiligen Berg Verlag Styria Graz 1982 ISBN 3 222 11303 3 S 545 a b c d e Robert Baravalle Burgen und Schlosser der Steiermark Leykam Buchverlagsgesellschaft m b H Graz 1961 ISBN 3 7011 7323 0 S 557 558 a b c d e f Werner Murgg Burgruinen der Steiermark Hrsg Bundesdenkmalamt B Band 2 Ferdinand Berger amp Sohne 2009 ISSN 1993 1263 S 154 a b Walter Brunner Hrsg Geschichte und Topographie des Bezirkes Voitsberg Band 1 Steiermarkisches Landesarchiv Graz 2011 S 424 a b c d e f g Burg Ligist In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 a b c Franz Brauner Aus der Vergangenheit von Ligist In Sagen at Abgerufen am 7 Februar 2019 Walter Brunner Hrsg Geschichte und Topographie des Bezirkes Voitsberg Band 2 Steiermarkisches Landesarchiv Graz 2011 S 30 Walter Brunner Hrsg Geschichte und Topographie des Bezirkes Voitsberg Band 1 Steiermarkisches Landesarchiv Graz 2011 S 79 Walter Brunner Hrsg Geschichte und Topographie des Bezirkes Voitsberg Band 1 Steiermarkisches Landesarchiv Graz 2011 S 80 a b Ernst Lasnik Rund um den Heiligen Berg Verlag Styria Graz 1982 ISBN 3 222 11303 3 S 550 552 Walter Brunner Hrsg Geschichte und Topographie des Bezirkes Voitsberg Band 1 Steiermarkisches Landesarchiv Graz 2011 S 123 a b Ernst Lasnik Rund um den Heiligen Berg Verlag Styria Graz 1982 ISBN 3 222 11303 3 S 552 554 Auflosung des Burgvereins Ligist mit 31 12 2011 In Marktgemeinde Ligist Hrsg Ligister Nachrichten Nr 236 96 Ligist 2011 S 42 ligist at PDF a b c d Martin Aigner Der Wohnturm von Ligist In Burgenseite com Abgerufen am 19 Februar 2019 a b Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Steiermark ohne Graz 2 Auflage Berger Horn Wien 2006 ISBN 3 85028 439 5 S 271 272 Wolfgang Morscher Der gluhende Schab In Sagen at Abgerufen am 12 September 2015 nbsp Dieser Artikel wurde am 22 Marz 2019 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Ligist amp oldid 235829623