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Die Burg Grenzau ist die Ruine einer Spornburg auf 250 m u NHN bei Hohr Grenzhausen im Westerwaldkreis in Rheinland Pfalz Sie besitzt als einzige Burg Deutschlands einen dreieckigen Bergfried Burg GrenzauBurg Grenzau Luftaufnahme 2014Burg Grenzau Luftaufnahme 2014Alternativname n Burg Gransioie Grossfreuden Staat DeutschlandOrt Hohr GrenzhausenEntstehungszeit um 1210Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand wesentliche Teile erhaltenGeographische Lage 50 27 N 7 39 O 50 450291666667 7 6552305555556 250 Koordinaten 50 27 1 1 N 7 39 18 8 OHohenlage 250 m u NHNBurg Grenzau Rheinland Pfalz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Niederadel 3 1 Die von Grenzau 3 2 Die Schneiss oder Schnetz von Grenzau 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Burg wurde von Heinrich I von Isenburg um 1210 als Burg Gransioie erbaut altfrz fur Grossfreuden frz grande joie woraus sich uber Gran Joie 1238 Gransoge 1275 Grensoy ge 1331 1343 1346 Grensawe 1356 La Grange 1525 Grensove Grensauwe Grentzawe dann Grenzau entwickelte Die erste urkundliche Erwahnung vom 6 Januar 1213 zeigt dass der Isenburger sich mit dem Burgenbau uber Rechte des Klosters Laach an diesem Ort hinweggesetzt hatte Die Befestigung uberwachte eine Fernstrasse die vom Rheintal bei Bendorf nach Osten auf den Westerwald fuhrte und sicherte damit eine Verbindung zu den Isenburger Besitzungen und Rechten im Lahntal darunter die Herrschaften Limburg und Meudt sowie die Vogtei zu Villmar Die Burg Grenzau war zudem Mittelpunkt einer kleinen Herrschaft mit Besitzungen der Isenburger die insbesondere die Kirchspiele Alsbach Grenzhausen Breitenau Nauort und Ransbach umfasste Burg und Herrschaft Grenzau erhielten in den folgenden Jahrhunderten den Charakter einer Nebenresidenz verschiedener Linie des weit verzweigten Hauses Isenburg mit seinem verstreuten Territorium Eine offenbar kleine Besatzung an Burgmannen lasst sich mit verschiedenen Dokumenten belegen 1337 ist erstmals ein Geistlicher auf Grenzau nachgewiesen wohl der Kaplan der Burgkapelle 1346 eroberte Erzbischof Balduin von Trier in der Grenzauer Fehde die Burg Philipp I musste trotz seines Sieges am Gumschlag uber die Koblenzer Burgerwehr 1347 die Lehnsherrschaft anerkennen Kaiser Karl IV erteilte Grenzau das Frankfurter Stadtrecht 1436 ist erstmals der Sitz einer Kellerei in der Burg nachgewiesen 1464 wird ein Wirtschaftshof erwahnt 1439 lebte die altere salentinische Linie der Herren und Grafen von Isenburg auf der Burg 1460 erhielt Gerlach II die Burg von Kurtrier zuruck 1557 lebte die jungere salentinische Linie der Isenburger Grafen hier und verstarkte die Befestigungsanlagen durch Geschutzbastionen im Norden und ein Rondell am Sudhang Zu ihr gehorte als vorletzter Graf der Grenzauer Linie Salentin von Isenburg der von 1567 bis 1577 als Erzbischof und Kurfurst von Koln und von 1574 bis 1577 auch als Furstbischof von Paderborn amtierte Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde die Burg am 14 Marz 1635 von franzosischen Truppen aus Ehrenbreitstein in Brand gesetzt 1664 fiel die stark beschadigte Burg nach dem Tod des Grafen Ernst von Isenburg Grenzau als erledigtes Lehen wieder an Kurtrier und blieb fur wenige Jahre Sitz einer Kellerei und eines Amts 1700 wurde die Muhle unterhalb der Burg erneuert 1722 ein Haus fur den trierischen Admodiator auf dem Schloss Grenzach erbaut die Burg verfiel aber zusehends 1788 wurde die bis dahin von den Bewohnern des Orts Grenzau noch genutzte Burgkapelle abgebrochen und an anderer Stelle neu errichtet 1793 sturzte das Dach des Schlossturmes ein Aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses fiel die Burg 1803 an Nassau Weilburg Im Jahr 1866 kam sie an Preussen 1925 wurde die Burg von Regierungsbaumeister Rudolph Arthur Zichner aus Wiesbaden erworben und dem Nerother Wandervogel zur Verfugung gestellt 1953 erwarb der Architekt Hans Spiegel die Burg Er fuhrte Erhaltungsmassnahmen und einen kleinen Ausbau durch und brachte dort seine grosse Sammlung von Keramik des Kannebacker Lands unter Seit seinem Tod 1987 wird die Burg von der Familiengesellschaft der vier Nachkommenlinien betreut Beschreibung Bearbeiten nbsp BergfriedDie zweiteilige Spornburg verfugt uber eine Kernburg deren westlich vorgelagerte Vorburg abgegangen ist An der Sudseite befindet sich ein mit rundem Geschutzturm und zwei Flugelmauern um 1540 gelegenes Bollwerk getrennt durch einen Halsgraben Der dreieckige 32 Meter hohe viergeschossige Bergfried Mitte 13 Jh liegt uber dem nordlichen Halsgraben Die fur das heutige Deutschland einzigartige Dreiecksform des Bergfrieds lasst sich moglicherweise aus der Verbindung des Erbauers Heinrich I zum Grafenhaus Peilstein erklaren die grosse Besitzungen in Niederosterreich und der Steiermark hatten wo solche Bauformen verbreitet waren Aus dem 14 Jahrhundert ist nur das mit einem kleinen Rundturm Tourelle flankierte Torhaus an der ehemaligen Ringmauer an der Sudseite erhalten An der Westseite ist noch die Ruine des Palas zu erkennen Vermutlich in der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts wurden die Befestigungsanlagen verstarkt und auf die Verwendung von Feuerwaffen ausgelegt Niederadel BearbeitenAus der Burgmannschaft der Burg bildeten sich zwei nachweisbare niederadlige Geschlechter nbsp Wappen derer von GrenzauDie von Grenzau Bearbeiten Die von Grenzau waren ein Zweig des Hauses von Braunsberg Fur das Jahr 1305 ist ein Ritter Johann von Grenzau Braunsberg uberliefert Das letzte belegte Mitglied der Familie im Mannesstamm ist Dietrich von Grenzau der 1380 die Burg Dernbach erwarb 1415 starb und die Burg an seine Tochter vererbte die Stammmutter des Hauses Hilchen von Lorch 1467 verausserte Wilhelm von Staffel Besitzungen nahe der Burg Grenzau die er uber seine Ehefrau aus dem Haus von Grenzau erhalten hatte Besitz derer von Grenzau ist uber den gesamten sudlichen Westerwald hinweg bis in die Taler von Rhein und Lahn nachgewiesen Das Wappen der Familie zeigte drei silberne Rauten oder Wecken im roten Schild die auf dem Helm auf zwei roten Adlerflugeln erneut erscheinen nbsp Wappen derer Schneiss von GrenzauDie Schneiss oder Schnetz von Grenzau Bearbeiten Die Schneiss oder Schnetz von Grenzau gingen mit dem 1310 erwahnten Heinrich wohl aus den Schnitz von Kempenich hervor Bedeutende Mitglieder der Familie waren ein 1391 als Prior von Maria Laach erwahnter Heinrich Margaretha 1492 bis 1504 Abtissin von Gnadenthal und Johann um 1500 Hofmeister zu Siegen Letzter nachweisbarer Stammfolger ist ein offenbar kurz vor 1576 gestorbener Johann Bis 1781 sind noch unebenburtige Nachkommen nachgewiesen die Lehen aus den Familienbesitzungen erhielten Der Besitzschwerpunkt lag im Westerwald mit Streubesitz bis in Rheingau Eifel und Taunus hinein Das Wappen der Schneiss von Grenzau zeigte zwei silberne mit einem roten Wechselzinnenbalken belegte Pfahle in einem blauen Schild Literatur BearbeitenHellmuth Gensicke Grenzau und Kammerforst In Nassauische Annalen 73 Band 1962 S 250 262 Hans Spiegel Chronik der Burg Grenzau In Burgen und Schlosser 25 1984 S 22 52 Dietmar Spiegel Der Architekt Hans Spiegel und seine Grenzau 1954 bis 2004 Sicherung und neuzeitlicher Ausbau einer Burgruine In Burgen und Schlosser 45 2004 S 93 97 Lorenz Frank Der Bergfried der Burgruine Grenzau Neue Beobachtungen zur Baugeschichte In Burgen und Schlosser 45 2004 S 98 103 Alexander Thon Stefan Ulrich wie ein Monarch mitten in seinem Hofstaate thront Burgen am unteren Mittelrhein Schnell amp Steiner Regensburg 2010 ISBN 978 3 7954 2210 3 S 74 79 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Grenzau Album mit Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Burg Grenzau in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Heimatkundliche Informationen zur Burg Grenzau Rekonstruktionszeichnung von Wolfgang Braun Geschichtliche Daten zu Stadt und Burg Memento vom 22 November 2011 im Internet Archive Namensentwicklung von Grenzau Memento vom 1 April 2010 im Internet Archive Burgen und Schlosser im Westerwaldkreis Burg Dernbach Burg Grenzau Schloss Hachenburg Burg Hartenfels Hof Langwiesen Burg Liebenscheid Schloss Molsberg Schloss Montabaur Hof Neuroth Reifenberger Schlosschen Alte Burg Rotenhain Sporkenburg Burg Steinebach Schloss Westerburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Grenzau amp oldid 237820384