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Die abgegangene Burg Ebnath befand sich in der oberpfalzischen Gemeinde Ebnath im Landkreis Tirschenreuth Kirchweg 4 Der Burgstall ist heute ein geschutztes Bodendenkmal 1 Sie wird als Bodendenkmal unter der Aktennummer D 3 6037 0033 im Bayernatlas als archaologische Befunde der mittelalterlichen Burg und des fruhneuzeitlichen Schlosses in Ebnath gefuhrt Lageplan der Burg Ebnath sowie des Unteres Schlosses Ebnath auf dem Urkataster von Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Reste der Burg Ebnath 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Gerichtsbezirk um Ebnath wurde erstmals 1061 erwahnt damals schenkte Kaiser Heinrich IV seinem Ministerialen Ottnant von Eschenau dieses Gebiet als freies Eigen mit dem ausdrucklichen Auftrag dieses zu roden Dieser Otnant hatte keine direkten Nachfahren und so ging der Gerichtsbezirk wieder auf die Markgrafschaft im Nordgau und die Diepoldinger uber 1165 wurde in einem Traditionsbuch des Klosters Reichenbach vermerkt dass Markgraf Diepold der Jungere vermutlich Diepold VI dort einen Gutsbezirk mit Namen Hezelisruth heute Holzlashof sudlich von Ebnath verkauft hat Der Gutsmittelpunkt durfte zwischen 1165 und 1179 nach Ebnath verlegt worden zu sein Ebnath und die zugehorige Burg wurden 1179 erwahnt als dieser Diepold den Passauer Bischof bat ecclesiam in Ebenode que sita est in predio zu weihen Diese Kirche erscheint um 1200 als Filialkirche der Pfarrei Kulmain Bereits im 12 Jahrhundert sind Teile des bambergischen Lehensgebietes an die Landgrafen von Leuchtenberg gekommen die daraus die Herrschaft Waldeck bildeten und diese 1283 an den Herzog Ludwig der Strenge verkauften Damit war dieses Gebiet landesherrlich geworden und auch Ebnath wurde ein kurpfalzisches Mannlehen Der Gutsbezirk wurde an die Kloster Waldsassen und Reichenbach verkauft wobei Ebnath im Gebiet von Reichenbach lag Als Gutsmittelpunkt kann vermutlich der Vorgangerbau der Pfarrkirche St Agidius in Ebnath angesehen werden Vor 1185 wurde ein Besitzerwechsel von Ebinode an das Kloster Waldsassen vorgenommen 1277 ubertrug der Egerer Landrichter Ramung de Kamerstaine imperialis aule ministralis die ihm gehorenden Guter zu Ebenod an das Kloster Waldsassen 1434 und 1442 wurden die Uttenhofer und Franz Heckel mit seinen Brudern als Besitzer erwahnt Im 14 Jahrhundert scheint die Burg den Trautenbergern gehort zu haben Ebnath war damals ein Mannlehen der Leuchtenberger und die Trautenberger waren deren Vasallen Am 7 Mai 1355 wurde die Veste Eberode von den Trautenbergern an Hans und Arnold von Hirschberg verpfandet Die Hirschberger Hirzperc wurden daraufhin von Pfalzgraf Rupprecht mit der Burg belehnt 1399 sass Hans von Hirschberg in Ebnath und nannte sich nach seinem neuen Besitz 1405 wurden die Gebruder Hans und Arnold von Hirschberg mit dem Zusatz zu Ebnath genannt 1441 sassen dort Paulus und Jorg von Hirschberg 1416 erhielt Paulus von Hirschberg von seinem Landesherren eine Summe Geldes 250 rheinische Gulden die er in die Burg Ebnath verbauen sollte 1455 verkaufte der Sohn Heinrich des Jorg seinen Anteil an der Burg an die Sohne des Paulus Arnold Gilg und Hermann 1486 wurde Hans von Hirschberg Landrichter des Hochstifts Bamberg genannt 1488 Paul von Hirschberg Pfleger zu Murach und 1489 wieder Hans von Hirschberg 1501 und 1509 wurden als Besitzer Paul Wolf und Georg von Hirschberg genannt Im Landshuter Erbfolgekrieg wurde Ebnath von einem Wunsiedeler Aufgebot unter dem bohmischen Feldhauptmann Balthasar Pribisch angegriffen das Dorf Ebnath wurde dabei abgebrannt und die Burg beschossen sodass deren aus Holz gebautes oberstes Stockwerk abbrannte Unter dem Kommando von Paul von Hirschberg und Oswald von Seckendorf widerstand die Burg aber dem Angriff und das Wunsiedeler Aufgebot wurde am 8 August 1504 aufgerieben 2 Dieser Schlacht wird heute noch im Rahmen einer Gedenkfeier unter dem Titel Bayrisch bohmischer Markt mit Feldlager gedacht 3 Die drei Bruder Paul Wolf und Georg von Hirschberg teilten die Burg in drei Burghuten Nach dem Tod des Paul ging dessen Teil an seine Sohne Ludwig und Oswald uber die 1518 erstmals genannt wurden 1525 war Ludwig der alleinige Besitzer Der Teil Georgs ging 1525 an seine Sohne Arnold und Hans uber Nach dem Tod des Hans besass Arnold diesen Teil bis zu seinem Tod 1530 Der Sohn Ludwig des Wolf von Hirschberg hatte den Anteil seines Vaters bereits 1518 ubernommen Ab 1530 war er bis zu einem Tod 1550 alleiniger Besitzer der Burg Danach ging die Burg an die Bruder Paul Mathes und Georg zu Ebnath und Mehlmeissl uber 1570 wurden nur noch Paul und Georg genannt 1599 die Gebruder Hans und Hans Siegmund von Hirschberg Letzterer ist bis 1620 bezeugt nbsp Wappen der Gemeinde EbnathDie Hofmark Ebnath blieb noch bis in das 19 Jahrhundert im Besitz der Hirschberger Der geschlossene Kondominatsbesitz in Ebnath und Schwarzenreuth wurde am 1 Januar 1870 an die Grafen von Castell und Rudenhausen verkauft die ihren Besitz 1935 an die Forst AG Ebnath weiter verausserten Das Gemeindewappen von Ebnath der springende rote Hirsch stammt aus dem Familienwappen der Hirschberger Der Eisenhammer im Schildhaupt erinnert an die Bedeutung der Eisenindustrie in Ebnath und Sengelau und an den Bergbau in Mehlmeisel Der silberne Pfeil Attribut des heiligen Aegidius verweist auf den Patron der Pfarrkirche von Ebnath nbsp Pfarrkirche St Agidius und Alte Vest Ebnath Reste der Burg Ebnath BearbeitenInmitten des Dorfes Ebnath liegt der Burg und Kirchberg der von der 1741 erbauten Pfarrkirche St Agidius gekront wird Der Kirchhof ist im Nordosten Norden und Westen von einer hohen Futtermauer umgeben die vermutlich auf die Ringmauer der Burg zuruckzufuhren ist Diese hat fruher das ganze Kirchenareal umschlossen aber den Bereich der Alten Vest Ebnath ausgespart Um den Burgberg soll fruher ein Nebenarm der Fichtelnaab gefuhrt haben Sudlich der Kirche von Ebneth steht ein Gebaude das heute allgemein als Alte Vest Ebnath bezeichnet wird Dieses zwischen 1630 und 1640 errichtete Gebaude ist ein zweieinhalbgeschossiger Bruchsteinbau mit Walmdach und Rundbogenfenstern im Erdgeschoss Bis zum Umbau von 1932 besass es im Erdgeschoss nur schartenartige Lichtschlitze von denen ist noch einer auf der Westseite erhalten und mit einer Lourdesgrotte mit der Kirche verbunden Eventuell hat Ludwig von Hirschberg den fruheren Zentralbau der Burg in eine Kirche umgebaut und daneben ein neues Schloss errichten lassen Dieses Gebaude soll mittels eines gemauerten Ganges mit der Westempore der Kirche verbunden gewesen sein der 1742 abgerissen wurde Die gesamte Veste soll mit einer Mauer umgeben gewesen sein und uber einen Torturm verfugt haben Vor dem Torturm soll es eine Zugbrucke gegeben haben diese ist dann uberwolbt und schliesslich aufgefullt worden Die Bauten wurden zugunsten des Neubaus des Schlosses Ebnath abgerissen Literatur BearbeitenDetlef Knipping Gabriele Rasshofer Landkreis Tirschenreuth Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band III 45 Karl M Lipp Verlag Lindenberg im Allgau 2000 ISBN 3 87490 579 9 Ulrich Kinder Der Befestigungsbau im Landkreis Tirschenreuth Arbeiten zur Archaologie Suddeutschlands Band 28 S 96 101 Dr Faustus Buchenbach 2013 ISBN 978 3 933474 82 7 Hans Muller Ihl Hofmark Ebnath Heimat an der oberen Fichtelnaab Gemeindeverwaltung Ebnath Coburg 1979 Weblinks BearbeitenHistorischer Atlas von Bayern Altbayern Reihe I Heft 40 Kemnath Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1975 Eintrag zu Schloss Ebnath in der privaten Datenbank Alle Burgen Einzelnachweise Bearbeiten Archaologische Befunde und Funde im Bereich der abgegangenen mittelalterlichen Burg von Ebnath Schlacht bei Ebnath im Jahre 1504 500 Jahrestag der Schlacht in der Hofmark Ebnath Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Burgen und Schlosser im Landkreis Tirschenreuth Schlosser Schloss Altenstadt Schloss Burggrub abgegangen Pflegschloss Barnau abgegangen Unteres Schloss Ebnath abgegangen Neues Schloss Ebnath Schloss Erlhammer Schloss Friedenfels Schloss Fockenfeld Schloss Fuchsmuhl Schloss Groschlattengrun Hammerschloss Grotschenreuth Drahthammer Schloss Grotschenreuth Schloss Hardeck Schloss Hoflas Schloss Hopfau Schloss Kaibitz Schloss Krummennaab abgegangen Schloss Kulmain Kulmain am Weiher Schloss Mauern abgegangen Schloss Oberschonreuth abgegangen Schloss Ottengrun Schloss Poppenreuth Neues Schloss Plossberg Schloss Reuth Schloss Riglasreuth Schloss Schlackenhof Schloss Schwarzenreuth Schloss Siegritz abgegangen Schloss Thanhausen Schloss Thumsenreuth Schloss Trautenberg Schloss Trevesenhammer Schloss Unterbruck Schloss Unterschonreuth Schloss Waldershof Abteischloss Waldsassen Schloss Wildenreuth Schloss Witzlasreuth abgegangen Schloss WolframshofBurgen und Ruinen Burgstall Altenkemnath abgegangen Burg Altneuhaus abgegangen Burg Bruck am Turm abgegangen Burg Bruck im Weiher abgegangen Burg Ebnath abgegangen Burg Falkenberg Burg Frauenberg abgegangen Burg Freienstein abgegangen Burgstall Grosskonreuth abgegangen Burg Herrenstein abgegangen Burg Kaibitz abgegangen Burgstall Konnersreuth abgegangen Burg Kulmain Kulmain an der Kirch abgegangen Burg Lehen abgegangen Burgstall Lengenfeld abgegangen Burg Leonberg abgegangen Burgruine Liebenstein Burg Matzersreuth abgegangen Burg Melteuer abgegangen Burg Oberndorf abgegangen Burg Plossberg abgegangen Burg Reichensteinmauer abgegangen Burg Rothenburg abgegangen Burg Schonficht abgegangen Burg Schonkirch abgegangen Burg Schwarzenschwall abgegangen Turmburg Siegritz Burgruine Trautenberg Burgstall Troglersreuth abgegangen Burgruine Waldeck Burgruine Weissenstein Burg Wiesau abgegangen Burg WildenauTurmhugelburgen alle abgegangen Turmhugel Altes Schloss Hauxdorf Turmhugel Forchheim I Turmhugel Forchheim II Turmhugelburg Poppenreuth Turmhugel SteinbuhlBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Burgstall Rosall Burglein 49 95102 11 94022 531 Koordinaten 49 57 3 7 N 11 56 24 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Ebnath amp oldid 237902958