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Bruno Winzer 15 Oktober 1912 in Berlin nach 1988 war ein deutscher Offizier und Agent des Ministeriums fur Staatssicherheit MfS in der Bundeswehr Er desertierte 1960 als Major in die Deutsche Demokratische Republik angeblich um einen Plan fur eine unmittelbar bevorstehende westdeutsche Aggression gegen die DDR die CSSR Ungarn und Polen zu enthullen Im Jahr 2009 wurde bekannt dass das MfS seinen Militarspion Winzer wegen der Gefahr der Entdeckung zuruckgezogen und anschliessend fur Propagandazwecke weitergenutzt hatte Internationale Pressekonferenz am 8 Juli 1960 in Ost Berlin v r n l Bruno Winzer Egbert von Frankenberg Adolf Deter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Spion der Staatssicherheit in der Bundeswehr 1 2 Ubertritt in die DDR 1 3 Die Pressekonferenz vom 8 Juni 1960 1 3 1 Vorbereitung und Verlauf 1 3 2 Ergebnisse und Nachwirkungen 1 4 Burger in der DDR 1 5 Flucht aus der DDR 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBruno Winzer war jungster Sohn einer Beamtenfamilie in Berlin Zum 1 Marz 1929 trat er in die NSDAP ein 1 Nach dem Abitur an einem Realgymnasium trat er 1931 in die Reichswehr ein Als Offizier der Wehrmacht nahm Winzer am Zweiten Weltkrieg in Frankreich und der Sowjetunion bei der Infanterie und dann der Panzerwaffe teil Bei Kriegsende geriet er als Major in britische Kriegsgefangenschaft Dort diente er noch bis Juli 1946 als Kommandeur einer bewaffneten Militarpolizei Einheit Es folgten Beschaftigungen als Kraftfahrer und Vertreter Eine erste Ehe war 1955 an seiner Leichtlebigkeit und durch Spielschulden gescheitert Am 1 Mai 1957 stellte die Bundeswehr Winzer mit seinem letzten Wehrmachtsrang ein Bei der Einstellungsuberprufung durch den Militarischen Abschirmdienst war Winzer als offener Fall liegengeblieben wodurch seine Verschuldung der Bundeswehr nicht bekannt geworden war 2 Spion der Staatssicherheit in der Bundeswehr Bearbeiten Wegen seiner Geldschwierigkeiten bot sich Winzer bereits im November 1957 in Ost Berlin dem MfS als Spion in der Bundeswehr an Als Gegenleistung erwartete er dass es helfe ihm seine finanziellen Verpflichtungen zu erfullen Unter den selbstgewahlten Decknamen Rebe und Depot lieferte Winzer viele wertvolle interne Informationen und Dokumente wobei er grossen Mut und gute Einsatzbereitschaft zeigte 3 Die Qualitat der Spionagetatigkeit Winzers hatte sich verbessert nachdem er 1959 Pressestabsoffizier des Luftwaffenkommandos Sud geworden war das in Angleichung an die NATO Struktur mit der US amerikanischen Fourth Allied Tactical Air Force ATAF aufgestellt wurde Unter anderem berichtete Winzer dem MfS von Existenz und Einsatz des US amerikanischen Spionageflugzeugtyps Lockheed U 2 Ubertritt in die DDR Bearbeiten Mit den Worten Winzer musste zuruckgezogen werden da seine Sicherheit nicht mehr gewahrleistet war beschrieb das MfS intern den Ubertritt Winzers in die DDR 4 Der Kurier Winzers war im Fruhjahr 1960 in der Bundesrepublik Deutschland infolge eines Verkehrsunfalls als Angehoriger der Hauptverwaltung Aufklarung erkannt und verhaftet worden 5 Am 1 Mai 1960 schleuste das MfS Winzer samt zweiter Ehefrau und Hausrat in einer verdeckten Aktion in die DDR Es schien als sei Winzer mit mehreren Tausend DM untergetaucht wobei er Schulden von 20 000 DM hinterlassen und kurz zuvor fur die Anschaffung eines PKWs weitere 4 000 DM Kredit aufgenommen hatte Daraufhin begannen in der Bundesrepublik Staatsanwaltschaft und Polizei nach dem vermeintlichen Bankrotteur zu suchen Die Pressekonferenz vom 8 Juni 1960 Bearbeiten nbsp Josef Kammhuber l in Begleitung seines Adjutanten Gliga r Unterdessen bereitete das MfS Winzer in Ost Berlin auf einen grossen offentlichen Auftritt im Zuge der Operation Straussenei vor Nach dem Scheitern des Chruschtschow Ultimatums hatte das MfS 1959 unter diesem Namen begonnen eine Beweiskette zu konstruieren um die nun von der SED Fuhrung ins Auge gefasste Abschottung West Berlins gegebenenfalls vor der Weltoffentlichkeit als eine Verteidigungsmassnahme zu rechtfertigen 6 Das MfS honorierte seinen Geheimen Informator Winzer monatlich wie wahrscheinlich zuvor mit 1 400 DM West 7 Vorbereitung und Verlauf Bearbeiten nbsp Winzer an der Karte auf der internationalen Pressekonferenz am 8 Juli 1960 in BerlinEnde Juni 1960 machte die Abteilung Agitation des MfS Winzer mit Adam von Gliga 1922 bekannt Die Bundeswehr hatte den ehemaligen Wehrmachtsoffizier Gliga 1956 eingestellt Dort hatte er ab Anfang 1957 im Rang eines Hauptmanns dem General Josef Kammhuber als Adjutant gedient Kammhuber war im Juni 1957 Inspekteur der Luftwaffe geworden Als sich Anfang 1958 herausstellte dass Gliga bei der Bewerbung falsche Angaben zu Schulabschluss und Wehrmachtsrang gemacht hatte und der Adelsname zweifelhaft war wurde er innerhalb der Bundeswehr versetzt Im Februar 1958 folgte die unehrenhafte Entlassung wegen Anstellungsbetrug und im Juni 1958 die Inhaftierung unter dem Verdacht des Landesverrats durch das BKA in Bonn In der Untersuchungshaft begegnete Gliga einem Mitarbeiter des MfS Diesem schilderte er seine Verhaftung als Ergebnis einer Intrige des Verteidigungsministers Franz Josef Strauss Daraufhin riet ihm der MfS Mitarbeiter seine Militarkarriere in der DDR fortzusetzen Gegen Kaution im Oktober 1958 freigelassen floh Gliga am 16 Januar 1959 uber West Berlin nach Ost Berlin wo er sich beim MfS meldete Das MfS stattete ihn mit einer neuen Identitat aus um ihn erst bei Gelegenheit offentlich hervortreten zu lassen Dies geschah 17 Monate nach seiner Flucht Bis dahin hatte Gliga nach bestem Wissen und im Glauben hauptamtlicher Mitarbeiter des MfS oder sogar ein Militarattache der DDR zu werden Auskunfte uber Personen Strukturen und Vorgange in Bundeswehr und NATO erteilt Dann zog ihn das MfS fur die Operation Straussenei heran Am 8 Juli 1960 stellten sich Winzer und Gliga in Ost Berlin auf einer Pressekonferenz des Ausschusses fur Deutsche Einheit der Presse als deutsche Offiziere und Patrioten vor die wegen der zunehmende n Faschisierung der Bundeswehr und des gesamten Bonner Staatsapparates aus Gewissensgrunden die Bundesrepublik verlassen hatten 8 Zu den minutiosen Vorbereitungen der Pressekonferenz durch das MfS hatte die Vorgabe von Texten fur Winzer und Gliga zu ihrer Legende und auch von Fragen der DDR Journalisten und der Antworten des Podiums unter Egbert von Frankenberg gehort 9 Bereits 1959 hatte die DDR durch die Veroffentlichung einer angeblichen NATO Planungsstudie namens Deco II aufschlussreiche Enthullungen uber den aggressiven faschistischen Charakter der Bonner Bundeswehr bekannt gegeben Obwohl das auf 1955 datierte Dokument deutliche Merkmale einer Falschung wie die unubliche Bezeichnung geheime Bundessache unbekannte taktische Zeichen und unglaubhafte nahezu satirische Textpassagen aufwies hielt die Staatssicherheit es fur echt Lieferant des Phantasieprodukts das voll den Erwartungen der SED entsprach war der sich als Journalist ausgebende Nachrichtenhandler Karl Heinz Kaerner alias Kohle 1920 2001 den Werner Grossmann 1954 fur die Spionage der DDR gegen das Amt Blank angeworben hatte 10 Selbst nachdem das MfS Kaerner unter dem Verdacht unwahre Angaben gemacht zu haben in den Monaten Mai bis Juli 1959 in Hohenschonhausen in Untersuchungshaft genommen und anschliessend den Kontakt abgebrochen hatte blieb es im Glauben an die Authentizitat der vermeintlichen Aggressionsplane und sorgte durch den manipulierten Auftritt Winzers und Gligas fur ihre zeugenschaftliche Bestatigung vor der Offentlichkeit Winzer stellte den kleinen Deutschlandplan des Bonner Generalstabs fur den Blitzkrieg gegen die DDR und andere sozialistische Staaten vor Den Plan zum Uberfall den er an einer Karte erklarte sah wie Deco II gleichzeitige Vorstosse der Bundeswehr in die DDR und nach Polen vor einen durch die Tschechoslowakei CSR und weiter parallel der Oder Neisse Grenze und den anderen durch Osterreich nach Ungarn und von dort uber die CSR direkt nach Warschau Der Angriff stehe unmittelbar bevor die Versorgungsleitungen seien fertig und in der DDR sei bereits eine funfte Kolonne tatig um einen zweiten 17 Juni ins Werk zu setzen Winzers Biograf Bernd Stover halt es fur eher unwahrscheinlich dass Winzer geglaubt hatte was er sagte 11 Wahrend Winzer seinen Auftritt genoss wirkte Gliga unsicher Er las lediglich den ihm vom MfS zugedachten Text vor Blass blieben zwei weitere Bundeswehr Zeugen Ein desertierter Unteroffizier und ein ehemals zivilbeschaftigter Kartograf der vor der Staatsanwaltschaft in die DDR geflohen war Ergebnisse und Nachwirkungen Bearbeiten Die Veranstaltung war zur Zufriedenheit der SED verlaufen und das Presseecho war wunschgemass gross zumal auch die vom MfS handverlesenen Westjournalisten keine storenden Fragen gestellt hatten Die DDR Presse allen voran das SED Zentralorgan Neues Deutschland hielt das Thema mehrere Tage auf der Titelseite Unter dem Motto Bundeswehroffiziere sagen aus prasentierte sich das Duo Winzer von Gliga auf Foren wo nicht nur Einwohner sondern auch zahlreiche Besucher aus Westberlin und aus Westdeutschland erschienen um sich uber den aggressiven Charakter der Bonner NATO Armee aus erster Quelle zu informieren 12 Eine Steigerung der Kampagne war eine Pressekonferenz des Ersten Sekretars des Zentralkomitees der SED Walter Ulbricht am 19 Juli 1960 in Berlin Unter Bezug auf Winzer und Gliga gab Ulbricht der Weltoffentlichkeit weitere aufschlussreiche Tatsachen uber das erschreckende Ausmass der Kriegsvorbereitungen auf westdeutschem Boden bekannt untermalt von Karten Plane n und Zeichnungen uber den Verlauf einer geplanten Aggression gegen die DDR 13 Das DDR Fernsehen Deutscher Fernsehfunk DFF strahlte am 29 August 1960 ein Interview mit Winzer unter dem Titel Interview mit Bruno Winzer zur Denkschrift von Bundeswehroffizieren aus 14 Die Auftritte vermeintlicher Bundeswehrdeserteure in der DDR veranlassten Politiker der Bundesrepublik Deutschland zum offentlichen Nachdenken uber die Einstellungspraxis der Bundeswehr 15 Im Jahr 1961 begrundete Ulbricht die Errichtung der Berliner Mauer am 13 August in einer Fernsehansprache des DFF am 18 August Dabei berief er sich unter anderem auf Winzers Ausfuhrungen vom Vorjahr Ein Erfolg der SED Pressekampagne war dass auch westliche Zeitungen wie Die Welt von Winzer bekanntgegebene westdeutsche Kriegs und Burgerkriegsvorbereitungen als Argumente zum Mauerbau ernst nahmen 16 Zum Jahrestag der Mauer prasentierten 1962 Karl Gass und Karl Eduard von Schnitzler im Propagandafilm Schaut auf diese Stadt den laut Winzer geplanten Angriff der Bundeswehr auf einer Karte in animierter Form End und Hohepunkt der Operation Straussenei war im Jahr 1963 der DEFA Film For Eyes Only Bei der Darstellung der westdeutschen Angriffsplane ubernahm das Drehbuch nahezu wortgleich die Zusammenfassung der Aussagen Winzers durch Ulbricht auf der Pressekonferenz am 19 Juli 1960 Propaganda und Publizistik der DDR griffen nach 1963 seltener auf die Person Winzer zuruck 17 Dagegen hatte Ulbrichts Zusammenfassung bis in die 1980er Jahre die Funktion eines zentralen Textes 18 Ohne seinen Namen zu nennen zog die marxistisch leninistische Geschichtswissenschaft der DDR Winzers Enthullungen und die Karte des Blitzkriegsplans zur Begrundung fur die Errichtung der Berliner Mauer heran wie Gerhard Keiderling 19 Auch das 1981 von Eberhard Heinrich und Klaus Ullrich vorgelegte Buch Befehdet seit dem ersten Tag Uber 3 Jahrzehnte Attentate gegen die DDR das zugleich in der DDR und der Bundesrepublik Deutschland im Verlag Marxistische Blatter erschien gab den Text wieder 20 Burger in der DDR Bearbeiten Das MfS beobachtete und betreute Winzer und Gliga durch eigens abgestellte Sachbearbeiter Obwohl beide gegenuber anderen Ubersiedlern aus der Bundesrepublik Deutschland in den Genuss von Privilegien kamen schlug ihre Eingliederung in die sozialistische Gesellschaft fehl Winzers Partner Gliga war von seinem neuen Leben enttauscht Entgegen den Verheissungen beschaftigte ihn das MfS nicht als Berufsoffizier sondern als freien Mitarbeiter der Abteilung Agitation Obwohl Gliga wie sein Bearbeiter beim MfS erstaunt feststellte mit Eloquenz und Charme Zugang zu gesellschaftlichen Kreisen in Ost Berlin gefunden hatte wollte er aus der DDR fluchten Im Sommer 1961 nahm der Bundesnachrichtendienst BND dem Gligas Absicht bekannt geworden war zu ihm Kontakt auf Gegen die Zusicherung einer unbehelligten Ruckkehr lieferte Gliga Informationen aus dem MfS Der Mauerbau am 13 August 1961 verhinderte zunachst die geplante Flucht Im Mai 1962 nahm das MfS Gliga und seinen BND Kurier fest Nachdem Gliga das Angebot gegen seine Freilassung als Doppelagent fur das MfS gegen den BND zu wirken ausgeschlagen hatte verurteilte ihn im Dezember 1963 das Militarkollegium des Obersten Gerichts der DDR nach 19 Monaten Untersuchungshaft wegen Spionage zu zehn Jahren Zuchthaus Anschliessend verbusste Gliga bis zu seinem Freikauf durch die Bundesregierung Ende 1970 sieben Jahre in der Sonderhaftanstalt Bautzen des MfS Nach Vernehmungen durch das Bundeskriminalamt stellte im April 1971 der Generalbundesanwalt das gegen Gliga 1959 eroffnete Strafverfahren ein 21 Winzer beschaffte das MfS einen Wohnsitz in Ost Berlin den Ubersiedler normalerweise nicht erhielten und beim Deutschen Fernsehfunk DFF eine Stelle als freischaffender Redakteur und Kommentator Bald fuhrte Winzers eigensinnige politisch untragbare Lebensweise zu Konflikten im Berufs und Alltagsleben Ende 1962 verlor er die Stelle beim DFF Nach der Entlassung ging Winzer keiner geregelten Arbeit nach das MfS registrierte bei ihm uble Verleumdung und Hetze gegen die DDR Um Winzer zu disziplinieren ernannte das MfS ihn 1965 in Wurdigung seiner Verdienste als Kundschafter ehrenhalber zum Oberstleutnant Zukunftig erhielt Winzer eine Ehrenpension und unterstand der Militargerichtsbarkeit 22 Im selben Jahr ging seine Ehefrau mit den beiden Sohnen in die Bundesrepublik Deutschland zuruck und liess sich scheiden Formal wieder beim DFF beschaftigt verfasste Winzer seine Lebenserinnerungen in denen er nochmals die Legende vom Ubertritt aus Gewissensgrunden ausbreitete 23 Das 1968 erschienene Buch wurde mit zehn Auflagen ein Erfolg Sein MfS Betreuer beobachtete dass Winzer sich langsam in die Rolle eines bedeutenden Schriftstellers hineinsteigere und wiederum zum Problem wurde Trotz Ehrungen und Auszeichnungen der Beforderung zum Ehren Oberst 1975 verbunden mit betrachtlicher Erhohung der Pension blieb Winzer bei seiner kritischen Haltung zur Politik der SED Winzer protestierte 1978 mit seiner dritten Ehefrau wahrend der Vorweihnachtszeit offentlich vor dem Centrum Warenhaus am Alexanderplatz gegen Kriegsspielzeug In einem offenen Brief an Erich Honecker den die Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ am 2 Marz 1983 veroffentlichte prangerte er die Verhaftung von DDR Friedensaktivisten an Winzer unterhielt Kontakte zu westlichen Journalisten und Diplomaten und zu Oppositionellen in der DDR die seinen MfS Bearbeiter feststellen liessen dass er sich zu einem Feind entwickelt hat Die Folge der FAZ Veroffentlichung war ein Publikationsverbot Winzer erhielt fortan wie auch andere unbequeme DDR Burger keine Gelegenheit offentlich aufzutreten Weil Winzer zu viele Genossen aus dem MfS und dem Staatsapparat kannte unterblieben dank der MfS Spitzenfunktionare Erich Mielke und Markus Wolf gegen Winzer erwogene Strafverfahren und Zersetzungsmassnahmen 24 Flucht aus der DDR Bearbeiten Winzers Antrage auf Besuchsreisen in den Westen wurden stets abgelehnt bis das MfS im November 1987 den Antrag des Ehepaars auf eine Besuchsreise in die Bundesrepublik Deutschland genehmigte Wie vom MfS erwartet nutzten beide ihre Reise in die Bundesrepublik zur Flucht aus der DDR durch Nichtruckkehr Winzer meldete sich nach einem Artikel der Bild bei seinem ehemaligen Vorgesetzten Gerd Schmuckle vom Spahtrupp zuruck 25 Als Fluchtgrunde nannte er in mehreren Presseinterviews Schikanen Festnahmen das Schweigen in der DDR Zu den von ihm enthullten Blitzkriegsplanen erklarte Winzer dass sie nur in den Kopfen einiger Generale existierten doch musste er die Dinge einfach etwas dramatisieren schliesslich war ich ja auf meine Gastgeber angewiesen 26 Ein in der DDR eingeleitetes Ermittlungsverfahren gegen Winzer wurde nach kurzer Zeit ohne Angabe von Grunden eingestellt In Ost Berlin verhinderte das MfS dass Winzers Wohnungsinventar seinem Wunsch gemass ins Eigentum der Samaritergemeinde um den Pfarrer Rainer Eppelmann uberging Bruno Winzers letztes bekanntgewordenes Lebenszeichen waren Ausserungen gegenuber dem Spiegel aus dem Januar 1988 Die darin von ihm angekundigte Neufassung seines Lebensberichts unter dem Titel Prost Neujahr Genosse Oberst ist nicht erschienen Auszeichnungen BearbeitenSilberner Lorbeer des Deutschen Fernsehfunks Medaille fur ausgezeichnete Leistungen Ehrennadel der Nationalen Front 1971 Ernst Moritz Arndt Medaille 1972 Erinnerungsabzeichen 25 Jahre MfS 1975 Ehrenmedaille der Nationalen Front 1975 Literatur BearbeitenMichael Schabitz Adam von Gliga Bruno Winzer In Eva Fuchslocher Michael Schabitz Hrsg Wechselseitig Ruck und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 Begleitbuch zur Ausstellung W S Exhibeo e V Berlin o J 2017 OCLC 992511469 S 44 47 Bernd Stover Zuflucht DDR Spione und andere Ubersiedler Beck Munchen 2009 ISBN 978 3 406 59100 6 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Bruno Winzer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Bruno Winzer 1912 in Berlin Wanderausstellung Wechselseitig Exhibeo e V Gesellschaft fur politische kulturelle und historische Forschung und Bildung realisiert in Kooperation mit der Erinnerungsstatte Notaufnahmelager Marienfelde und der Stiftung Berliner MauerEinzelnachweise Bearbeiten Olaf Kappelt Braunbuch DDR Berlin 2 Auflage 2009 S 572 Helmut R Hammerich Stets am Feind Der Militarische Abschirmdienst MAD 1956 1990 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2019 ISBN 978 3 525 36392 8 S 249 351 f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Alle Zitate aus einer internen Auskunft des MfS bei Bernd Stover Zuflucht DDR Spione und andere Ubersiedler Beck Munchen 2009 ISBN 978 3 406 59100 6 S 187 Zit bei Stover Zuflucht DDR S 187 Winzer Bruno In Helmut Roewer Stefan Schafer Matthias Uhl Lexikon der Geheimdienste im 20 Jahrhundert Herbig Munchen 2003 ISBN 978 3 7766 2317 8 Zur Operation Straussenei siehe Bernd Stover Das ist die Wahrheit die volle Wahrheit Befreiungspolitik im DDR Spielfilm der 1950er und 1960er Jahre In Thomas Lindenberger Hrsg Massenmedien im Kalten Krieg Akteure Bilder Resonanzen Bohlau Koln Weima Wien 2006 ISBN 978 3 412 23105 7 S 63 Stover Zuflucht DDR S 187 ADN Bericht zu nebenstehender Abbildung Winzer an der Karte auf der internationalen Pressekonferenz am 8 Juli 1960 in Berlin Stover Zuflucht DDR S 193 mit Nachweis Zum Wirken Kaerners siehe Helmut Muller Enbergs Ein Hochstapler namens Kohle In ZfG 68 Jg 2020 Heft 2 S 145 158 Stover Zuflucht DDR S 194 Forum mit ehemaligen Bundeswehroffizieren Nicht mehr online verfugbar In Neues Deutschland 6 August 1960 archiviert vom Original am 1 Dezember 2017 abgerufen am 16 Juni 2021 uber eine Veranstaltung im VEB Elektrokohle Lichtenberg am 5 August 1960 abgerufen am 18 Mai 2023 Bild 183 Allgemeiner Deutscher Nachrichtendienst Zentralbild In bundesarchiv de Abgerufen am 16 Juni 2021 Walter Ulbricht unterbreitete neue Tatsachen uber Bonner Kriegsvorbereitungen Foto und Bericht des ADN zur Pressekonferenz am 19 Juli 1960 in Berlin Bundesarchiv Interview mit Bruno Winzer zur Denkschrift von Bundeswehroffizieren Video im ARD Retro Angebot der ARD Mediathek Deserteure Gewissen oder Glaubiger In Der Spiegel 32 1960 3 August 1960 abgerufen am 16 Juni 2021 zur internationalen Pressekonferenz und ihren Folgen Desertion von Soldaten in die SBZ In Kabinettsprotokolle 1960 gt Protokolle gt 115 Kabinettssitzung am 20 Juli 1960 20 Juli 1960 abgerufen am 16 Juni 2021 kommentiertes Protokoll auf bundesarchiv de Zu Winzer als Stichwortgeber siehe Stover Zuflucht DDR S 197 dort auch das Welt Zitat Wie bei Albrecht Charisius Julius Mader Nicht langer geheim Entwicklung System und Arbeitsweise des imperialistischen deutschen Geheimdienstes Deutscher Militarverlag Berlin 1969 DNB 456264531 S 437 Bernd Stover Das ist die Wahrheit die volle Wahrheit Befreiungspolitik im DDR Spielfilm der 1950er und 1960er Jahre In Thomas Lindenberger Hrsg Massenmedien im Kalten Krieg Akteure Bilder Resonanzen Bohlau Koln Weimar Wien 2006 ISBN 978 3 412 23105 7 S 66 f Gerhard Keiderling Percy Stulz Berlin 1945 bis 1968 Zur Geschichte der Hauptstadt der DDR und der selbstandigen politischen Einheit Westberlin Dietz Berlin 1970 DNB 457166576 S 452 Frankfurt am Main 1981 ISBN 978 3 88012 645 9 S 230 mit Abweichung vom Original Zu Gliga siehe Stover Zuflucht DDR S 201 204 Stover Zuflucht DDR S 206 dort auch die folgenden Zitate zu Winzer Lebensweise Verleumdung S 206 Kundschafter S 207 Schriftstellerrolle S 208 Bruno Winzer Soldat in drei Armeen Autobiographischer Bericht Verlag der Nation Berlin 1968 10 Auflage 1978 Schabitz Adam von Gliga Bruno Winzer S 44 zu viele Genossen S 45 f Feind Zitat S 45 Bild vom 5 Januar 1988 zitiert bei Stover Zuflucht DDR S 211 dort auch die Fluchtgrunde unten Uberlaufer Noch eins drauf pdf 211 kB In Der Spiegel 1 1988 4 Januar 1988 S 39 40 abgerufen am 16 Juni 2021 mit Abbildungen und weiteren Informationen Normdaten Person GND 118633899 lobid OGND AKS LCCN no2011082779 VIAF 10374770 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Winzer BrunoKURZBESCHREIBUNG deutscher Offizier und Agent des Ministeriums fur StaatssicherheitGEBURTSDATUM 15 Oktober 1912GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM nach 1988 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bruno Winzer amp oldid 239396414