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Dieser Artikel handelt von der deutschen Ortschaft Birndorf Zu der gleichnamigen tschechischen Gemeinde siehe Hruska Birndorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Albbruck im Landkreis Waldshut im Suden Baden Wurttembergs BirndorfGemeinde AlbbruckEhemaliges Gemeindewappen von BirndorfKoordinaten 47 38 N 8 8 O 47 625555555556 8 1338888888889 498 Koordinaten 47 37 32 N 8 8 2 OHohe 498 mEinwohner 387Eingemeindung 1 Januar 1973Postleitzahl 79774Vorwahl 07753 Die romanische Basilika von Birndorfehem Frohnhof des Klosters St Blasien in BirndorfInhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Die Eingriffe des Klosters St Blasien in Birndorf 2 2 Birndorfer Rosenkranzbruderschaft 3 Wappen 4 Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenBirndorf liegt am Sudrand des Schwarzwalds auf 488 m u NN Das Landschaftsbild ist wie in den Nachbargemeinden durch Walder landwirtschaftliche Nutzflache und grosse Obstplantagen gepragt Geschichte Bearbeiten nbsp Torbogen des alten Pfarrhauses in Birndorf mit Wappen des deutschen RitterordensDie Siedlungsgeschichte im Gebiet um Birndorf reicht zuruck bis zur Zeit der Romer wie Munzfunde aus der Zeit des Marcus Ulpius Traianus 98 117 n Chr belegen Bereits beim ersten Alamannensturm der um das Jahr 233 einsetzte drangen die Alamannen bis an die Rheinebene vor wobei es zu zahlreichen blutigen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Volkern kam Um in einem letzten Versuch die Alamannen doch noch von der Landnahme abzuhalten liess der romische Kaiser Valentinian I in der Zeit zwischen 368 und 374 die Rheingrenze ausbauen Das entsprechende Edikt zum Bau dieser Verteidigungslinie stellte er am 30 August 369 auf dem mons Brisiacus dem Munsterberg in Breisach aus Dabei liess er entlang des Rheins ein wohldurchdachtes System von Wachtturmen Specula anlegen die jeweils in sichtbarem Abstand zueinander standen und an wichtigen Ubergangsstellen durch grossere Kastellanlagen verstarkt waren Zu diesem Grenzsystem gehort auch ein Schutzwall der teilweise auf der Birndorfer Gemarkung verlauft Dieser Landhag beginnt am linken Ufer der Wehra bei Oflingen und zieht sich von dort uber den Bach Heidenwuhre gegen Osten uber Wieladingen bis an die Murg wo er aufhort Dann beginnt er wieder bei Steinbach an der Alb geht von dort auf den Bergrucken uber den Hof Steig wo er Steinweg Stiegstrasse heisst gegen Nordosten bis Aisperg 1 Trotz diesen Massnahmen gelang es dem suebischen Alamannenstamm der Lentienser im 4 Jahrhundert die Romer endgultig aus dem Gebiet zu verdrangen und sich dauerhaft anzusiedeln Die erste urkundliche Erwahnung Birndorfs geht auf die Schenkungsurkunde des Ehepaares Nidhart und Gundbirc am 28 Mai 814 zuruck 2 Die dortige Pfarrkirche und die unterschiedlichen Rechtsanspruche diverser Kloster Adelsherren und Freileute sorgten uber Jahrhunderte hinweg zu Streitigkeiten 874 gab es Unklarheiten uber die Zehntabgabe an die Birndorfer Kirche Dies veranlasste den Konstanzer Bischof Gebhard nahere Erkundigungen uber die dortigen Verhaltnisse einzuholen Zu diesem Zweck schickte er seinen Erzpriester Rihfried nach Birndorf Die Erben der Kirche zu Birndorf im Albgau erhoben Anspruch auf den Zehnten Die Untersuchungen ergaben dass die Dorfer Birndorf Birkingen Kuchelbach Buch Etzwihl und Hechwihl bereits zu Zeiten Kaiser Karls und Bischofs Egino 782 811 der Kirche zu Birndorf zehntpflichtig waren 3 Bei einer offentlichen Verhandlung in Gurtweil am 21 Marz 890 unter dem Vorsitz des Albgaugrafen Chadaloh ubertrug Sigimunt seinen Besitz in Buch und Aisperg dem Kloster St Gallen und empfing dafur Klosterbesitz in Birndorf zu Lehen Um das Jahr 1100 wurde die heute noch erhaltene dreischiffige Basilika im romanischen Stil dem heiligen Kreuz geweiht Zu dieser Zeit gab es in Birndorf auch einen gleichnamigen Ortsadel der urkundlich mit Heinrich von Birndorf Heinricus de Birdorf im Jahre 1147 in Erscheinung tritt 4 Die Kirche gehorte zur Deutschordenskommende in Beuggen die in der Gegend um Birndorf grosse Besitzungen hatte Das heutige Wappen der Gemeinde zeigt in der linken Halfte des zweigeteilten Schildes das schwarze Kreuz der deutschen Ordensritter nbsp Wappen der Freiherren von KlingenDas Geschlecht der Freiherren von Klingen war in Birndorf durch die Heirat Ulrichs von Klingen mit Ita der Erbtochter des Freiherren Walter von Tegerfelden auch im Aargau Thurgau und Elsass reich begutert Besonderes ihr Sohn der Minnesanger Walther von Klingen tritt im 13 Jahrhundert mehrfach als Forderer der Deutschordenskommende in Beuggen in Erscheinung So schenkte er am 26 Oktober 1264 gemeinsam mit seiner Frau Sophie unter Zustimmung ihrer vier Tochter Verena Herzlande Katharina und Klara den Deutschordensbrudern zu Bughein Beuggen die Halfte ihres Hofes samt dem Kirchensatz zu Birndorf Papst Gregor X selbst beauftragte am 13 Februar 1275 auf Bitten des Prazeptors und der Deutschordenskommende die Schenkung des Kirchensatzes zu Birndorf seitens des Edelknechtes von Klingen an die Deutschordensbruder durch eine offentliche Urkunde aufzunehmen 5 6 1283 folgten weitere Schenkungen Walthers von Klingen und Ulrich von Tiefenstein Dies war ein Gut zu Tegerfelden Kanton Aargau welches Ritter Konrad Steimar von ihnen zu Lehen hatte Zugleich gab Ulrich von Tiefenstein seine Zustimmung dazu dass Walther Rubesti von Buch sein Gut zu Etzwihl den Brudern von Buchein ubergibt zur Suhnung der Unbill die er ihnen zu Birndorf zugefugt hatte Er lag wohl im Streit mit dem Birndorfer Pfarrer Johann der dort von den Deutschen Ordensrittern eingesetzt war Dass die Birndorfer Besitzungen von Seiten der Herren von Tegerfelden und nicht von Seiten derer von Klingen kommen mussen dafur spricht die Vereinbarung der Freiherren von Klingen die besagte dass die alteren Klingen schen Stammguter nur mit Zustimmung der Klingen schen Erbgenossen verkauft werden durften An diese Vereinbarungen hielten sich die Freiherren von Klingen selbst nach der Teilung der Linie in die Herren von Hohenklingen und Herren von Altenklingen Klingnau 7 Die Schenkungen erfolgten jedoch ohne besondere Zustimmung der anderen Erbgenossen demzufolge waren es Besitzungen die mutterlicherseits von den Freiherren von Tegerfelden stammten Birndorf war eine der acht Einungen der ehemaligen Grafschaft Hauenstein Zur Einung Birndorf zahlten die Ortschaften Birndorf Buch Etzwihl Haide Schattenbirndorf Steinbach Ay Bannholz Birkingen Bohland Kuchelbach Oberalpfen Unteralpfen Remetschwiel und Kiesenbach Beim Waldshuterkrieg 1468 richteten die eidgenossischen Raub und Verwustungszuge in den Ortschaften Indlekofen Enschwiel Rohr Tiefenhausern Remetschwiel Waldkirch Dogern Birkingen Eschbach Burglen Gurtweil Weilheim Dietlingen Noggenschwiel Schmitzingen Nieder und Oberalpfen Buch Etzwihl Birndorf im Wesentlichen also die Gebiete der Einungen Birndorf und Dogern und der Herrschaft Gurtweil erhebliche Schaden an 8 Am 1 Januar 1973 wurde Birndorf in die Gemeinde Albbruck eingegliedert 9 Die Eingriffe des Klosters St Blasien in Birndorf Bearbeiten Das Streben des Klosters St Blasien nach einem abgerundeten Klosterterritorium fuhrte zu Spannungen mit der benachbarten Grafschaft Hauenstein und deren mehrheitlichen Freileute 1225 erweiterte das Kloster St Blasien erheblich seinen Grundbesitz im Hauensteinerland indem es seinen ersten Besitz in Bierbronnen erwarb wo es 1266 von Heinrich von Krenkingen weitere Guter erhielt Innerhalb der folgenden 30 Jahre erwarb das Kloster Besitz und Recht zu Birndorf Gurtweil Dietlingen und Eschbach Die Geldnot des Hauensteiner Kleinadels Mitte des 13 Jahrhunderts begunstigte die Gebietserweiterungsplane des Klosters St Blasien Aus dieser Zeit finden sich zahlreiche Verkaufsurkunden in denen als Kaufer sehr haufig das Kloster St Blasien auftritt Als Verkaufer finden wir die Geschlechter von Hauenstein von Tiefenstein von Gutenburg von Klingen von Bernau von Birndorf und zahlreiche andere 10 Obgleich die St Blasische Gebietserweiterungen auch die Deutschordenskommende in Beuggen nicht verschonte scheint das Verhaltnis zwischen den beiden Gotteshausern ein gutes gewesen zu sein So erlaubten die Deutschherren in einem Dokument vom 20 August 1303 dem Abt Berthold zu St Blasien die Nutzung eines Wasserlaufs bei Birndorf zum Betrieb einer St Blasischen Muhle Es wurde jedoch betont dass dieses Recht auf besondere Vergunstigung und nicht auf Rechtsanspruchen beruhe 11 Einen weiteren Erfolg des Klosters St Blasien mehr Gebiet auf der Gemarkung Birndorfs zu erlangen bescherten 1308 die Geschwister Schivi auch Schuster 12 spater Schliffer genannt 13 welche ihre Besitzungen dort ebenfalls St Blasien uberliessen Dabei das Stift am 24 Oktober 1308 Das Dorfeli ze Schadebirdorf und zwo Schuppossen in dem Dorfe ze Ober Birdorf welche ihr Vater im Jahre 1270 von Walther von Klingen gekauft hatte mit akkern mit matten mit holze und mit velde unde mit allem dem rechte so darzu horet nur ein vries eigen um 60 Mark Silber Schattenbirndorf bestand damals aus einem grossen Hof welcher spater in manchen Urkunden als Dorfli bezeichnet wird Im unnachlassigen Drangen des Klosters St Blasien verloren die anderen Grund und Rechtsbesitzer in Birndorf nach und nach ihre Rechte So verlor die Deutschordenskommende Beuggen 1409 ihren Anspruch auf den dortigen Heuzehnt in dem sie bei einem Rechtsstreit schliesslich auf ihre Anspruche zu Gunsten St Blasiens verzichtete 14 So ging 1415 auch das Ferrentalinen Gut in Birndorf und einem Widdumgut in Rickenbach an St Blasien An dem Ferrentalinen Gut erhoben Claus Waltkircher Henni Jettenberg Mettenberger Claus Riem Heini Bentznower und Bertschi Feldman ebenfalls Anspruche 15 Derartige Streitigkeiten wiederholten sich in den Jahren 1462 wiederum Zehntabgaben 16 1508 Streit mit dem Damenstift Sackingen betreffend Leibeigener in Birndorf 17 1567 wiederum Zehntstreitigkeiten 18 Zeitweise gelang es St Blasien durch die Geldnote der Habsburger die Pfandschaft uber die gesamte Grafschaft Hauenstein zu erlangen 19 Birndorfer Rosenkranzbruderschaft Bearbeiten Auf Bitten des Waldvogts Konrad von Altendorff zu Neuwenhusen Jakob Appenzeller Johann Christopf Feltmann und den Junker Balthasar von Steinbockh wohl Steinbach wurde am 24 Januar 1628 beim Magister generalis Ordinis Praedicatorum Franciscus Seraphinus Siccus zu Rom ersucht in der Pfarrkirche von Birndorf eine Rosenkranzbruderschaft einzufuhren Zu den Mitgliedern dieser Rosenkranzbruderschaft zahlte fast der gesamte Adel der Umgebung so finden wir Konrad von Altendorf und seine Gemahlin Maria von Breittenlandenberg Jakob von Schonau und seine Gemahlin Margaretha von Reinach Johannes Franz von Schonau Dietrich von Schonau Johann Kaspar von Schonau Martin von Haideckh Ursula Holdermannin von Holderstein Margaretha von Homburg geboren von Breittenlandenberg Christoph Jakob von Mandach Eva von Mandach geborene von Haideckh Lorenz zu Rhein Maria Agnes zu Rhein geborene von Rosenbach Melchior zu Rhein Johann Balthasar von Steinbockh Juliana von Steinbockh geborene von Haideckh Margaretha von Appetzhofen geborene Eglossin von Zell Johannes Christoph Feltmann Anna Maria Feltmann geborene von Appetzhofen Johann Ludwig Feltmann Christian Schafer Nicolaus Schafer Johann Jakob Schuler Georg Hattenbach Christoph Straubhaar Christoph Tschudi von Wasserstelz Friedrich Straubhaar Franz Ignaz Anton Joseph von Schonau Franz Christoph Tschudi von Glarus Franz Augustin Fridolin von Schonau Georg Sebastian Reinhard von Kagenegg Waldvogteiamstmeister Feinlin Johannes Franz Joseph von Schonau Johann Ulrich Hug von Winterbach Johann Christoph Straubhaar Schaffner des Konigsfelder Hofs Johann Heinrich Hermann von Kagenegg Johann Leopold von Wittenbach noch andere unter den Mitgliedern der Birndorfer Rosenkranzbruderschaft 20 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen der Herren von KlingenDas vertikal geteilte Wappenschild von Birndorf zeigt in der linken Halfte das schwarze Kreuz der Deutschen Ordensritter auf weissem Hintergrund Die rechte Halfte des Schildes zeigt einen weissen aufgerichteten Lowen mit ausgestreckter Zunge und goldener Krone auf schwarzem Hintergrund der auf die fruhere Herrschaft der Herren von Klingen verweist Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie dreischiffige Heilig Kreuz Kirche im romanischen Stil St Blasianische Frohnhof Heute Landgasthof HirschenLiteratur BearbeitenJakob Ebner Geschichte der Ortschaften der Pfarrei BirndorfWeblinks BearbeitenGemeinde BirndorfEinzelnachweise Bearbeiten Franz Joseph Mone Urgeschichte des badischen Landes Band 1 S 11 Episcopatus Constantiensis Alemannicus Sub Metropoli Moguntina Cum Vindonissensi Cui Succesit in Burgundia Transiurana Provinciae Vesontinae olim fundato Chronologice et diplomatice Illustratus von Pater Trudbert Neugart Band 1 S xxv und Urkundenbuch der Abtei Sanct Gallen Theil I Urk Nr 213 S 203 Schweizerisches Urkundenregister Vol 1 Cod Trad 324 Neugart l 392 Urkdbch d Abtei St Gallen 2 Codex Diplomaticus Alemanniae Et Burgundiae Trans luranae Intra Fines Dioecesis Constantientis Band 2 Trudpert Neugart Geschichte des Hauses Habsburg Eduard Maria Lichnowsky ZGORh Bd 28 S 126 J A Pupikofer Geschichte der Freiherren zu Alten Klingen Klingnau und Hohenklingen in Thurgauische Beitrage zur Vaterlandischen Geschichte Bd 10 S 21 Stiftungsbuch des Abt Kaspar von St Blasien Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 505 Geschichte des Hauses Habsburg Eduard Maria Lichnowsky ZGORh Bd 29 1877 S 165 Die Regesten des Grafen Johann IV nennen einen Hartman bzw Hanman Schliffer Vogt zu Laufenburg vgl Urkundenbuch der Stadt Aarau Urk 138 1270 Die Regesten des Grafen Johann IV nennen einen Hartman bzw Hanman Schliffer Vogt zu Laufenburg vgl Urkundenbuch der Stadt Aarau Urk 814 und 815 1395 ZGORh Bd 30 S 248 ZGORh Bd 30 S 251 ZGORh Bd 30 S 268 ZGORH 10 111 ZGORh Bd 31 1879 S 180 Urkundennummer 552 Freiburger Diozesan Archiv Bd 20 S 52 Freiburger Diozesan Archiv Bd 21 S 228 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Birndorf amp oldid 227721043