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Die Herren von Hauenstein waren ein vorderosterreichisches Rittergeschlecht am Oberrhein Wappen der Herren von Hauenstein Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenVieles ist uber das Rittergeschlecht derer von Hauenstein nicht bekannt Sie hatten ihren Stammsitz auf der zwischen Laufenburg und Waldshut gelegenen Burg Hauenstein Urkundlich sicher zuordenbar treten die Herren von Hauenstein erstmals im Jahre 1215 mit Eberhard und Luthold von Hauenstein in Erscheinung Eine fruhere Nennung ist in dem um 1140 entstandenen Nekrolog des Klosters Hermetschwil im Aargau ein Gedenktag am 11 April fur einen Chonradus subdiaconus de Howenstein zu finden 1 Ob dieser dort genannte Subdiakon diesem Geschlecht angehort ist nicht zweifelsfrei erwiesen ist jedoch anzunehmen Im Jahre 1027 wurde von Radbot von Habsburg das Kloster Muri als Doppelkloster gegrundet Etwa funfzig Jahre danach kam es an das Kloster St Blasien um nach dessen Vorbild reformiert zu werden Zu diesem Zweck wurden Monche und Laienbruder von St Blasien nach Muri entsandt 2 So ist es durchaus denkbar das auch der genannte Subdiakon Conrad von Hauenstein einer dieser Laienbruder war Dazu kommen Nennungen des Adelsgeschlechter von Buch und von Bildstein welche im Hauensteinischen ansassig war So werden genannt 26 Februar Mechthilt de Buoch 30 September Gerdrut de Buoch 26 Oktober das Ehepaar Ritter Burkard von Buoch und Hedwig Burchardus miles de Buoch et Hedwigis uxor eius und Uol de Bilstein 3 Mit Graf Rudolf von Habsburg dem spateren Konig hatten sie wie es scheint ein gutes und freundschaftliches Verhaltnis Das lasst sich aus einer Bemerkung in einer Urkunde aus dem Jahre 1260 schliessen wo er Ulrich von Hauenstein als seinen Lieben Franken bezeichnet Ob sich damit auf eine Frankische Herkunft der Herren von Hauenstein schliessen lasst bleibt offen Ulrich von Hauenstein wurde im Jahre 1260 dazu genotigt seine Guter bei Rotenburg wegen etlicher Burger zu Laufenburg abzutreten 4 Am 1 Dezember 1260 bewilligte Rudolf von Habsburg diese Abtretung Dies zeigt dass die Habsburger die hoheitlichen Rechte uber die Besitzungen des Geschlechts deren von Hauenstein hatte Wegen dieses Handels baten die beiden Bruder Ulrich und Conrad am 5 April 1266 Rudolf von Habsburg den Burgern zu Laufenburg die Ubergabe der Guter zu bestatigen die formell im Jahre 1267 an die Bruder Johannes und Jakob von Wessenberg wechselten Im Gegenzug dafur erhielten sie im selben Jahr von Rudolf einige Besitzungen in Laufenburg Um welches Rotenburg es sich dabei handelt ist nicht eindeutig geklart Eventuell handelt es sich um Burg Rotenburg bei Wieslet Wahrscheinlicher ist jedoch dass es sich hierbei um eine abgegangene Burg mit dem gleichen Namen handelt welche wohl gegenuber Burg Hauenstein auf der anderen Seite des Rheins stand Dort findet sich in alten Karten ein Gewann namens Rotenburg Die Rotenburgischen Besitzungen erhielten die Hauensteiner in Form eines Afterlehen von den Grafen von Wessenberg im selben Jahr wieder zuruck Anders lautend ist eine Urkunde ebenfalls aus dem Jahre 1267 die besagt dass der Hof Rotenburg an den Edlen Heinrat von Gerwyl ging 5 Das Nekrolog der Deutschordenskommende in Hitzkirch fuhrt fur den 20 April einen Dominus Uolricus de Howenstein und dessen Ehefrau Agnes uxor eius auf Ob es sich dabei um den vorgenannten Ulrich von Hauenstein handelt kann nicht gesagt werden Bei einer Waffenstillstandsvereinbarung im Jahre 1262 erscheint ein Burcard von Hohenstein an der Seite der Grafen Rudolf von Habsburg Gotfrid von Habsburg Conrad von Freiburg sowie Otto von Ochsenstein und einem Burcard der Spendere nebst Rat und Burgerschaft von Strassburg einerseits und dem Strassburger Bischof Walter von Geroldseck andererseits 6 Dieser Burcard von Hohenstein gehort wohl zu dem Geschlecht derer von Hohenstein bei Oberhaslach im Unterelsass Ob dieses Geschlecht mit dem im Herren von Hauenstein verwandt war ist nicht geklart 7 1268 werden in einem Kaufvertrag des Grafen Hartman von Froburg ein Burkhard und Rudolf von Hauenstein genannt 8 Moglich ist dass diese von einem gleichnamigen Geschlecht vom Hauenstein im Jura her stammen 9 Wahrscheinlich ist der dort genannte Rudolf von Hauenstein identisch mit dem am 9 November 1288 als Procurator des Klosters St Urban erwahnten Rudolfi de Howenstein procuratoris dicti monasterii Dabei ging es um eine Schenkung des Ehepaars Schmid an dieses Kloster welches damals wie auch Sackingen zur Diozese Konstanz gehorte Weiter hatte das Kloster St Urban wie das Kloster Sackingen in Schliengen gemeinsame Guter 10 Da die Urkunde in Basel ausgestellt wurde ist durchaus denkbar das der genannte Rudolf von Hauenstein aus der bei Hauenstein bei Waldshut ansassigen Familie stammt Bei den Streitigkeiten um den Gerichtsbann zu Augst zwischen der Herrschaft Rheinfelden und Basel werden in einer Urkunde des Grafen Wernher von Homberg die auf den 28 Janner 1275 datiert ist neben zahlreichen anderen Adelsgeschlechtern ein Herr Hans von Howenstein genannt Bei dieser Urkunde handelt es sich jedoch offensichtlich um eine Falschung denn die meisten der dort aufgefuhrten Zeugen gehoren ins 14 Jahrhundert 11 Im Jahre 1275 taucht im Lehensrevers Graf Werners von Homberg ein Hans von Hauenstein gegen den Bischof auf 12 13 Johann von Hauenstein der mit Anna von Buttikon verheiratet war besass die Ritterwurde und trug vom Stift in Sackingen das Amt des Speicherwartes zu Lehen Obgleich dies ein sehr eintragliches Amt war gab er dieses im Jahre 1311 wieder auf und zog sich zuruck auf die Burg und begnugte sich mit seinen ubrigen Lehen und Zinseinkunften Er hatte zwei Sohne Ritter Johann und Wilhelm Bader schreibt das Wilhelm wohl der letzte des Geschlechts war doch hatte Wilhelm wohl noch einen Sohn namens Hanman Am 14 August 1295 verkaufte ein Johanne dicto Houwenstein ex parte altera seine Rechte an einem Haus in Basel 14 dem Stift St Leonhard in Basel 15 Fraglich ist hierbei ob es sich um den gleichen Johannes von Hauenstein handelt oder ob es zeitgleich einen weiteren Herrn dieses Namens gab Fur letzteres sprechen die genannten Zeugen Luprando de Biberesche und Heinrico de Berne 16 Mit Biberesche ist Biberist im Kanton Solothurn gemeint Zwischen Basel und Solothurn befindet sich ein Pass mit dem Namen Hauenstein worauf sich dieser Name beziehen konnte Am 19 Mai 1316 erreichte Ritter Johannes von Hauenstein dass ihm und seiner Frau Anna der Ort Dossenbach samt Zwing und Bann und Eigenleuten zu Lehen von Markgraf Heinrich von Hachberg Herr zu Rotteln und dessen Bruder Otto ubertragen wurde Dieses Lehen hatten die Edlen von Hauenstein bereits wohl seit etwa 1284 denn es heisst welches seine Vorfahren von ihnen zu lehen gehabt haben 17 Dossenbach hatte einen eigenen Ortsadel welcher mit Heinrich von Dossenbach und dessen Ehefrau Gertrud wohl um die Zeit um 1284 ausstarb Dies geht aus einer Urkunde hervor worin der Deutsche Ritterorden in Beuggen bekannte dass das vorgenannte Ehepaar ihr Begrabnis zu Buken gewahlt haben auf einem Acker genannt Wittengrunt und dafur eine Jahrzeit gestiftet hatten 18 Auch Heinrich von Dossenbach wohl der Vater des vorher genannten wahlte am 10 Juni 1258 Beuggen als Begrabnisstatte 19 1297 und nochmals ein Jahr spater erscheint erneut Johans Howenstein in einer Urkunde einer Verleihung eines Hauses in Kleinbasel Dort werden unter anderen als Zeugen ein Rudolf von Keiserstvl und ein Johans von Friburg kuphersmit genannt Doch auch diese Zeugen weisen kaum auf Zeugen aus dem Waldshuter Gebiet hin 20 So passt auch eher nicht der 1298 genannte Bertoldus von Howenstein Knecht des Basler Ritters Peter Schaler in die Stammfolge der bei Bad Sackingen ansassigen Familie 21 Uberliefert ist dass die Herren von Hauenstein die Burg Hauenstein ein Reichslehen als osterreichische Burghutlehen besassen nbsp Stammsitz Burg HauensteinDies geht aus einer Urkunde aus dem Jahre 1304 in lustiger Weise hervor als Johann und Ulrich von Hauenstein nach einem Prozess gegen den Stift St Blasien auf eine jahrliche Abgabe des Klosters von zwei Pelzwamsen und zwei Paar Schuhen fur die Hauensteiner Schlosswachter verzichten mussten da sich bei den Verhandlungen kein Mensch aus fruherer Zeit an eine sich an eine solche Abgabe erinnern konnte 22 Mit einer Urkunde vom 1 August 1356 erlaubte die damalige Abtissin des Damenstifts Sackingen Margaretha von Grunenberg Wilhelm von Hauenstein und dessen Erben die Ubertragung einer Stiftungsrente von einem Gut auf ein Anderes 23 Wilhelm von Hauenstein verkaufte nun dieses mit Einverstandnis seines Sohnes Henman am 8 August 1368 an den Markgrafen Rudolf III von Hachberg 24 In einem Lehensverzeichnis der Habsburger aus dem Jahr 1318 wird ein Herman von Howenstein genannt der von seinem Gutlein 2 Mut Kernen zu geben hatte 25 Eine Helwig von Hauenstein erscheint im Jahre 1349 als das Weib des Edelknecht Gregorius von Lorrach 26 Henman von Hauenstein war ein Anhanger des Hauses Habsburg So stellte er sich nach der Inhaftierung des Luzerner Schultheissen Petermann von Gundoldingen und Johannes von Ow von Au im Jahre 1370 die einem Landfriedensbruch gleichkam auf die Seite der Bruder Bruno und Herdegen Brun gegen die Stadt Zurich Dies zeigt ein Eintrag im Zurcher Stadtbuch 27 Henman von Hauenstein stand unter Verdacht dass er 1375 beim Einfall der Truppen des Enguerrand VII de Coucy und seinem Heer der so genannten Gugler der offiziell gegen das Haus Habsburg gerichtet war zusammen mit anderen habsburgtreuen Adligen der Region sowie dem Basler Bischof Johann von Vienne auf Seiten Coucy s stand Der Schweizer Geschichtsschreiber Aegidius Tschudi bemerkt dazu der Bischof von Basel ward gar vast verdacht dass er die Gugler oder Englander haruf verschaft hatte denen von Bern zu leid 28 Ochs greift das in seiner Schilderung so auf Das Leistungsbuch zeigt auch dass Coucy unter dem benachbarten Adel Anhanger und Helfer hatte in dem es der Mahnung gedenkt welche der Rath ergehen liess und zwar auf Marggraf Hessen von Hochberg Jungher Hannemann von Bechburg Her Burkhard Sporer Hannemann von Howenstein Herman zer Nesseln Hans Nans Graf Hartmann von Kyburg die von Burgdorf Heinrich von Swandegk den Herrn von Cussin und alle ihre Helfer und Diener und die Ihren 29 Spater stand Henmann in den Diensten des Markgrafen Rudolf III von Hachberg Rotteln Er war als Vogt fur eventuelle Ehestreitigkeiten des Markgrafen und dessen Ehefrau Anna von Freiburg verpflichtet die Ehesteuer und Mitgift in deren Sinne zu verwalten In diesem Amt finden sich einige urkundliche Erwahnungen wo er als Zeuge und Mitsiegler auftritt So in den Jahren 1387 1388 und 1389 1393 siegelte Henman von Hauenstein die Urfehde des Johannes Scheffer genannt der Witwen Sohn von Weitbruch fur die Deutschritterkommende Beuggen dessen Ziehvater er gewesen zu scheint Verheiratet war Henman von Hauenstein mit Else Sweininger Sie war vermutlich die Tochter des Edelknechts Konrad Sweininger und der Verene von Achdorf Diese baten am 18 September 1337 den Markgrafen Otto von Hachberg Herr zu Roteln 80 Mark lotigen silbers Basler gewichtes zur Widerlegung ihrer Ehesteuer auf den Zehnten zu Mohlin verwiesen habe Dieses Lehen hatte sein Bruder der Edelknecht Johann von ihm zu Lehen erhalten 30 Aus dieser Ehe stand spater Henmann ihm und seiner Ehefrau das Erbe des Laienzehnts in der Ortschaft Mohlin CH zu auf welches er jedoch 1397 keinen Anspruch erhob und sich lediglich das Recht einer spateren Einforderung vorbehielt was er auch ein Jahr spater tat Dies blieb nicht ohne Folgen denn es fuhrte zu Streitigkeiten mit seinem Dienstherrn Markgraf Rudolf von Hachberg Sausenberg Herr zu Rotteln die in Nachfolgeschaft von Hanman von Buttikon bis Januar 1408 anhielten Letztmals im Jahre 1403 tritt Henman von Hauenstein urkundlich in Erscheinung Er stirbt vermutlich kurze Zeit darauf in Sackingen wo er Burger war Mit dem Tod des Henman von Hauenstein erlosch das Geschlecht der Herren von Hauenstein im Mannesstamme Wappen BearbeitenIn Gold ein auf der Oberseite viermal gezinnter roter Balken uber dem drei sechszackige rote Sterne schweben Literatur BearbeitenDaniel Bruckner Versuch einer Beschreibung historischer und naturlicher Merkwurdigkeiten der Landschaft Basel Basel 1750 Google Digitalisat Joseph Bader Badenia oder das badische Land und Volk Heidelberg 1866 digitale Ausgabe Eduard Furst Lichnowsky Geschichte des Hauses Habsburg Wien 1844 digitale Ausgabe Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050 1515 herausgegeben von der Badischen Historischen Commission bearbeitet von Richard Fester Band 1 Innsbruck 1892 Internet Archive Franz Pfeiffer Das Habsburg Oesterreichische Urbarbuch Stuttgart 1850 Google Digitalisat Andre Gutmann Die Burg Hauenstein am Hochrhein ein herausragendes Beispiel habsburgischer Burgenpolitik im 13 und 14 Jahrhundert In Burgen und Schlosser 4 2015 S 259 268 Einzelnachweise Bearbeiten Necrologium et liber anniversariorum Monasterii Hermetisvillani Monumenta Germaniae Historica Necrologia Germaniae Tomus I S 428 Helmut Flachenecker Nonnen Kanonissen und Mystikerinnen Religiose Frauengemeinschaften in Suddeutschland 2008 S 210 ISBN 978 3 525 35891 7 Necrologium et liber anniversariorum Monasterii Hermetisvillani Monumenta Germaniae historica Necrologia Germaniae Tomus I Geschichte des Hauses Habsburg Eduard Maria Lichnowsky https www wessenberg at wessenbergiana histnotiz htm Arnold Munch Regesten der Grafen von Habsburg Laufenburgische Linie 1198 1408 In Argovia Band 10 1879 S 145 Urk Nr 113 doi 10 5169 seals 22568 167 vgl dazu Anmerkung in ZGORh Bd 17 S 70 uber Rudolf von Hohenstein Versuch einer Beschreibung historischer und naturlicher Merkwurdigkeiten der Landschaft Basel S 1338 Badenia oder das badische Land und Volk Bd 1 Josef Bader S 195 Markus Wolter Weitere Beteiligte Hrsg etc Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Das neu aufgefundene bislang alteste Urbar des Chorfrauenstifts zu Sackingen entstanden um 1300 kommentierte Edition Geschichtsblatter aus der Schweiz Band 2 S 43 44 Versuch einer Beschreibung historischer und naturlicher Merkwurdigkeiten der Landschaft Basel S 1338 Geschichtsblatter aus der Schweiz Josef Eutych Kopp S 44 Beilagen L R Schmidlin Geschichte der Pfarrgemeinde Biberist Solothurn 1886 S 20 Basler Urkundenbuch Bd 3 Urkunde Nr 179 Monuments de l histoire de l ancien eveche de Bale Band 2 Seite 572 Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg Bd 1 Urkundennummer h595 ZGORh Bd 28 Urk 72 ZGORh Bd 28 Urk 31 S 92 Urkundenbuch der Stadt Basel Bd 3 Urkunden Nr 390 404 und 446 ZGORh Bd 28 S 434 und ZGORh Bd 28 S 385 Nr 99 Badenia oder das badische Land und Volk Bd 1 Josef Bader S 195 ZGORh Bd 7 S 437 Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg Bd 1 Urkundennummer h692 Quellen zur Schweizer Geschichte Bd 15 S 774 Christian Wurstisen Bassler Chronik Band 1 1765 S 53 H Zeller Werdmuller Zurcher Stadtbucher XIV und XV Jahrhundert Band 1 1899 S 230 Chronik Aegidius Tschudi Peter Ochs Geschichte der Stadt und Landschaft Basel Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg Bd 1 Urkundennummer h619Weblinks BearbeitenHauenstein in Julius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Heidelberg 1898 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hauenstein Adelsgeschlecht amp oldid 236369288