www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt den Hugel Bienitz in Leipzig fur die gleichnamige ehemalige Gemeinde siehe Bienitz Gemeinde Der Bienitz ist ein flacher bewaldeter Hugel im Nordwesten Leipzigs Der Bienitz von Suden Der Bienitz und umliegende Dorfer 1828Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Gestalt 2 Geschichte 3 Flora und Fauna 4 Bilder vom heutigen Bienitz 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage und Gestalt BearbeitenDer Bienitz liegt etwa 8 6 km Luftlinie in westlicher Richtung vom Zentrum Leipzigs entfernt an der westlichen Stadtgrenze Er gehort zum Leipziger Stadtteil Burghausen Im Suden fuhrt die Bundesstrasse 181 vorbei Im Westen wird der Bienitz begrenzt durch den Zschampert Bach und im Norden durch den Elster Saale Kanal uber den der Bienitz an seiner Nordostseite noch hinausreicht Im Osten liegt Burghausen Der Bienitz erhebt sich 20 bis 30 Meter uber das Umland Westlich fallt er steil zur Zschampertaue ab die ubrigen Seiten sind flacher Der Bienitz gehort zur Dehlitz Ruckmarsdorfer Endmorane 1 die vor etwa 130 000 bis 140 000 Jahren wahrend der Saale Eiszeit entstand Davon zeugen auch die zahlreichen Findlinge aus Gesteinsmaterial skandinavischer Lander Geschichte Bearbeiten nbsp Die Markierung eines HugelgrabesDer Bienitz und sein Umland sind seit 5000 Jahren besiedelt Davon zeugen Funde von Grabbeigaben in Hugelgrabern aus der Zeit der Band und Schnurkeramiker Die Lage dieser Hugelgraber ist auf dem Bienitz seit dem 20 Jahrhundert durch beschriftete Findlinge markiert Um das Jahr 800 legten Sorben eine Wallanlage an ab dem 11 Jahrhundert wurde die sorbische Bevolkerung im Zuge der deutschen Ostexpansion und der folgenden bauerlichen Landnahme in einem langen Prozess von den deutschen Siedlern assimiliert Die sorbische Wallanlage wurde noch in spateren Kriegen genutzt so 1645 im Dreissigjahrigen Krieg von den Schweden und im Nordischen Krieg 1706 07 ebenfalls durch die Schweden zur Uberwachung der Strasse nach Leipzig Deshalb heisst der nur noch flache Wall Schwedenschanze und ist aber inzwischen in die landwirtschaftliche Nutzung einbezogen nbsp Der Bienitz 1907 mit Schiessplatz nbsp Der Koniglich Sachsische SchiessplatzIm Jahre 1891 kaufte der Konig von Sachsen einen Teil des Bienitz und liess Schiessstande mit funf Meter hohen Wallen in einer Lange bis zu rund 300 Metern anlegen 2 Nach und nach wurde mehr als ein Drittel des Bienitz zum Militargelande das im Laufe des 20 Jahrhunderts noch mehrere Male um und ausgebaut wurde Von 1935 bis 1939 wurden die Schiessstande von der Wehrmacht nochmals ausgebaut und einige auf 600 Meter verlangert Hier wurden auch von den Leipziger Militargerichten wegen Wehrkraftzersetzung Fahnenflucht oder Selbstverstummelung zum Tode verurteilte Wehrmachtsangehorige erschossen Ein Gedenkstein erinnert heute daran Der militarische Teil des Bienitz wurde bis 1990 auch vom Nachrichtenregiment 3 der Nationalen Volksarmee und spater vom Fernmeldebataillon 701 der Bundeswehr genutzt Zwei Bauten der alten Schiessstande sind saniert und werden heute durch Burghausener Vereine zivil genutzt Ausserhalb des Militargelandes wurde 1903 eine Gaststatte mit Garten das Kurhaus Bienitz errichtet 1945 wurde nach Enteignung des Grundstucks der Gaststattenbetrieb des beliebten Ausflugslokals eingestellt und erst 2007 nach grundlicher Sanierung nun auch mit Beherbergungsmoglichkeit wieder aufgenommen Am relativ steilen Westhang des Bienitz errichtete 1911 die Leipziger Westend Baugesellschaft eine gegen Eintrittsgeld zu benutzende etwa 250 Meter lange Rodelbahn und an ihrem oberen Ende eine Gaststatte 1960 wurde die Rodelbahngaststatte geschlossen Das bis 1992 noch anderweitig genutzte Gebaude brannte 2000 als Ruine aus und wurde abgerissen 3 Der unvollendet gebliebene Elster Saale Kanal im Norden des Bienitz wurde von 1933 bis 1942 errichtet Ansichten der historischen Rodelbahn am Bienitz nbsp alte Rodelbahn vor 1911 nbsp Rodelbahn 1912 nbsp Rodelbahn um 1925 nbsp Gesamtansicht mit Rodelbahn und Kaffeehaus um 1929Flora und Fauna Bearbeiten nbsp Weisses FingerkrautIm Wald des Bienitz sind Trauben und Stieleichen Winterlinden Hainbuchen und Hangebirken vertreten In der Strauchschicht gedeihen Weissdorn Mispel Schlehe und Schwarzer Holunder Am Westhang des Bienitz wo die Merseburger Monche im Mittelalter sogar einmal Weinbau versuchten finden sich einige lokal oder fur ganz Sachsen seltene Pflanzenarten zum Beispiel die Turkenbundlilie die Farberscharte das Berghartheu und der Weisse Schwalbenwurz Hier hat auch das Weisse Fingerkraut einen von nur zwei sachsischen Standorten 4 Der Westhang des Bienitz steht als Flachennaturdenkmal unter Naturschutz ausserdem ist das FFH Gebiet Bienitz und Moormergelgebiet 5 ausgewiesen Der nordlich gelegene Leipziger Auwald ist ein Landschaftsschutzgebiet das westlich von Gundorf nur durch ein ca 200 m breites Feld vom Bienitz getrennt wird An Tieren sind vor allem Rehe anzutreffen sowie Fuchse Kaninchen vereinzelt auch Hasen rot und dunkelbraune Eichhornchen Dachse und Marder Zu horen oder zu sehen sind Fasan Rebhuhn verschiedene Spechte Pirol Eichelhaher und Kuckuck Auch Waldkauz Bussard Roter Milan Turm und Baumfalke und einige Arten von Singvogeln sind hier einheimisch Am Kanal leben eine Reihe von Entenarten sowie Blesshuhner ferner Kroten Frosche Ringelnattern Blindschleichen und Eidechsen 6 Bilder vom heutigen Bienitz Bearbeiten nbsp Findling Heinrich Georg Schomburgk gewidmet nbsp Eine alte Schiessbahn nbsp Alte Wache jetzt Heimatverein nbsp Gedenkstein fur die Hinrichtungsopfer nbsp Gaststatte und Pension Kurhaus Bienitz nbsp Der Elster Saale Kanal am Bienitz rechts hinten Literatur BearbeitenHorst Riedel Stadtlexikon Leipzig von A bis Z PRO LEIPZIG Leipzig 2005 ISBN 3 936508 03 8 S 49 Amt fur Stadtgrun und Gewasser der Stadt Leipzig Hrsg Exkursion durch den Bienitz Leipzig 2011Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bienitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Bienitz auf der Website von BurghausenEinzelnachweise Bearbeiten Lothar Eissmann Der Bienitz und die Dehlitz Ruckmarsdorfer Endmorane In Exkursion durch den Bienitz Militargeschichte des Bienitz auf der Burghausen Website Heimatverein Burghausen Alte und neue Rodelbahn In Exkursion durch den Bienitz Peter Gutte Pflanzen des Bienitz In Exkursion durch den Bienitz Website des Umweltministeriums Burghausen Website51 353478 12 249069 Koordinaten 51 21 N 12 15 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bienitz amp oldid 236808067