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Die Sydney Trichternetzspinne Atrax robustus ist eine Spinne aus der Familie der Australischen Trichternetzspinnen Atracidae Sie ist eine von drei Arten der Gattung Atrax und kommt sowohl im Stadtgebiet als auch in der Umgebung von Sydney vor Dort bewohnt die hygrophile feuchtigkeitsliebende Sydney Trichternetzspinne bevorzugt Walder wobei jedoch gerade die auf der Suche nach Weibchen befindlichen Mannchen gerne in Siedlungsbereiche gelangen Bekannt ist die Sydney Trichternetzspinne auch unter ihrem englischsprachigen Trivialnamen Sydney funnel web spider dessen Bedeutung mit der deutschsprachigen Trivialbezeichnung identisch ist Sydney TrichternetzspinneSydney Trichternetzspinne Atrax robustus WeibchenSystematikKlasse Spinnentiere Arachnida Ordnung Webspinnen Araneae Unterordnung Vogelspinnenartige Mygalomorphae Familie Australische Trichternetzspinnen Atracidae Gattung AtraxArt Sydney TrichternetzspinneWissenschaftlicher NameAtrax robustusO P Cambridge 1877Die Sydney Trichternetzspinne ahnelt optisch den anderen Australischen Trichternetzspinnen und teilt dementsprechend mit diesen das kraftige dunkle Erscheinungsbild ohne Zeichenelemente Wie die anderen Arten legt auch die Sydney Trichternetzspinne die namensgebenden Trichternetze zum Beutefang an die in einer selbst gegrabenen Wohnrohre munden Parallel dazu ist es der Sydney Trichternetzspinne moglich Beutetiere freilaufend zu erlegen Das Beutespektrum der vergleichsweise grossen Spinnenart besteht sowohl aus verschiedenen Wirbellosen als auch kleineren Wirbeltieren Die in Sommer und Herbst stattfindende Paarung findet beim Unterschlupf des Weibchens statt und geht mit einem fur Vogelspinnenartige Mygalomorphae typischen Balzverhalten einher Der Eikokon wird vom Weibchen ebenfalls in seiner Wohnrohre bewacht Gleiches gilt fur die Jungtiere die nach dem Schlupf noch fur einige Zeit beim Muttertier verweilen ehe sie sich von diesem trennen und selbststandig heranwachsen Die Sydney Trichternetzspinne zahlt zu den wenigen Spinnen weltweit deren Biss auch fur einen erwachsenen Menschen eine erhebliche Gefahr darstellen kann und wird deshalb auch zu den Giftspinnen gerechnet Die Wahrscheinlichkeit von Bissunfallen wird bedingt durch die hohe Aggressivitat der Art mitsamt der erhohten Wahrscheinlichkeit ihr in Gebauden zu begegnen Die meisten von der Sydney Trichternetzspinne verursachten Bissunfalle ergeben sich durch Mannchen in der Paarungszeit die dann auf der Suche nach Weibchen nicht selten in Gebaude oder Poolanlagen gelangen und dort unbemerkt bleiben konnen Die Art galt vor der Entwicklung eines Gegengifts im Jahr 1981 als todlichste Spinne Australiens Seitdem sind keine durch Sydney Trichternetzspinnenbisse verursachten Todesfalle bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Sexualdimorphismus 1 1 1 Mannlicher Holotyp 1 1 2 Weiblicher Paratyp 1 2 Genitalmorphologische Merkmale 1 3 Ahnliche Arten 2 Vorkommen 2 1 Lebensraume und regionale Unterschiede 2 2 Auftreten in urbanen Gebieten 3 Lebensweise 3 1 Jagdverhalten und Beutespektrum 3 2 Abwehrverhalten und Verteidigung 3 3 Lebenszyklus 3 3 1 Aufsuchen eines Weibchens und Spermaaufnahme 3 3 2 Balz und Paarung 3 3 3 Eiablage und Schlupf 3 3 4 Heranwachsen und Lebenserwartung 4 Systematik 5 Toxikologie 5 1 Gift 5 2 Gegengift 6 Sydney Trichternetzspinne und Mensch 6 1 Bissunfalle 6 1 1 Symptome 6 2 Nutzen fur den Menschen 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp MannchenDas Weibchen der Sydney Trichternetzspinne erreicht eine Korperlange von 25 bis 30 das Mannchen von 35 bis 40 Millimetern 1 Die Grundfarbung der Spinne ist dunkelbraun bis schwarz Musterungen sind nicht vorhanden Der grundsatzliche Korperbau der Spinne entspricht dem anderer Arten der Gattung Atrax und teilt somit auch viele Gemeinsamkeiten mit anderen Vertretern der Australischen Trichternetzspinnen Atracidae Der Carapax Ruckenschild des Prosomas bzw Vorderkorpers der wie bei der Gattung ublich langer als breit ist weist wenig Erhebungen und chitinisierte Setae Haare auf wodurch er glanzend und glatt erscheint Die Augen sind nahe beieinander positioniert Die Fovea Apodem ist konkav nach vorne verlaufend 2 Die Fangrillen der Cheliceren Kieferklauen besitzen marginal am Rand je eine Reihe kraftiger Zahne und eine weitere variabel ausfallende Ansammlung kleinerer Zahne in der Rille selber 2 Die Lange des zweiten Segments der Fangfurchen betragt etwa funf Millimeter 1 kann beim Weibchen aber auch an gut sechs Millimeter heranreichen 3 Das Labium Lippe weist viele zapfenartige Stacheln auf 2 Die Tarsen Fussglieder der Beine sind ebenfalls bestachelt Sie verfugen uber sehr gering ausgepragte bis gar keine Scopulae Hafthaare oder Haarbuschel an den Tarsen wahrend diese bei vielen anderen Vogelspinnenartigen starker ausgepragt sind 2 Das Opisthosoma Hinterleib erscheint zumeist dunkel pflaumenfarben 2 Ventral unterseits ist es mit einer roten Warnfarbung versehen 1 Die auffalligen Spinnwarzen erscheinen fingerformig 4 Es sind insgesamt vier von denen die hinteren seitlichen und grosseren uber langere und zylindrisch geformte sowie apikale an der Spitze gelegene Segmente verfugen die langer als breit sind 2 Sexualdimorphismus Bearbeiten Die Sydney Trichternetzspinne hat wie viele Spinnen einen stark ausgepragten Sexualdimorphismus Unterschied der Geschlechter der sich vor allem in der Grosse und der Gestalt des jeweiligen Geschlechts bemerkbar macht Dieses Phanomen wurde anhand einer 2008 von Michael Roland Gray durchgefuhrten Revision der Familie der Australischen Trichternetzspinnen Atracidae untersucht die damals noch als Unterfamilie der Atracinae innerhalb der Familie der Rohrenvogelspinnen Hexathelidae gefuhrt wurde Dafur analysierte er jeweils den mannlichen Holotyp fur die Erstbeschreibung verwendetes Exemplar und einen weiblichen Paratyp zusatzlich zum Holotypen herangezogenes Exemplar der Art die beide in Gordon einem Vorort von Sydney gefunden wurden 5 6 Wesentliche Unterschiede beider Geschlechter sind abgesehen von den genitalmorphologischen Merkmalen die Tibiaapophysen chitinisierte Fortsatze am zweiten Beinpaar des Mannchens sowie dessen allgemein geringere Grosse verglichen mit dem weiblichen Gegenstuck Ausserdem sind die Beine des Mannchens proportional zum Korper langer 1 Mannlicher Holotyp Bearbeiten nbsp Prapariertes Mannchen Museumsexemplar im Australian Museum Bei dem untersuchten mannlichen Holotypen weist der Carapax eine Lange von 10 2 und eine Breite von 8 7 frontal 5 14 sowie eine Hohe von 2 86 Millimetern auf Er ist also massig langer als breit Die Fovea Apodem ist prokurv geformt Auf der anterioren vorhergehenden Rille des Carapax befinden sich zahlreiche Setae chitinisierte Haare wahrend die anteriorlaterale vorhergehend seitliche Ecke uber kleine schwache Borsten verfugt Das Zentrum des Augenbereichs ist schwach erhoht Die Augen sind wie bei Vogelspinnenartigen ublich in zwei ubereinander befindliche Gruppen mit je vier aufgeteilt von denen eine Gruppe bei dem Holotyp je eine Breite von 1 85 Millimetern besitzt Das zwischen den vier Mittelaugen befindliche Augenviereck hat eine Lange von 0 70 eine untere Breite von 0 76 und eine obere Breite von 1 13 Millimetern Die Durchmesser belaufen sich bei den unteren Mittelaugen auf 0 28 bei den unteren Seitenaugen auf 0 58 bei den oberen Seitenaugen auf 0 38 und bei den unteren Seitenaugen des genannten Exemplars auf 0 26 Millimeter Die Cheliceren haben eine schmale Rille die schwach divergent abweichend verlauft Die Chelicerenrille des Holotyps hat eine Lange von 2 92 und eine mittlere Breite von 0 41 Millimetern Bei dem Individuum wurden ausserdem 18 zentral angelegte Zahne gezahlt die die proximale zur Mitte gelegene Halfte der Rille einnehmen Neben diesen konnte man bei dem Tier 12 prolaterale seitlich vorgelegte und 13 retrolaterale seitlich ruckliegende Zahne auf der Chelicerenrille nachweisen Das Labium sklerotisierte bzw gehartete Platte zwischen den Maxillen an der Vorderseite des Sternums ist deutlich breiter als lang und apikal zur Spitze gerichtet eingeruckt Seine Masse betragen bei dem Holotyp 1 08 Millimeter Lange und 1 68 Millimeter Breite Die labiosternalen zwischen dem Labium und dem Sternum befindlichen Sigillen Einbuchtungen kreisformige Vertiefungen bei internen Muskeln sind breit gebaut und bedecken diesen Zwischenraum ganz Auf dem Labium sind etwa 300 Hocker die in einem halbmondformigen Querband verlaufen Das Sternum Brustschild des Prosomas ist von ovaler Form und langlich Seine Lange betragt bei dem Holotyp 5 45 und seine Breite 3 88 Millimeter Die hinteren Sigillen des Sternums sind eher eiformig und breit Ausserdem besitzt das Sternum starke Borsten am hinteren Rand 5 Die Langenformel der Beinpaare lautet von gross nach klein 4 1 2 3 wie sie bei vielen Spinnen ublich ist 5 Langen der Extremitaten des mannlichen Holotyps in Millimetern 5 Extremitaten Femur Schenkel Patella Glied zwischen Femur und Tibia Tibia Schiene Metatarsus Fersenglied Tarsus Fussglied GesamtlangePedipalpen umgewandelte Extremitaten im Kopfbereich 4 35 1 96 4 71 15 64 mit Bulbi Erstes Beinpaar 8 43 4 21 6 63 6 69 3 87 29 56Zweites Beinpaar 7 75 3 86 6 36 6 28 3 89 28 14Drittes Beinpaar 7 14 3 18 5 15 6 03 3 94 25 44Viertes Beinpaar 8 32 3 81 6 8 7 41 4 4 30 74Die Tibien der Pedipalpen des Holotyps sind 1 8 Millimeter breit wahrend die des ersten Beinpaares eine Breite von 1 50 Millimetern aufweisen Die Femora des ersten und zweiten Beinpaares tragen jeweils dorsale oben angelegte Stacheln Die Tibien des zweiten Beinpaares haben jeweils eine grosse konische kegelformige Apophyse chitinisierter Fortsatz unmittelbar in der Nahe des Zentrums Das erste Beinpaar verfugt uber zahlreiche Stacheln auf den Tibien und den Metatarsen Fersenglieder der Tarsen Einige der ventralen Stacheln dieser Tibien sind proximal platziert und fehlen abgesehen von den apikalventralen Stacheln in der distalen vom Zentrum entfernt liegenden Halfte Die Distalseite der Tibien des zweiten Beinpaars erscheint ventral konkav nach innen gewolbt Die Metatarsen des zweiten Beinpaars sind gewunden und auf proximaler Ebene gekrummt Sie tragen ausserdem je eine kleine subzentrale Apophyse die distal und direkt auf dieser mehrere Ventralstacheln tragt Die Anteriorseite der Coxae Huftglieder weist mehrere Setae auf Die Scopulae des Holotyp an allen vier Beinpaaren waren im Bereich der Tarsen schwach und auf der Distalflache der Tarsen schwach bis gar nicht ausgepragt Die Tarsen der ersten Beinpaare verfugten an deren Klauen bei dem analysierten Exemplar uber mehrere Zahne Davon waren jeweils beim ersten Beinpaar 13 und beim zweiten 11 grossere und bei beiden jeweils zwei kleinere An den beiden vorderen Beinpaaren befanden sich bei dem Holotyp ausserdem mehrere Trichobothria Tastsetae davon je 20 an den Tarsen des ersten und 19 an denen des zweiten Beinpaares Weitere Trichobothria befanden sich an den Metatarsen dieser beiden Beinpaare Bei den Metatarsen des ersten Beinpaares waren es jeweils 15 und bei denen des zweiten 12 Die Beine der Sydney Trichternetzspinne tragen wie die vieler Spinnenarten Stacheln deren Anzahl und Anordnung sich formelweise wiedergeben lasst Dabei bilden ventrale unterhalb befindliche Stacheln zumeist die Mehrheit und werden deshalb nicht gesondert gezahlt Sollte ein Beinsegment zusatzlich dorsale prolaterale und retrolaterale Stacheln aufweisen werden diese in Klammern aufgelistet 5 Bestachelung der Extremitaten des mannlichen Holotyps 5 Beinpaar Femur Patella Tibia Metatarsus TarsusPedipalpen 7 5 10 d schwach vorhanden Erstes Beinpaar 9 d6 p3 13 p2 51 p8 29 20Zweites Beinpaar 12 d6 p6 6 p2 3 18 p4 22 p1 23Drittes Beinpaar 7 plus starke Borsten 5 p3 r2 p2 r3 25 25Viertes Beinpaar 0 stattdessen lange Borsten r1 18 p1 r4 20 21Legende d dorsal p prolateral r retrolateralDas Opisthosoma des Holotyps besitzt eine Lange von 9 25 und eine Breite von 7 38 Millimetern Die posteriorlateralen hinten seitlichen Spinnwarzen des Exemplars sind insgesamt je 4 68 Millimeter lang Davon entfallen 1 52 Millimeter auf das basale 1 08 auf das mediane und 1 08 Millimeter auf das apikale Segment Letzteres besitzt eine Breite von 0 6 Millimetern 5 Ansichten von Mannchen nbsp Dorsalansicht mit erkennbarem Milbenbefall nbsp Dito im Detail nbsp Frontalansicht eines drohenden MannchensWeiblicher Paratyp Bearbeiten nbsp Prapariertes Weibchen Museumsexemplar im Australian Museum Der weibliche Paratyp unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von dem mannlichen Holotyp Alle Unterschiede sind hier aufgelistet anderweitig gleichen beide Exemplare einander Bei dem weiblichen Paratyp hat der Carapax eine Lange von 12 63 und eine Breite von 10 41 Millimetern und ist somit im Verhaltnis deutlich langer als es bei dem mannlichen Typusexemplar der Fall ist Ausserdem betragt die Hohe des Carapax 2 72 und die Frontalbreite 8 28 Millimeter Der cephalische Bereich des Paratyps ist 8 5 Millimeter lang und seine Fovea von schmaler und gebogener Form und vorderem Rand leicht eingedruckt Die mitteldorsale Flache des cephalischen Bereichs ist mit vielen Setae bedeckt die bis zur Fovea ausgepragt sind Wie der mannliche Holotyp besitzt auch der weibliche Paratyp viele anteriore Rillensetae Der anterolaterale Winkel des Carapax verfugt uber mehrere kurze und schwache Borsten Der Augenhugel des Paratyps ist ahnlich wie der des Holotyps leicht erhoht Die Breite der Augengruppe betragt 2 6 Millimeter Der Durchmesser der unteren Mittelaugen belauft sich auf 0 26 und der der unteren Seitenaugen auf 0 6 Millimeter wahrend der der oberen Seitenaugen einen Durchmesser von 0 44 und der der oberen Mittelaugen einen von 0 36 Millimetern aufweist Der Abstand der beiden unteren Mittelaugen zueinander betragt bei dem Paratyp 0 39 Millimeter wahrend die unteren Mittel und Seitenaugen je einen Abstand von 0 27 Millimetern haben Der Abstand zwischen oberen und unteren Seitenaugen betragt 0 27 und der zwischen den unteren Seitenaugen und den oberen Mittelaugen 0 14 Millimeter Zwischen den beiden oberen Mittelaugen befindet sich ein Abstandsraum von 1 05 Millimetern Beim Paratyp ist das mediane Augenviereck 0 90 Millimeter lang anterior 0 94 und posterior 1 73 Millimeter breit Die Cheliceren dieses Typusexemplars haben schmale Rillen dessen Rander distal divergent verlaufen Die Rillen sind jeweils 3 70 Millimeter lang und im Zentrum 0 59 Millimeter breit Die Zahnung einer einzelnen Chelicere des Paratyps belauft sich folgendermassen 29 Zahne sind zentral angeordnet und nehmen die basale Halfte der Rille ein 15 weitere Zahne befinden sich prolateral sowie 14 weitere retrolateral auf den Cheliceren Das Labium des Paratyps hat folgende Masse 2 18 Millimeter Lange und 2 64 Millimeter Breite womit es langer als breit ist Ausserdem ist das Labium des Paratyps am vorderen Rand schwach eingeruckt Zwei Drittel des Zentrums vom Labium sind von Hockern besetzt Der Raum zwischen Labium und Sternum ist beim Paratyp ganzlich von Sigillen bedeckt Das Sternum des Paratyps ist von eiformiger Gestalt und hat eine Lange von 6 89 und eine Breite von 5 17 Millimetern Seine hinteren Sigillen sind eiformig Ihre Lange betragt 1 1 und ihre Breite 0 6 Millimeter 6 Die Beinformel des weiblichen Paratyps ist mit der des mannlichen Holotyps identisch wobei das erste und das vierte Beinpaar im Verhaltnis hier deutlich ungleicher sind 6 Langen der Extremitaten des weiblichen Paratyps in Millimetern 6 Beinpaar Femur Patella Tibia Metatarsus Tarsus GesamtlangeErstes Beinpaar 9 5 5 32 7 32 6 4 3 44 31 98Zweites Beinpaar 8 45 4 88 6 15 5 79 3 28 28 55Drittes Beinpaar 7 46 3 94 4 8 5 66 3 69 25 55Viertes Beinpaar 9 4 88 6 71 7 18 4 22 31 99Die Lange der Pedipalpen des weiblichen Paratyps ist mit denen des mannlichen Holotyps identisch Lediglich sind hier die Tarsen nicht als Bulbi ausgebildet Die Pedipalpen des Paratyps verfugen ausserdem uber einige Trichobothria Bei den Tibien sind es je 11 pro sowie 10 retrolaterale und an den Tarsen 22 Die Tibien des ersten Beinpaares sind hier 2 3 und die Metatarsen proximal zum Zentrum gelegen 1 44 Millimeter breit Die Coxen der beiden vorderen Beinpaare haben kurze anteromediale weiter vorne zum Zentrum hin und borstenartige Setae Die Tarsalklauen aller vier Beinpaare tragen auch bei dem Paratyp Zahne deren Anzahl jeweils 11 betragt Bei den ersten beiden Beinpaaren sind diese jeweils starker als bei den beiden hinteren ausgebildet Zusatzlich verfugen die beiden vorderen Beinpaare des Paratyps uber Trichobothria An den Tarsen sind es jeweils und an den Metatarsen des ersten Beinpaars 21 und beim zweiten 19 Weitere Trichobothria befinden sich an den Tibien Deren Anzahl betragt bei denen des ersten Beinpaares 10 auf pro und neun auf retrolateraler sowie bei den Tibien des zweiten Beinpaares umgekehrt neun auf pro und 10 auf retrolateraler Seite 6 Bestachelung der Extremitaten des weiblichen Paratyps 6 Beinpaar Femur Patella Tibia Metatarsus TarsusPedipalpen p1 borstenartig 5 12Erstes Beinpaar p1 p1 3 p2 11 15Zweites Beinpaar p2 p2 5 p2 14 14Drittes Beinpaar 3 p2 r1 8 p2 r2 23 p9 r2 17Viertes Beinpaar r1 6 p1 r2 22 p6 r2 25Das Opisthosoma des Paratyps ist 14 82 Millimeter lang und 12 07 Millimeter breit Hier sind die posterolateralen insgesamt 6 2 Millimeter lang In diesem Falle werden davon 2 4 Millimeter von dem Basalsegment eingenommen wahrend das mediane 1 32 und das apikale 2 48 Millimeter lang sind Letzteres Segment weist eine Breite von 0 77 Millimetern auf 6 Ansichten von Weibchen nbsp Dorsalansicht nbsp Frontalansicht nbsp Lateralansicht sich reinigend nbsp VentralansichtGenitalmorphologische Merkmale Bearbeiten Die Bulbi mannliche Geschlechtsorgane der Sydney Trichternetzspinne wurden ebenfalls anhand des Holotyps untersucht Diese sind mit einer Lange von 4 26 Millimetern etwa gleich lang wie beide Tibien der Pedipalpen Der tegulare ruckseitige Bereich eines einzelnen Bulbus ist eher klein und vom Aufbau her etwas breiter als lang Die Basis des Embolus letztes Sklerit bzw Hartteil des Bulbus ist schwach vom Tegulum mittleres Sklerit des Bulbus versetzt Der Schaft des Embolus hat einen langen Verlauf ist leicht gebogen und sehr verjungt Der distale Bereich des Embolus ist schwach verdreht und die Austrittsstelle fur das Sperma ist breit gebaut Die Lange des Embolus betragt bei dem Holotypen 3 60 und dessen mediane Breite 0 25 Millimeter 5 Die eher langlichen und schmalen Spermatheken Samentaschen sind beim weiblichen Paratyp 1 5 Millimeter lang und 0 41 Millimeter breit Sie sind sanft zur Mittellinie gebogen und die Basaltrennung ist doppelt so breit wie eine Spermathek 6 Ahnliche Arten Bearbeiten Die Sydney Trichternetzspinne kann mit einigen anderen Spinnen verwechselt werden so gibt es insbesondere innerhalb der Familie der Australischen Trichternetzspinnen Atracidae mehrere ihr ahnliche Vertreter darunter vor allem innerhalb der Gattung Atrax zu der die Art zahlt selber Als einzige der drei Arten der Gattung tragt die Sydney Trichternetzspinne generell vergleichsweise viele Dorsalstacheln auf den Tibien der Pedipalpen Das Mannchen von Atrax sutherlandi hat einen Embolus der verglichen mit dem der Sydney Trichternetzspinne weniger langlich ausfallt Das Mannchen von Atrax yorkmainorum hat einen weniger flachen Versatz der Basis des Embolus vom Tegulum aus Ausserdem hat A sutherlandi eine geringere Endgrosse als die Sydney Trichternetzspinne 5 Von den Arten der zur gleichen Familie gehorenden und ebenfalls in Australien vorkommenden Gattung Hadronyche kann die Sydney Trichternetzspinne wie die anderen beiden Vertreter der Gattung Atrax durch den weniger hohen cephalischen Bereich unterschieden werden Ausserdem befinden sich bei diesen Arten einschliesslich der Sydney Trichternetzspinne weniger robuste und schmalere Basalsegmente an den Cheliceren als bei dem Grossteil der Vertreter der Gattung Hadronyche 7 Das Mannchen von Illawarra wisharti hat eine mittelventrale Stachelreihe an allen Tarsen und beim Weibchen der Art ist das erste Beinpaar ganzlich stachellos Ausserdem sind beim Weibchen von Illawarra wisharti die Metatarsen des gleichen Beinpaars teilweise mit den Tarsen die uber vergrosserte Tarsalklauen verfugen verschmolzen 8 Daneben wird die Sydney Trichternetzspinne wie die anderen Arten der Australischen Trichternetzspinnen gelegentlich mit den Arten der Gattung Missulena verwechselt die im englischen Sprachraum als Mouse spiders ubersetzt Mausspinnen bezeichnet werden zu denen auch die Kleine Rotkopf Mausspinne Missulena occatoria zahlt Die Gattung gehort zur Familie der Actinopodidae die wie die der Australischen Trichternetzspinnen zur Unterordnung der Vogelspinnenartigen Mygalomorphae zahlt Wesentliche Unterscheidungsmerkmale sind der bauchige cephalische Bereich und die ebenso geformten Cheliceren Ausserdem verfugen die Arten der Gattung Missulena uber einen glanzenden Carapax und die an der Front befindlichen Augen sind weit beabstandet Ferner sind die Spinndrusen bei dieser Gattung wesentlich kurzer Auch von Arten der Gattung Missulena geht fur den Menschen eine hohere Gefahr aus Allerdings gehen die meisten Bisse dieser Spinnen mit vergleichsweise glimpflich verlaufenden Symptomen einher 4 Ein weiterer Verwechslungskandidat der Sydney Trichternetzspinne ist die nicht naher verwandte Schwarze Hausspinne Badumna insignis die zur Familie der Gezeitenspinnen Desidae und somit zur Unterordnung der Echten Webspinnen Araneomorphae zahlt Mit einer maximalen Korperlange von etwa zwei Zentimetern einen beim Mannchen bleibt die Art jedoch meist wesentlich kleiner als die Sydney Trichternetzspinne und kann wie alle Echten Webspinnen leicht durch die labidognathen nach unten gerichteten Cheliceren von allen Vogelspinnenartigen mitsamt der Sydney Trichternetzspinne unterschieden werden deren Cheliceren orthognath nach vorne gerichtet ausgelegt sind Die Schwarze Hausspinne hat ausserdem ebenfalls eine schwarzliche Grundfarbung ihr Opisthosoma ist jedoch mit samtigen Setae bedeckt Diese Art legt ahnlich wie die Sydney Trichternetzspinne ein Trichternetz zum Fangzweck an Dieses erscheint jedoch starker trichterformig und hat einen aus mehreren zickzackartig angelegten Klebefaden angelegten Wohnrohreneingang Ausserdem legt die Art ihr Netzkonstrukt erhoht an Strukturen wie Baumstammen oder Gebauden an Die Schwarze Hausspinne bevorzugt anders als die Sydney Trichternetzspinne trockene Habitate und ist im Gegensatz zu dieser fur den Menschen nicht wirklich gefahrlich 9 nbsp Mannchen links und Weibchen von Atrax sutherlandi nbsp Mannchen von Atrax yorkmainorum nbsp Weibchen von Hadronyche modesta nbsp Weibchen von Missulena bradleyi nbsp Weibchen der Schwarzen Hausspinne Badumna insignis Vorkommen Bearbeiten nbsp Verbreitung der Sydney TrichternetzspinneDas namensgebende Verbreitungsgebiet der Sydney Trichternetzspinne befindet sich im Gebiet der australischen Stadt Sydney Nordlich reicht es an die Central Coast auch ostlich wird es durch die Kuste begrenzt sudlich reicht es bis zur Illawarra Region und westlich grenzt es an die Blue Mountains 6 Lebensraume und regionale Unterschiede Bearbeiten Die bevorzugten Habitate Lebensraume der hygrophilen feuchtigkeitsliebenden Sydney Trichternetzspinne bilden vor allem Kusten Hochland und offene Walder mit hohen Baumen 10 Dabei zeigt die Art insbesondere eine Bevorzugung der bewaldeten Gebiete im Zentrum des Sydneybeckens Dazu zahlen das Hornsby Plateau im Norden die Auslaufer der Blue Mountains im Westen und das Woronora Plateau im Suden Im Gegensatz dazu ist das Auftreten der Sydney Trichternetzspinne in grossflachigen Gebieten zentralwestlicher Teile Sydneys und in den sandigen Kustenteilen der ostlichen Vororte der Stadt sowie in der Botany Bay vergleichsweise gering Dies liegt daran dass die Art Gebiete mit sandigem Ton Schiefer oder mit basalthaltigem Grund in denen Feuchtigkeit besser gespeichert wird bevorzugt 4 Auftreten in urbanen Gebieten Bearbeiten Insbesondere geschlechtsreife Mannchen die auf der Suche nach Weibchen sind gelangen bei der Suche nach einer Geschlechtspartnerin nicht selten in Vororte und geraten dort wiederum in Gartenanlagen oder Gebaude Auch Funde mannlicher Tiere in Swimmingpools sind uberliefert wo diese uber mehrere Stunden uberleben konnen 4 Innerhalb von Gebauden finden die Tiere den Weg haufig in Kleidung was die Wahrscheinlichkeit von Bissunfallen steigert 2 Lebensweise Bearbeiten nbsp Teilweise drohendes Mannchen auf dem Gespinst seines Unterschlupfes bei NachtDie Sydney Trichternetzspinne ist wie alle Australischen Trichternetzspinnen Atracidae nachtaktiv und lebt in tunnelartig ausgebauten Wohnrohren in bevorzugt feucht kuhler Umgebung die mit trichter oder rohrenformigen Netzen ausgekleidet werden und sich haufig in geschutzter Lage unter Steinen oder Totholz befinden 10 Weitere begehrte Areale sind grossere Rillen unter Felsen In urbanen Flachen nimmt die Art auch feuchte Boden unter Gebauden Spalten in Steingarten und Komposthaufen an 11 Die Sydney Trichternetzspinne verbringt den Grossteil ihres Lebens in ihrem Unterschlupf Wenn sie diesen verlasst tut sie es fur gewohnlich nur im Morgen vor Sonnenaufgang oder bei Storungen 12 Lediglich nach schweren Regenfallen ist die Sydney Trichternetzspinne auch haufig ausserhalb ihres Unterschlupfes anzutreffen da dieser zumeist uberflutet wurde 2 Wie viel Zeit die Art fur den Bau und die Reinigung ihres Baus in Anspruch nimmt ist nicht bekannt Uberliefert ist jedoch dass die Reinigung ebenfalls am Morgen vor Sonnenaufgang stattfindet 12 Zur eigenen Korperreinigung verlasst die Sydney Trichternetzspinne ebenfalls ihre Wohnrohre Die Spinne legt sich auf eine Korperseite und reinigt die freiliegende mit den anderen Beinen Dann dreht sie sich um und reinigt die andere Korperseite auf der die Spinne zuerst lag 13 Jagdverhalten und Beutespektrum Bearbeiten Wie alle Spinnen ist die Sydney Trichternetzspinne rauberisch und jagt wie alle Australischen Trichternetzspinnen Atracidae mithilfe eines Trichternetzes und somit als Lauerjager Das Netz ist ein weissliches Seidenkonstrukt mit einer Grosse von 20 bis 60 Zentimetern das in der von der Spinne selbstgegrabenen Erdrohre mundet Die Rohre dient als Unterschlupf der Spinne und schutzt diese sowohl vor Austrocknung als auch vor Uberhitzung Der Eingang zu der Rohre ist entweder y oder t formig gestaltet und mit einem trichterformigen Konstrukt versehen das der Sydney Trichternetzspinne neben ihrem Verbreitungsgebiet ihren Trivialnamen eingebracht hat 11 Die Erdrohre ist wie bei den anderen Arten der Familie nicht tiefer als 30 Zentimeter In der Nacht verweilt die Spinne gerne am Ausgang der Wohnrohre und halt die Vorderbeine auf die Netzdecke 14 Der eigentliche Beutefang verlauft wie bei anderen Australischen Trichternetzspinnen Gerat ein Beutetier auf die Netzflache reagiert die Spinne umgehend und schnellt aus ihrem Unterschlupf hervor Dabei kann sie wie alle mit einem Spinnennetz jagenden Spinnen die Vibrationen des Beutetieres auf der Netzdecke wahrnehmen und dieses somit orten In Reichweite gelangt versetzt die Spinne dem Beuteobjekt einen Giftbiss mithilfe der Cheliceren was zu dessen Flucht und Wehrunfahigkeit fuhrt 14 Das Beutetier wird dann von der Spinne in die Erdrohre transportiert und dort verzehrt 4 Zusatzlich kann die Sydney Trichternetzspinne wie alle Arten der Familie Beutetiere auch freilaufend ausserhalb des Unterschlupfes erlegen 14 Dies kommt besonders dann vor wenn der Fangerfolg durch das Netz geringer wird und die Art versucht ihren Nahrungsbedarf anderweitig zu decken 12 Das Beutespektrum der Sydney Trichternetzspinne besteht mitunter aus bodenbewohnenden Gliederfussern wie Kafern Schaben Tausendfussern oder verschiedenen Insektenlarven 11 Erweitert wird es durch Schnecken und kleine Wirbeltiere wie Frosche 11 oder kleinere Eidechsen 4 Abwehrverhalten und Verteidigung Bearbeiten nbsp Drohgebarde eines WeibchensDie Sydney Trichternetzspinne gebardet sich verglichen mit vielen anderen Spinnen recht aggressiv und ist bei Storungen leicht zu einem charakteristischen Abwehrverhalten zu animieren bei dem die Spinne gegenuber einem potentiellen Pradatoren Fressfeind zuerst eine fur Vogelspinnenartige Mygalomorphae typische Drohgebarde vollfuhrt und sich dabei aufrichtet die vorderen Extremitaten in die Luft streckt und dem Angreifer die Cheliceren prasentiert Ein Giftbiss kann als aktive Verteidigungsmethode seitens der Spinne folgen sollte die Drohstellung keine Wirkung erzielen 15 Das Gift des Mannchens wirkt dabei auf Wirbeltiere um das Funffache starker als das des Weibchens 15 Dies liegt daran dass jenes durch das aktive Aufsuchen eines Weibchens seinen schutzenden Unterschlupf verlassen muss und dabei rauberischen Wirbeltieren wie Schmalfuss Beutelmausen Sminthopsis mit hoherer Wahrscheinlichkeit ausgesetzt ist Aufgrund der erhohten Wirksamkeit des Gifts des Mannchens der Sydney Trichternetzspinne kann dessen Biss auch beim Menschen mit schwerwiegenden Komplikationen einhergehen 16 Lebenszyklus Bearbeiten Der Lebenszyklus der Sydney Trichternetzspinne entspricht grosstenteils dem anderer Australischer Trichternetzspinnen und gliedert sich wie bei Spinnen ublich uber mehrere Phasen Diese werden von den Jahreszeiten mitbestimmt Die Phanologie Aktivitatszeit der Art belauft sich theoretisch auf das ganze Jahr 4 Aufsuchen eines Weibchens und Spermaaufnahme Bearbeiten Sobald ein Mannchen die Geschlechtsreife erlangt sucht es ein Weibchen auf 14 Dies geschieht bei der Sydney Trichternetzspinne im Sommer und im Herbst Um eine Austrocknung und eine Begegnung mit Pradatoren weitestgehend zu verhindern verlasst das Mannchen seinen Unterschlupf lediglich nachts und sucht Schutz auf sobald der Tag anbricht 4 Das Finden eines Weibchens wird dem Mannchen uber vom Weibchen abgegebene Pheromone Botenstoffe mit denen es die Fangfaden seines Netzes versieht ermoglicht Noch vor der Paarung fertigt das Mannchen wie bei Spinnen ublich ein sog Spermanetz an auf dem es sein Sperma abgibt und dann uber die Bulbi aufnimmt Dieses ist wie bei den anderen Vertretern der Australischen Trichternetzspinnen Atracidae von eher geringer Grosse 14 Balz und Paarung Bearbeiten Ist dem Mannchen die Suche nach dem Unterschlupf eines geschlechtsreifen Weibchens gegluckt beginnt es mit einem fur Vogelspinnenartige Mygalomorphae typischen Balzverhalten bei dem es mit seinen Beinen auf die Spinnseide des Wohntrichters trommelt Unabhangig von seiner Paarungswilligkeit wird das Weibchen das Mannchen aggressiv empfangen und dabei seine Drohgebarde einnehmen sowie zum Mannchen gerichtete Attackierungsversuche ausfuhren Ist das Weibchen paarungswillig wird es in einen tranceartigen Zustand verfallen wahrend das Mannchen seine Balzbewegung fortfuhrt und sich dem Weibchen annahert Im Falle einer fehlenden Paarungsbereitschaft des Weibchens etwa weil das Mannchen seine Balz fehlerhaft vollfuhrt wird das Weibchen seine Angriffsversuche fortfuhren Fluchtet das Mannchen nicht rechtzeitig wird es dem Weibchen zu Opfer fallen 13 Die Paarung selber erfolgt in der fur Vogelspinnenartige typischen Stellung bei der beide Geschlechtspartner sich einander mit erhobenen Vorderextremitaten annahern und wahrend der eigentlichen Paarung Apophysen am zweiten Beinpaar des Mannchens zum Einsatz kommen wie es bei Vogelspinnenartigen ebenfalls keine Seltenheit ist 14 Mithilfe dieser halt das Mannchen die basalen Bereiche der Femora des zweiten Beinpaares vom Weibchen fest Gleichzeitig halt das Mannchen mithilfe seiner Pedipalpen und dem ersten Beinpaar die Cheliceren des aufgerichteten Weibchens wodurch dieses nach oben und hinten versetzt wird 6 Dann erfolgt die Spermienubertragung nach dem fur Spinnen gewohnlichen Ablauf Das Mannchen fuhrt seine Bulbi jeweils abwechselnd in die Geschlechtsoffnung des Weibchens ein wobei das Mannchen auch dabei seine Trommelbewegungen fortfuhrt 13 Vermutlich kann sich das Weibchen der Sydney Trichternetzspinne in einer Paarungssaison nur einmal und erst in der des Folgejahres erneut fortpflanzen Im Gegensatz dazu verpaart sich das Mannchen der Art innerhalb einer Paarungssaison wahrscheinlich mit mehreren Weibchen und ware somit polyandrisch Dies durfte mit der kurzeren Lebensdauer des Mannchens zusammenhangen die dazu fuhrt dass es lediglich eine Saison fur Begattungen durchlebt Unabhangig von seinem Erfolg wird das Mannchen wahrend oder nach der Paarungssaison keine Nahrung zu sich nehmen und anschliessend verenden Bei stetigen unerfolgt gebliebenen Paarungsversuchen versucht das Mannchen ebenfalls bis zu seinem Ableben andere Weibchen zu finden 17 Eiablage und Schlupf Bearbeiten Ein begattetes Weibchen kann das vom Mannchen ubertragene Sperma sofort nutzen oder uber langere Zeit in seinen Spermatheken aufbewahren Dann fertigt es im spaten Fruhjahr oder im Sommer einen weissen Eikokon von runder Form und mit einem Durchmesser von etwa 20 Millimetern an Er enthalt 80 bis 250 Eier Der Eikokon wird dann vom Weibchen bewacht 18 Gleiches trifft auf die nach einiger Zeit schlupfenden Jungtiere zu 12 Diese verlassen dann im Spatsommer das Verlies des Muttertiers 18 Ab dann ist bei den Jungtieren auch Kannibalismus zu vermerken 12 Heranwachsen und Lebenserwartung Bearbeiten Sobald die Jungtiere die sich noch in der gleichen Paarungssaison des Muttertiers von ihr trennen selbststandig werden vollfuhren sie eine Lebensweise die der der ausgewachsenen Spinnen gleicht und legen ebenso Trichternetze mit selbst gegrabenen Erdrohren an 18 Um zu wachsen mussen die Jungtiere der Sydney Trichternetzspinne wie bei Gliederfussern ublich hauten 12 Die genaue Anzahl der benotigten Hautungen ist bei der Art jedoch bislang unbekannt 19 Wahrend sich Jungtiere bei gutem Nahrungsbedarf anfangs monatlich hauten konnen sinkt jedoch mit zunehmendem Alter das Intervall der Hautungen bis der zeitliche Abstand zwischen den Hautungen mehr oder weniger ein Jahr betragt Die ausgewachsenen Individuen hauten sich dann fest jahrlich 12 Das Mannchen der Sydney Trichternetzspinne benotigt fur das Heranwachsen insgesamt funf Jahre und durchlebt dann im funften auch seine einzige Paarungszeit Die genaue Zeit des Heranwachsens beim Weibchen ist bisher ungeklart Es hat wie es bei Spinnen der Regel entspricht eine langere Lebenserwartung gegenuber dem Mannchen von 15 bis 20 Jahren 20 Systematik BearbeitenDie Sydney Trichternetzspinne erhielt bei ihrer Erstbeschreibung von Octavius Pickard Cambridge im Jahr 1877 die lateinische Bezeichnung Atrax robustus die seitdem nie geandert wurde Lediglich erhielt die Art im Jahr 1914 vom australischen Entomologen und Arachnologen William Joseph Rainbow die Synonyme Euctimena tibialis und Poikilomorphia montana 21 Toxikologie BearbeitenGift Bearbeiten Die Giftwirkung geht vor allem von einem Protein namens d Atracotoxin auch Robustoxin aus 22 Robustoxin ist ein basisches Polypeptid welches aus 42 Aminosauren besteht Dabei bilden die acht Cysteine vier Disulfidbrucken Die Konnektivitat der Cysteine folgt dem Muster 1 4 2 6 3 7 5 8 und ahnelt den w Conotoxinen Von der Giftkomponente von Hadronyche versutus dem Versutoxin unterscheidet sich Robustoxin nur in sieben Aminosauren 23 Weitere Bestandteile des Giftes sind Harnstoff Milchsaure Glycin Glycerol Phosphorsaure GABA Zitronensaure Glucose Tyramin Octopamin Spermidin Spermin und 5 Methoxytryptamin 24 nbsp Stabchenmodell von RobustoxinGegengift Bearbeiten Das heute am haufigsten eingesetzte Gegengift wurde erstmals im Jahr 1981 25 von einem Forschungsteam um Struan Sutherland der Commonwealth Serum Laboratories entwickelt 26 Es wird aus dem Blut von Hasen gewonnen welche mittels der Verabreichung kleiner Dosen Trichternetzspinnengift immunisiert wurden 27 28 Fur diesen Zweck werden tausende Trichternetzspinnen im Australian Reptile Park bei Sydney in Gefangenschaft gehalten und regelmassig fur ihr Gift gemolken 28 Die Herstellung einer Dosis Gegengift erfordert im Schnitt 70 Melkungen 29 Sydney Trichternetzspinne und Mensch BearbeitenBissunfalle Bearbeiten nbsp Drohendes Mannchen im Detail gut erkennbar sind die hier prasentierten Cheliceren Von der Sydney Trichternetzspinne ausgehende Bissunfalle beim Menschen sind aufgrund ihres gehauften Auftretens in urbanen Gebieten und nicht zuletzt aufgrund ihrer Aggressivitat recht wahrscheinlich Dabei ereignen sich die meisten Bisse in den warmeren Monaten und ereignen sich vor allem an den Extremitaten 30 Der Biss der Sydney Trichternetzspinne kann fur Menschen todlich sein und erfordert eine sofortige medizinische Behandlung 31 Allerdings sind nicht alle von der Spinne ausgehenden Bisse beim Menschen todlich zumal das Gift von Jungtieren und dem Weibchen der Art bei ihm wesentlich weniger potent als das des Mannchens wirkt 4 Ferner sind seit dem 1981 zur Verfugung stehenden Gegengift keine weiteren Todesfalle gemeldet worden von 1927 bis 1981 sind 13 Menschen an den Folgen eines Bisses gestorben Symptome Bearbeiten Als Symptome treten lokal starke durch die Bisswunde verursachte Schmerzen auf die fur mindestens 30 Minuten anhalten Anfangliche Symptome des Gifts sind Schwitzen Atemnot Ubelkeit und Erbrechen Speichelfluss und Muskelfaszikulationen Zuckungen Anschliessend konnen Verwirrung Unruhe und Gesichtstaubheit eintreffen Ohne Behandlung kann es zunachst zu einer Hypotonie dann eine mehrere Stunden andauernde Hypertonie Tachykardie und Arrhythmie kommen In schwerwiegenden Fallen kommt es zum Herzinfarkt Kreislaufversagen Koma und Tod 32 33 Jahrlich werden etwa 30 40 Sydney Trichternetzspinnenbisse an Menschen gemeldet Das Gegengift wird jedoch nur verabreicht wenn das Bissopfer schwerwiegende Vergiftungssymptome aufweist da nicht jeder Biss mit einer Giftinjektion verbunden ist 34 Nutzen fur den Menschen Bearbeiten Die Sydney Trichternetzspinne gilt hinsichtlich einiger Aspekte fur den Menschen als nutzlich so ist ihr Gift Gegenstand zahlreicher Forschungen ahnlich wie das Gift anderer fur den Menschen potentiell gefahrlicher Spinnen wie etwa der Brasilianischen Wanderspinne Phoneutria nigriventer 22 Ausserdem eignet sich die Spinnseide der Sydney Trichternetzspinne zur Herstellung von Fadennetzen und wird dafur verwendet 11 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Vanessa Battishill Husbandry Guidelines for FUNNEL WEB SPIDERS WITH PARTICULAR REFERENCE TO THE SYDNEY FUNNEL WEB Atrax robustus Arachnida Hexathelidae PDF In Australasian Zoo Keeping S 13 abgerufen am 23 Februar 2021 a b c d e f g h Atrax robustus O P Cambridge 1877 bei IPCS Inchem abgerufen am 23 Februar 2020 Vanessa Battishill Husbandry Guidelines for FUNNEL WEB SPIDERS WITH PARTICULAR REFERENCE TO THE SYDNEY FUNNEL WEB Atrax robustus Arachnida Hexathelidae PDF In Australasian Zoo Keeping S 3 abgerufen am 23 Februar 2021 a b c d e f g h i Dr Mike Gray Sydney Funnel web Spider Australian Museum abgerufen am 23 Februar 2021 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PDF abgerufen am 23 Februar 2020 Western Australian Museum Sydney Funnel web vs Black house Western Australian Museum abgerufen am 23 Februar 2021 a b Artbeschreibung der Sydney Trichternetzspinne auf Clinical Toxinology Resources der Universitat von Adelane Link a b c d e Jason Fathallah Atrax robustus In Animal Diversity Web University of Michigan abgerufen am 23 Februar 2021 a b c d e f g Vanessa Battishill Husbandry Guidelines for FUNNEL WEB SPIDERS WITH PARTICULAR REFERENCE TO THE SYDNEY FUNNEL WEB Atrax robustus Arachnida Hexathelidae PDF In Australasian Zoo Keeping S 37 abgerufen am 23 Februar 2021 a b c Vanessa Battishill Husbandry Guidelines for FUNNEL WEB SPIDERS WITH PARTICULAR REFERENCE TO THE SYDNEY FUNNEL WEB Atrax robustus Arachnida Hexathelidae PDF In Australasian Zoo Keeping S 38 abgerufen am 23 Februar 2021 a b c d e f Funnel web Spiders Australian Museum abgerufen am 23 Februar 2021 a b Dr Geoff Isbister Australian Spider and Insect Bites Universitat von Sydney The 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robustus Arachnida Hexathelidae PDF In Australasian Zoo Keeping S 42 abgerufen am 23 Februar 2021 Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern World Spider Catalog Version 19 5 Atrax robustus Abgerufen am 22 Dezember 2018 a b PROSITE documentation PDOC60018 ACTX Familie Swiss Institute of Bioinformatics SIB abgerufen am 5 April 2023 englisch Paul K Pallaghy Dianne Alewood Paul F Alewood Raymond S Norton Solution structure of robustoxin the lethal neurotoxin from the funnel web spider Atrax robustus In FEBS Letters Band 419 Nr 2 3 1997 S 191 196 doi 10 1016 S0014 5793 97 01452 X Patricia H Duffield Alan M Duffield Peter R Carroll David Morgans Analysis of the venom of the sydney funnel web spider Atrax robustus using gas chromatography mass spectrometry In Biological Mass Spectrometry Band 6 Nr 3 1979 S 105 108 doi 10 1002 bms 1200060305 Justin T Binstead Thomas M Nappe Funnel Web Spider Toxicity In StatPearls StatPearls Publishing Treasure Island FL 2020 PMID 30571015 Online 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THE SYDNEY FUNNEL WEB Atrax robustus Arachnida Hexathelidae PDF In Australasian Zoo Keeping S 42 abgerufen am 23 Februar 2021 EMedicine Dr Mike Gray Sydney Funnel web Spider Australian Museum abgerufen am 23 Februar 2021 Funnel web Spiders Australian Museum abgerufen am 23 Februar 2021 Western Australian Museum Sydney Funnel web vs Black house Western Australian Museum abgerufen am 23 Februar 2021 Jason Fathallah Atrax robustus In Animal Diversity Web University of Michigan abgerufen am 23 Februar 2021 Warum die Top Giftspinne so toxisch ist In Wissenschaft de Konradin Medien GmbH 21 September 2020 abgerufen am 23 Februar 2021 Bryan Fry Volker Herzig We May Finally Know Why Male Funnel Web Spiders Are So Deadly to Humans auf sciencealert vom 22 September 2020 Quelle The Conversation Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sydney Trichternetzspinne amp oldid 239284049