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Spermin ist ein naturlich vorkommendes Polyamin das unter anderem in menschlichem Sperma vorkommt und ihm seinen charakteristischen Geruch und Geschmack verleiht Es ist als Polykation im zellularen Stoffwechsel aller Eukaryoten in verschiedenen Gewebetypen beteiligt z B Blockade der Kaliumkanale wahrend der Initiationsphase des Aktionspotentials Eine technische Verwendung ist moglich aufgrund seiner Eigenschaft mit Stickstoffmonoxid NO wasserlosliche Komplexe zu bilden wodurch das Gas leichter handhabbar wird Es dient ausserdem als Ausgangsstoff zur Synthese medizinisch interessanter Derivate StrukturformelAllgemeinesName SperminAndere Namen N N Bis 3 aminopropyl 1 4 butandiamin 1 12 Diamino 4 9 diazadodekan Diaminopropylputreszin Gerontin Musculamin NeuridinSummenformel C10H26N4Kurzbeschreibung hygroskopische Kristalle 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 71 44 3 403982 64 9 Dihydrat EG Nummer 200 754 2ECHA InfoCard 100 000 686PubChem 1103ChemSpider 1072DrugBank DB00127Wikidata Q424597EigenschaftenMolare Masse 202 34 g mol 1Aggregatzustand festSchmelzpunkt 55 60 C 1 Siedepunkt 141 142 C bei 66 5 Pa 1 Loslichkeit leicht loslich in Wasser und Ethanol 1 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 2 GefahrH und P Satze H 314P 280 305 351 338 310 2 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Gewinnung 2 Biochemie 3 Forschungsgeschichte 4 Verwendung 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGewinnung BearbeitenEin Syntheseweg zum Spermin fuhrt von Succinonitril durch Reduktion zu 1 4 Diaminobutan anschliessender Cyanoethylierung mit Acrylnitril zum Dicyanovorlaufer und anschliessender nochmaliger Reduktion 3 Biochemie BearbeitenFunktionell wirkt Spermin stabilisierend auf die DNA insbesondere der Spermien Gebildet wird Spermin aus Methionin uber die Zwischenstufe Spermidin Sowohl Spermidin als auch Spermin konnten ausserdem in Ribosomen tRNA 4 und in Viren nachgewiesen werden hier wahrscheinlich zur Stabilisierung der RNA bzw DNA Forschungsgeschichte Bearbeiten1677 erwahnte Antoni van Leeuwenhoek erstmals das Vorkommen von Kristallen in Sperma und anderen Korperflussigkeiten des Menschen 5 1870 isolierte Philipp Schreiner Spermin aus Sperma und wies nach dass die bei Leukamie im Korper vorkommenden Charcotschen Kristalle das Phosphat dieser Base sind 6 Das Ergebnis veroffentlichte er 1878 unter dem Titel Ueber eine neue organische Basis in thierischen Organismen in Justus Liebigs Annalen der Chemie 7 Die Base wurde 1891 von Alexander Poehl aus Rinderhoden hergestellt 6 Die chemische Struktur des Spermins wurde zwischen 1923 und 1927 von Harold Dudley Otto Rosenheim und F Wrede aufgeklart in dieser Zeit gelang auch die Synthese 8 9 Verwendung BearbeitenIn der Kosmetik wird Spermin in Anti Aging Produkten zur Faltenreduktion zugesetzt 10 Siehe auch BearbeitenSnyder Robinson SyndromLiteratur BearbeitenAlexander Poehl Die physiologisch chemischen Grundlagen der Spermintheorie nebst klinischem Material zur therapeutischen Verwendung des Sperminum Poehl Hirschwald Berlin 1896 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Eintrag zu Spermin In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 20 Juni 2014 a b Datenblatt Spermine bei Sigma Aldrich abgerufen am 17 Oktober 2016 PDF Harry P Schultz The Preparation of Spermine Tetrahydrochloride1 1 12 Diamino 4 9 diazadodecane Tetrahydrochloride In J Am Chem Soc 70 8 1948 S 2666 2667 L Jovine S Djordjevic D Rhodes The crystal structure of yeast phenylalanine tRNA at 2 0 angstrom resolution Cleavage by Mg2 in 15 year old crystals In Journal of Molecular Biology 301 2000 S 401 414 A van Leeuwenhoek Observationes D Anthonii Leeuwenhoek de natis e semine genitali animalculis Letter dated November 1677 In Philos Trans Roy Soc London 12 1678 S 1040 1043 a b Mitteilung auf digitalis uni koeln de S 387 Artikel auf chemistry europe onlinelibrary wiley com H W Dudley O Rosenheim W W Starling The chemical constitution of spermine III Structure and synthesis In Biochem J 20 1926 S 1082 1094 PMID 16743746 F Wrede Uber die aus menschlichem Sperma isolierte Base Spermin In Dtsch Med Wochenschr 51 1925 S 24 Patent WO2005013932 Use of Spermine and or Spermidine against skin ageting in dietary pharmaceutical or cosmetic compositions Veroffentlicht am 30 Juli 2004 Erfinder Fabio Rinaldi Elisabetta Sorbellini Sergio Baroni Anna Benedusi Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spermin amp oldid 224109162