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Arthur William Dake 8 April 1910 in Portland Oregon 28 April 2000 in Reno Nevada war ein US amerikanischer Schachspieler In den 1930er Jahren gehorte Dake zu den besten Spielern seines Landes und gewann mit der Nationalmannschaft die Schacholympiaden 1931 1933 und 1935 1 Danach beendete er seine professionelle Schachkarriere und trat spater nur noch sporadisch in der Turnierarena auf Im Jahr 1954 erhielt er den Titel eines Internationalen Meisters IM 1986 wurde er zum Grossmeister ehrenhalber HGM ernannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend 1 2 Professioneller Schachspieler 1929 bis 1936 1 3 Berufstatigkeit und gelegentliches Schachspielen 1937 bis 1972 1 4 Comeback im Alter 1973 bis 1989 1 5 Letzte Jahre 2 Personlichkeit und Spielstil 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend Bearbeiten Arthur Dakes Vater William war aus Polen in die USA eingewandert Er hiess ursprunglich Darkowski liess seinen Namen jedoch anglisieren 1908 heiratete er die aus Norwegen stammende Anna Sather mit der er zwei Kinder hatte Arthur und dessen jungere Schwester Lilian Die finanziellen Verhaltnisse der Familie waren angespannt William Dake verdiente als Werftarbeiter gerade genug um seine Familie zu ernahren Arthur begann daher schon in jungen Jahren zu arbeiten und verdiente Geld als Zeitungsverkaufer Im Alter von zwolf Jahren riss er von zuhause aus und fuhr nach Hollywood wo er hoffte die ihm aus dem Kino bekannten Filmstars zu treffen Nach einer Woche wurde er dort mittellos von der Polizei aufgegriffen und nach Hause geschickt Die Ehe seiner Eltern befand sich in einer Krise was ihm sehr zu schaffen machte Im Alter von 16 Jahren heuerte er als Schiffsjunge auf einem Handelsschiff an das zwischen den USA und Asien verkehrte Nach seiner Ruckkehr ging er wieder zur High School und verbrachte einen grossen Teil seiner Freizeit im Christlichen Verein Junger Menschen YMCA von Portland wo er im April 1927 die Schachregeln erlernte Er erwies sich als talentiert und wurde zuerst von einem russischen Emigranten namens Abrikosov unterrichtet Etwas spater wurde Dake Mitglied des Portland Chess and Checkers Club wo er schnell weitere Fortschritte machte Im Fruhjahr 1928 reiste er mit dem Zug nach Los Angeles wo der amtierende Schachweltmeister Alexander Aljechin eine Simultanvorstellung gab Es gelang Dake die Partie remis zu halten worauf er gleich nach San Francisco weiterreiste wo zwei Tage spater der nachste Auftritt Aljechins stattfand Da sich der Erfolg des Jungen aus Oregon herumgesprochen hatte liess man ihn dort kostenlos mitspielen Aljechin war aber nunmehr gewarnt und wandte seine Aufmerksamkeit ganz dieser Partie zu die er diesmal schnell gewinnen konnte Ab dem Sommer 1928 unternahm Dake weitere Reisen als Seemann die ihn unter anderem nach China auf die Philippinen und in die Sowjetunion fuhrten Professioneller Schachspieler 1929 bis 1936 Bearbeiten Den Winter 1929 verbrachte Dake in New York City und lernte auf Coney Island den Damespieler Kenneth Grover kennen der dort um kleine Einsatze gegen Passanten spielte Die beiden freundeten sich an und Dake begann um Geld Schach zu spielen ublicherweise 25 Cent pro Partie Grover und Dake versuchten sich auch als Betreiber eines Lokals in dem Poker gespielt wurde gaben dies jedoch wieder auf nachdem sie Opfer eines bewaffneten Raububerfalls wurden Wahrend Dake tagsuber seinen Lebensunterhalt mit Partien gegen schwache Spieler verdiente besuchte er abends Schachklubs um gegen ernst zu nehmende Gegner antreten zu konnen Im Marshall Chess Club lernte er den vier Jahre jungeren Reuben Fine kennen mit dem ihn in den nachsten Jahren eine freundschaftliche Rivalitat verband Im Mai 1930 gewann Dake ein Junior Masters Tournament mit 5 Punkten aus 6 Partien und liess dabei Reuben Fine Arnold Denker und Al Horowitz hinter sich Dadurch qualifizierte er sich fur die Staatsmeisterschaft von New York in Utica bei der er mit 7 Punkten aus 10 Partien den dritten Platz hinter Norman Lessing und Anthony Santasiere belegte Im Dezember 1930 gewann er die Vereinsmeisterschaft des Marshall Chess Club mit 6 5 Punkten aus 8 Partien und wurde aufgrund dieses Erfolgs in das amerikanische Team fur die Schacholympiade 1931 berufen Um die Reisekosten decken zu konnen absolvierte er im Fruhjahr 1931 eine Simultantournee durch Kalifornien Im Anschluss daran spielte er ein internationales Turnier in New York an dem auch Exweltmeister Jose Raul Capablanca teilnahm Nach Remisen in den ersten drei Runden gegen Isaac Kashdan Herman Steiner und Abraham Kupchik traf Dake in der vierten Runde auf Capablanca Er erreichte mit den schwarzen Steinen eine Gewinnstellung in der Capablanca nach eigener Aussage im 37 Zug bereits die Aufgabe der Partie in Erwagung zog Dake liess sich dann aber zu uberhasteten Zugen hinreissen lehnte nach dem 40 Zug den Abbruch als Hangepartie ab und verlor sogar noch 2 Auch in spateren Runden musste Dake seiner Unerfahrenheit Tribut zollen Er verlor gegen Landesmeister Frank Marshall Al Horowitz sowie Isador Turover Dieser hatte sich in der Zeitnotphase von einem Temperamentsausbruch Dakes gestort gefuhlt und einen entsprechenden Protest beim Schiedsrichter eingelegt worauf ihm der Punkt zugesprochen wurde Mit insgesamt 3 Punkten aus 11 Partien kam Dake am Ende nur auf den geteilten 9 bis 11 Platz Turniersieger wurde Capablanca Sein angeschlagenes Selbstbewusstsein richtete Dake durch einen Wettkampfsieg mit 2 0 gegen Reuben Fine wieder auf Ende Juni 1931 reiste die aus Dake Horowitz Kashdan Marshall und Steiner bestehende Olympiamannschaft per Schiff uber den Atlantik nach Europa Die Olympiade in Prag begann am 12 Juli und endete am 26 Juli mit einem Sieg des amerikanischen Teams Dake spielte an Brett 3 und erzielte 8 5 Punkte aus 14 Partien Bei dem Turnier traf er Weltmeister Aljechin wieder und ubermittelte ihm eine Einladung zu einem Turnier im folgenden Jahr in Pasadena die Aljechin akzeptierte Im Anschluss an die Olympiade spielte Dake auf Einladung von George Koltanowski ein internationales Turnier in Antwerpen bei dem sechs belgische Spieler nach Scheveninger System gegen auslandische Meister antraten Dake gewann das Turnier mit 5 Punkten aus 6 Partien geteilt mit den punktgleichen Akiba Rubinstein und Frederick Yates Nach seiner Ruckkehr in die USA gab Dake wieder Simultanvorstellungen und spielte um Geldeinsatze Wegen der Wirtschaftskrise wurde es aber zunehmend schwieriger den Lebensunterhalt auf diese Weise zu verdienen Im Sommer 1932 fand das Turnier in Pasadena statt Dake gelang es seine Partie gegen Weltmeister Aljechin zu gewinnen was fur grosses Aufsehen sorgte Allerdings verlor er zwei Partien gegen Samuel Reshevsky und den mexikanischen Spieler Jose Araiza und kam am Ende mit 6 Punkten aus 11 Partien auf den geteilten 3 bis 5 Platz Im Marz 1933 spielte Dake in New York ein Match auf 10 Partien gegen Al Horowitz in dem er sich mit 0 4 bei 4 Remisen vorzeitig geschlagen geben musste Im Mai fand ebenfalls in New York ein Qualifikationsturnier fur die Olympiamannschaft statt bei dem Dake mit 7 Punkten aus 10 Partien auf den dritten Platz hinter Reuben Fine und Albert Simonson kam und sich damit einen Platz im Team sicherte Bei der Olympiade im englischen Folkestone konnten die Amerikaner ihren Titel verteidigen Dake trug mit 10 Punkten aus 13 Partien an Brett 4 zu diesem Erfolg bei und erzielte prozentual das zweitbeste Ergebnis nach Frank Marshall Unter anderem gewann er gegen Marcel Duchamp der in der franzosischen Mannschaft spielte Nach seiner Ruckkehr in die USA spielte Dake ein Match gegen Reuben Fine gegen den er bis dahin eine positive Bilanz hatte diesmal aber mit 2 4 bei drei Remisen unterlag Auch beim Western Open in Detroit das kurz darauf stattfand wurde Reuben Fine Turniersieger wahrend Dake sich mit Platz 3 begnugen musste Seine Klasse im Blitzschach zeigte Dake Anfang 1934 bei einem Besuch von Alexander Aljechin im Manhattan Chess Club als er sechs Blitzpartien hintereinander gegen den Weltmeister gewann der angesichts der zahlreichen Kiebitze um seine Reputation zu furchten begann Der Abend endete jedoch versohnlich mit einer gemeinsamen Zechtour durch New Yorker Bars Im Juli 1934 belegte Dake bei der Western Chess Championship in Chicago den 3 Platz im August den mit Reuben Fine geteilten 3 bis 4 Platz bei einem internationalen Turnier in Syracuse Beide Turniere gewann Samuel Reshevsky der sich damit als fuhrender Spieler der USA etablierte Anfang 1935 erhielt Dake zusammen mit Reuben Fine und Herman Steiner eine Einladung zu einem Turnier in Mexiko Stadt Die drei Amerikaner erwiesen sich den mexikanischen Spielern als klar uberlegen und teilten sich mit 11 Punkten aus 12 Partien die ersten drei Platze Im Juni spielte Dake in Los Angeles ein Match gegen Herman Steiner um den Titel des Champion of the Pacific Coast das er mit 4 1 bei einem Remis gewinnen konnte 1935 empfahl sich Dake durch einen 2 Platz hinter Reuben Fine beim Western Open in Milwaukee erneut fur die Olympiamannschaft Die Olympiade fand in Warschau statt und endete zum dritten Mal in Folge mit einem Sieg des amerikanischen Teams obwohl Samuel Reshevsky wegen anderer Verpflichtungen nicht teilnahm Dake dessen Vater kurz zuvor verstorben war fuhlte sich besonders motiviert im Land seiner Vorfahren gut abzuschneiden Er erzielte an Brett 4 mit 15 5 Punkten aus 18 Partien ein herausragendes Ergebnis Auf der Ruckfahrt uber den Atlantik lernte er seine spatere Frau Helen Girard 24 November 1908 auf Long Island als Helen Katherine Gerwatowski kennen die in Polen Verwandte besucht hatte Sie heirateten nur wenige Wochen spater am 14 November 1935 in New York Trauzeugen waren Al Horowitz und Carolyn Marshall die Ehefrau von Frank Marshall 1936 befand sich seine Spielstarke auf dem Hohepunkt seine historische Elo Zahl betrug zu dieser Zeit 2655 3 Im April 1936 begann in New York das erste offizielle Turnier um die Landesmeisterschaft der USA Frank Marshall der seinen Titel bisher stets in Wettkampfen gegen einzelne Herausforderer verteidigt hatte trat freiwillig zuruck um der neuen Generation Platz zu machen Es wurde als Rundenturnier mit 16 Teilnehmern ausgetragen Vorqualifiziert waren Reuben Fine Al Horowitz Isaac Kashdan Alexander Kevitz Abraham Kupchik Samuel Reshevsky und Herman Steiner sowie Dake selbst die restlichen Teilnehmer mussten sich uber eines von insgesamt vier regionalen Ausscheidungsturnieren qualifizieren Er machte sich grosse Hoffnungen auf den Titel und das Preisgeld von 600 US Dollar Nach der 9 Runde fuhrte er mit 7 Punkten die Tabelle an aber dann verlor er gegen den spateren Turniersieger Samuel Reshevsky Er wahlte mit Schwarz gegen das Damengambit eine Variante mit fruhem Damentausch und versuchte die Stellung zu vereinfachen geriet aber in Entwicklungsnachteil was schliesslich zu entscheidendem Materialverlust fuhrte 4 Dake konnte diesen Ruckschlag nicht verkraften Er verlor im weiteren Turnierverlauf noch zwei weitere Partien in der 12 Runde gegen Herman Steiner und in der 13 Runde gegen George Treysman Am Ende landete Dake mit 9 Punkten aus 15 Partien nur auf dem fur ihn enttauschenden geteilten 6 bis 7 Platz Im Herbst 1936 nahm er beim American Chess Federation Congress in Philadelphia einen weiteren Anlauf auf einen nationalen Titel Seine Chancen standen gut weil sowohl Reuben Fine als auch Samuel Reshevsky zu dieser Zeit in Europa spielten Er fuhrte bis zur letzten Runde verlor dann jedoch die entscheidende Partie gegen Donald H Mugridge worauf er nur den 2 Platz hinter Al Horowitz erreichte Berufstatigkeit und gelegentliches Schachspielen 1937 bis 1972 Bearbeiten Nach diesen relativen Misserfolgen versuchte Dake sich eine Existenz mit geregeltem Einkommen aufzubauen Zunachst bekam er durch Vermittlung von Professor Arpad Elo eine Stelle als Schachlehrer an offentlichen Schulen in Milwaukee Am 17 April 1937 wurde seine Tochter Marjorie geboren Kurz darauf zog die junge Familie in Dakes Heimatstadt Portland Dort versuchte sich Dake in den folgenden Jahren in verschiedenen Berufen unter anderem als Tankwart und Versicherungsvertreter Im Fruhjahr 1938 nahm er in New York nochmals an der Landesmeisterschaft teil kam aber nur auf den 6 Platz Von Herbst 1943 bis Oktober 1945 diente er als Militarpolizist danach erhielt er eine Stelle als Fahrprufer Obwohl er schachlich kaum noch aktiv war wurde er fur einen Wettkampf gegen die Sowjetunion der im September 1946 in Moskau stattfand in die Nationalmannschaft berufen Das amerikanische Team Reshevsky Fine Denker Horowitz Kashdan Steiner Kevitz Dake Ulvestad Pinkus und Adams legte auf dem Hinweg einen Zwischenstopp in Stockholm ein und spielte dort in einem Blitzturnier gegen die besten schwedischen Spieler Obwohl das in Europa ubliche Blitzspiel mit Schachuhr fur ihn ungewohnt war weil in den USA uberwiegend 10 Sekunden Ansageblitz gespielt wurde belegte Dake den geteilten 2 bis 3 Platz hinter Samuel Reshevsky In Moskau wurde die amerikanische Mannschaft begeistert empfangen Der doppelrundige Wettkampf fand im Saulensaal des Hauses der Gewerkschaften vor uber 1500 Zuschauern statt als Schiedsrichter fungierte Exweltmeister Max Euwe Dake spielte zweimal remis gegen Andor Lilienthal die sowjetische Mannschaft gewann den Wettkampf mit 12 5 7 5 Fur Helen Dake die ihren Mann begleitete erwies sich die Reise als Enttauschung Sie bat die sowjetischen Behorden ihr einen Besuch bei ihren polnischen Verwandten zu ermoglichen Zwar flog man sie daraufhin nach Warschau wegen der chaotischen Lage in der vom Krieg zerstorten Stadt erlaubte man ihr jedoch nicht sich dort frei zu bewegen sodass sie unverrichteter Dinge zuruckkehren musste In den folgenden Jahren spielte Dake neben seiner beruflichen Tatigkeit nur wenige regionale Turniere 1948 gewann er das Oregon Open 1949 das Pacific Northwest Masters In der ersten Elo Liste die im November 1950 von der United States Chess Federation veroffentlicht wurde hatte Dake ein Rating von 2598 und den Rang eines Senior Master 5 Im Februar 1950 nahm er am Radio Wettkampf USA gegen Jugoslawien teil und verlor 0 5 1 5 gegen Stojan Puc 1952 gewann er zwei kleinere Turniere das Oregon Open und das von George Koltanowski organisierte Pacific International in San Francisco und nahm an dem von Herman Steiner ausgerichteten Hollywood International in Beverly Hills teil Dort gelangen ihm Remisen gegen Turniersieger Svetozar Gligoric und den Zweitplatzierten Arturo Pomar insgesamt kam er mit 5 Punkten aus 9 Partien auf den geteilten 4 bis 5 Platz Im Jahr 1953 gewann er erneut das Oregon Open und spielte das US Open in Milwaukee in dem er 7 5 Punkte aus 12 Partien erzielte Im Sommer 1954 reiste er in seine fruhere Wahlheimat New York und nahm als Ersatzspieler am Wettkampf USA gegen die Sowjetunion teil Dabei kam er nur in einer Partie zum Einsatz nachdem Arnold Denker dreimal gegen David Bronstein verloren hatte und um eine Auszeit bat Auch Dake musste sich Bronstein geschlagen geben Die sowjetische Mannschaft gewann deutlich mit 20 12 1955 nahm Dake erneut am US Open teil das diesmal in Long Beach stattfand und kam mit 8 Punkten aus 12 Partien auf den 11 Platz unter 156 Teilnehmern Nachdem er 1958 und 1959 nochmals das Oregon Open gewinnen konnte zog sich Dake komplett aus der Turnierarena zuruck Er arbeitete weiterhin als Fahrprufer und nahm bis zu seiner Pensionierung 1973 uber 70 000 Prufungen ab In seiner Freizeit wandte er sich dem Bridgespiel zu Comeback im Alter 1973 bis 1989 Bearbeiten 1973 tauchte er vollig uberraschend beim Lone Pine Open auf und erzielte dort 2 5 Punkte aus 7 Runden darunter ein Remis gegen Lubomir Kavalek 1974 spielte er erneut in Lone Pine diesmal verbesserte er sein Ergebnis mit 4 Punkten aus 7 Runden Dabei besiegte er Grossmeister Levente Lengyel und remisierte mit Julio Kaplan Nach einem mit Yasser Seirawan geteilten 1 Platz beim Oregon Open 1974 beschloss er nochmals ein internationales Turnier im Ausland zu spielen Im Februar 1975 besuchte er Trondheim die Heimatstadt seiner Mutter und spielte anschliessend in Sandefjord ein neunrundiges Turnier in dem er mit 4 Punkten auf den 7 Platz kam Auch in Lone Pine nahm er 1975 erneut teil und kam auf 3 5 Punkte aus 10 Partien dabei gelang ihm ein Remis gegen Turniersieger Wladimir Liberson 1976 war das Lone Pine Open mit einem Preisgeld von 8000 fur den Sieger eines der bestbesetzten Turniere des Jahres Dake erreichte mit 5 5 Punkten aus 12 Runden abermals ein beachtliches Ergebnis und gewann eine Partie gegen Kenneth Rogoff Ein Jahr spater musste er jedoch seinem Alter Tribut zollen konnte erstmals bei einer Teilnahme in Lone Pine keine Partie gewinnen und kam auf 5 Remisen bei 4 Niederlagen Daraufhin zog sich Dake erneut fur einige Jahre vom Turnierspiel zuruck 1987 fand in seiner Heimatstadt Portland das US Open statt zu dem er als Ehrengast eingeladen wurde Er beschloss sich noch einmal in die Arena zu wagen und brachte sich durch einen geteilten 1 Platz beim kurz vorher in San Diego ausgetragenen US Senior Open in Form Im US Open kam er dann auf respektable 8 Punkte aus 12 Partien Dadurch angespornt spielte er noch drei weitere Turniere und galt zu dieser Zeit als altester aktiver Grossmeister der Welt Beim American Open 1987 in Los Angeles erreichte er 3 5 Punkte aus 8 Partien beim New York Open 1988 kam er auf 3 Punkte aus 8 Partien und konnte mit Kamran Shirazi einen Internationalen Meister besiegen Sein letztes Turnier war das American Open in Los Angeles 1989 wo ihm mit 5 Punkten aus 9 Partien ein positives Ergebnis gelang Letzte Jahre Bearbeiten 1991 wurde er in die US Chess Hall of Fame aufgenommen 6 Am 1 April 1994 verstarb seine Frau Helen mit der er 58 Jahre verheiratet gewesen war In der Schachzeitschrift Chess Life schrieb er einen bewegenden Nachruf auf sie 7 Bis zu seinem Lebensende war er an Schachereignissen interessiert so besuchte er als Zuschauer die FIDE Weltmeisterschaft 1999 in Las Vegas Zur Feier seines 90 Geburtstages veranstaltete der Portland Chess Club am 8 April 2000 ein Gala Dinner Am Abend vor seinem Tod spielte Dake Black Jack in einem Spielcasino in Reno Nevada 8 Personlichkeit und Spielstil BearbeitenDake lernte das Schachspiel erst verhaltnismassig spat im Alter von 17 Jahren Obwohl er keine fundierte schachliche Ausbildung erhielt stieg er sehr schnell zu einem der besten Spieler in den USA auf was fur sein grosses Talent spricht Arnold Denker der Dake personlich gut kannte und sich bei der FIDE fur die Verleihung des Grossmeistertitels ehrenhalber starkgemacht hatte widmete ihm ein eigenes Kapitel in seinem Buch The Bobby Fischer I knew and other stories in dem er Dake als amerikanisches Original bezeichnete und seine schachliche Auffassungsgabe mit der von Bobby Fischer verglich In seinen Turnierpartien brauchte er oft nur wenig Bedenkzeit Allerdings fehlte ihm die Fahigkeit systematisch an der Verbesserung seiner Schwachen zu arbeiten Er spielte uberwiegend Eroffnungen die zu seiner Zeit noch wenig ausgearbeitet waren wie die Englische Eroffnung und die Sizilianische Verteidigung und vertraute auf seine Fahigkeit zur Improvisation Er galt als sehr stark im Endspiel uberzog allerdings gelegentlich seine Stellung durch zu optimistische Gewinnversuche Niederlagen machten ihm schwer zu schaffen in mehreren Turnieren begann er gut und baute gegen Ende stark ab Ein Bericht in der Schachzeitschrift The Chess Review 1933 charakterisierte ihn als einen Spieler dessen Stil grosses Aufsehen in Schachkreisen erregt habe der ein hervorragender Blitzspieler sei und in Turnierpartien Weltklassespieler besiegen an schlechten Tagen allerdings auch gegen zweitklassige Spieler verlieren konne 9 Fred Reinfeld schrieb in einem Vorbericht zur Landesmeisterschaft 1936 dass Dake zu Beginn seiner Karriere zu sehr auf taktische Tricks gespielt habe was mit einer gewissen Oberflachlichkeit der Stellungseinschatzung einhergegangen sei Im Turnier von New York 1931 habe er in seinen Partien nur zwischen 30 und 45 Minuten Bedenkzeit verbraucht Dakes Charakter schatzte Reinfeld als impulsiv und undiszipliniert ein Allerdings habe er seit dem Turnier von Pasadena 1932 grosse Fortschritte gemacht er spiele solider und nicht mehr so uberhastet Sein Spiel sei einfallsreich und insbesondere gegen schwachere Spieler sehr effektiv Reinfeld hielt ihn zu diesem Zeitpunkt fur den viertbesten Spieler der USA nach Reuben Fine Samuel Reshevsky und Isaac Kashdan 10 Die wohl bekannteste Partie von Dake ist sein Sieg gegen den damaligen Weltmeister Arthur Dake Alexander Aljechin Pasadena 1932 11 Dake Aljechin Pasadena 1932 a b c d e f g h 8 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 87 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 76 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 65 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 54 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 43 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 32 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 21 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 1 a b c d e f g h Stellung nach 24 Sf3 g5 1 e2 e4 c7 c6 2 d2 d4 d7 d5 3 e4xd5 c6xd5 4 c2 c4 Sg8 f6 5 Sb1 c3 Sb8 c6 6 Sg1 f3 ist der Panow Angriff der Caro Kann Verteidigung Aljechin hatte diese Variante zuvor zusammen mit Dake analysiert und spielte nun einen neuen Zug der sich als nicht gut erwies 6 Lc8 e6 7 c4 c5 g7 g6 8 Lf1 b5 Lf8 g7 9 Sf3 e5 Dd8 c8 10 Dd1 a4 Le6 d7 11 0 0 0 0 12 Lc1 f4 a7 a6 13 Lb5xc6 b7xc6 14 Tf1 e1 Sf6 h5 15 Lf4 d2 Ta8 a7 16 Te1 e2 Ld7 e8 17 Ta1 e1 f7 f5 Der letzte schwarze Bauernzug ist ein Fehler Nach Ansicht von Reuben Fine hatte Schwarz mittels 17 g5 eine spielbare Stellung erreichen konnen Nach 18 Se5 f3 Sh5 f6 19 Te2xe7 Ta7xe7 20 Te1xe7 f5 f4 versuchte Aljechin durch Bauernopfer zu Gegenspiel zu kommen 21 Ld2xf4 Sf6 e4 22 Lf4 e5 Lg7 h6 23 Sc3xe4 d5xe4 24 Sf3 g5 jetzt kann der Springer nicht ohne grossen Nachteil geschlagen werden Auf 24 Lxg5 gibt Dake 25 Tg7 Kh8 26 Tc7 mit Damengewinn an Noch besser allerdings ist 26 Db3 und Matt in wenigen Zugen 24 Dc8 f5 25 Da4 b3 Le8 f7 26 Sg5xf7 Tf8xf7 27 Te7xf7 Df5xf7 28 Db3 b8 Df7 f8 29 d4 d5 der entscheidende Durchbruch Wenn der Bauer genommen wird lauft der c Bauer durch 29 e4 e3 30 f2 f4 Df8xb8 31 Le5xb8 Kg8 f7 32 d5xc6 Kf7 e8 33 b2 b4 g6 g5 34 g2 g3 g5xf4 35 g3xf4 Ke8 d8 36 a2 a4 Kd8 c8 37 Lb8 d6 Lh6 g7 38 Kg1 f1 1 0Literatur BearbeitenCasey Bush Grandmaster from Oregon The life amp games of Arthur Dake Portland Chess Press Portland 1991 OCLC 24203479 John Hilbert Essays in American chess history Caissa Editions Yorklyn 2002 ISBN 0 939433 59 1 S 202 204 Arnold Denker und Larry Parr The Bobby Fischer I knew and other stories Hypermodern Press San Francisco 1995 ISBN 1 886040 18 4 S 221 235 Weblinks BearbeitenNachruf in der New York Times 11 Mai 2000 englisch Arthur Dake 1910 2000 in The Oregon Encyclopedia Bild Dakes aus dem Jahr 1932 Casey Bush King Arthur 1859 Oregon s Magazine 1 Januar 2013 mit 8 Photographien Einzelnachweise Bearbeiten Arthur Dakes Ergebnisse bei Schacholympiaden auf olimpbase org englisch Partie zum Nachspielen bei Chessgames com Chessmetrics player profile Partie zum Nachspielen bei Chessgames com The first USCF National Rating Lists Arthur William Dake U S Chess Hall of Fame In World Chess Hall of Fame Abgerufen am 1 Mai 2019 englisch Helen Dake 1908 1994 Chess Life Juli 1994 S 7 Nachruf bei The Week in Chess 8 Mai 2000 A A Freeman Don t give up the cup In The best of Chess Life and Review Volume 1 Simon and Schuster New York 1988 ISBN 0 671 61986 1 S 32 John S Hilbert und Peter P Lahde New York 1936 the first modern United States Championship Chess Archaeology Press Sands Point 2000 ISBN 0 9702794 0 X S 89 90 Partie zum Nachspielen bei Chessgames comUS amerikanische Schachgrossmeister Akobian Alburt Annakov Arnold Aronjan Ashley Becerra Benjamin Bhat Biyiasas Bruzon Burke Caruana Chandra Checa L Christiansen Corrales Jimenez Dlugy Dominguez Dzindzichaschvili Ehlvest Erenburg Fedorowicz Finegold de Firmian Fishbein Friedel Gareyev Goldin Gonzalez Gulko D Gurevich I Gurevich Hakobjan Henley Hernandez Carmenates Hess Holt Hungaski Ibragimow Isoria A Ivanov Jacobson Kaidanov Kamsky Kaufman Khachiyan Kraai Kreiman Krush Kudrin Lenderman Li Liang Molner Moradiabadi Nakamura Naroditsky Niemann Novikov Onischuk Oparin Palatnik Perelshteyn Z Polgar Quesada Ramirez Robson Rogoff Rohde Sagalchik Scherebuch Schwartzman Seirawan Serper Sevian Sevillano Shabalov Shaked Shankland Sheng Shulman Smith So Soltis Stripunsky Swiercz Tang Tarjan Tisdall Troff Wilder Wolff Xiong Yang Yermolinsky Zaichik Zierk ZiatdinovVerstorbene GrossmeisterP Benko Bisguier Browne R Byrne Dake ehrenhalber Denker ehrenhalber Evans Fine Fischer Gufeld I Iwanow Kashdan Kavalek Koltanowski ehrenhalber Lein Lombardy Mednis Miles Reshevsky Rossolimo Schamkowitsch Sher Sherzer Wojtkiewicz Zemgalis ehrenhalber nbsp Dieser Artikel wurde am 16 Mai 2009 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Person LCCN n93030562 VIAF 13978978 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 17 Marz 2019 PersonendatenNAME Dake ArthurALTERNATIVNAMEN Dake Arthur WilliamKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer SchachspielerGEBURTSDATUM 8 April 1910GEBURTSORT Portland Oregon STERBEDATUM 28 April 2000STERBEORT Reno Nevada Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arthur Dake amp oldid 238422778