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Elmars Zemgalis ursprunglich Elmars Zemgalis 9 September 1923 in Riga Lettland 8 Dezember 2014 1 war ein lettisch amerikanischer Schachspieler und Mathematiker Den Hohepunkt seiner Schachkarriere erlebte er im Deutschland der fruhen Nachkriegszeit wo er mehrere Jahre als Fluchtling lebte Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Schachlaufbahn 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenZemgalis wuchs in Riga auf Seine Jugendzeit stand ganz im Schatten des Zweiten Weltkrieges Als die Rote Armee 1944 zum zweiten Mal Lettland okkupierte vorangegangen waren die sowjetische Besetzung Lettlands 1940 und die mehrjahrige Besetzung durch deutsche Nationalsozialisten floh Zemgalis in den Westen Er gehorte damit zu den zahlreichen osteuropaischen Fluchtlingen die mit dem Status als Displaced Person vorlaufig auf dem Gebiet der spateren Bundesrepublik Aufnahme fanden Mehrere Jahre lang war Zemgalis in Stuttgart ansassig Die meisten DPs konnten oder wollten nicht in ihre Heimat zuruckkehren In der Regel erhielten sie spater Gelegenheit zur Auswanderung in ein anderes Land Zemgalis emigrierte schliesslich 1951 zusammen mit seiner Frau in die USA und liess sich im nachsten Jahr in Seattle nieder Neben seinem Broterwerb absolvierte er ein Abendstudium der Mathematik Zemgalis war in seinem Fach erfolgreich und wurde spater Mathematiklehrer am Highline Community College in Des Moines ebenfalls im Staat Washington Zudem verfasste er mehrere mathematische Lehrbucher Schachlaufbahn BearbeitenLettland besass fruhzeitig eine grosse Schachtradition Zemgalis hatte als junger Spieler Gelegenheit Schnellpartien mit dem lettischen Weltklassespieler Vladimirs Petrovs auszutragen Petrovs der 1937 beim Turnier in kemeri punktgleich mit Salo Flohr und Samuel Reshevsky gesiegt hatte vor Aljechin und Keres starb sechs Jahre spater in einem sowjetischen Gefangenenlager Wahrend der unruhigen Kriegsjahre gewann Zemgalis die lettischen Gewerkschaftsmeisterschaften 1942 und 1943 geteilter Erster mit Alfreds Krumins Der Jugendliche gewann ausserdem die Stadtmeisterschaft von Jelgava Seine besten Jahre als Schachspieler erlebte Zemgalis in seiner Zeit als Fluchtling in Deutschland Er nahm an einer grosseren Anzahl bedeutender Nachkriegsturniere teil Beim Turnier in Augsburg 1946 wurde er Zweiter hinter Wolfgang Unzicker Im gleichen Jahr wurde er wiederum Zweiter hinter Fedir Bohatyrtschuk beim Klaus Junge Gedenkturnier in Regensburg Beim Hermann Mattison Gedenkturnier in Hanau 1947 musste er seinem Landsmann Lucijs Endzelins den Vortritt uberlassen der spater nach Australien emigrierte den 3 4 Platz teilten Efim Bogoljubow und Baldur Honlinger In den Jahren 1948 und 1949 wurde Zemgalis ausserdem zweimal Meister von Wurttemberg Seinen grossten Erfolg erzielte er 1949 bei dem gut besetzten Turnier von Oldenburg das er zusammen mit Bogoljubow mit je zwolf Punkten aus 17 Partien gewann Unter den weiteren Teilnehmern befanden sich Herbert Heinicke Nicolas Rossolimo Ortvin Sarapu ein Fluchtling aus Estland Georg Kieninger und Wolfgang Unzicker Ein Ausdruck der Anerkennung die er als Spieler erfuhr war das Zemgalis Abschiedsturnier in Stuttgart 1951 das Zemgalis mit 7 5 aus 8 vor Emil Joseph Diemer gewann In den USA konnte Zemgalis der nun beruflich und familiar starker eingebunden war nicht mehr in vollem Umfang an seine Erfolge anknupfen Zweifellos war er fur langere Zeit der starkste Meister im pazifischen Nordwesten der USA Im Jahr 1952 behielt er in Seattle mit 3 1 in einem kurzen Wettkampf gegen Olav Ulvestad die Oberhand In den Jahren 1953 und 1959 gewann er die Meisterschaft des Staates Washington Ab Mitte der 1960er Jahre begann sich Zemgalis allmahlich vom aktiven Schach zuruckzuziehen Die 2001 publizierte auch als DVD erschienene Biografie von John Donaldson hat die Erinnerung an den einstigen Spitzenspieler wiederbelebt Im Jahr 2003 zeichnete der Weltschachbund FIDE Zemgalis mit dem Titel eines Ehren Grossmeisters aus 2 Die beste historische Elo Zahl fur Zemgalis wurde mit 2609 fur Januar 1950 berechnet wobei das Ergebnis des Oldenburger Turniers zugrunde gelegt wird 3 Literatur BearbeitenJohn Donaldson Elmars Zemgalis Grandmaster Without the Title Pomeranian Publishing Berkeley CA 2001 John Donaldson Zwei Meister aus Seattle Two Masters from Seattle ChessBase Hamburg 2003 ISBN 3 935602 82 0 ChessBase Monographie enthalt die Biografien zu Zemgalis und Olaf Ulvestad Weblinks BearbeitenJohn S Hilbert Displaced Person Universal Talent Memento vom 10 Oktober 2013 im Internet Archive PDF 214 kB Rezension zu Donaldsons Biografie bei ChessCafe com englisch Nachspielbare Schachpartien von Elmars Zemgalis auf chessgames com englisch Einzelnachweise Bearbeiten Elmars Zemgalis 9 9 1923 8 12 2014 Artikel von John Donaldson vom 11 Dezember 2014 Mechanics Institute Chess Room Newsletter 165 Eintrag fur Zemgalis bei ChessmetricsUS amerikanische Schachgrossmeister Akobian Alburt Annakov Arnold Aronjan Ashley Becerra Benjamin Bhat Biyiasas Bruzon Burke Caruana Chandra Checa L Christiansen Corrales Jimenez Dlugy Dominguez Dzindzichaschvili Ehlvest Erenburg Fedorowicz Finegold de Firmian Fishbein Friedel Gareyev Goldin Gonzalez Gulko D Gurevich I Gurevich Hakobjan Henley Hernandez Carmenates Hess Holt Hungaski Ibragimow Isoria A Ivanov Jacobson Kaidanov Kamsky Kaufman Khachiyan Kraai Kreiman Krush Kudrin Lenderman Li Liang Molner Moradiabadi Nakamura Naroditsky Niemann Novikov Onischuk Oparin Palatnik Perelshteyn Z Polgar Quesada Ramirez Robson Rogoff Rohde Sagalchik Scherebuch Schwartzman Seirawan Serper Sevian Sevillano Shabalov Shaked Shankland Sheng Shulman Smith So Soltis Stripunsky Swiercz Tang Tarjan Tisdall Troff Wilder Wolff Xiong Yang Yermolinsky Zaichik Zierk ZiatdinovVerstorbene GrossmeisterP Benko Bisguier Browne R Byrne Dake ehrenhalber Denker ehrenhalber Evans Fine Fischer Gufeld I Iwanow Kashdan Kavalek Koltanowski ehrenhalber Lein Lombardy Mednis Miles Reshevsky Rossolimo Schamkowitsch Sher Sherzer Wojtkiewicz Zemgalis ehrenhalber Lettische Schachgrossmeister D Fridman Kantans kengis Kowalenko Krakops Lanka Meijers Meskovs Miezis Naiditsch Neiksans Petkevics Rausis Schirow Shabalov StarostitsVerstorbene GrossmeisterBagirow Gipslis Klovans Sweschnikow Tal Zemgalis ehrenhalber Normdaten Person GND 128394013 lobid OGND AKS LCCN no2008077601 VIAF 71202231 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zemgalis ElmarsALTERNATIVNAMEN Zemgalis ElmarsKURZBESCHREIBUNG lettisch amerikanischer Schachspieler und MathematikerGEBURTSDATUM 9 September 1923GEBURTSORT Riga LettlandSTERBEDATUM 8 Dezember 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elmars Zemgalis amp oldid 238227748