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Andor Lilienthal ˈɒndor ˈliljɛntaːl russisch Andre Andrej Arnoldovich Liliental wiss Transliteration Andre Andrej Arnol dovic Liliental auch franzosisch Andre Lilienthal 5 Mai 1911 1 in Moskau 8 Mai 2010 in Budapest 2 war ein ungarischer Schach Grossmeister der ab 1939 sowjetischer Staatsburger war Andor Lilienthal 1936Verband Ungarn Ungarn bis 1939 ab 1976 Sowjetunion Sowjetunion 1939 bis 1976 Geboren 5 Mai 1911MoskauGestorben 8 Mai 2010BudapestTitel Grossmeister 1950 Beste Elo Zahl 2450 Juli 1971 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Partiebeispiel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAndor Lilienthals Mutter war eine ungarische Sangerin die seit 1909 an einer Moskauer Buhne engagiert war Sein Vater war ein ungarischer Elektroingenieur Lilienthal kam als drittes Kind der Familie zur Welt Sein Bruder wurde 1907 noch in Budapest geboren seine Schwester 1909 schon in Moskau Im Dezember 1913 kehrte die Mutter mit den Kindern nach Budapest zuruck der Vater blieb in Russland und gelangte nach Beginn des Ersten Weltkriegs in Gefangenschaft Die materiell sehr schwere Zeit wahrend und nach dem Krieg musste Lilienthal in einem Kinderheim zubringen Seine Mutter hatte krankheitsbedingt ihre Stimme verloren und gab mittellos geworden ihre Kinder in staatliche Pflege Dort erlernte der Junge den Schneiderberuf Als 15 jahriger ausgebildeter Schneider der keine Beschaftigung fand erlernte Lilienthal Schach Bald darauf verbrachte er seine gesamte Zeit in den Budapester Cafes wo er um Geldeinsatz spielte Im Jahr 1929 fuhr er nach Wien um dort seinen Vater zu besuchen Er versaumte auch nicht die dortigen Schachcafes aufzusuchen wo er das erste Mal Ex Weltmeister Jose Raul Capablanca traf der eine Simultanvorstellung gab Lilienthal erreichte gegen ihn ein Remis Ansonsten gelang es ihm so viel Geld in den Cafes zu verdienen dass er eine Reise nach Berlin finanzieren konnte Auch in Berlin verbrachte er viel Zeit in den dortigen Cafes und machte sich einen Namen als starker Spieler Seine nachste Station wurde 1930 Paris Seinen guten Ergebnissen in den dortigen Schachcafes folgte eine Einladung zu seinem ersten internationalen Turnier ausgetragen in Paris Lilienthal erreichte bei seinem Debut 4 Punkte aus 7 Partien und teilte die Platze 4 und 5 In den nun folgenden Jahren nahm er an einer Reihe von bedeutenden Turnieren teil seine beste Zeit waren die 1930er und 1940er Jahre Zur Jahreswende 1934 1935 in Hastings schlug er Capablanca in einer aufsehenerregenden Partie Er spielte fur Ungarn an drei Schacholympiaden 1933 in Folkestone 10 aus 13 1935 in Warschau 15 aus 19 und 1937 in Stockholm 12 aus 17 Wahrend des Moskauer Turniers von 1935 lernte er eine Russin namens Jewgenija kennen die bald darauf seine Gattin wurde Das Ehepaar wohnte seitdem in Moskau Lilienthal erhielt 1939 die sowjetische Staatsburgerschaft nbsp Andor Lilienthal bei der Schacholympiade 2006 in TurinSeit 1937 nahm er an den Meisterschaften der UdSSR teil 1938 wurde er ausser Konkurrenz Meister Weissrusslands 1940 gewann er die Meisterschaft Moskaus bei der UdSSR Meisterschaft 1940 in Moskau teilte er den ersten Platz mit Igor Bondarewski und Wassili Smyslow Der Zweite Weltkrieg hinderte ihn an der vollstandigen Ausschopfung seines Schachpotenzials Durch einen 5 Platz beim Interzonenturnier in Saltsjobaden 1948 qualifizierte er sich fur das Kandidatenturnier in Budapest 1950 bei dem er auf Platz 8 kam In den 1950er Jahren begann er eine Trainerlaufbahn und arbeitete unter anderem von 1951 bis 1963 mit Tigran Petrosjan zusammen Er selbst spielte in dieser Zeit nur wenige Turniere Ein gutes Resultat gelang ihm noch bei einem Turnier in Moskau 1962 dort belegte er den mit Gedeon Barcza und Dawid Bronstein geteilten 3 Platz 1976 nach dem Tode seiner Frau kehrte Lilienthal nach Budapest zuruck Er heiratete noch zweimal zunachst die Russin Ljudmila und 1987 die Russin Olga Seine lebhafte Erinnerung an Emanuel Lasker der in den 1930er Jahren in Moskau im Exil war und von Lilienthal betreut wurde trug er 2001 aus Anlass des ersten Kongresses der Emanuel Lasker Gesellschaft in Potsdam mit Charme und Geistesfrische vor Seine beste historische Elo Zahl war 2710 Er erreichte sie 1934 Damals war er der sechstbeste Spieler der Welt Aufgrund seiner internationalen Erfolge erhielt er 1950 von der FIDE als einer der ersten Spieler den Titel Grossmeister 3 An seinem 85 Geburtstag erhielt er aufgrund seiner Verdienste um das Schachspiel von FIDE Prasident Kirsan Iljumschinow eine monatliche Pension in Hohe von 750 US Dollar auf Lebenszeit zugesprochen Partiebeispiel BearbeitenLilienthal Capablanca a b c d e f g h 8 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 87 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 76 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 65 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 54 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 43 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 32 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 21 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 1 a b c d e f g h Stellung nach 19 Dc4xe4 Lilienthal spielte seine beruhmteste Partie beim Turnier von Hastings 1934 35 gegen Capablanca in der er den Ex Weltmeister nach einem spektakularen Damenopfer in nur 26 Zugen besiegen konnte Lilienthal Capablanca 1 0 Hastings 1 Januar 1935 Nimzowitsch Indische Verteidigung E24 1 d2 d4 Sg8 f6 2 c2 c4 e7 e6 3 Sb1 c3 Lf8 b4 4 a2 a3 Lb4xc3 5 b2xc3 b7 b6 6 f2 f3 d7 d5 7 Lc1 g5 h7 h6 8 Lg5 h4 Lc8 a6 9 e2 e4 La6xc4 10 Lf1xc4 d5xc4 11 Dd1 a4 Dd8 d7 12 Da4xc4 Dd7 c6 13 Dc4 d3 Sb8 d7 14 Sg1 e2 Ta8 d8 15 0 0 a7 a5 16 Dd3 c2 Dc6 c4 17 f3 f4 Td8 c8 18 f4 f5 e6 e5 19 d4xe5 Dc4xe4 Diagramm 20 e5xf6 De4xc2 21 f6xg7 Th8 g8 22 Se2 d4 Dc2 e4 23 Ta1 e1 Sd7 c5 24 Te1xe4 Sc5xe4 25 Tf1 e1 Tg8xg7 26 Te1xe4 Ke8 d7 1 0Literatur BearbeitenA Lilienthal Schach war mein Leben ungarischer Originaltitel Eletem a sakk ubersetzt von Arpad Foldeak Verlag Harry Deutsch Frankfurt am Main 1988 ISBN 3 8171 1048 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Andor Lilienthal Sammlung von Bildern Literatur von und uber Andor Lilienthal im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zum 94 Geburtstag auf chessbase de Interview mit Lilienthal russisch Nachspielbare Schachpartien von Andor Lilienthal auf 365Chess com englisch Nachspielbare Schachpartien von Andor Lilienthal auf chessgames com englisch Einzelnachweise Bearbeiten Andrej Lilienthal wird 95 In de chessbase com 5 Mai 2006 abgerufen am 15 November 2019 Grandmaster Andor Lilienthal dies at 99 Auf chessbase com englisch Willy Iclicki FIDE Golden book 1924 2002 Euroadria Slovenia 2002 S 74 Ungarische Schachgrossmeister Peter Acs Gergely Aczel Zoltan Almasi Emil Anka Gergely Antal Imre Balog Csaba Balogh Tamas Banusz David Berczes Ferenc Berkes Denes Boros Cao Sang Alexander Csernyin Attila Czebe Viktor Erdos Andras Flumbort Tamas Fodor Tibor Fogarasi Benjamin Gledura Laszlo Gonda Sergei Grigorjanz Attila Groszpeter Zoltan Gyimesi Imre Hera Adam Horvath Csaba Horvath Jozsef Horvath Peter Horvath Gergely Kantor Bence Korpa Adam Kozak Peter Leko Peter Lukacs Zoltan Medvegy Oliver Mihok Gabor Nagy Gyula Pap Gabor Papp Jozsef Pinter Judit Polgar Zsuzsa Polgar Lajos Portisch Peter Prohaszka Richard Rapport Zoltan Ribli Robert Ruck Lajos Seres Sanan Sjugirow Krisztian Szabo Hoang Thanh Trang Tibor Tolnai Zoltan Varga Verstorbene Grossmeister Andras Adorjan Gedeon Barcza Laszlo Barczay Pal Benko Istvan Bilek Istvan Csom Peter Dely ehrenhalber Ivan Farago Janos Flesch Gyozo Forintos Karoly Honfi ehrenhalber Gabor Kallai Levente Lengyel Andor Lilienthal Geza Maroczy Gyula Sax Laszlo Szabo Peter Szekely Laszlo Vadasz Siehe auch Liste ungarischer Schachspieler Normdaten Person GND 118842854 lobid OGND AKS LCCN n91095815 VIAF 45099339 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lilienthal AndorALTERNATIVNAMEN Liliental Andrej Arnoldovich russisch Lilienthal AndreKURZBESCHREIBUNG ungarischer SchachspielerGEBURTSDATUM 5 Mai 1911GEBURTSORT MoskauSTERBEDATUM 8 Mai 2010STERBEORT Budapest Abgerufen von https de wikipedia org w index 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