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Ardorf ist seit 1972 ein Ortsteil der Stadt Wittmund im gleichnamigen Landkreis in Niedersachsen und zahlt etwa 1500 Einwohner ArdorfStadt WittmundKoordinaten 53 32 N 7 41 O 53 536111111111 7 6905555555556 5 Koordinaten 53 32 10 N 7 41 26 OHohe 5 m u NHNEinwohner 1500Eingemeindung 16 August 1972Postleitzahl 26409Vorwahlen 04466 04462Ardorf Niedersachsen Lage von Ardorf in Niedersachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Ortsname 2 2 Kirchengeschichte 3 Ardorfer Kirche 4 Hilgensteen 5 Politik 6 Bildung 7 Entwicklung 8 Vereine 8 1 SV Ardorf 8 2 KBV Free Herut Ardorf 8 3 TG Ardorf 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenArdorf liegt im Harlingerland etwa 10 Kilometer von Wittmund und 20 Kilometer von Aurich entfernt Neben dem Ortskern gliedert sich Ardorf in die acht Ortsteile Heglitz Wehle Webershausen Utarp Borgholt Collrunge Hohebarg und Domhusen Geografisch und geologisch befindet sich Ardorf auf der oldenburgisch ostfriesischen Geestplatte Die eiszeitlichen Ablagerungen in Form von Sanden Lehme Mergel und Gerollmaterialien bilden den Untergrund Besonders im Ortsteil Utarp sind an der Oberflache noch Geschiebelehme und Mergel anzutreffen Nacheiszeitliche Moorbildungen finden sich im Ortsteil Collrunge Vereinzelt sind im Ortsbereich noch Plaggeneschboden auszumachen Dieser Bodentyp ist durch die fruhere landwirtschaftliche Nutzung Plaggendungung entstanden Geschichte BearbeitenUrkundlich erwahnt wird Ardorf erstmals 1514 mit der Bezeichnung na Aerdorpe Die Benennung tho Ahrdorpe ist ab 1575 nachzuweisen Ab 1645 ist die Ortsbezeichnung Ardorp amtlich festgehalten Der Ort ist aber wesentlich alter erste Besiedlungen sind schon im fruhen Mittelalter nachzuweisen Im Mittelalter gehort Ardorf in Ostfriesland zu den Hooge Loogen 1 Ardorf war nicht Teil des ursprunglichen Harlingerlandes Erst 1817 wurde es aus dem Amt Aurich herausgelost und dem Amt Wittmund zugeschlagen Durch die Grenzlage des Ortes im aussersten Nordosten des Amtes Aurich im Schnittpunkt der Amter Aurich Wittmund Friedeburg und Esens gab es eine Vielzahl von Wechselbeziehungen mit teilweise wechselnden Zugehorigkeiten In einem Kirchendokument aus dem Jahr 1431 uber die Kirchspiele des Auricher Einflussgebietes fehlt Ardorf allerdings Im Zusammenhang der Auseinandersetzungen des Harlingerlandes mit den ostfriesischen Grafen beklagte sich Junker Balthasar von Esens im Jahr 1529 dass ihm die ostfriesischen Grafen die Kirchspiele Ardorf und Middels vorenthalten wurden Die mittelalterliche Bauerngenossenschaft besiedelte und gestaltete planmassig Nordlich der Kirche befand sich der Theeplatz mit den beiden Besiedlungslinien Oster und Westerriege Die zentralen Bewirtschaftungsflachen in den alten Geestdorfern waren die in Privatbesitz befindlichen Gasten streifenartige Ackerflur In Ardorf waren die Gasten im Westen und Osten angelegt Die gemeinschaftlich genutzten Flachen Gemeine Weide wurden in Ardorf erst 1868 aufgeteilt Mit der Gemeinheitsteilung entstand auch die kleinparzellierte typische ostfriesische Wallheckenlandschaft Am 16 August 1972 wurde Ardorf in die Kreisstadt Wittmund eingegliedert 2 Ortsname Bearbeiten Fruhere Ortsnamen von Ardorf waren in den Jahren 1514 Aerdorpe 1575 Ahrdorpe und 1645 Ardorf Der Ort liegt auf einer schmalen langlichen Erhebung zwischen zwei Wasserlaufen die nachweislich auch Aar genannt wurden Einige Namenforscher glauben an einen alteuropaischen Gewassernamen und verweisen auf Ahr Aare Arno und den Seenamen Ter Aar in den Niederlanden Wahrscheinlich sind diese genannten Namen sehr viel alter als das Aar in Ardorf 3 Kirchengeschichte Bearbeiten nbsp Ehemaliges Pfarrhaus im DorfzentrumBis zum Jahr 800 ist die Christianisierung des friesischen Kustenstreifens durch die Bistumer Bremen und Munster zunachst abgeschlossen Das Harlingerland stand unter der Zustandigkeit Bremens Dieser Teil sowie das Auricher und das Norderland waren kirchlich im Archidiakonat des Bremer Domscholasters organisiert Das Archidiakonat war in sechs Dekanate aufgeteilt Wittmund Ochtersum Stedesdorf Arle Norden und Aurich bildeten hier die kirchlichen Zentren Von diesen Sendbezirken ging der weitere kirchliche Einfluss in die landlichen Gebiete aus Diese Sendkirchen in den benannten zentralen Orten hatten unter anderem die Funktion einer regionalen Ecclesia Matrix Mutterkirche Dem Sendkirchenbereich Wittmund unterstanden die Kirchspiele Middels Blersum Funnix Berdum Eggelingen Asel Berum und Isebenysze Leerhafe und Ardorf finden hier keine Erwahnung Kirchengeschichtliche Quellen gehen davon aus dass beide Kirchspiele in dieser Zeit der Kommende Burmonken zugeordnet waren Urkundlich erwahnt wird das Kloster zu Bure Burmonken bereits 1319 im Zusammenhang mit den Tyuchermonken Tychen bei Burmonken Anders als in der Grafschaft Ostfriesland vollzog sich 1538 39 die Reformation im damals noch eigenstandigen Harlingerland Die konfessionelle Richtung bestimmte der Landesherr und das war zu jener Zeit Balthasar von Esens Das Land wurde rein lutherisch Radikale Stromungen wie Ansatze des Taufertums gab es nicht Im Gegenteil als der Ardorfer Pastor Mamme Folkerts Kirchenreliquien auf dem Kirchhof verbrennen wollte hinderten ihn die Dorfbewohner dies zu tun Noch heute ist das Harlingerland vorherrschend lutherisch Das westliche Ostfriesland ist dagegen uberwiegend reformierten Glaubens Ardorfer Kirche Bearbeiten nbsp Ardorfer Kirche von Sudosten nbsp Freistehender Glockenturm der Ardorfer KircheDie Ardorfer Kirche ist ein im 13 Jahrhundert entstandener Backsteinbau mit Walmdach Die unterste Schicht des Bauwerks besteht noch aus dem ursprunglichen Granitmauerwerk 1844 erfolgte der Abtrag der ehemaligen Ostapsis Auffallend sind die gegliederte Nord und Sudfassade Die Langsseiten sind im oberen Teil durch Lisenen geteilt und beinhalten je Feld ein Rundbogenfenster Baugeschichtlich interessant sind die Sichelbogen die oberhalb die Fensterabschlusse bilden Zu ihren Sehenswurdigkeiten zahlen die schmuckvolle Kanzel aus dem Jahre 1600 die Orgel aus dem Jahre 1847 von Arnold Rohlfs ein romanischer Taufstein und ein zeitgenossisches Altarbild Die Kirche und das Pfarrhaus stehen wie auch zwei Gulfhofe unter Denkmalschutz Hilgensteen Bearbeiten nbsp HilgensteenDer Hilgensteen heiliger Stein und die Hilgensteener Muhle sind historisch gesehen ein fester Bestandteil der Ardorfer Dorfgeschichte In der Gemarkung Webershausen auf dem heutigen Flugplatzgelande lagerte einst der eiszeitliche Hilgensteen Der Hilgensteen konnte als germanischer Opferstein oder als Landmarkierung gedient haben Bereits 1806 wurde in der Nahe des Hilgensteens eine Muhle errichtet Der Ort wurde nun als Hilgensteen oder spater auch als Altheiligenstein bezeichnet 1878 erfolgte der Abbau der Muhle in Altheiligenstein und der Wiederaufbau in Ardorf nordlicher Ortseingang jetzt als Neuheiligenstein bezeichnet 1953 wird auch der Hilgensteen nach Ardorf zum Muhlenstandort nach Neuheiligenstein umgelagert Noch heute ist der Hilgensteen dort in der Nahe des Muhlenstumpfes zu sehen Politik BearbeitenDerzeit ist Ardorf mit den beiden Ratsmitgliedern Wilhelm Ihnen CDU und Jens Lehmann SPD im Wittmunder Stadtrat vertreten Stand 2016 Bildung Bearbeiten nbsp Kindergarten nbsp FreibadArdorf verfugt uber eine Grundschule mit etwa 85 Kindern und vier Lehrern Diese bildet zusammen mit der Grundschule in Leerhafe die Grundschule Leerhafe Ardorf Weiterhin besteht ein Kindergarten mit etwa 50 Betreuungsplatzen Er wurde Ende 2006 mit dem Titel Mehrsprachiger Kindergarten der Ostfriesischen Landschaft ausgezeichnet Kinder lernen in diesem Kindergarten neben der hochdeutschen auch die plattdeutsche Sprache und bekommen daruber hinaus erste Kenntnisse der englischen Sprache vermittelt Ferner verfugt Ardorf uber ein Freibad auf dem Schulgelande wo wahrend der Sommermonate Schwimmabzeichen abgenommen werden Um den Fortbestand des Schwimmbades zu sichern bildeten einige engagierte Ardorfer Burger im Jahr 2004 den Forderverein Schwimmbad Ardorf mit dem Ziel notwendige Reparatur und Verschonerungsarbeiten auf den Weg zu bringen oder selbststandig durchzufuhren Entwicklung BearbeitenSeit einigen Jahren hat sich Ardorf bedingt durch neu ausgewiesene Baugebiete vergrossert Derzeit 2009 soll ein Baugebiet mit 25 Bauplatzen in Ardorf Wulfsdunen realisiert werden um jungen Familien die Moglichkeit zu geben sich in Ardorf anzusiedeln In Ardorf gibt es eine Biogasanlage die 128 Haushalte die Schule den Kindergarten die Kirche das Gemeindehaus und das Lehrschwimmbecken mit Nahwarme versorgt Eigens hierfur wurde die Nahwarme Genossenschaft Ardorf eG gegrundet Als problematisch im Ort gilt die Larmbelastigung durch den nahen Militarflugplatz Wittmundhafen Diese konnte jedoch durch die Ausserdienststellung des Flugzeugtyps Phantom im Jahre 2013 und durch die Einfuhrung des leiseren Eurofighters erheblich reduziert werden Vereine BearbeitenSV Ardorf Bearbeiten Am 14 Marz 1959 grundeten in Collrunge Gaststatte Huschen 23 Manner den SV Ardorf weil der 1949 gegrundete SSV Ardorf 1958 aufgelost wurde Als Sportplatz diente eine Rinderweide in Collrunge Die erste Meisterschaft des Vereins errang die A Jugend im Spieljahr 1962 63 unter dem Trainer Helmut Thomsen 1964 entstand im Ortsteil Heglitz ein Sportplatze mit einem Clubheim 1978 wurde eine Flutlichtanlage installiert Der Verein bietet auch Breitensport an KBV Free Herut Ardorf Bearbeiten Der KBV Free Herut Ardorf wurde 1912 gegrundet Der in Ardorf ansassige Bosselverein ist einer der erfolgreichsten Bosselvereine Ostfrieslands und stellt derzeit in den Altersklassen Manner I III und in der Frauen I eine Mannschaft in der hochsten deutschen Spielklasse der Landesliga TG Ardorf Bearbeiten Der TG Ardorf wurde 1912 gegrundet Zum Verein gehoren unter anderem die Sparten Aerobic Eltern Kind Turnen Gesundheitssport Gymnastik und Tischtennis Im Jahr 2018 wurde die Ardorfer Turnhalle saniert Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ardorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung von Ardorf in der Historischen Ortsdatenbank der Ostfriesischen Landschaft Private Homepage zur Ortschaft ArdorfEinzelnachweise Bearbeiten Dettmar Coldewey Frisia Orientalis Daten zur Geschichte des Landes zwischen Ems und Jade Wegweiser und Zeittafel der Bildkarte zur Geschichte Ostfrieslands Lohse Eissing Wilhelmshaven 1981 ISBN 3 920602 13 7 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 264 und 265 Jurgen Udolph Recherche Der Ortsnamenforscher In Internetseite NDR 1 Niedersachsen Archiviert vom Original am 7 Dezember 2015 abgerufen am 2 August 2019 Stadtteile von Wittmund Ardorf Asel Berdum Blersum Burhafe Buttforde Carolinensiel Eggelingen Funnix Hovel Leerhafe Uttel Willen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ardorf amp oldid 231878395