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Willen ist ein Ortsteil der Stadt Wittmund des gleichnamigen Landkreises Wittmund in Niedersachsen WillenStadt WittmundKoordinaten 53 34 N 7 44 O 53 56 7 7413888888889 6 Koordinaten 53 33 36 N 7 44 29 OHohe 6 m u NNFlache 15 09 km Einwohner 1612 2010 Bevolkerungsdichte 107 Einwohner km Eingemeindung 16 August 1972Postleitzahl 26409Vorwahl 04462Willen Niedersachsen Lage von Willen in Niedersachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Von der ersten Erwahnung bis zur Landgemeinde 1473 1862 2 2 Willen als Gemeinde 1862 1945 2 3 Nachkriegszeit und Goldene Zeit 1945 1972 2 4 Stadtteil Willen seit 1972 2 5 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Bauernmeister 3 2 Gemeindevorsteher 3 3 Landgemeindevorsteher 3 4 Burgermeister 3 5 Ortsvorsteher 4 Verkehr 5 Bildung 6 Wirtschaft 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Der Ortseingang von WillenDie Ortschaft Willen ist etwa zwei Kilometer westlich des Stadtkerns von Wittmund der Ort auf dem ostfriesischen Geestrucken gelegen Auch Geschiebelehme und Tone sind sudlich des Ortes anzutreffen Gepragt war der Ort lange Zeit durch die ehemals bestimmenden nahrstoffarmen Heidelandschaften Die Flache des Ortsteils sowie der ehemaligen Gemeinde Willen betragt 15 09 km Willen gliedert sich in die Gemarkungen Poggenkrug Neuenhaus Updorf Angelsburg Kreyenburg Tannenkamp Hohehahn und Lehmkuhlen Im Norden von Tannenkamp befindet sich auch das Naturschutzgebiet Hohehahn Sudlich von Willen fliesst die Harle mit ihren Nebenflussen Richtung Wittmund Fluss Lange max in km Lange in Willen Wittmund in km Einzugs gebietgesamtin km Einzugs gebiet lt gt Willen gt in km Quelle MundungHarle 20 1 5 30 1 sudlich von Willen HarlesielNorder Tief Harle 12 7 1 2 0 5 Spekendorf sudlich von WillenSuder Tief Harle 9 5 0 5 2 0 5 Kallrunge Friedeburg sudlich von WillenUthorner Leide 5 9 0 1 1 0 05 westlich von Hovel sudlich von WillenZuggraben Hohebier 3 1 0 1 0 5 0 05 Updorf MenkenfeldMasilkenschloot 2 2 2 2 0 5 0 5 Updorf sudlich von LehmkuhlenSichterschloot 2 0 2 0 0 5 0 5 nordlich von Lehmkuhlen sudlich von NeuenhausTannenkampsschloot 1 5 1 5 0 5 0 5 Tannenkamp sudlich von PoggenkrugLehmkuhlenschloot 1 2 1 2 0 5 0 5 Leegeroarf ostlich von LehmkuhlenZuggraben Angelsburg 0 826 0 826 0 5 0 5 ostlich von Angelsburg westlich von WittmundPoggenkruger Leide 0 75 0 75 0 3 0 3 westlich von Poggenkrug sudlich von PoggenkrugHohmschloot 0 706 0 706 0 2 0 2 Lehmkuhlen sudlich von LehmkuhlenHeglitzer Zuggraben 0 65 0 4 0 1 0 08 nordlich von Heglitz PoggenkrugLeegewarfsschloot 0 57 0 57 0 1 0 1 Leegeroarf LeegeroarfTopperschloot 0 424 0 424 0 1 0 1 Poggenkrug PoggenkrugNordgraben 0 318 0 318 0 1 0 1 westlich von Updorf westlich von UpdorfGeschichte BearbeitenVon der ersten Erwahnung bis zur Landgemeinde 1473 1862 Bearbeiten nbsp Der Grundungsstein zwischen dem Brink und dem Alten Postweg Willen ist kein typisches ostfriesisches Kirchdorf da ein Gotteshaus fehlt Im Jahre 1473 wird es erstmals urkundlich erwahnt Bereits 1612 wird Willen aber schon im Zusammenhang mit Holzlieferungen aus dem Ammerland genannt 1730 wurden die Dorfer Willen Updorf Poggenkrug und Neuhaus bereits auf Karten erfasst Die erste Grundschule aus Holz wurde 1709 am Alten Postweg errichtet In der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts wurden auf Befehl des preussischen Konigs Friedrich des Grossen die meisten Sumpfe Willens und Umgebung trockengelegt und zum Torf und Lehmabbau genutzt daher auch der Name des Weilers Lehmkuhlen sowie die Bepflanzung der im Norden gelegenen Heide zum Wittmunder Wald begonnen Dadurch wurde der Handel sowie das Reisen schneller und sicherer Im Jahr 1804 wird der Ort als Gross Willen bezeichnet Auf der Karte von 1805 sind sowohl Gross Willen als auch Klein Willen namentlich festgehalten 1820 erhielt Willen einen Bauernmeister und in diesem Zuge eine gewisse Unabhangigkeit von Wittmund Die im Winter 1800 stark beschadigte Grundschule wurde 1814 durch eine neue wiederum aus Holz gebaute Schule ersetzt Als sie 1849 ein Sturm zerstorte wurde sie durch eine dritte ersetzt Diese Holzschule bestand aus 2 Etagen mit 2 Klassenraumen einer Toilette und einem Waschbecken Die Gemeinde Gross Willen wurde 1842 gegrundet und erhielt damit ihre Unabhangigkeit von Wittmund Willen als Gemeinde 1862 1945 Bearbeiten nbsp Das Denkmal fur die Gefallenen der beiden Weltkriege am Brink 1862 wurden die Gemeinden Gross Willen und Updorf zur Landgemeinde Willen vereinigt 1896 zahlten Updorf und Willen 580 Einwohner In Willen wurde die Haltestelle der Kreisbahn Leer Aurich Wittmund Willen im Jahr 1899 eingeweiht Im Herbst 1901 brach an der Schule die Diphtherie aus und wurde geschlossen am 15 Februar 1902 wieder eroffnet Wahrend der Krankheitswelle starben 5 Kinder 1911 vernichtete ein Grossbrand im Wittmunder Wald 2400 Hektar Wald was 80 der Gesamtflache entspricht Die Raiffeisengenossenschaft Willen wurde 1919 gegrundet Ein Burgermeister wurde 1933 eingesetzt 1939 erhielt der Ort eine Poststation Fur die Gefallenen der beiden Weltkriege wurde 1945 ein Ehrenmal errichtet das 1951 erneuert wurde Nachkriegszeit und Goldene Zeit 1945 1972 Bearbeiten In den Jahren 1945 bis 1947 verdoppelte ein Fluchtlingsstrom aus den Ostgebieten die Bevolkerung Die Willener Polizei wurde 1946 errichtet und 1962 der Kontrolle Wittmunds unterstellt Der Bevolkerungszuwachs von 1946 bis 1949 fuhrte dazu dass die Schule als Unterkunftsgebaude genutzt wurde Die Schuler mussten in einer kleinen Holzhutte im Wittmunder Wald unterrichtet werden bei denen nur 10 21 der schulpflichtigen Kinder aufgenommen werden Die Grundsteinlegung der vierten Schule aus Stein fand am 4 Juli 1950 statt Die Kreisbahn Leer Aurich Wittmund wurde 1962 stillgelegt Stadtteil Willen seit 1972 Bearbeiten Am 16 August 1972 wurde Willen in die Kreisstadt Wittmund eingegliedert 1 Die Grundschule Willen trat 1977 der Finkenburgschule Wittmund bei 1978 79 war der Willener Eiswinter 1979 das erste Erntefest mit dem ersten Erntepaar Die Poststation wurde 1982 geschlossen und 1992 die Raiffeisengenossenschaft Willen aufgrund der Fusion mit der Raiffeisengenossenschaft Wittmund Im selben Jahr wurde der Burger und Heimatverein Willen e V gegrundet Das Grundschulgebaude ist im Jahr 2010 saniert und erweitert worden Einwohnerentwicklung Bearbeiten Die in Klammern stehende Zahl zeigt die Bevolkerung von Willen an wie er bis 1862 aus den Dorfern Willen Lehmkuhlen Poggenkrug Tannenkamp Angelsburg und Legeograf aber noch ohne Updorf bestand Stand ist jeweils der 31 Dezember Jahr Einwohnerzahl1820 369 195 1830 421 298 1840 490 335 1850 542 379 1860 614 447 1870 586 Jahr Einwohnerzahl1880 5681890 5701900 5811910 6071920 5851930 607 Jahr Einwohnerzahl1940 8391950 12811960 10621961 10171970 11341980 1136 Jahr Einwohnerzahl1990 12282000 13572010 1612Von den ersten Zahljahren stieg die Bevolkerung Willens konstant an Der Hohepunkt lag vorerst im Jahr 1860 bei 614 Einwohnern Ab dann wanderten viele Wittmunder in die USA aus und die Einwohnerzahl Willens blieb bis zum Jahr 1930 nahezu konstant In der Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 begann ein radikaler Bevolkerungsaufschwung der bis 1950 zu einer Verdoppelung der Bevolkerung fuhrte Grund dieses Aufschwungs war der Vertriebenenstrom aus den verlorenen Ostgebieten des Deutschen Reiches Schlesien Pommern und Ostpreussen Danach fiel die Einwohnerzahl auf 1017 im Jahr 1961 zuruck seitdem stieg sie konstant an Seit 1990 steigt sie wesentlich starker an 2010 zahlte der Stadtteil 1612 Einwohner Politik BearbeitenDie in Klammern stehenden Jahre zeigen jeweils die Amtszeit an Bauernmeister Bearbeiten Johann Harms Juilfs 1820 1842 Gemeindevorsteher Bearbeiten A Hinrich 1842 1843 J O Janssen von Updorf 1843 1848 D H Dirks 1848 1850 Bernhard R Stind 1850 1853 S H Coordes 1853 1862 Landgemeindevorsteher Bearbeiten S H Coordes 1862 1868 Johann Jacob Wilms 1868 1873 Willm E Wilms 1873 1877 J B Kleihbauer 1877 1895 Harm Onken 1895 1920 Reinhard Onken 1920 1933 Burgermeister Bearbeiten Hermann Heyken 1933 1940 Wilhelm Janssen 1940 1942 Heinrich Dirks 1942 1947 Folkert Gocken 1947 1949 Bernhard Reuss 1949 1950 Folkert Gocken 1950 1951 Bernhard Reuss 1951 1952 Wilhelm Schelken 1952 1972 Ortsvorsteher Bearbeiten Georg Toben 1972 1986 Harry Weiss 1986 1994 Werner Muller 1994 2003 Ralf Erdmann 2003 2017 Sven Glowalla seit 2017 Verkehr BearbeitenIm Norden Willens befindet sich die Bundesstrasse 210 die von Wilhelmshaven nach Emden fuhrt und in die Bundesautobahn 31 mundet Einmal am Tag verkehrt auch eine VEJ Buslinie die bis zum Wittmunder Marktplatz fahrt nbsp Der Alte Postweg in WillenDie alte Postweglinie fuhrte von Wittmund uber Willen nach Ardorf und weiter nach Osten Auch die Kleinbahn Leer Aurich Wittmund hatte in Willen eine Haltestelle Die Strassenbezeichnung Heidlandsweg im Ort weist noch heute auf diese Zeit hin Bildung BearbeitenWillen verfugt seit 1709 uber eine Grundschule die zur Finkenburgschule Wittmund gehort Wirtschaft BearbeitenIm Zusammenhang mit dem Aufforstungsprogramm Ende des 19 Jahrhunderts entstand auch der Wittmunder Wald der den nordlichen Ortsteil Willens abgrenzt Das Ausflugslokal und Hotel Hof von Hannover diente den Reisenden als Treffpunkt die die Chaussee von Wittmund nach Aurich nutzten Ansonsten war der Ort landwirtschaftlich gepragt Noch heute sind in Willen landwirtschaftliche Vollerwerbshofe zu verzeichnen Der Ort partizipiert von seiner Nahe zu Wittmund was insbesondere im Bereich Bebauung festzustellen ist Neue Baugebiete erschliessen sich in Richtung Wittmund Die einzugige Grundschule gehort organisatorisch zur Finkenburgschule Wittmund Am alten Postweg zeigt der Ort noch seinen urtumlichen bauerlichen Charakter Personlichkeiten BearbeitenManfred Bettinger eigentlich Manfred Hinrichs 1954 in Willen Schauspieler Autor und DramaturgLiteratur BearbeitenWillen Geschichte unseres Dorfes im Harlingerland mit Updorf und Angelsburg Herausgeber Burger und Heimatverein Willen e V Willen 2004 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Willen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortschronik von Willen auf den Seiten des Burger und Heimatvereins Wittmund WillenEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 264 f Chronik Willen im Protokoll der Arbeitsgruppe der Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft 19 August 2005 PDF 36 kB Stadtteile von Wittmund Ardorf Asel Berdum Blersum Burhafe Buttforde Carolinensiel Eggelingen Funnix Hovel Leerhafe Uttel Willen Ortsteile von Willen Wittmund Angelsburg Hohehahn Kreyenburg Lehmkuhlen Leegeroarf Neuenhaus Poggenkrug Updorf Tannenkamp Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willen Wittmund amp oldid 229234060