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Die Antikensammlung in Kassel ist eine Sammlung antiker Kunstgegenstande und Munzen deren Anfange auf das 17 Jahrhundert zuruckgehen Sie umfasst derzeit 2016 etwa 4800 Objekte und befindet sich nach mehreren Ortswechseln im Schloss Wilhelmshohe Seit 1948 befinden sich die Staatlichen Kunstsammlungen Kassel und damit auch die Antikensammlung im Besitz des Bundeslandes Hessen Die Bestande der Sammlung sind in der Datenbank MuseumPlus komplett erfasst die Daten werden nach und nach auch offentlich zuganglich gemacht 1 Schloss Wilhelmshohe Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Anfange 1 2 Beutekunst aus Griechenland 1 3 Ankaufe im 18 Jahrhundert 1 4 Prasentation im Museum Fridericianum 1 5 Beschlagnahmung und Uberfuhrung nach Paris 1 6 Stagnation 1 7 Preussisches Provinzialmuseum 1 8 Vereinigung mit der Hessischen Hausstiftung Umzug ins Landgrafenmuseum und die Folgen des Dritten Reichs 1 9 Nachkriegszeit 1 10 Schloss Wilhelmshohe 2 Leiter 3 Bestande 3 1 Skulpturen 3 2 Munzsammlung mit Schwerpunkt Herkules Farnese 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAnfange Bearbeiten Landgraf Moritz von Hessen Kassel der den Beinamen der Gelehrte trug besass bereits eine Antiquitatenkammer Das alteste bekannte Zeugnis fur seine Ankaufe stammt aus dem Jahr 1603 Damals wurden in Frankreich sieben romische Lampen fur die Antiquitatenkammer angekauft 1 Beutekunst aus Griechenland Bearbeiten 1688 kamen die ersten antiken Marmorskulpturen nach Kassel nachdem im Jahr zuvor der Landgraf Karl von Hessen Kassel der Republik Venedig hessische Truppen fur zwei Jahre zur Verfugung gestellt hatte Diese sollten gemeinsam mit weiteren europaischen Truppenkontingenten die Expansion des osmanischen Reichs in Richtung des griechischen Festlandes und der Peloponnes bekampfen Bei ihrer Ruckkehr brachten die Soldaten ihrem Landesherrn nicht nur antike Munzen und Bronzestatuetten sondern auch etliche marmorne Reliefs und Stelen fur seine Sammlung mit darunter eine Darstellung der Artemis Elaphebolos der hirschtotenden Artemis Diese Steine wurden zunachst in der Antiquitatenkammer des Marstalls untergebracht und im Jahr 1696 in der Sculptura Kammer des Ottoneums des Kassler Kunsthauses aufgestellt Uber die Fundstatten bzw die Herkunft der einzelnen Sammlungsstucke aus dieser Phase konnen nur Vermutungen angestellt werden In den nachfolgenden Jahrzehnten wurde die Sammlung offenbar nicht grundlegend erweitert 1699 1700 unternahm Landgraf Karl zwar eine Italienreise die akribisch vorbereitet wurde kaufte bei dieser Gelegenheit aber offenbar keine weiteren Marmorskulpturen fur seine Sammlung Wissenschaftlich bearbeitet und publiziert wurden Teile der Sammlung erst in der Mitte des 18 Jahrhunderts Damals befasste sich Johann Matthias Gesner mit den griechischen kaiserzeitlichen Inschriften in der Sammlung Ankaufe im 18 Jahrhundert Bearbeiten 1750 wurde die Sammlung erweitert Der nachste Landgraf Wilhelm VIII von Hessen Kassel sowie dessen Sohn Friedrich liessen im August dieses Jahres bei einer Auktion in Den Haag nicht weniger als 101 Objekte ersteigern Sie stammten aus der Sammlung des Grafen Johan Hendrik van Wassenaer Obdam der im Jahr 1745 verstorben war Mit der Ersteigerung der spateren Kasseler Exponate war Johann Arckenholtz beauftragt Unter den Gegenstanden die er erwarb befanden sich 16 Marmorskulpturen die allerdings zum uberwiegenden Teil nicht aus der Antike stammten Wie schon bei den von den Truppen aus Griechenland mitgebrachten Bestandteilen der Kassler Antikensammlung fehlen auch bei den von Arckenholtz ersteigerten Kunstgegenstanden verlassliche Angaben zur Provenienz Im Jahr 1751 kam eine komplette Antiquitatensammlung hinzu die der Weihbischof Franz Joseph von Hahn 1748 verstorben zusammengetragen hatte Sie bestand vor allem aus Kleinbronzen und marmornen Portratkopfen die mittlerweile verschollen sind 1776 77 unternahm Landgraf Friedrich II eine Italienreise die ihn unter anderem nach Rom und Neapel fuhrte und von der er zahlreiche Stucke fur die Sammlung mit nach Kassel brachte Er hatte sich vor Antritt der Reise vergeblich um Unterstutzung durch Johann Joachim Winckelmann bemuht Stattdessen wurde er dann von Johann Friedrich Reiffenstein beraten Spater erganzte der Geistliche Giordani in Rom die Sammlung durch weitere Ankaufe die er nach Kassel schicken liess Bis ins Jahr 1782 sind weitere Sendungen von Italien nach Kassel nachweisbar Die ersten von Friedrich II angekauften Stucke kamen am 18 August 1777 im Ottoneum an Zu diesem Zeitpunkt waren die einzelnen Teile der Sammlung noch an unterschiedlichen Orten untergebracht Die Bibliothek des Landgrafen befand sich noch im Marstall Kunstgegenstande ebenso wie naturwissenschaftliche Objekte im Kunsthaus Bronzenachgusse antiker Skulpturen standen im Freien und auch die Sammlung von Gipsabgussen hatte keinen adaquaten Standort Friedrich II liess deshalb ab 1769 am neu angelegten Friedrichsplatz ein Gebaude errichten das zunachst nur als Bibliothek geplant 1779 als enzyklopadisch konzipiertes Museum eroffnet werden konnte Dieses Museum Fridericianum stand an vier Vormittagen der Woche jedermann zur Verfugung Mit der Konzeption war der Architekt Simon Louis du Ry beauftragt worden Prasentation im Museum Fridericianum Bearbeiten nbsp Entwurfszeichnung du Rys zum FridericianumDie Antikensammlung nahm mehrere Raume des Erdgeschosses ein Hinter dem Vestibul lag auf der rechten Seite eine Galerie der antiken Skulpturen daran schloss sich ein Eckraum an in dem antike Kleinkunst ab der Zeit der Agypter prasentiert wurde erganzt durch Korkmodelle antiker Gebaude Auf der anderen Seite des Vestibuls befand sich die Galerie der neuzeitlichen Skulpturen Dort waren Bronzenachgusse Gipsabgusse und Marmorkopien antiker Werke ausgestellt ausserdem auch antikisierende Figuren sowie die Marmorbusten von Vorfahren des Landgrafen Laut du Ry standen in der Galerie der Antiken die 82 Fuss lang und 38 Fuss breit und durch zwei Reihen dorischer Saulen gegliedert war unter anderem acht uberlebensgrosse Marmorfiguren von denen er besonders eine Minerva ein Abbild des Didius Iulianus und einen Paris hervorhob Ferner erwahnte er in seiner Beschreibung der Ersteinrichtung des Museums zehn unterlebensgrosse antike Marmorfiguren in diesem Saal sowie die Vorderseite eines marmornen Sarkophags die mit einem Bacchanal verziert war Du Ry hob besonders die Erwahnung dieses Sarkophags in Montfaucons Werk uber die Kunst des Altertums hervor 2 Die Trennung zwischen echten antiken und antikisierenden Stucken in dem neuen Museum war innovativ Friedrich II war bemuht um eine wissenschaftliche Bearbeitung seiner Exponate Nachdem er am 11 April 1777 aus Italien zuruckgekehrt war rief er die Societe des Antiquites ins Leben Alle vierzehn Tage wurde ein Vortrag gehalten und daruber hinaus gab es wissenschaftliche Preisaufgaben um die Kenntnis der antiken Kunst zu fordern Den Preis bei der ersten Ausschreibung gewann Christian Gottlob Heyne 1778 mit einer Lobschrift auf Winckelmann die konkrete Angaben zum Studium der Archaologie enthielt Anlasslich der Grundung dieser Gesellschaft wurde eine Medaille gepragt auf deren Ruckseite das noch nicht ganz fertiggestellte Museum Fridericianum zu sehen ist Ein Knabe gefuhrt von Minerva ist dort auf dem Weg zu den Altertumern deren Zweck durch die Inschrift DOCENT ET OBLECTANT Sie belehren und erfreuen definiert ist Die Gesellschaft bestand bis 1808 allerdings wurde in den Vortragen nur selten Kunstbetrachtung im Sinne Winckelmanns getrieben wie Friedrich II es sich gewunscht hatte Meist blieb man bei mythologischen und literarischen Themen Eine Ausnahme bildeten Dietrich Tiedemanns Dissertationes aus den Jahren 1779 und 1780 in denen er sich mit 17 antiken Statuen in der Sammlung auseinandersetzte Erst im 19 Jahrhundert legte Ludwig Volkel wieder eine Veroffentlichung zu den Bestanden der Sammlung vor Im Herbst 1777 wurde auch die Maler und Bildhauerakademie in Kassel gegrundet Du Ry hielt eine Festrede und ermahnte die anwesenden Kunstler sich an den antiken Stucken die der Landesherr gesammelt hatte zu schulen Beschlagnahmung und Uberfuhrung nach Paris Bearbeiten nbsp Die Kasseler Statuen im Musee NapoleonIm Oktober 1806 wurde Hessen von franzosischen Truppen besetzt Landgraf Wilhelm IX Kurfurst Wilhelm I wurde abgesetzt und floh und Kassel wurde zur Residenz des Konigreichs Westphalen erklart in dem Jerome Bonaparte herrschte In der Folge besuchten zahlreiche franzosische Militars das Museum Fridericianum Im Auftrag Napoleons untersuchte im Januar 1807 eine Abordnung unter Dominique Vivant Denon die Bestande des Museums um festzustellen was ins Pariser Musee Napoleon abtransportiert werden sollte Unter anderem hatte er den kaiserlichen Befehl samtliche Statuen der Kasseler Antikengalerie nach Paris zu schicken Ludwig Volkel gehorte zu der Kommission die im Fruhjahr 1814 als Paris durch die Alliierten eingenommen worden war und Napoleon abgedankt hatte dort auf die Suche nach den aus Kassel abtransportierten Kunstschatzen gehen sollte Diese Mission war weitgehend erfolgreich Fur sieben verloren gegangene Marmorobjekte erhielt man Ersatz und dass die Restaurierung etlicher Stucke wegen Transportschaden erforderlich geworden war tat nach Volkels Zeugnis deren Aussehen keinen Abbruch Im Gegenteil Er lobte die jetzt glanzendere und gleichmassigere Oberflache der Statuen In der Folge wurden zahlreiche Kupferstiche veroffentlicht die nach Zeichnungen in der entfuhrten Sammlung hergestellt worden waren Sie trugen Titel wie Galerie du Musee Napoleon und waren laut Volkel zum Teil von Texten begleitet die neue Aufschlusse uber die Kunstwerke enthielten In Paris waren auch unbebilderte Fuhrer zu den napoleonischen Sammlungen gedruckt worden die es den Besuchern der Ausstellungsraume ermoglichten sich zu orientieren und informieren Daneben gab es auch Druckwerke mit teilweise ganzseitigen Abbildungen 15 Skulpturen aus den Kasseler Bestanden wurden auf diese Weise dokumentiert Stagnation Bearbeiten Im Oktober 1815 begann der Rucktransport der Sammlung nach Kassel wo sie am 1 November wieder eintraf und wahrscheinlich wieder in der gleichen Anordnung wie einst im Museum Fridericianum aufgestellt wurde Volkel begann nun angeregt durch die Pariser Publikationen eine deutsche Beschreibung fur die Skulpturen in der Sammlung zu verfassen Dieser Versuch blieb aber im Ansatz stecken 1818 konnte Volkel in der Gottinger Zeitschrift die ersten acht Beschreibungen unterbringen kurz darauf aber wechselte der Herausgeber Friedrich Gottlieb Welcker an die Universitat Bonn und die Zeitschrift stellte ihr Erscheinen ein Von 1785 bis weit ins 19 Jahrhundert erfuhr die Sammlung antiker Skulpturen in Kassel mangels Interesse der herrschenden Kurfursten kaum eine Erweiterung Man erhielt lediglich 1815 drei Ersatzobjekte aus Paris wo ja aber etliche Kunstwerke verlorengegangen waren Preussisches Provinzialmuseum Bearbeiten 1866 wurde Hessen Kassel preussisch Das Museum Fridericianum wurde in Konigliches Museum umbenannt eine Erweiterung der Sammlungen wurde durch diese Umwandlung in ein preussisches Provinzialmuseum bzw eine Lehrsammlung ausgeschlossen Die Skulpturen verblieben im restauratorisch erganzten Zustand wie ihn der Wissensstand des 18 Jahrhunderts ermoglicht hatte und wurden nicht mehr weiter bearbeitet Eduard Pinder der erste archaologische Kustos nach Volkel konnte allerdings zumindest die historische Abgusssammlung erweitern Erst nachdem Johannes Boehlau von der Samosgrabung zuruckgekehrt war und sich um eine Neukonzeption des Museums kummerte erfuhr die Antikensammlung wieder die ihr gebuhrende Aufmerksamkeit Die Marmorstatuen wurden gereinigt eine Auswahl von Skulpturen wurde durch Sachverstandige aus der Gipsformerei der Berliner Museen abgeformt 1906 schliesslich wurde beschlossen das Museum Fridericianum allein der Bibliothek zu uberlassen die Museumsbestande sollten in ein neues Museum uberfuhrt werden Der Bildhauer Christoph Nusslein nahm die Restaurierung der antiken Marmorskulpturen in den Jahren 1912 und 1913 vor die Archaologin Margarete Bieber sollte die Sammlung nunmehr betreuen und einen Katalog verfassen Anlasslich der 1000 Jahr Feier Kassels wurde das Konigliche Museum Fridericianum das spatere Hessische Landesmuseum eroffnet Fur die grossen Statuen stand nun eine Halle im Stil einer Basilika zur Verfugung Abgusse und andere Nachbildungen wurden nun ganz getrennt von den antiken Stucken verwahrt Wohl 1913 14 erfolgte eine Fotodokumentation die Bieber ihrem Katalog zugrunde legen konnte Biebers Publikation galt jahrzehntelang als Muster eines gelungenen Bestandskatalogs Vereinigung mit der Hessischen Hausstiftung Umzug ins Landgrafenmuseum und die Folgen des Dritten Reichs Bearbeiten Ab 1934 sollte das Landesmuseum noch mehr auf die hessische Landesgeschichte ausgerichtet werden Was nicht hessischen Ursprungs war wurde in das Landgrafenmuseum uberfuhrt Dort standen die griechischen Statuen ab 1935 unter dem Tonnengewolbe des Stucksaals und in den benachbarten klassizistischen Galerien die wahrscheinlich von Leo von Klenze entworfen worden waren Romische Idealplastik und andere Kunstwerke sollten im Erdgeschoss des Nordostflugels untergebracht werden der in den Jahren 1937 38 restauriert wurde Kaum dort aufgestellt wurden sie 1939 jedoch wieder entfernt und fur die Kriegszeit in Bergungskellern untergebracht Die Sammlung bestand zu diesem Zeitpunkt nicht mehr nur aus den 1866 verstaatlichten Bestanden Hinzugekommen waren ab den 1920er Jahren Ankaufe die Landgraf Philipp fur die Hessische Hausstiftung getatigt hatte Sie umfassten Vasen Terrakotten und Kleinkunst sowie zahlreiche Marmorportrats Der Landgraf hatte damit zusammen mit Hans Mobius eine Sammlung zu konzipieren versucht die ein umfassenderes Bild von der antiken Kunst und Kultur abgeben konnte als die auf Arbeiten in Stein konzentrierte alte Sammlung Eine wissenschaftliche Gesamtbearbeitung oder gar eine Publikation der erweiterten Sammlung kam vor dem Krieg nicht mehr zustande Im September 1941 wurde das Museum Fridericianum durch Bomben zerstort Die eingelagerten Skulpturen wurden aus der Kasseler Innenstadt in den Keller von Schloss Wilhelmshohe uberfuhrt Im Januar 1945 wurde aber auch dieses Gebaude von Bomben getroffen und samtliche Geschosse des Mittelbaus sturzten ein so dass die Sammlung betrachtliche Schaden erlitt Nachkriegszeit Bearbeiten In den Nachkriegsjahren wurden die Skulpturen aus der Ruine geborgen und provisorisch gereinigt 1948 wurden im Erdgeschoss des Landesmuseums wieder einige Teile der Antikensammlung prasentiert Nachdem Landgraf Philipp beschlossen hatte die Stucke aus der Hessischen Hausstiftung im Schloss Fasanerie auszustellen war die Antikensammlung ab 1951 wieder deutlich reduziert Sie wurde ab 1957 durch Neuankaufe wieder erweitert Vor allem der Kustos Ernst Berger sorgte in den Jahren 1960 61 fur eine Erweiterung der Sammlung In dieser Zeit wurden einige Skulpturen der Sammlung in zwei Raume im Obergeschoss des Landesmuseums verlagert um dort die Wirkung der Kunstwerke bei Kunstlicht zu erproben Die Ergebnisse waren negativ man stellte fest dass das wandernde Tageslicht deutlich bessere Effekte ergab Berger und seine Nachfolger forderten daher die Unterbringung der Skulpturen in Raumlichkeiten mit Tageslicht doch blieb die Sammlung bis 1973 an ihrem provisorischen Ausstellungsort Unter Reinhard Lullies konnten immerhin in den 1960er Jahren Statuen chemisch gereinigt und drei seit 1939 liegende Statuen wieder aufgerichtet werden Mit einem sehr bescheidenen Etat versehen konnte Lullies nur dank Leihgaben aus der Sammlung Ludwig die Bestande in Kassel vergrossern Angesichts der Tatsache dass 1962 beschlossen worden war die Antikensammlung zusammen mit der Gemaldegalerie Alte Meister im wieder aufzubauenden Schloss Wilhelmshohe unterzubringen forderte Lullies ausserdem die wissenschaftliche Bearbeitung der vorhandenen Bestande Schloss Wilhelmshohe Bearbeiten nbsp Der Kasseler Apoll in einer Darstellung des 19 Jahrhunderts1973 wurde eine umfassende Restaurierung der Skulpturen fur erforderlich erklart Gleichzeitig musste die Konzeption der Ausstellung im Schloss Wilhelmshohe vorgenommen werden wo schliesslich eine provisorische Restaurierungswerkstatt eingerichtet wurde Ein freiberufliches Restauratorenteam arbeitete dort an den ersten Statuen die in der Dauerausstellung prasentiert werden sollten darunter am Kasseler Apoll So konnte am 3 April 1974 die Ausstellung in Schloss Wilhelmshohe eroffnet werden Weitere Restaurierungs und dokumentarische Arbeiten dauerten wegen Geldnot bis 1994 Zu diesen Arbeiten gehorte ab 1985 auch die Beschaftigung mit erhaltenen Farbresten an den Skulpturen Nachdem die Sammlung samt den Leihgaben in Schloss Wilhelmshohe eine angemessene Unterkunft erhalten hatte standen auch weitere Sammler und Leihgeber einer Erweiterung aufgeschlossen gegenuber und die Antikensammlung konnte auf diesem Wege entscheidend erweitert werden Zu den Kunstwerken die nach dem Umzug in das Schloss in die Sammlung eingegliedert wurden gehort etwa das Aristodika Relief das zunachst als Leihgabe in Kassel ausgestellt war und mittlerweile durch Schenkung in den Besitz der Antikensammlung ubergegangen ist Die Grabstele der Glykera ist eine Leihgabe der Stiftung Ludwig In den Jahren 1998 bis 2001 wurde eine Bausanierung am Schloss Wilhelmshohe durchgefuhrt Dabei sollte auch eine Werkstatt eingerichtet werden die professionellen Anspruchen genugte Die Antikensammlung wurde daher im Rahmen der Ausstellung Die Antikensammlung zu Gast in der documenta Halle dorthin ausgelagert Die antiken Kunstwerke wurden in dieser Ausstellung mit zeitgenossischer Kunst kombiniert Nach Abschluss der Arbeiten am Schloss Wilhelmshohe kehrte die Antikensammlung dorthin zuruck 2007 erschien der Bestandskatalog der Steinskulpturen im Druck 3 seit 2009 ist er auch online zuganglich 4 Leiter Bearbeiten1928 1943 Hans Mobius 1948 1956 Herbert von Buttlar 1957 1958 Adolf Greifenhagen 1960 1961 Ernst Berger 1962 1972 Reinhard Lullies 1973 2003 Peter Gercke seit 2003 Rudiger SplitterBestande BearbeitenSkulpturen Bearbeiten Der Katalog listet 39 Exponate unter der Rubrik griechische Idealplastik auf zur romischen Idealplastik lassen sich 23 Stucke aus der Antikensammlung rechnen Zu den bekanntesten Beispielen fur Idealplastik in der Kasseler Antikensammlung durfte der bereits erwahnte Kasseler Apoll gehoren Ferner gehoren sechs griechische und 24 romische Portratkopfe zu den Bestanden der Antikensammlung Kassel ausserdem funf griechische und sechs romische Reliefs mit religiosen Motiven bzw Gotterdarstellungen Die Sepulkralkunst ist mit vier griechischen Grabreliefs bzw figuren und vierzehn Exponaten die unter dem Oberbegriff romische Sepulkralplastik zusammengefasst sind vertreten In dieser Abteilung des Katalogs findet sich das wahrscheinlich aus dem vierten oder dritten vorchristlichen Jahrhundert stammende Herodios Relief ebenso wie der Grabstein der Aiberga aus der Merowingerzeit Der Katalog listet ausserdem die Rubriken Varia Kypriaka und Agyptiaka sowie die Abteilung Neuzeitliche Nachbildungen auf 5 Munzsammlung mit Schwerpunkt Herkules Farnese Bearbeiten nbsp Herkules FarneseNeben den Skulpturen besitzt die Antikensammlung mittlerweile auch eine nicht unbedeutende Anzahl an antiken Munzen Einen Schwerpunkt dieser Munzsammlung bilden Geldstucke auf denen der Herkules Farnese abgebildet ist Diesen hatte Landgraf Karl auf seiner Italienreise bewundert und anschliessend zu Hause nachbilden lassen Die uber acht Meter hohe Kopie ist als Kasseler Herkules bekannt Sie steht seit 1717 auf dem Gipfel des Karlsberges westlich von Kassel und symbolisiert den Herrschaftsanspruch des einstigen Landesherrn Herkules der die Apfel der Hesperiden errungen hat versteckt diese hinter seinem Rucken in seiner rechten Hand Er stutzt sich auf seine Keule die mit dem Fell des Nemeischen Lowen abgepolstert ist Schon in romischer Zeit wurde diese Statue deren Urbild wohl von Lysippos geschaffen wurde uber 200 Mal nachgebildet Unter Begleitung durch den Numismatiker Bernd Hamborg wurde ab den 1980er Jahren in Kassel eine Sammlung von Munzen angelegt die Abbildungen des Herkules Farnese tragen Dies geschah nicht nur aus lokalhistorischen Grunden sondern auch um der Frage naherzutreten welche Beziehungen zwischen dem statuarischen Vorbild und den verschiedenen Munzbildern bestehen 6 Literatur BearbeitenBestandskatalogePeter Gercke Nina Zimmermann Elseify Antike Steinskulpturen und neuzeitliche Nachbildungen in Kassel Bestandskatalog Zabern Mainz 2007 ISBN 978 3 8053 3781 6Weblinks BearbeitenWebseite der Antikensammlung Kassel Peter Gercke Zur Geschichte der Skulpturensammlung auf antikeskulptur museum kassel deEinzelnachweise Bearbeiten a b Michael Eissenhauer Rudiger Splitter Einfuhrung Die Antikensammlung der Museumslandschaft Hessen Kassel auf www antikemuenzen museum kassel de Simon Louis du Ry hielt den Vortrag Essai d une description du Musee Fredericien 1784 in der Societe des Antiquites fur einen geplanten Museumsfuhrer vgl H K Boehlke Das Museum Fridericianum in Zeitschrift des Vereins fur Hessische Geschichte und Landeskunde 74 1963 S 91 ff zitiert bei Gercke 2007 S 13 Anm 25 Peter Gercke Nina Zimmermann Elseify Antike Steinskulpturen und Neuzeitliche Nachbildungen in Kassel Bestandskatalog Zabern Mainz 2007 ISBN 978 3 8053 3781 6 Antike Steinskulpturen auf antikeskulptur museum kassel de Peter Gercke Nina Zimmermann Elseify Antike Steinskulpturen und neuzeitliche Nachbildungen in Kassel Bestandskatalog Zabern Mainz 2007 ISBN 978 3 8053 3781 6 Katalog der antiken Munzen mit dem Ruckseitenmotiv Herakles Farnese auf antikemuenzen museum kassel de 51 315 9 4161111111111 Koordinaten 51 18 54 N 9 24 58 O Normdaten Korperschaft GND 10190909 3 lobid OGND AKS VIAF 124191105 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Antikensammlung Kassel amp oldid 235511674