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Johann Ludwig Volkel 20 Januar 1762 in Kassel 1 Februar 1829 in Kassel abweichend 31 Januar 1829 war ein deutscher Altphilologe und Archaologe 1 2 3 4 5 6 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Werdegang 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Mitgliedschaften 4 Veroffentlichungen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Johann Ludwig Volkel auch Johann Ludwig Voelkel war ein Sohn des Schwertfegers in Kassel Christoph Siegmund Volkel 1724 1816 und dessen Ehefrau Anna Christine geborene Riehl 1735 1804 Er hatte noch drei Bruder und eine Schwester Er war seit dem 25 Dezember 1795 verheiratet mit Dorothea 1778 1828 Tochter des Leinenhandlers Gideon Schirmer 1744 1789 Gemeinsam hatten sie acht Kinder Conradine Christina 1797 1866 Ferdinand Schotten 1791 1878 Geheimer Justizrat Luise Catharina 1799 1802 Luise Elise 1803 1871 Justus Wilhelm Schaffer 1782 1868 Oberberg Rat Julie Mariane 1805 1864 Carl Glinzer Maler Amalie Wilhelmine 1807 1875 Carl Knatz 1800 1862 Oberappellationsgerichtsrat August 1809 1812 Henriette Helene 1812 1898 Karl Theodor Brambeer 1806 1835 Apotheker der bis zu seinem Tod die Rosenapotheke in Melsungen leitete die 1839 von Julius Wilhelm Braun ubernommen wurde und aus der der Weltkonzern B Braun Melsungen entstanden ist Auguste Adolphine 1816 1901 Carl Emil Goring zwischen 1781 und 1841 Kaufmann Werdegang Bearbeiten Bis zu seinem 12 Lebensjahr erhielt Johann Ludwig Volkel Privatunterricht beim Kandidaten der lutherischen Kirche Johann Sebastian Wiss dem spateren Pfarrer in Brotterode Von 1773 bis 1776 besuchte er das Padagogium und anschliessend bis 1778 das Collegium Carolinum dort erhielt er Unterricht in der hebraischen und griechischen Sprache bei Professor Johann Rudolph Anton Piderit 1720 1791 Er ging im Alter von 16 Jahren im Herbst 1778 an die Universitat Gottingen und begann ein Studium der Theologie Philologie und Geschichte und horte Vorlesungen bei Christian Gottlob Heyne Johann Benjamin Koppe Dogmatik Ludwig Timotheus Spittler Geschichte Gottfried Less Moral und orientalische Sprachen bei Johann David Michaelis Er beendete seine Studien 1782 und wurde Hofmeister beim Hofrat von Bostel in Wetzlar kehrte aber Ostern 1784 an die Universitat Gottingen zuruck und wurde dort 1784 Privatdozent fur griechische und romische Literatur 1785 sandte er eine Abhandlung uber das Seewesen der Romer vor den punischen Kriegen an die Gesellschaft der Altertumer in Kassel hierbei beabsichtigte er eine Lehrerstelle am Collegium Carolinum zu erhalten Durch den Tod von Landgraf Friedrich II kam es jedoch zu keiner Einstellung 1787 wurde die Universitat Marburg mit dem Collegium Carolinum vereinigt hierdurch kam er am 28 Mai 1787 zu einer ausserordentlichen Professur der klassischen Philologie und der romischen Altertumer an der Universitat Marburg bis er am 11 Februar 1789 die Mitaufsicht uber die Altertumer und Kunstsachen des damaligen Museums neben dem Regierungsrat Friedrich Christoph Schmincke 1724 1795 erhielt 1791 wurde ihm der Auftrag erteilt den damaligen Erbprinzen und spateren Kurfursten Wilhelm II als Lehrer in der Archaologie und in anderen Wissenschaften auf dessen Reise in die Schweiz zu begleiten dort reisten sie von Genf in die Gletscher von Chamonix Mont Blanc In dieser Lehrer Aufgabe blieb er auch als Wilhelm II in Leipzig an der dortigen Universitat studierte 1795 kehrte Volkel nach Kassel zuruck und wurde nach dem Tod von Regierungsrat Schmincke zum Aufseher der Antiken Pretiosen und Kunst Sammlung zum zweiten Bibliothekar der Kasseler Bibliothek die sich im Fridericianum befand sowie der Bibliothek in Wilhelmshohe und zum Hofarchivar des dortigen Geheimen Kabinettsarchivs ernannt hierzu erhielt er den Titel Furstlicher Rat 1802 bat er um die Entbindung seiner Aufgabe als Hofarchivar und erhielt dafur das Sekretariat der Altertumsgesellschaft 1805 raubten die Franzosen alle wertvollen antiken Kunstgegenstande des Kasseler Museums 1806 trat Friedrich Wilhelm Strieder von seinem Amt als erster Bibliothekar zuruck so dass Johann Ludwig Volkel diese Stelle nun bekleidete 1809 wurde er aufgrund einer Denunziation nach dem Dornberg Aufstand von der Regierung des napoleonischen Konigreichs Westphalen fur einige Tage im Kastell das damals als Staatsgefangnis in Kassel diente eingekerkert Nach der Ruckkehr von Friedrich Wilhelm Strieder wurde Johann Ludwig Volkel 1813 wieder zweiter Bibliothekar Im April 1814 ging er mit zwei Begleitern dem Geheimen Regierungsrat und Kammerherrn Georg Ferdinand von Lepel und dem Galerie Inspektor Ernst Friedrich Ferdinand Robert 1763 1843 nach Paris um die von den Franzosen geraubten literarischen und Kunstschatze wieder zuruckzuholen Er fand zwar seine Antiken fast vollstandig im Dianasaal des Louvre wieder wurde aber durch den Ersten Pariser Frieden enttauscht mit dem Zar Alexander I den Franzosen alle geraubten Kunstschatze sicherte die Kommission ware im Juni 1814 mit vollig leeren Handen heimgekehrt wenn es ihr nicht gelungen ware wenigstens eine Anzahl entfuhrter Bucher und Bilder sowie einige Kunstgegenstande die Jerome Bonaparte auf seiner Flucht mitgenommen hatte von dessen Gefolge wieder zuruckzugewinnen Doch hatte Volker so genaue Aufzeichnungen uber die Standorte der hessischen Antiken in Paris gemacht dass nach dem Zweiten Pariser Frieden das hessische Eigentum dort auch ohne seine personliche Anwesenheit nur auf seine schriftlichen Aufzeichnungen hin von Jacob Grimm zuruckgenommen und heimgefuhrt werden konnte 7 Nach dem Tod von Friedrich Wilhelm Strieder wurde ihm 1815 die Oberleitung der Kurfurstlichen Bibliothek wieder ubertragen an welcher die Bruder Jakob und Wilhelm Grimm die beiden anderen Bibliothekarstellen besetzten 1816 wurde er Angehoriger der Zensurkommission 1821 setzte ihn der Kurfurst Wilhelm II dessen Lehrer Volkel gewesen war als Direktor des Kurfurstlichen Museums der Antiken und der Bibliothek in Kassel ein Er beherrschte die lateinische franzosische italienische und englische Sprache in denen er zeitweise auch Unterricht gab Ehrungen und Auszeichnungen BearbeitenAm 2 Juli 1803 erhielt er den Rang eines Kurfurstlichen Hofrates und wurde im Januar 1814 zum Oberhofrat befordert zur 300 Jahr Feier der Reformation am 31 Oktober 1817 erhielt er von der philosophischen Fakultat der Universitat Marburg die Doktorwurde Neujahr 1819 erhielt er vom Kurfursten das Ritterkreuz des Hausordens vom Goldenen Lowen Mitgliedschaften BearbeitenJohann Ludwig Volkel war Sekretar in der Kasseler Altertumsgesellschaft Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenReise auf den Montanvert zu dem Eismeer und zu der Quelle des Arveiron in den Savoyer Alpen Neue Thalia 1792 93 3 Band S 3 46 Ueber den grossen Tempel und die Statue des Jupiters zu Olympia eine Erlauterung der Beschreibung des Pausanias Breitkopf Leipzig 1794 Ueber die Wegfuhrung der Kunstwerke aus den eroberten Landern nach Rom eine Vorlesung in der Casselischen Alterthumer Gesellschaft gehalten von L Volkel Breitkopf und Hartel Leipzig 1798 Beschreibung einer seltenen Silber Munze von Constantin d G im Furstl Hessen Castelischen Cabinet Dieterich Gottingen 1801 Archaologischer Nachlass Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1831 Johann Ludwig Volkel Albert Duncker E Gerland Eines hessischen Gelehrten Lebenserinnerungen aus der Zeit des Konigs Jerome zwei Manuscripte Im Commissionsverlage von A Freyschmidt Kassel 1882 Literatur BearbeitenAdolf Stoll Volkel Ludwig In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 40 Duncker amp Humblot Leipzig 1896 S 233 235 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Johann Ludwig Volkel Quellen und Volltexte Volkel Johann Ludwig Hessische Biografie Stand 20 Januar 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Neuer Nekrolog der Deutschen 1829 7 Jahrgang 1 Teil Voigt 1831 S 144 149 google de abgerufen am 3 Marz 2018 Jacob Grimm Kleinere Schriften F Dummler 1871 S 405 409 google de abgerufen am 4 Marz 2018 Friedrich Wilhelm Strieder Grundlage zu einer hessischen gelehrten und schriftsteller geschichte seit der reformation bis auf gegenwartige zeiten 1806 S 343 346 google de abgerufen am 4 Marz 2018 Volkel Ludwig In Deutsche Biographie deutsche biographie de abgerufen am 5 Marz 2018 Volkel Johann Ludwig Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Abruf am 5 Marz 2018 MHG Neue Folge Nr 24 1992 S 14 vhghessen de abgerufen am 5 Marz 2018 Albert Duncker Die Bruder Grimm BoD Books on Demand 2017 S 49 ff google de abgerufen am 5 Marz 2018 Normdaten Person GND 117449172 lobid OGND AKS VIAF 42615482 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Volkel Johann LudwigALTERNATIVNAMEN Voelkel Johann Ludwig Volkel L Volkel Lud Voelkel Joh Lud Volkel Johann L Volckel Johann Ludwig Volckel LudwigKURZBESCHREIBUNG Altphilologe und ArchaologeGEBURTSDATUM 20 Januar 1762GEBURTSORT KasselSTERBEDATUM 1 Februar 1829STERBEORT Kassel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Ludwig 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