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Georg Ferdinand von Lepel 27 November 1779 in Spangenberg 10 November 1873 in Coburg 1 war Diplomat und kurhessischer Aussenminister von 1836 bis 1839 Sein Rufname war Ferdinand 2 Ferdinand von Lepel Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Familie 3 Ausbildung und Karriere 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenLepel entstammte dem pommerschen Adelsgeschlecht derer von Lepel Vater war der kurhessische Divisionsgeneral Generalmajor Gottlieb Christoph Gustav von Lepel 1 Marz 1746 23 August 1813 Prasident der Sektion des Kriegswesens im Staatsrat von Kurhessen Die Mutter war eine geborene Marie Karoline Stiern 1749 1826 Tochter des geheimen Kammerrats Wolrad Stiern Familie BearbeitenGeorg Ferdinand heiratete am 10 Juni 1810 in Wien Christine von Stubenrauch 1781 1812 verwitwete Hille Tochter des furstlich hohenlohe ottingenschen geheimen Rats Johann Michael von Stubenrauch Nach ihrem Tod ehelichte er am 1 September 1818 in Hochst Susanna von Gunderrode 1792 1850 Tochter des hessen kasselischen Reichstagsgesandten und Geheimen Rats Philipp Maximilian von Gunderrode In dritter Ehe heiratete Lepel am 8 Mai 1865 in Coburg Wilhelmine von Meyern Hohenberg 1828 1887 Tochter des herzoglich braunschweigischen Majors Leopold von Meyern Hohenberg und Schwester von Gustav von Meyern Hohenberg 3 Er hatte aus seiner zweiten Ehe vier Sohne und zwei Tochter Karoline Henriette 1820 1899 Karl 1821 1901 1849 Attache in London fur die deutsche Zentralgewalt Rosa von Egidy 1832 1916 Emil 1824 1870 bayerischer Hauptmann gestorben bei Orleans an seinen Verwundungen 1864 Emilie Freiin von Haynau 1839 1898 Wilhelm 1826 1908 Forstkontrolleur 1856 Amalie Schwinner 1828 1900 Eduard 1829 1875 preussischer Oberstleutnant herzoglich Sachsen Coburg Gothaischer Regierungsrat Fanny von Barnard 1838 1907 Wilhelmine 1832 1923 1853 Gustav von Steinsdorff 1825 1897 preussischer GeneralmajorAusbildung und Karriere BearbeitenGeorg Ferdinand von Lepel besuchte von 1788 bis 1796 das Lyceum Fridericianum in Kassel Anschliessend studierte er Rechtswissenschaften in Marburg und Gottingen Der berufliche Einstieg von Lepels erfolgte als Legationssekretar bei der landgraflich hessen kasselischen Reichstagsgesandtschaft in Regensburg 1802 wurde er zum Legationsrat befordert und 1805 Geschaftstrager an der nun kurhessischen Gesandtschaft in Wien Nach dem Untergang des Kurstaates 1806 blieb er dort als Privatgeschaftstrager des abgesetzten Kurfursten Wilhelm I der ihn in der Folgezeit mit verschiedenen diplomatischen Missionen betraute Nach der Einnahme Kassels durch russische Truppen 1813 beauftragte der Kurfurst Lepel mit den Verhandlungen uber die Restitution des Kurstaates Georg Ferdinand von Lepel begab sich daraufhin in das Grosse Hauptquartier in Frankfurt am Main wo er am 2 Dezember 1813 den Akzessionsvertrag fur Kurhessen zugunsten seines Landesherren uber dessen Ruckkehr abschliessen konnte Der Kurfurst ernannte ihn daraufhin zum Geheimen Regierungsrat und er wurde zweiter kurhessischer Bevollmachtigter auf dem Wiener Kongress wo er die Bundesakte fur Kurhessen unterzeichnete In den folgenden Jahren erhielt er vom Kurfursten diplomatische Aufgaben als Gesandter und Ausserordentlicher Gesandter an den Hofen in Wien Munchen Stuttgart Darmstadt und am Deutschen Bundestag in Frankfurt am Main ubertragen Dort musste er auf Druck Osterreichs 1823 zuruckgezogen werden nachdem er sich an Reformplanen fur den Deutschen Bund beteiligt hatte Als Ersatz bot ihm der Kurfurst das Amt des Prasidenten der Provinzialregierung der Provinz Fulda an was er jedoch ablehnte Er liess sich in den Ruhestand versetzen und blieb als Privatperson in Frankfurt wohnen Dessen Burgerrecht hatte er seit 1818 nachdem er in die Familie Gunderrode eingeheiratet hatte Auch wurde er uber diese Verbindung Mitglied der Ganerbschaft Alten Limpurg Weiter wurde er Mitglied der Gesetzgebenden Versammlung des Lutherischen Kirchenvorstandes von Frankfurt 1830 legte von Lepel einen Verfassungsentwurf fur Kurhessen vor der allerdings bei der Beratung der Kurhessischen Verfassung von 1831 nicht berucksichtigt wurde 1836 berief ihn der fur seinen Vater Wilhelm II regierende Kurprinz Friedrich Wilhelm als Aussenminister nach Kassel zuruck 1837 verwaltete er auch kurzzeitig das Innenministerium Aussenminister blieb er bis 1839 als er das Amt nach heftigem Streit mit seinem charakterlich extrem schwierigen und eigenmachtigen Landesherrn aufgab Er verliess Kurhessen nun endgultig Lepels neues berufliches Tatigkeitsfeld war von 1840 bis 1846 das Herzogtum Sachsen Coburg Gotha wo er als Dirigierender Geheimer Rat Staatsminister wurde Auf eigenen Wunsch wurde er 1846 pensioniert Bis 1851 verwaltete er noch das inlandische Vermogen der ins Ausland gegangenen Prinzen des Hauses Sachsen Coburg und Gotha Konig Ferdinand II von Portugal Konig Leopold I von Belgien und Prinzgemahl Albert von Grossbritannien Fur letzteren war er zudem Vertreter in allen Coburger Angelegenheiten Am 25 September 1854 kaufte Lepel das Schloss Hattenbach in Hessen ubergab es aber mit dem dazugehorigen Gut an seinen Sohn Carl 1821 1901 Sein Enkel Emil verkaufte das Gut dann 1892 an seinen Schwager Robert Patry Vater des spateren Agrarfunktionars NSDAP Landespolitikers SS Brigadefuhrers und Kriegsverwaltungsbeamten Karl Patry 1898 1958 Danach blieb das Gut bis heute in dieser Familie Georg Ferdinand von Lepel verbrachte seinen langen Lebensabend in Coburg Literatur BearbeitenEwald Grothe Verfassungsgebung und Verfassungskonflikt Das Kurfurstentum Hessen in der ersten Ara Hassenpflug 1830 1837 Duncker u Humblot Berlin 1996 Schriften zur Verfassungsgeschichte Bd 48 ISBN 3 428 08509 4 Harald Hoffner Kurhessens Ministerialvorstande der Verfassungszeit 1831 1866 phil Diss Giessen 1981 S 191 ff Hans Korner Lepel Georg Ferdinand Freiherr In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 302 304 Digitalisat Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 242 Hellmut Seier Hrsg Akten und Briefe aus den Anfangen der kurhessischen Verfassungszeit 1830 1837 Elwert Marburg 1992 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 4 Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen Bd 8 ISBN 3 7708 0993 9 Historisch Genealogisches Handbuch der Familie v Lepel Lepell Auf der Grundlage familiengeschichtlicher Quellen erarbeitet durch Andreas Hansert und Oskar Matthias Frhr v Lepel unter Mitarbeit von Klaus Bernhard Frhr v Lepel und Herbert Stoyan Deutsches Familienarchiv Bd 151 Verlag Degener amp Co Inhaber Manfred Dreiss Insingen 2008 ISBN 978 3 7686 5201 8 Todesanzeige In Allgemeine Zeitung Munchen 1873 S 4852 Deutsche Adelsgenossenschaft Hrsg Jahrbuch des Deutschen Adels Band 2 Verlag von W T Bruer 1898 S 415 f Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Hauser 1920 Siebzigster Jahrgang Justus Perthes Gotha 1919 S 465 467 Weblinks BearbeitenLepel Georg Ferdinand Freiherr von Hessische Biografie Stand 27 Juli 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Georg Ferdinand Freiherr von Lepel Abgeordnete In Hessische Parlamentarismusgeschichte Online HLGL amp Uni Marburg abgerufen am 27 November 2023 Stand 27 Juli 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Todesanzeige In Allgemeine Zeitung Munchen 1798 1925 S 4852 Historisch Genealogisches Handbuch der Familie v Lepel Lepell Auf der Grundlage familiengeschichtlicher Quellen erarbeitet durch Andreas Hansert und Oskar Matthias Frhr v Lepel unter Mitarbeit von Klaus Bernhard Frhr v Lepel und Herbert Stoyan Deutsches Familienarchiv 151 Verlag Degener amp Co Insingen 2008 ISBN 978 3 7686 5201 8 S 104 und 193 ff Rudolf Fischer 800 Jahre Calvorde Eine Chronik bis 1991 Calvorde 1996 Aussenminister des Kurfurstentums Hessen Friedrich Christoph von Schmincke 1821 1831 Carl Rivalier von Meysenbug 1831 Karl Friedrich Kopp 1831 1832 Friedrich Heinrich Ludwig Wilhelm von Trott zu Solz 1832 1836 Gerhard Heinrich von Motz 1836 Georg Ferdinand von Lepel 1836 1839 Gerhard Heinrich von Motz 1839 Wilhelm von Steuber 1839 1845 Johann Hermann Koch 1845 1846 Alexander von Dornberg 1846 1848 Siegmund von Meyer 1848 Wilhelm Schenck zu Schweinsberg 1848 1849 Friedrich Boedicker 1849 Philipp von Wintzingerode 1849 1850 Alexander von Baumbach 1850 1855 Siegmund von Meyer 1855 1859 Eduard von Goeddaeus 1859 1862 Carl Pfeiffer 1864 Carl von Dehn Rotfelser 1862 1863 Philipp Koch 1863 Karl Riess von Scheurnschloss 1863 Conrad Abee 1863 1866 Innenminister des Kurfurstentums Hessen George von Schmerfeld 1821 1823 Friedrich Krafft 1824 1826 George Franz Hugo Riess 1826 1831 Friedrich Christoph von Schmincke 1831 George Franz Hugo Riess 1831 1832 Karl Michael Eggena 1832 Ludwig Hassenpflug 1832 1837 Georg Ferdinand von Lepel 1837 Carl Philipp Emil von Hanstein 1837 1841 Johann Hermann Koch 1841 1843 Otto Heinrich Julius Leopold Volmar 1843 1846 Johann Hermann Koch 1846 1847 Friedrich Heinrich Ernst Leopold Scheffer 1847 1848 Bernhard Eberhard 1848 1850 Ludwig Hassenpflug 1850 1855 Heinrich Eduard von Stiernberg 1855 1856 Friedrich Heinrich Ernst Leopold Scheffer 1856 1859 Heinrich Eduard von Stiernberg 1859 1860 Otto Heinrich Julius Leopold Volmar 1860 1862 Carl Friedrich von Stiernberg 1862 1864 Carl Pfeiffer 1864 Carl Rohde 1864 1865 Franz Ludwig Mittler 1865 Carl Wilhelm Ferdinand Harbordt 1865 1866 Staatsminister des Herzogtums Sachsen Coburg und Gotha Anton von Carlowitz Dietrich von Stein Georg Ferdinand von Lepel Dietrich Carl August von Stein Camillo von Seebach Gisbert von Bonin Otto von Hentig Ernst von Richter Hans Barthold von Bassewitz Siehe auch Herzogtum Sachsen Coburg und Gotha Staatsminister von Sachsen Coburg und Gotha Normdaten Person GND 116943866 lobid OGND AKS VIAF 67230200 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lepel Georg Ferdinand vonKURZBESCHREIBUNG kurhessischer Aussenminister und Staatsminister von Sachsen Coburg GothaGEBURTSDATUM 27 November 1779GEBURTSORT SpangenbergSTERBEDATUM 10 November 1873STERBEORT Coburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Ferdinand von Lepel amp oldid 239527016