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Die Hessische Hausstiftung von 1928 bis 1986 Kurhessische Hausstiftung ist eine Familienstiftung des Hauses Hessen aus dem die fruheren Landgrafen Kurfursten und Grossherzoge von Hessen entstammten Ihre Aufgabe ist der Erhalt der Kulturwerte des hessischen Furstenhauses Die Stiftung mit Sitz in Kronberg im Taunus bemuht sich daruber hinaus das Andenken an die Landgrafen von Hessen Kassel und Hessen Darmstadt sowie an die Kurfursten und Grossherzoge von Hessen zu bewahren Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Geschichte der Stiftung 3 Weblinks 4 Anmerkungen und EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten1830 31 errichtete das regierende Haus Hessen Kassel ein Familienfideikommiss in dem das Privateigentum des Hauses zusammengefasst wurde Als nach dem Preussisch Osterreichischen Krieg 1866 das Konigreich Preussen das Kurfurstentum Hessen annektierte beschlagnahmte die preussische Regierung unter Bismarck dieses Privateigentum bestehend aus bedeutenden Immobilien einem Gold und Silberschatz sowie kunsthistorischen Gegenstanden 1 und liess diese Guter vom Reptilienfonds verwalten Das Eigentumsrecht am Fideikommiss beanspruchte nunmehr die Krone Preussens Dieser Anspruch war nach der Kurhessischen Verfassung von 1831 ungerechtfertigt da es sich bei den beschlagnahmten Vermogenswerten um privates Eigentum des Hauses Hessen Kassel gehandelt hatte das vom kurhessischen Staatsbesitz getrennt gewesen war Nach dem Prager Frieden und der Annexion Kurhessens durch Preussen wurde zwischen letzterem und dem entthronten Kurfursten Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel 1875 am 17 September 1866 in Stettin ein Vertrag abgeschlossen in dem Friedrich Wilhelm ohne jedoch auf seine Hoheitsrechte definitiv zu verzichten gegen eine finanzielle Abfindung bestritten aus dem Reptilienfonds seine Untertanen von ihren Pflichten ihm gegenuber entband Er ging ins Exil auf sein bohmisches Schloss Horschowitz Noch bei Lebzeiten des Kurfursten sicherte Preussen 1873 seinem erbfolgeberechtigten Vetter zweiten Grades Landgraf Friedrich Wilhelm von Hessen 1820 1884 aus dem Seitenzweig Hessen Kassel Rumpenheim fur den jeweiligen Chef des Hauses Hessen Kassel ein jahrliches Einkommen von 606 000 Mk zur Aufrechterhaltung eines furstlichen Lebensstils zu Die Verwaltung des Fideikommisses wurde 1876 der Provinzialregierung in Kassel ubertragen die auch die Unterhaltung der zum Fideikommiss gehorenden Schlosser Parks etc zu bestreiten hatte 1875 starb der Kurfurst seine Kinder aus morganatischer Ehe waren nach dem Hausgesetz nicht nachfolgefahig fur das Fideikommissvermogen jedoch erbberechtigt fur sein Privatvermogen siehe Fursten von Hanau Sein Nachfolger als Chef des Hauses Hessen Kassel wurde sein Cousin der Landgraf der seit 1853 mit Prinzessin Maria Anna von Preussen verheiratet war Der preussische Staat ubertrug diesem nunmehr Teile des beschlagnahmten Fideikommissvermogens zu Eigentum insbesondere das Fuldaer Stadtschloss das Schloss Fasanerie bei Fulda und das Schloss Philippsruhe bei Hanau mit der zugehorigen Fasanerie beim Wilhelmsbad ferner den Silberschatz und den Familienschmuck sowie weitere Mobilien aus dem Palais Bellevue in Kassel und dem Jagdschloss Wabern 2 Auf der Grundlage des Vertrages von 1873 errichtete Landgraf Friedrich Wilhelm nunmehr 1878 ein neues Familienfideikommiss des vormals kurhessischen Hauses in das er diese zuruckubertragenen Vermogenswerte sowie sonstigen Familienbesitz wie die Schlosser Rumpenheim Philippsruhe oder das Gut Panker in Holstein einbrachte 3 Geschichte der Stiftung BearbeitenGegrundet wurde die Stiftung als Kurhessische Hausstiftung 1928 als die Weimarer Verfassung die Auflosung der Familienfideikommisse forderte und der Besitz andernfalls verstaatlicht worden ware 1950 verkaufte die Stiftung das Schloss Philippsruhe 1956 das Palais Bellevue Kassel und 1965 das Rumpenheimer Schloss 1957 erwarb sie das Weingut Prinz von Hessen im Rheingau und erweiterte es in den Folgejahren Moritz von Hessen Kassel 1926 2013 wurde 1960 4 von Ludwig Prinz von Hessen und bei Rhein 1968 dem kinderlosen Oberhaupt der anderen Hauptlinie der Grossherzoge von Hessen und bei Rhein adoptiert und als Erbe eingesetzt Durch diesen Erbgang wurden die beiden seit 1567 getrennten Hauptlinien des Hauses Hessen Kassel und Darmstadt in seiner Person wieder vereinigt Er brachte einen beachtlichen Teil des Familienvermogens auch der Darmstadter Linie in die nunmehrige Hessische Hausstiftung ein und leitete als Vorsitzender der Stiftung die Verwaltung des historischen Kulturbesitzes Heute gehoren der Stiftung neben dem als Familiensitz dienenden Schloss Wolfsgarten im hessischen Langen eine umfangreiche Kunstsammlung die zu grossen Teilen im stiftungseigenen Museum Schloss Fasanerie in Eichenzell bei Fulda ausgestellt ist ferner das Schloss Friedrichshof Schlosshotel Kronberg in Kronberg im Taunus das ehemalige Hotel Hessischer Hof in Frankfurt am Main das Weingut Prinz von Hessen in Johannisberg im Rheingau sowie mit dem Gut Panker ein landwirtschaftlicher Besitz in Schleswig Holstein Im Privatbesitz des Hauses Hessen befand sich bis 2016 das zum Darmstadter Erbe gehorende Schloss Tarasp im Unterengadin Bedeutendster Kunstbesitz war die Darmstadter Madonna Diese wurde zu einem ungenannten Preis der bei rund 50 Mio Euro liegen soll im Juli 2011 an den Unternehmer und Kunstsammler Reinhold Wurth verkauft 5 um Steuer und Gebaudelasten zu finanzieren nbsp Schloss Fasanerie nbsp Schloss Wolfsgarten nbsp Gut Panker nbsp Friedrichshof Schlosshotel Kronberg nbsp Hotel Hessischer Hof in FrankfurtWeblinks BearbeitenInformationen zur Hessischen Hausstiftung Hessische Hausstiftung In Feinwerk Markt de Auszug aus der Satzung der Hessischen Hausstiftung Leitbild der Hessischen HausstiftungAnmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Renner Das Familien Fideikommiss des Kurfurstlich Hessischen Hauses in seiner geschichtlichen Entwicklung in Zeitschrift des Vereins fur hessische Geschichte und Landeskunde 39 Kassel 1905 S 91 120 S 100 ff Friedrich Renner S 105 f Friedrich Renner S 108 Genealogisches Handbuch des Adels Furstliche Hauser Band XVI Limburg a d Lahn 2001 S 33 R M Gropp Holbein Madonna Deutschlands teuerstes Kunstwerk In FAZ vom 14 Juli 2011 Normdaten Korperschaft GND 3013468 7 lobid OGND AKS LCCN n96017028 VIAF 155471618 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hessische Hausstiftung amp oldid 236637634