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Das Amt Petersberg war eine territoriale Verwaltungseinheit die ursprunglich zum Kurfurstentum Sachsen gehorte 1697 kam das Amt durch Verkauf an Brandenburg Preussen und wurde dem Saalkreis im Herzogtum Magdeburg angegliedert Bis zur Abtretung an das Konigreich Westphalen 1807 bildete es als Amt den raumlichen Bezugspunkt fur die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste fur Polizei Rechtsprechung und Heeresfolge Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Ausdehnung 2 Geschichte 2 1 Das Kloster Petersberg 2 2 Sachsisches Amt Petersberg 2 3 Preussisches Amt Petersberg 2 4 Auflosung des Amts Petersberg 3 Amtmanner in preussischer Zeit 4 Zugehorige Orte 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographische Ausdehnung BearbeitenDas kleine Amt Petersberg bestand aus einem Gebiet um den Petersberg der Exklave Sproda im kursachsischen Amt Delitzsch und einigen Freihofen im kursachsischen Amt Zorbig sowie dem Gut Stichelsdorf Umgeben war es von Orten des zum kursachsischen Amt Delitzsch gehorigen Ritterguts Ostrau und Orten des zum Erzstift bzw spateren Herzogtum Magdeburg gehorigen Saalkreises Geschichte BearbeitenDas Kloster Petersberg Bearbeiten Das Augustiner Chorherrenstift Petersberg wurde 1124 durch die Bruder Graf Dedo IV von Wettin und dem Markgrafen Konrad von Meissen um 1098 1157 auf dem Petersberg in unmittelbarer Nahe der Burg Wettin gegrundet Es wurde von 1124 bis 1142 als Hauskloster und Grablege der Adelsfamilie der Wettiner erbaut Bei der Teilung des wettinischen Besitzes im Jahr 1156 1 kamen die Burg Wettin und das Kloster Petersberg zu unterschiedlichen Besitzern Wettin ging an die Grafschaft Wettin unter Heinrich I und nach deren Aussterben 1217 als Erbe an die Grafen von Brehna Otto IV von Brehna verkaufte Burg und Grafschaft am 14 November 1288 an den Erzbischof von Magdeburg Sie wurde in ein erzbischofliches Amt umgewandelt Mit dem Bistum Magdeburg fiel sie 1541 an das Kurfurstentum Brandenburg dem im Westfalischen Frieden von 1648 das Territorium des Erzstifts Magdeburg d h der weltliche Besitz des Erzbischofs von Magdeburg als erbliches Herzogtum Magdeburg zugesprochen wurde Das Kloster Petersberg hingegen verblieb 1156 bei der Markgrafschaft Meissen Markgraf Konrad von Meissen trat nach der Niederlegung seiner Amter und der Teilung seines Erbes im Jahr 1156 als Laienbruder in sein Hauskloster auf dem Petersberg ein wodurch das Gebiet um das Kloster unter die Herrschaft seines Sohnes Otto kam Durch die 1423 erfolgte Erhebung der Markgrafschaft Meissen zum Kurfurstentum Sachsen gehorte das Kloster Petersberg seitdem zu diesem Bei der Leipziger Teilung von 1485 kam es an das albertinische Herzogtum Sachsen Sachsisches Amt Petersberg Bearbeiten Im Zuge der Einfuhrung der Reformation erfolgte im Jahr 1538 40 die Sakularisation des klosterlichen Besitzes Der Landesherr Herzog Georg von Sachsen setzte einen Pachter fur die Verwaltung der klosterlichen Guter ein und wandelte den Besitz in ein landesherrliches Amt um Direkte Untertanendorfer waren Nehlitz und das als Exklave im kursachsischen Amt Delitzsch liegende Sproda ostlich von Delitzsch Zum Kirchspiel Petersberg gehorten insgesamt 82 Hofe in acht umliegenden Orte von denen die vier Orte Nehlitz Amtsort Drehlitz Frossnitz und Westewitz zum Kurfurstentum Sachsen die vier Orte Wallwitz Trebitz Merkewitz und Dachritz zum Erzstift Magdeburg gehorten Durch den Schmalkaldischen Krieg und der Wittenberger Kapitulation im Jahr 1547 wurde das albertinische Herzogtum Sachsen zum Kurfurstentum Sachsen erhoben wodurch das Amt Petersberg die nachsten 150 Jahre ein kurfurstlich sachsisches Amt war Durch einen Blitzeinschlag und den darauf folgenden Brand wurde die Stiftskirche im Jahr 1565 zerstort und erst im 19 Jahrhundert wieder fast originalgetreu aufgebaut 2 Preussisches Amt Petersberg Bearbeiten Zur Zeit des Dreissigjahrigen Kriegs 1618 bis 1648 lag das Amt Petersberg am nordwestlichen Rand des Kurfurstentums Sachsen Es war umgeben von verstreut liegenden Orten des Ritterguts Ostrau die zum kursachsischen Amt Delitzsch gehorten von diesem aber territorial getrennt lagen Weiterhin grenzten im Nordosten und Suden Orte des zum Erzstift Magdeburg gehorigen Saalkreises an Da das Erzbistum Magdeburg im Westfalischen Frieden von 1648 als erbliches Herzogtum Magdeburg dem Kurfurstentum Brandenburg zugesprochen wurde grenzte das kursachsische Amt Petersberg nach Inkrafttreten dieser Bestimmung im Jahre 1680 an Brandenburg Preussen Friedrich I Konig von Preussen und Kurfurst von Brandenburg sah in der neuen territorialen Gegebenheit eine Gelegenheit der Abrundung seines Herrschaftsbereichs Da der sachsische Kurfurst August der Starke 1670 1733 zur gleichen Zeit Geld zur Finanzierung seiner Polen Politik benotigte verkaufte dieser im Jahr 1697 das Amt Petersberg mit der historischen Grablege seiner Vorfahren fur 40 000 Taler an Kurfurst Friedrich III Der sachsische Kommissar ubergab im darauf folgenden Jahr das Amt mit den amtseigenen Dorfern Petersberg Nehlitz und der Exklave Sproda an die brandenburgischen Kommissare Sproda wurde dadurch eine brandenburgische Exklave im kursachsischen Amt Delitzsch im Gegenzug wurden die beim kursachsischen Amt Delitzsch gebliebenen Orte Frossnitz und Westewitz kursachsische Exklaven im brandenburgischen Saalkreis Die bei Kursachsen verbliebenen Dorfer Frossnitz Westewitz und Drehlitz blieben dem Amt Petersberg jedoch zinsverpflichtet Das zum Amt Petersberg gehorige Gut Stichelsdorf wurde mit der 1698 erfolgten Grundung der Franckeschen Stiftungen in Glaucha bei Halle Saale den Stiftungen zur Selbstversorgung ihrer Zoglinge mit Lebensmitteln uberlassen 3 Innerhalb von Brandenburg Preussen wurde das Amt Petersberg dem Saalkreis im Herzogtum Magdeburg angegliedert Dadurch wurde der 250 Meter hohe Petersberg die hochste Erhebung des Herzogtums Magdeburg Das Amt Petersberg wurde das siebente und letzte Amt im preussischen Saalkreis Es umfasste neben den drei Dorfern Petersberg Nehlitz und der Exklave Sproda noch zwei Vorwerke funf Hofe zwei Windmuhlen den Gasthof Rotes Haus sowie den Gasthof am Amt selbst Dazu kam die Forsterei im Osten des Petersberges und weiterer Wald und Landbesitz Als Schatullamt war das Amt Petersberg nun der brandenburg preussischen Regierung und Kammer unterstellt Die Amtsuntertanen bezahlten ihre Steuern direkt an das Amt Ihrem neuen Landesherren leisteten die Amtsuntertanen am 5 Mai 1699 den Huldigungseid 1701 wurde dieser Konig von Preussen 1726 wurde das Amtshaus an den Fuss des Berges verlegt 1737 erfolgte die Ansiedlung der Schaferei und der Bau von Beamtenwohnungen auf dem Amtsgelande Fur weitere Wohnbauten benutzte man Steine der Klosterruinen sodass auf dem Berg nur die Pfarrei und das Schulhaus unversehrt blieben Um 1800 bestand das preussische Amt Petersberg aus den Orten Nehlitz und Petersberg im Herzogtum Magdeburg der Exklave Sproda im kursachsischen Amt Delitzsch sowie einigen Freihofen in den Orten Werben Schrenz und Lobersdorf im kursachsischen Amt Zorbig Auflosung des Amts Petersberg Bearbeiten Preussen verlor 1807 im Frieden von Tilsit etwa die Halfte seines Territoriums darunter auch alle westlich der Elbe gelegenen Gebiete Das Amt Petersberg als Teil des Saalkreises wurde nun dem Distrikt Halle im Departement der Saale des Konigreichs Westphalen unter Napoleons Bruder Jerome zugeordnet Dabei kam es zum Kanton Lobejun nur die Exklave Sproda wurde dem Kanton Oppin zugeteilt 4 Nach der Niederlage Napoleons und dem Ende des Konigreichs Westphalen im Jahr 1813 nahm der preussische Konig mit seinen alten Provinzen auch den Saalkreis wieder in Besitz 1815 wurde aus diesem Altbesitz aus der Zeit vor 1807 und den durch den Wiener Kongress erworbenen koniglich sachsischen Gebieten die Provinz Sachsen gebildet Als deren untere Verwaltungsbehorde entstand zum 1 Oktober 1816 der Saalkreis im Regierungsbezirk Merseburg neu 5 Zu diesem gehorten Petersberg und Nehlitz wahrend Sproda mit seinem Umland dem neu entstandenen Kreis Delitzsch zugeordnet wurde 6 Amtmanner in preussischer Zeit BearbeitenAmtsschosser Trentzsch letzter sachsischer und erster brandenburgischer Amtsmann Joachim Braun Constantin Lenz verlegte das Amt 1726 an den Fuss des Petersberges Zugehorige Orte BearbeitenAmtsdorferPetersberg Nehlitz Sproda Exklave im kursachsischen Amt Delitzsch Zinsverpflichtete Dorfer die zum kursachsischen Amt Delitzsch gehortenDrehlitz Frossnitz WestewitzWeiterer BesitzKloster Petersberg Freihofe in Schrenz Werben und Lobersdorf im kursachsischen Amt Zorbig Freihofe in Stichelsdorf 7 bis 1698 zwei Vorwerke funf Hofe zwei Windmuhlen Gasthof Rotes Haus Gasthof am AmtDorfer des Kirchspiels PetersbergNehlitz Amtsdorf ursprunglich kursachsisch Drehlitz kursachsisch Frossnitz kursachsisch Westewitz kursachsisch Dachritz erzstiftlich magdeburgisch Merkewitz erzstiftlich magdeburgisch Trebitz erzstiftlich magdeburgisch Wallwitz erzstiftlich magdeburgisch Siehe auch Liste der Orte im Saalkreis des Herzogtums MagdeburgLiteratur BearbeitenKarlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 Amt Delitzsch auf S 56f Weblinks BearbeitenStreiflichter aus der Geschichte des Amtes Petersberg 1 von Dr Werner Dietrich Das Amt Petersberg auf der Homepage des Landeshauptarchivs Sachsen Anhalt Beschreibung des Amts Petersberg auf S 128 Geschichtlicher Abriss des Amts PetersbergEinzelnachweise Bearbeiten Gerhard Kobler Wettiner In Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 S 785 Die Stiftskirche St Peter auf der Homepage der Gemeinde Petersberg Memento vom 24 September 2015 im Internet Archive Webseite uber das Gut Stichelsdorf Memento des Originals vom 11 Juli 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www francke halle de Beschreibung des Saale Departements Der Saalkreis im Gemeindeverzeichnis 1900 Der Landkreis Delitzsch im Gemeindeverzeichnis 1900 Stichelsdorf auf der Homepage der Stadt Landsberg Memento des Originals vom 12 Juli 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stadt landsberg de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Petersberg amp oldid 231465063