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Das furstbischofliche Amt Volkach war eine Verwaltungseinheit im mittelalterlichen und fruhneuzeitlichen Hochstift Wurzburg Es bestand zwischen dem 16 Jahrhundert und 1804 Zuvor hatte das Amt zwischen 1230 und etwa 1540 seinen Sitz auf der bei Volkach gelegenen Burg Hallburg und wurde auch Amt Hallburg genannt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Amtmanner Auswahl 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Geschichte des Amtes ist eng mit der Geschichte der umliegenden Mainschleife verbunden Seinen Ursprung hatte es im sogenannten Suhnevertrag der zwischen den Grafen zu Castell und dem Hochstift Wurzburg am 18 Januar 1230 geschlossen wurde Graf Rupert II hatte seinen Lehnsherren Hermann I von Lobdeburg Bischof von Wurzburg befehdet Nach seiner Niederlage trat Rupert die Burg Hallburg an das Bistum ab und erhielt sie als Stiftslehen zuruck Der Bischof richtete auf der neuerworbenen Burg ein Amt ein und ubertrug es zunachst den Grafen zu Castell 1 Die Hallburg lag strategisch gunstig an der Volkacher Mainschleife und beherrschte die Landschaft am Rande des bischoflichen Einflussbereichs Heinrich von Hohenlohe zu Beginn des 14 Jahrhunderts Lehenstrager der Burg erhob den ersten Mainzoll an seiner Befestigung Diesen Anteil am Zoll verkaufte er 1328 an den Wurzburger Bischof Durch weiteren Ankauf der Rechte die an die Burg geknupft waren forcierte Bischof Otto II von Wolfskeel seinen Einfluss auf die Burg und das mit ihr verbundene Amt Im Jahr 1342 waren zwei Drittel des Mainzolls in der Hand des Bischofs Fortan setzte der Wurzburger Souveran einen Amtmann ein der die grundherrlichen Rechte die mit der Burg verbunden waren im nahen Dorf Sommerach und in Volkach vertreten sollte 2 Als erster Amtmann ist 1345 Thein von Lichtenstein uberliefert Bald darauf musste das Amt jedoch verpfandet werden da es das Hochstift finanziell zu hoch belastete Am 24 Februar 1356 erhielten die castellischen Ministerialen Konrad Erkinger und Stephan Zollner das Amt gegen eine Geldzahlung Der Bischof musste ihnen als Zins jedes Jahr 75 Pfund Heller ubertragen Die Zollner von der Hallburg wie sie sich auch nannten hatten nun bis ins 16 Jahrhundert den Posten des Amtmannes inne Nachdem im Jahr 1520 die bisher geteilte Stadtherrschaft uber Volkach einen Teil hatten Adelsgeschlechter aus Franken den anderen Teil die Wurzburger Bischofe inne unter dem Hochstift geeint worden war wollte Bischof Konrad II von Thungen auch das Amt in die Stadt verlegen Dies geschah jedoch erst unter seinem Nachfolger Konrad von Bibra 1542 wurde der Amtssitz von der Burg am Main in die Stadt transferiert Das nahe Obervolkach wurde ausserdem dem Amt zugesprochen Nach der Wahl des Julius Echter von Mespelbrunn zum Wurzburger Bischof erfuhr das Amt eine neuerliche allerdings lediglich reprasentative Aufwertung Der neue Furstbischof bestimmte seinen Bruder Valentin Echter von Mespelbrunn zum Amtmann von Volkach Ihm ist auch die Errichtung des reprasentativen Amtshauses an der Hauptstrasse zu verdanken das in den folgenden Jahren der Sitz des Amtmannes wurde 1 Im Jahr 1698 erfuhr das Amt abermals eine Erweiterung Die Ortschaften Escherndorf Kohler und Untereisenheim wurden dem Amt Prosselsheim entnommen und Volkach zugeordnet Ferner besass der Amtmann Gewalt uber Untertanen in den Klosterdorfern Sommerach und Nordheim am Main fur die jedoch grosstenteils der Abt von Munsterschwarzach zustandig war Am Ende des 17 Jahrhunderts huldigten 552 Burger dem neuen Bischof Johann Philipp von Greiffenclau Vollraths Wie oben erwahnt fanden in Volkach als Stadt bot sie dem durchreisenden Bischof mehr Schutz Huldigungen des Landesherrn statt Hierzu reisten die Bewohner der Amter Prosselsheim und Klingenberg sowie die des Dorfs Astheim nach Volkach Nach der Auflosung des Furstbistums Wurzburg im Jahr 1802 wurde das Amt Volkach 1804 aufgelost und in ein kurbayerisches Landgericht alterer Ordnung umgewandelt 3 Amtmanner Auswahl BearbeitenNach der Errichtung des furstbischoflichen Amtes Hallburg auf der gleichnamigen Burg erhielten den Posten des Amtmannes bald die Casteller Ministerialen Zollner von Hallburg ubertragen Ihre Familie hatte das Amt mit kurzen Unterbrechungen bis 1542 inne Mit der Verlegung in die Stadt Volkach wechselten die Geschlechter die den Posten als Amtmann innehatten haufig rekrutierten sie sich aus den Rittergeschlechtern des Kantons Steigerwald Besonders einflussreich waren die Echter von Mespelbrunn unter denen das reprasentative Amtshaus an der Hauptstrasse entstand nbsp Stifterrelief Valentin Echter von MespelbrunnThein von Lichtenstein gen 1345 Stephan Zollner von Hallburg gen 1376 Caspar von Schaumberg 1536 Seifried Truchsess zum Durrenhof gen 1538 Jorg Schrimpf zu Poppenlauer gen 1540 Erhard Zollner von Hallburg 1540 1542 Philipp Truchsess von Pommersfelden gen 1547 Hans von Grumbach gen 1548 und 1552 Valentin Echter von Mespelbrunn 1580 1624 Johann Wilhelm Lay 1631 1634 Sitz in Gerolzhofen Johann Conrad Philipp Ignatius von Tastungen gen 1688 Kaspar Freiherr von Stein gen 1698 Georg Philipp Freiherr Kottwitz von Aulenbach Johann Gottfried von Greiffenclau 1713 Siehe auch BearbeitenVerwaltungsgliederung des Hochstifts Wurzburg Landgericht Volkach Bezirksamt VolkachLiteratur BearbeitenGerhard Egert Stadt und Pfarrei Volkach am Main Ein Beitrag zur Stadtgeschichte Frankens Teil I Das stadtische Territorium von den Anfangen bis zum Ende des Alten Reiches 1803 Wurzburg und Volkach 1964 Ute Feuerbach Gericht und Amt Volkach In Ute Feuerbach Hg Volkach 906 2006 Volkach 2006 S 47 56 Johann Kaspar Bundschuh Amt Volkach In Geographisches Statistisch Topographisches Lexikon von Franken Band 6 V Z Verlag der Stettinischen Buchhandlung Ulm 1804 DNB 790364328 OCLC 833753116 Sp 377 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten a b Egert Gerhard Stadt und Pfarrei Volkach am Main S 44 Feuerbach Ute Gericht und Amt S 50 Feuerbach Ute Gericht und Amt S 52 Amter des Hochstiftes Wurzburg Unmittelbare Hochfurstliche Landamter Arnstein Aschach Aub mit Walkershofen Aura im Sinngrunde Bischofsheim Botenlauben Buchold Burleswag Butthard Dettelbach Ebenhausen Ebern Eltmann Fladungen Freudenberg Gemunden Gerolzhofen mit der Vogtei Hundelshausen Grunsfeld Gunzendorf Haltenbergstetten mit Laudenbach Hardheim Hassfurt Heidingsfeld Hilders Hofheim und Rottenstein Homburg am Main Homburg an der Werren Iphofen Jagstberg Karlstadt Kissingen Kitzingen Klingenberg Konigshofen im Grabfelde Lauda Lauringen Mainberg Marktbibart Meiningen Munnerstadt Neubrunn Neustadt an der Saale Oberschwarzach Poppenlauer Prolsdorf Prosselsheim mit Rimpar Remlingen Ripperg Rothenfels Rottingen mit Reichelsberg Schlusselfeld Sesslach Sulzfeld Theres Trimberg Veitshochheim Volkach Wechterswinkel Werneck Widdern Amt ZabelsteinOrte Amter und Kellereien des hohen Domkapitels Braunsbach Eibelstadt Randersacker und Theilheim Eussenheim und Aschfeld Frickenhausen Grafenrheinfeld und Rodlein Ochsenfurt Klein Ochsenfurt Rettstadt und 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