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Altendorf ist ein Kirchdorf und Gemeindeteil des Marktes Mornsheim im oberbayerischen Landkreis Eichstatt Zur Gemarkung gehoren die Weiler Hammermuhle Lichtenberg und Maxberg ehemals Maxbruch mit dem Museum auf dem Maxberg und die Einode Kohlmuhle AltendorfMarkt MornsheimKoordinaten 48 52 N 11 1 O 48 8725 11 021111111111 Koordinaten 48 52 21 N 11 1 16 OHohe 402 427 m u NNEinwohner 140 31 Dez 2022 1 Eingemeindung 1 April 1971Postleitzahl 91804Vorwahl 09145 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Wallfahrtskirche Maria End 3 1 Ausstattung 4 Sonstiges 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksLage BearbeitenAltendorf liegt in der Sudlichen Frankenalb am Ubergang des Gailachtales in das Altmuhltal Geschichte BearbeitenIn einer grossen Hohle nordwestlich des Dorfes wurden 1924 von Friedrich Winkelmann steinzeitliche Funde gemacht Altendorf gehorte zu den altesten Besitzungen der Eichstatter Kirche Die Ansiedlung ist das ursprungliche Morinesheim Mornsheim und wurde nach dem Mornsheimer Burgenbau und der sich unter der Burg entwickelnden Ansiedlung etwa im 13 Jahrhundert das alte Dorf genannt Als Fischerdorf an der Einmundung der Gailach in die Altmuhl wurde Morinesheim 918 erstmals urkundlich erwahnt 1401 wurden Kirche und Friedhof geweiht 1592 entstand die Marienwallfahrt Maria End fur die 1709 10 die Kirche barock umgebaut und umgestaltet wurde Erstmals nach der Mitte des 17 Jahrhunderts wurde am Maxberg zur Gemeinde Altendorf gehorend Kalkstein in Bruchen abgebaut seit der Mitte des 18 Jahrhunderts industriell Auch wurden in der Gemarkung Altendorf mit der Kohlmuhle 1304 erstmals bezeugt eine Mahlmuhle sowie mit der Hammermuhle eine Papiermuhle und ein oberer Eisenhammer 1542 als Drahthammer und spater auch als Waffenschmiede bis 1858 betrieben Zu Altendorf gehorten auch die Einoden Lichtenberg und Wildbad Zum Ende des Alten Reiches bestand Altendorf aus sechs Anwesen der Kirche und einem Benefiziatenhaus Es unterstand hochgerichtlich dem Pflegamt Mornsheim ab 1645 Dollnstein niedergerichtlich und steuerlich dem Kastenamt Mornsheim des mittleren Hochstifts Eichstatt Das Amt des Hochstiftes Eichstatt fiel im Reichsdeputationshauptschluss 1803 mit dem grossten Teil des hochstiftischen Gebietes darunter auch Altendorf an das Furstentum Eichstatt des Erzherzogs Ferdinand von Toskana Seit den Friedensvertragen von Brunn und Pressburg von 1805 gehorte der Ort zum koniglich bayerischen Landgericht Eichstatt und bildete 1808 zusammen mit Mornsheim den Steuerdistrikt Mornsheim In der Leuchtenberger Zeit wurde 1818 Altendorf wieder eine selbstandige Gemeinde der die Hammermuhle die Kohlmuhle Lichtenberg der Maxbruch sowie die Einoden Groblmuhle 1972 abgerissen Marktmuhle und Wildbad angehorten die letzteren drei seit jeher zwischen Altendorf und Mornsheim strittig wurden 1956 gerichtlich der Gemeinde Mornsheim zugesprochen Am 1 April 1971 wurde Altendorf in den Markt Mornsheim eingemeindet 2 Der Landkreis Eichstatt wechselte im folgenden Jahr von Mittelfranken nach Oberbayern 1983 zahlte man in Altendorf 183 Einwohner von denen 30 Prozent in drei landwirtschaftlichen Vollerwerbs und einem Nebenerwerbsbetrieb tatig waren Wallfahrtskirche Maria End Bearbeiten nbsp Wallfahrtskirche Maria EndDie auf 425 m Meereshohe am sudlichen Hang des Gailachtales malerisch gelegene katholische Kirche gehort als Filiale zur Pfarrei Mornsheim 1401 fanden eine Rekonziliation der Kirche und Konsekration zweier Altare statt Die Chormauern und wohl auch die Chorwolbung sind noch gotisch Das heutige Langhaus ist eine Achse langer als das mittelalterliche und auch hoher Diese Form erhielt die Kirche 1709 10 nach Planen des eichstattischen Hofbaumeisters Jakob Engel Den Bau leitete sein Parlier Johann Baptist Camesino An der Nordseite des Chores befindet sich eine zweigeschossige Sakristei Auf dem Chorbogen ruht ein achtseitiger Dachreiter aus Fachwerk mit zwiebelformiger Kuppel und Wetterhahn Das Turmchen musste wegen Schraglage 2014 neu gesichert werden 3 Der Friedhof ist ummauert Ein Benefiziatenhaus von 1709 und eine Lourdeskapelle erganzen das Ensemble Altendorf ist eine alte Marienwallfahrtsstatte die nach Schliessung der benachbarten WallfahrtSpindeltal infolge der Reformation in Pfalz Neuburg seit 1542 besonders aufbluhte Ausstattung Bearbeiten Den Stuck und die Stuckkanzel mit ihrem kronenartigen Schalldeckel fertigte der Eichstatter Stuckateur Jakob Eck Das Chor Deckengemalde von 1710 stellt die Maria Immaculata dar das Langhaus Deckengemalde Maria Himmelfahrt die Gemalde werden wie auch die ovalen Eckmedaillons mit Allegorien aus dem Marienlob dem Maler Melchior Steidl 1660 in Innsbruck 1727 in Munchen zugeschrieben Auf dem barocken Hochaltar 1710 1720 steht in der Mittelnische eine spatgotische Muttergottes aus Holz um 1480 Der rechte Seitenaltar um 1680 zeigt im Auszug ein Sebastiansgemalde und als Altarblatt den heiligen Antonius von Padua Bedeutender ist der gleichzeitig entstandene linke Seitenaltar weil er in einer Nische das Wallfahrtsbild birgt eine spatgotische Terrakottagruppe die den Tod Mariens mit den Aposteln und zwei Engeln darstellt Sie ist ein Werk der in der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts im Gebiet des Hochstifts Eichstatt nachweisbaren spatgotischen Terrakottawerkstatt deren beste Werke dem sogenannten weichen Stil angehoren Eine aus einer Wegkapelle stammende holzerne Vespergruppe ist eine bewegte Barockarbeit Mader S 27 um 1700 aus der Schule des Eichstatter Bildhauers Christian Handschuher Die Kirche birgt ausserdem mehrere Grabsteine darunter zwei rechts und links des Hochaltars fur den Reichserbmarschall Karl Philipp Gustav Graf von Pappenheim 1692 und seiner Gemahlin 1716 Beide wahlten nicht einen Ort in ihrer Grafschaft Pappenheim sondern Altendorf im Gebiet des Hochstifts Eichstatt zu ihrer Begrabnisstatte weil sie dort haufig den Gottesdienst besucht hatten Die seit 1651 regierende wieder katholisch gewordene Linie der Grafen zu Pappenheim war namlich in ihrer eigenen evangelischen Grafschaft in der Religionsausubung beschrankt da nach den Bestimmungen des Westfalischen Friedens ein Konfessionswechsel des Landesherrn nach 1624 keinen Einfluss mehr auf das Bekenntnis im Lande hatte 4 Sonstiges BearbeitenAuf dem Bergrucken ostlich des Dorfes dem Kruspelberg mit Eisenbahntunnel stand die 1204 erstmals erwahnte Crugesburg Krugsburg Krussburg wohl in Form einer Turmburg mit 4 bis 5 m breitem Halsgraben 1204 trat ein Reinboto de Crugesburg als Urkundenzeuge in Erscheinung Fast das ganze 13 Jahrhundert uber nannten sich Eichstatter Ministerialen nach dieser Burg von der sich nichts erhalten hat An der Altmuhlbrucke schuf der Bildhauer Karl Hemmeter ein machtiges Monument das einen Ammoniten und darin einen stilisierten Archaeopteryx zeigt 1879 wurde die Pflichtfeuerwehr und 1891 die Freiwillige Feuerwehr Altendorf gegrundet 1962 wurde eine Fahne geweiht 1974 erfolgte die Eingliederung der Feuerwehr in die Freiwillige Feuerwehr Mornsheim wobei der Feuerwehrverein in Altendorf bestehen blieb Einzelnachweise Bearbeiten Aktuelle Statistiken von Einwohnermelde und Standesamt PDF 46 KB Abgerufen am 30 Oktober 2023 Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck sche Verlagsbuchhandlung Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 456 Franzetti S 31 Zecherle Karl Altendorf In Kirchen und Kloster im Landkreis Eichstatt Hrsg Landkreis Eichstatt 1983 S 10Literatur BearbeitenBernhard Eder Die Wallfahrt Altendorf In Heimgarten Beilage zur Eichstatter Volkszeitung 1927 Nr 35f Emil Riedelsheimer Altendorf ein verstecktes Kleinod In Historische Blatter fur Stadt und Landkreis Eichstatt 1 Jg Nr 10 Dez 1952 Th eodor Neuhofer Altendorf In Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstatt 59 1961 62 Eichstatt 1963 S 55 Felix Mader Bearb Die Kunstdenkmaler von Mittelfranken II Bezirksamt Eichstatt Munchen 1928 Nachdruck 1982 S 26 32 Historischer Atlas von Bayern Franken Reihe I Heft 6 Eichstatt 1959 Bernhard Eder Dollnstein Mornsheim Wandern schauen erleben Hercynia Verlag Kipfenberg 1983 insbes S 137ff Der Eichstatter Raum in Geschichte und Gegenwart 2 erweiterte Auflage Eichstatt 1984 S 152 Konrad Held Text Maria End in Altendorf Marienheiligtum in idyllischer Lage am Waldrand Hercynia Verlag Kipfenberg o J nach 1992 Helmut Rischert Die Krugsburg In Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstatt 88 89 1995 96 S 71f Andrea Franzetti Der Steinmetz mit dem Staubsauger In der Altendorfer Wallfahrtskirche Maria End werden Gedenktafeln gereinigt Turm in Schraglage In Kirchenzeitung fur das Bistum Eichstatt vom 11 Januar 2015 S 31Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Altendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Uber die Wallfahrtskirche Rischert uber die Krugsburg Altendorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online Bayerische Staatsbibliothek abgerufen am 4 Februar 2021 Ortsteile von Mornsheim Altendorf Apfelthal Ensfeld Finstermuhle Groblmuhle Hammermuhle Haunsfeld Kohlmuhle Lichtenberg Marktmuhle Maxberg Mornsheim Muhlheim Sonderholzerhof Wildbad Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altendorf Mornsheim amp oldid 238634981